Ist das "Vater unser" "überchristliches" Schutzgebet?

freelight schrieb:
Und ich würde mich nicht wundern, wenn ich mich mit einer leicht geänderten Fassung (z.B: "durch" anstatt "nicht in") an ein anderes mehr oder weniger göttliches Wesen wenden würde. Und sei es nur der eigene göttliche Funke.
Interessanter Gedanke. Was ist mit den Veränderungen, die es von hochoffizieller Seite gab? Das Vaterunser ist immer wieder mal der Zeit angepaßt worden.

Z.B.: Heute heißt es: Vater unser im Himmel...
Ich kann mich noch erinnern, dass es hieß: Vater unser, der Du bist im Himmel....
 
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Ich kann mit diesem Gebet leider nichts anfangen.

Also, zunächst mal diese "Dein"-Zeilen, wo Gott ohne Bezug zur
eigenen Person gewürdigt wird:

Vater unser im Himmel!

Geheiligt werde Dein Name.

Wie lautet dieser Name? Wieso soll der Name Gottes
und nicht Gott selbst geheiligt werden?

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.


Geschieht denn Gottes Wille nicht auf der Erde?
Geschieht Gottes Wille nicht einmal uneingeschränkt
im Himmel, so dass wir darum bitten müssen?
Ist mir gänzlich unverständlich.

Nach "Dein" jetzt "uns":

Unser tägliches Brot gib uns heute,

und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,


Was müssen wir dafür tun?

und führe uns nicht in Versuchung,

Wie bitte?? Gott ist ein Versucher??? Neben dem Teufel?
Das ist mir ganz und gar schleierhaft. Zumal es Stellen
im AT gibt, wo versprochen wird, dass Gott keinen
Menschen in Versuchung führt.

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Was müssen wir dafür tun?

Jetzt wieder "Dein", aber nicht im Imperativ:

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Ihm "ist" also faktisch das Reich usw., es "sei" nicht.
Umso unverständlicher die ersten Zeilen wie "Dein
Wille geschehe...".

Gruss
LB
 
Die Erklärung aus Luthers kleinem Katechismus:

Die Anrede
Vater unser im Himmel.

Was ist das?
Gott will uns damit locken, dass wir glauben sollen, er sei unser rechter Vater und wir seine rechten Kinder, damit wir getrost und mit aller Zuversicht ihn bitten sollen wie die lieben Kinder ihren lieben Vater.

Die erste Bitte
Geheiligt werde dein Name.

Was ist das?
Gottes Name ist zwar an sich selbst heilig; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns heilig werde.

Wie geschieht das?
Wo das Wort Gottes lauter und rein gelehrt wird und wir auch heilig, als die Kinder Gottes, danach leben. Dazu hilf uns, lieber Vater im Himmel! Wer aber anders lehrt und lebt, als das Wort Gottes lehrt, der entheiligt unter uns den Namen Gottes. Davor behüte uns, himmlischer Vater!

Die zweite Bitte
Dein Reich komme.

Was ist das?
Gottes Reich kommt auch ohne unser Gebet von selbst, aber wir bitten in diesem Gebet, dass es auch zu uns komme.

Wie geschieht das?
Wenn der himmlische Vater uns seinen Heiligen Geist gibt, dass wir seinem heiligen Wort durch seine Gnade glauben und danach leben, hier zeitlich und dort ewiglich.

Die dritte Bitte
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Was ist das?
Gottes guter, gnädiger Wille geschieht auch ohne unser Gebet; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns geschehe.

Wie geschieht das?
Wenn Gott allen bösen Rat und Willen bricht und hindert, die uns den Namen Gottes nicht heiligen und sein Reich nicht kommen lassen wollen, wie der Teufel, die Welt und unsres Fleisches Wille; sondern stärkt und behält uns fest in seinem Wort und Glauben bis an unser Ende. Das ist sein gnädiger, guter Wille.

Die vierte Bitte
Unser tägliches Brot gib uns heute.

