Ist die Welt eine Sinnestäuschung?

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...schöner Text, wenn auch einige "Selbstverständlichkeiten" nicht ganz so wirklich selbstverständlich sind, wie der gute Hoimar uns das glauben machen möchte. Aber in der Sache finde ich den Inhalt schon treffend.

Hallo greenbuddha

Welche meinst du?

Immerhin ist der Text schon 30 Jahre alt, aber im Wesentlichen doch immer noch gültig, oder?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Hallo LeBaron

Hallo Wyrm.

Worauf ich hinauswollte:

der "Beobachter" eines quantenphysikalischen Systems hat mit
dem menschlichen Beobachter der makroskopischen Umwelt
nichts zu tun.

Das ist ein beliebtes Missverständnis.

Gruss
LB

Ich stimme Dir aufrichtig zu!

Es ist ein beliebtes Missverständnis zu glauben, dass der Beobachter eines quantenphysikalischen Systems mit einem Beobachter eines Waldes z.B. nichts zu tun hätte :)

Wie glaubst du, kommt es zu diesem Missverständnis?

Grüsslis,
Wyrm
:clown:
 
...ich meinte die "selbstverständlich"s und "ohne Zweifel" im 4. Absatz.
Aber Du hast schon recht, der Mr. D. ist schon ein weitsichtiger Kopf (gewesen? lebt der eigentlich noch?)

Hoimar von Ditfurth ist leider 1989 gestorben."Zufällig" wäre er genau heute 85 geworden.Seltsam, oder?

Die Bücher die er geschrieben hat sind wirklich gut.

Für mich haben die sich damals wie Krimis gelesen.

Bist du dem Link gefolgt, oder meinst du diese "Selbstverständlichkeiten":

Selbstverständlich ist der Raum, von dem ich in meinem Zimmer umgeben bin identisch - als ein willkürlicher Ausschnitt - mit dem realen Raum des Universums. Selbstverständlich trifft deshalb auch auf ihn die Eigenschaft der "Krümmung" zu, die von der Wissenschaft erst bei Räumen kosmischen Ausmaßes entdeckt wurde. Ohne allen Zweifel beruhen wesentliche Eigenschaften der Materie, die wir alltäglich erleben und wahrnehmen, auf eben den Bedingungen im subatomaren Bereich, die unserer Vorstellung entzogen sind. Und genau so sicher ist, daß jede Bewegung bei jeder Geschwindigkeit, also auch schon eine Fahrt mit dem Fahrrad und selbst ein Gang zu Fuß, den Ablauf der Zeit verändert.

Was ist daran heute nicht mehr unumschränkt gültig?

Das hier ist auch ein schöner Aufsatz über die Möglichkeiten einer "Harmonisierung" von Wissen und Glaube aus Unbegreifliche Realität

Es geht um das Thema "Evolution oder Schöpfung" und wie wissenschaftliche Erkenntnisse auch unser religiöses Weltbild nachhaltig verändert.

Weltbilder tendieren, sie mögen objektiv noch so unvollkommen sein, grundsätzlich zur Geschlossenheit.
Sie lassen aus subjektiver Perspektive sozusagen keine Fragen offen. Deshalb haben die Menschen die Bilder, die sie sich von der Welt jeweils machten, auch von jeher in aller Unschuld für die Wirklichkeit selbst gehalten.(...)

Denn wenn die Annahme zutrifft, daß sich naturwissenschaftliche Erkenntnis der Wahrheit dieser Welt immer mehr nähert, wenn auch freilich asymptotisch, auf einem Wege, der sie niemals bis an das Ziel selbst gelangen lassen wird, so wird man die Hoffnung hegen dürfen, daß dieser Weg auch der Wahrheit, von der die Theologen reden, nur näherkommen, sich jedenfalls nicht von ihr entfernen kann.(...)

Der Grund ist die aus der evolutionären Betrachtung resultierende Einsicht, daß die Welt, in der wir uns vorfinden, nicht so geschlossen sein kann, wie sie sich unserem Erleben präsentiert. Daß es sich bei ihr nur um einen relativ winzigen Ausschnitt aus einer - durchaus noch diesseitigen! - sehr viel größeren Wirklichkeit handeln kann, die den Horizont des uns Erfahrbaren, Denkbaren und Vorstellbaren prinzipiell überschreitet.
Der Grund ist die sich erst aus der evolutionären Betrachtung ergebende Entdeckung jenes Sachverhalts, den ich in bewußt paradoxer Formulierung als "weltimmanente Transzendenz" bezeichnet habe.(...)

