Religion meint ursprünglich und sinngemäß die verbindende Anknüpfung an Gott...
Man kann die Existenz Gottes als real befinden und somit religiös sein, aber dennoch daran zweifeln, dass die Götter ihrerseits an einer Verbindung mit den Menschen interessiert sind. Wenn man aber als Mensch (den realen) Gott ignoriert, hebt man von sich selbst aus die Verbindung zu ihm auf - und ist alsdann nicht (mehr) religiös...
Will man Religion allgemein als Verbindung mit einem Ideal und folglich mit einer realen geistigen Wesenheit, in welcher sich das Ideal manifestiert, verstehen, dann wären(!) auch die "Atheisten" religiös - vorausgesetzt, dass sie mit einer übersinnlichen Wesenheit in Kontakt stehen, die sie auch als real existent befinden oder erleben.
Mithin können die "Atheisten" durchaus an den universalen Gott der authentischen Religionen glauben, ohne jedoch mit ihm in Verbindung stehen (wollen) zu müssen - womit sie zumindest diesem Gott gegenüber nicht religiös wären. Sind sie aber von ihrer Gottheit zweifellos überzeugt und huldigen sie ihr in angemessener Weise, dann sind sie dem entsprechend eindeutig religiös.
Wenn nun die "Atheisten" von sich bekunden, an eine übersinnliche Welt, an diverse geistige Wesen bzw. Götter nicht zu glauben, so lässt sich hieraus konstatieren, dass sie ihr eigenes Ideal verleugnen - und sich hierdurch als "Religionsgemeinschaft" als obskur und unseriös entlarven. Sollten sie aber konsequent und aufrichtig auch an eine atheistisch geprägte Gottheit nicht glauben, dann sollten sich deren Vertreter, wenn sie als Anhänger einer Welt- und Werteanschauung ernst genommen werden wollen, mit der Definition ihrer Gilde neu auseinandersetzen.
Meint
Werdender