Was ist das?
Gott gibt das tägliche Brot auch ohne unsere Bitte allen bösen Menschen; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er's uns erkennen lasse und wir mit Danksagung empfangen unser tägliches Brot.

Was heißt denn tägliches Brot?
Alles, was not tut für Leib und Leben, wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromme Eheleute, fromme Kinder, fromme Gehilfen, fromme und treue Oberherren, gute Regierung, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.

Die fünfte Bitte
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Was ist das?
Wir bitten in diesem Gebet, dass der Vater im Himmel nicht ansehen wolle unsere Sünden und um ihretwillen solche Bitten nicht versagen, denn wir sind dessen nicht wert, was wir bitten, haben's auch nicht verdient; sondern er wolle es uns alles aus Gnaden geben, obwohl wir täglich viel sündigen und nichts als Strafe verdienen. So wollen wir wiederum auch herzlich vergeben und gerne wohltun denen, die sich an uns versündigen.

Die sechste Bitte
Und führe uns nicht in Versuchung.

Was ist das?
Gott versucht zwar niemand; aber wir bitten in diesem Gebet, dass uns Gott behüte und erhalte, damit uns der Teufel, die Welt und unser Fleisch nicht betrüge und verführe in Missglauben, Verzweiflung und andere große Schande und Laster; und wenn wir damit angefochten würden, dass wir doch endlich gewinnen und den Sieg behalten.

Die siebente Bitte
Sondern erlöse uns von dem Bösen.

Was ist das?
Wir bitten in diesem Gebet, dass uns der Vater im Himmel vom Bösen und allem Übel an Leib und Seele, Gut und Ehre erlöse und zuletzt, wenn unser Stündlein kommt, ein seliges Ende beschere und mit Gnaden von diesem Jammertal zu sich nehme in den Himmel.

Der Beschluss
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Was heißt Amen?
Dass ich soll gewiss sein, solche Bitten sind dem Vater im Himmel angenehm und werden erhört. Denn er selbst hat uns geboten, so zu beten, und verheißen, dass er uns erhören will. Amen, Amen, das heißt: Ja, ja, so soll es geschehen.
 
Pelisa schrieb:
Die Erklärung aus Luthers kleinem Katechismus:
Danke Pelisa.

Ich kenne Luthers Text, aber er hilft mir nicht weiter.
Diese Erklärungsmuster

Geheiligt werde dein Name.
Gottes Name ist zwar an sich selbst heilig; aber...

Dein Reich komme.
Gottes Reich kommt auch ohne unser Gebet von selbst, aber...

Dein Wille geschehe...
Gottes guter, gnädiger Wille geschieht auch ohne unser Gebet; aber...

Und führe uns nicht in Versuchung.
Gott versucht zwar niemand; aber...

kann ich einfach nicht nachvollziehen.

Gruss
LB
 
Wieso versuchst du, das zu verstehen? Alte, von vielen Menschen oft wiederholte Worte haben ein schwer erklärbares Eigenleben und bleiben dennoch Menschenwerk. Du liest diesen Text wie ein Gedicht das dich kaum anspricht, für mich ist es mehr.

Ich probiere eine ganz andere Erklärung: mit dem Glauben ist es wie mit der Liebe. Die bloße Existenz allein reicht nicht aus, er muss bekräftigt und gelebt werden. Deswegen bittet der Gläubige im Gebet um die Dinge, deren er sich im Glauben gewiss ist. So, wie du einer Geliebten "Ich liebe dich" sagst. Ja sicher tust du es, aber es muss auch ausgesprochen werden. Hmmm... halbwegs verständlich?

Ach ja... das ist persönliche Meinung, keine Ahnung, ob das theologisch haltbar ist.
 
Pelisa schrieb:
Wieso versuchst du, das zu verstehen?
Weil es wichtig ist, Worte zu verstehen, die von vielen
Menschen als richtig anerkannt werden.

