greenbuddha
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...schöner Text, wenn auch einige "Selbstverständlichkeiten" nicht ganz so wirklich selbstverständlich sind, wie der gute Hoimar uns das glauben machen möchte. Aber in der Sache finde ich den Inhalt schon treffend.
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...schöner Text, wenn auch einige "Selbstverständlichkeiten" nicht ganz so wirklich selbstverständlich sind, wie der gute Hoimar uns das glauben machen möchte. Aber in der Sache finde ich den Inhalt schon treffend.
Hallo Wyrm.
Worauf ich hinauswollte:
der "Beobachter" eines quantenphysikalischen Systems hat mit
dem menschlichen Beobachter der makroskopischen Umwelt
nichts zu tun.
Das ist ein beliebtes Missverständnis.
Gruss
LB
...ich meinte die "selbstverständlich"s und "ohne Zweifel" im 4. Absatz.
Aber Du hast schon recht, der Mr. D. ist schon ein weitsichtiger Kopf (gewesen? lebt der eigentlich noch?)
Selbstverständlich ist der Raum, von dem ich in meinem Zimmer umgeben bin identisch - als ein willkürlicher Ausschnitt - mit dem realen Raum des Universums. Selbstverständlich trifft deshalb auch auf ihn die Eigenschaft der "Krümmung" zu, die von der Wissenschaft erst bei Räumen kosmischen Ausmaßes entdeckt wurde. Ohne allen Zweifel beruhen wesentliche Eigenschaften der Materie, die wir alltäglich erleben und wahrnehmen, auf eben den Bedingungen im subatomaren Bereich, die unserer Vorstellung entzogen sind. Und genau so sicher ist, daß jede Bewegung bei jeder Geschwindigkeit, also auch schon eine Fahrt mit dem Fahrrad und selbst ein Gang zu Fuß, den Ablauf der Zeit verändert.
Weltbilder tendieren, sie mögen objektiv noch so unvollkommen sein, grundsätzlich zur Geschlossenheit.
Sie lassen aus subjektiver Perspektive sozusagen keine Fragen offen. Deshalb haben die Menschen die Bilder, die sie sich von der Welt jeweils machten, auch von jeher in aller Unschuld für die Wirklichkeit selbst gehalten.(...)
Denn wenn die Annahme zutrifft, daß sich naturwissenschaftliche Erkenntnis der Wahrheit dieser Welt immer mehr nähert, wenn auch freilich asymptotisch, auf einem Wege, der sie niemals bis an das Ziel selbst gelangen lassen wird, so wird man die Hoffnung hegen dürfen, daß dieser Weg auch der Wahrheit, von der die Theologen reden, nur näherkommen, sich jedenfalls nicht von ihr entfernen kann.(...)
Der Grund ist die aus der evolutionären Betrachtung resultierende Einsicht, daß die Welt, in der wir uns vorfinden, nicht so geschlossen sein kann, wie sie sich unserem Erleben präsentiert. Daß es sich bei ihr nur um einen relativ winzigen Ausschnitt aus einer - durchaus noch diesseitigen! - sehr viel größeren Wirklichkeit handeln kann, die den Horizont des uns Erfahrbaren, Denkbaren und Vorstellbaren prinzipiell überschreitet.
Der Grund ist die sich erst aus der evolutionären Betrachtung ergebende Entdeckung jenes Sachverhalts, den ich in bewußt paradoxer Formulierung als "weltimmanente Transzendenz" bezeichnet habe.(...)
Daß eine Ameise von den Sternen nichts weiß, halten wir nicht für einer Erklärung bedürftig. Daß auch ein Affe noch hoffnungslos von der Möglichkeit getrennt ist, verstehen zu können, was es mit der gelben Scheibe auf sich hat, als die sich der Mond auch auf seinen Augenhintergrund projiziert, gilt uns ebenfalls als trivial.
In dem Augenblick aber, in dem es um die Frage nach den Grenzen unserer eigenen Einsichtsfähigkeit geht, da halten wir mit einem Male das Gegenteil für selbstverständlich. Da glauben wir allen Ernstes an die Möglichkeit, daß der Umfang der Realität mit der von uns erlebten Welt identisch sei.(...)
Aus evolutionärer Perspektive ist die Wahrscheinlichkeit überwältigend, daß das Gegenteil zutrifft: daß es jenseits unseres Erkenntnishorizonts also unausdenkbar große Bereiche der Wirklichkeit geben muß, zu denen uns der Zugang durch die gleiche schwer faßbare, aber absolut unüberwindliche Barriere verlegt ist, die uns, jetzt wieder in der entgegengesetzten Blickrichtung gesehen, etwa daran hindert, auch dem intelligentesten Affen eine Ahnung davon vermitteln zu können, was wir von der Welt halten.
In einer sich entwickelnden Welt wird folglich eine die menschliche Wirklichkeit transzendierende Realität, konsequent gedacht, zur Selbstverständlichkeit. Diese noch immer diesseitige ("weltimmanente") Transzendenz ist, wie nochmals ausdrücklich unterstrichen sei, zwar gewiß noch nicht identisch mit dem von den Religionen gemeinten "Jenseits". Ihre Entdeckung führt uns jedoch die grundsätzliche Unvollständigkeit unserer Welt vor Augen und belehrt uns zugleich darüber, daß transzendente Wirklichkeiten nicht weniger real sind als der von uns erlebte Weltausschnitt.
Du musst es ja wissen.Es ist ein beliebtes Missverständnis zu glauben, dass der Beobachter eines quantenphysikalischen Systems mit einem Beobachter eines Waldes z.B. nichts zu tun hätte
Naja, das übliche halt.Wie glaubst du, kommt es zu diesem Missverständnis?
OK, kurz gesagt versuche ich die ganze Zeit darzustellen, dassLeBaron
ich verstehe ebenfalls nicht, was du in deinem letzten post aussagen bzw. was du mir mitteilen willst
Wyrm
Reichen dir meine Erklärungen soweit?Kannst dus erklären?
Danke
Caya