Da bin ich 100%ig bei dir. Tun und agieren muß und kann jeder nur für sich selbst. Das "Abnehmen" der Aufgaben funktioniert nicht - weder in den Eltern-Kind-beziehungen und schon gar nicht in einer Partnerschaft.
Was ich meinte ist dass ich es für sehr wichtig halte (und zwar FÜR MICH SELBST(!!!) - wenn ich möchte, dass eine Partnerschaft oder Freundschaft, wie auch immer sie aussehen mag, funktioniert) über die Beweggründe, Ziele, Motive meines Partner bescheid zu wissen und mich in seine Lage einzufühlen. Ich kann ihm bestenfalls Ideen liefern, Wege zeigen, ob er sie annehmen möchte und für gut befindet muß ihm freigestellt bleiben. Vielleicht ist er auf seinem eigenen Weg noch nicht so weit, die Ideen und Vorschläge annehmen zu können.
Wenn ich einen guten Austausch, eine gute Freundschaft, eine gute Eltern-Kind-Beziehung, eine gute Partnerschaft haben möchte, so muß ich mir auch die "Lernaufgaben" des anderen ansehen und sie in mein Leben lassen, annehmen und agieren muß er natürlich selbst.
(Ein krasses Beispiel: Wenn mein Partner eine Depression hat, sollte ich wissen was das ist, was er damit für Probleme hat, wie er während der depressiven Phase denkt, wie ich sein Vertrauen gewinnen kann, "Reiß dich zusammen, hast doch eh alles" wird's nicht bringen. Therapieren sollte jedoch auf jeden Fall jemand anderer, selbst dann, wenn ich bestens dafür ausgebildet wäre.)
Nunja, ich glaube, dass in einer funktionierenden Beziehung, Freundschaft usw. das Wissen über das DU und die Lernaufgaben des anderen genauso wichtig ist wie das Wissen über das ICH und meine Lernaufgaben. Das macht das Leben und die Beziehung zu anderen doch erst interessant, oder?
Alles Liebe