Pelisa schrieb:
Ich probiere eine ganz andere Erklärung: mit dem Glauben ist es wie mit der Liebe. Die bloße Existenz allein reicht nicht aus, er muss bekräftigt und gelebt werden. Deswegen bittet der Gläubige im Gebet um die Dinge, deren er sich im Glauben gewiss ist.
So kann man es sehen. Ich bin aber nach einigem
Nachdenken plötzlich auf eine ganz, ganz andere
Sichtweise gekommen. Meine "Erleuchtung" in
nüchternen, Worten:

Die Worte beschreiben einen monotheistischen,
missionarischen und patriarchalischen Glauben
.

Sie dienen der Bekräftigung dieses Glaubens und seine
weitere Verbreitung durch den Betenden.

1. Wir sprechen Gott als "Vater" direkt an und verpflichten
uns damit unmittelbar dieser Höchstinstanz gegenüber.
Die Analogie zum biologischen Vater insinuiert ebenfalls
Gehorsam.

2. Wir anerkennen dessen Heiligkeit/Reich/Wille
für uns selbst.

3. Wir verpflichten uns zudem, unseren Glauben
auch gegen andere (noch Nichtgläubige) durchzusetzen.
Mögliche Methoden dieser Missionierung werden
nicht beschrieben.

4. Tun wir unsere Pflicht, erhalten wir dafür sehr
weitreichende Belohnungen, nämlich

- ein materiell gesichtertes Leben,
- eine Vergebung unserer Schuld (die wir z.B. im
Zuge unserer Missionierungsmassnahmen auf uns
geladen haben mögen)
- die Erlösung.

5. Die zunächst absurd vollmundig anmutenden
Belohungen erhalten Glaubwürdigkeit durch die
ewige und herrliche Kraft Gottes, die nicht anzuzweifeln
ist ("Amen").

Ein rhetorisches Meisterwerk, in der Tat. Ich bin mir
absolut sicher, dass diese Sätze enorm zur Verbreitung
des Christentums beigetragen haben.

Bitte sieh meine Analyse als völlig wertfrei an, was
den Glauben und seine Inhalte betrifft.

Gruss
LB
 


:)


Beten ist KEIN Bitten
um Etwas
WAS sOwiesO IST.

Beten ist LOBPREISEN
und TUN !


Vater unser,

Der Herr,
Die Schöpfungskraft,
G-tt
Das Allmächtige
Er ist
Sie wirkt
ES führt
Uns.



Der Du bist im Himmel,

DAS
In uns wirkende
Weilt in uns
Und im Himmel.
So ist der Himmel
Immer in uns.



Geheiligt werde Dein Name,

Gepriesen ist der Name
D-ES H-ER-REN
Denn all-ES strömt aus Ihm
Aus S-Ei-nem N-a-men.
A-men.
Wer den Namen des Herren preist
Der lobt j-EDEN Namen,
auf ERden
Alle ER-Scheinungen
ES
und
Sich
Selbst.



Dein Reich komme,

ES ist JA
Schon immer sO!
A-men.
Für Jene,
Die ES erkennen
Wird Sein Land
Ihr Land w-Erden.
Dort wo ER wohnt
W-Erden auch sie wohnen.
Mögen wir alle ES
NUN TUN
Und ES
ER-fassen
Lernen.



Dein Wille geschehe,

ES ist JA
Schon immer sO!
Amen.
Sein Wille,
Seine Macht
Wird
Von uns
AnERkannt w-Erden.
ES gibt keine andere M-Acht
Und keinen anderen Willen
Als den S-EIN-EN.
Alle werden ERkennen lernen
Das ES alle Zeit
NUN
In uns wirkt
Und S-EIN
EinEr
Schöpfungsgedanke
AllEs lenkt.



Wie im Himmel
So auch auf Erden.


Wir wErden ERkennen lernen
Das Sein Hi-mm-el
In uns wESt,
Dann wErden wir Himmel
Und
Erde v-ER-binden.
Nur durch IHN
Und Seine Namen
Können wir den
s-Amen sEHEn
und es JETZT
TUN.



Unser tägliches Brot gib uns heute,

Das täglich Brot
Sind die von IHM
Uns vorgelegten
Er-Scheinungen.
Wir müssen nicht
Darum bitten!
Denn ER
Emaniert uns
Immer und ewigLicht
Aus unserem Herz-Christ-All
Unsere Spiegel-welt
Als Lautwesen
V-OR.