Daß eine Ameise von den Sternen nichts weiß, halten wir nicht für einer Erklärung bedürftig. Daß auch ein Affe noch hoffnungslos von der Möglichkeit getrennt ist, verstehen zu können, was es mit der gelben Scheibe auf sich hat, als die sich der Mond auch auf seinen Augenhintergrund projiziert, gilt uns ebenfalls als trivial.
In dem Augenblick aber, in dem es um die Frage nach den Grenzen unserer eigenen Einsichtsfähigkeit geht, da halten wir mit einem Male das Gegenteil für selbstverständlich. Da glauben wir allen Ernstes an die Möglichkeit, daß der Umfang der Realität mit der von uns erlebten Welt identisch sei.
(...)

Aus evolutionärer Perspektive ist die Wahrscheinlichkeit überwältigend, daß das Gegenteil zutrifft: daß es jenseits unseres Erkenntnishorizonts also unausdenkbar große Bereiche der Wirklichkeit geben muß, zu denen uns der Zugang durch die gleiche schwer faßbare, aber absolut unüberwindliche Barriere verlegt ist, die uns, jetzt wieder in der entgegengesetzten Blickrichtung gesehen, etwa daran hindert, auch dem intelligentesten Affen eine Ahnung davon vermitteln zu können, was wir von der Welt halten.
In einer sich entwickelnden Welt wird folglich eine die menschliche Wirklichkeit transzendierende Realität, konsequent gedacht, zur Selbstverständlichkeit. Diese noch immer diesseitige ("weltimmanente") Transzendenz ist, wie nochmals ausdrücklich unterstrichen sei, zwar gewiß noch nicht identisch mit dem von den Religionen gemeinten "Jenseits". Ihre Entdeckung führt uns jedoch die grundsätzliche Unvollständigkeit unserer Welt vor Augen und belehrt uns zugleich darüber, daß transzendente Wirklichkeiten nicht weniger real sind als der von uns erlebte Weltausschnitt.


Inwieweit kann also die Wissenschaft dazu beitragen, die klassischen religiösen Weltbilder zu reformieren?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Hi Wyrm.
Es ist ein beliebtes Missverständnis zu glauben, dass der Beobachter eines quantenphysikalischen Systems mit einem Beobachter eines Waldes z.B. nichts zu tun hätte :)
Du musst es ja wissen.

Wie glaubst du, kommt es zu diesem Missverständnis?
Naja, das übliche halt.

Der Wunsch, auf letztendliche Fragen hübsch einfache Antworten zu haben.

Genau zugeschnitten auf das eigene Weltbild, versteht sich.

Beliebtes Opfer ist halt die Quantenphysik, die ja ohnehin keiner
versteht und daher für jeden Blödsinn gut ist. Wie dieser
Thread zeigt - und nicht nur dieser.

Ist schließlich "Wissenschaft", dann muß es ja stimmen, woll?

Hübsch verpackt in solche Machwerke wie

What the #$*! do They know? oder heisst der

Who the #$*! are They?, na egal,

lassen sich dann auf "wissenschaftlicher" Basis die dollsten
esoterischen Schwurbeltheorien wirkungsvoll unter's Volk
bringen.

Ja, das war's wohl so in etwa. Oder fällt dir nochwas ein?

Gruss
LB
 
Die Frage erübrigt sich.
Ist die Welt eine Sinnestäuschung, dann sind auch die Sinne Täuschung. Also wie soll die Welt eine Sinnestäuschung sein?

Lügnerin :)
edit: glaubt mir kein Wort...alles bloss Täuschung....
 
LeBaron :)

ich verstehe ebenfalls nicht, was du in deinem letzten post aussagen bzw. was du mir mitteilen willst :party02:

Wyrm
:clown:
OK, kurz gesagt versuche ich die ganze Zeit darzustellen, dass
die Annahme, der Mensch schaffe sich seine eigene Realität,
durch die Quantenphysik nicht begründet ist.

Der Mensch erzeugt sich ein Abbild der Realität, aber nicht die
Realität selbst.

Sonst würde ich in "meiner Realität" nächste Woche im Lotto
gewinnen.

Gruss
LB
 
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