Und vergib uns unsere Schuld,

Wir müssen nicht darum bitten!
Denn Seine Nat-Ur
Ist ERlösung
und
Immerwiederkehrende Vergebung.
ER tut nichts anderes.
Amen.
Unsere temporäre
Uns zugeteilete Schuld
Ist
Noch nicht zu ER-kennen,
Wie ER wirkt
Und den Bund
Mit Ihm
Zu brechen.
Sobald wir Ihn ER-kennen
Ist uns
Jede Schuld v-ER-ge-Ben.
Das ist Seine Art
Von IHM zum SOHN
Seine ewige Güte
Und Freude
der
BUND.



Wie auch wir
Vergeben unser'n Schuldigern
,

So wie Er uns
Immer vergibt
So sollen
Wir auch
Unseren Nächsten
VERgeBen lernen.
Denn ER-ES-SIE- sind
Ein Teil
Von IHM und UNs.
Alle ERscheinungen
Sind aus Seiner Einen SubsTanz
Und wErden
Von UNS
Geheiligt
Und
Angenommen werden
damit ES
In unSer | SEIN
SO
SEIN
EIN-geht.
Denn Der Herr
Unser G-TT
Der Ewige
Ist
Einer



Und führe uns nicht in Versuchung

Die VERsuchung ist
NotWendig.
ER ES SIE
Aus dem Auge zu verlieren,
Ist Teil Seines G-ttlichen Plans.
Jede Sekunde
Ohne Bindung an Ihn
Ist Antrieb
Sich zu ERheben.
Gedanken und Taten
Ohne Bindung
An SIE
Sind die Vertreibung
Aus dem Paradi-ES,
die Schlange die dem Einen gegenüber steht
Und das S|ein bewirkt die Um|kehr
Zum Ewigen.



Sondern erlöse uns von dem Bösen,

ER-tut dies!
Wir müssen nicht darum bitten!
ER löst uns
Von der Versuchung
Die Er uns bringt
Uns zum Bösen führt.
Das Böse ist nicht
Das,
Was wir
Als Böse ansehen.
Sondern
Das Böse ist
Das,
Was wir
Als von Ihm getrennt
Ansehen.



Denn Dein ist das Reich

Denn Sein Reich
Ist Ihm
In uns



Und die Kraft und die Herrlichkeit

Und
Seine Macht
Und
Seine Güte
Ist in Ihm
In uns.



In Ewigkeit.

JETZT





TUN
und
LOBPREISEN
ist Beten.

WAS SOwieSO IST
Muss ei-gen-tlich durch Bitten
nicht ER-bet-en
W-Erden !



:)

 


Hier mal eine spaßige Übersetzung

vom Deutschen ins "Frängische"... die wirklich hochdeutsche Sprache !


Vadda unsar in Himml!
Helf, dass ma dich un dein Noma
wergli ernst nehma!
Mach, dass dei reich ball kummt!
Gebs, dass wergli dees gschicht, ba uns af da Erdn,
wai ba dir in Himml, wos du hobm willst!
Schenk uns alle dooch, wos ma braung zun lebm!
vazeih uns, wemma schuldi worn sin!
mir wolln aa denna vazeiha,
dai wou uns wos oodou ham!
bewohr uns vor Vasuchunga!
alös uns vo allm bäisn!
dir gkärt ja alles!
du koost ja alles machn!
du bist ja da Herr üba alles!
Jo wergli!



 
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Das aramäische Original !!!

Abwûn d'bwaschmâja
Nethkâdasch schmach
Têtê malkuthach
Nehwê tzevjânach aikâna d'bwaschmâja af b'arha
Hawvlân lachma d'sûnkanân jaomâna
Waschboklân chaubên (wachtahên) aikâna daf chnân schvoken l'chaijabên
Wela tachlân l'nesjuna ela patzân min bischa
Metol dilachie malkutha wahaila wateschbuchta l'ahlâm almîn

Amen


 
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