Ist das Leben weniger Wert als ein Busticket?

Liebe July,
der Benzinpreis ist inzwischen auch in Groß Britannien angestiegen.
Die Amis kaufen nämlich im Moment den Rotterdamer Markt leer.
Frag mal heute deinen britischen Freund, wie's heute an seiner Tankstelle aussieht.

@all,
die Stadiongeflüchteten werden nach Arizona in ein anderes Stadion verlegt, wo Platz sein soll für alle und auch die hygienischen Bedingungen gegeben sein sollen.

Ich hoffe sehr, dass alle Überlebenden, auch die noch außerhalb des Super Domes, dann bei der Evakuierung mitgenommen werden.

Nochmal ein kleiner Einschub zu Verantwortlichkeiten:
Zunächst ist die National Garde verantwortlich für ihre Staaten.
Mr. President erst als allerletzter.
Darum ist es, als wenn wir Äpfel mit Birnen vergleichen, wenn wir fehlende Busse oder Unterkünfte anmängeln, die man aus den stationierten Truppen von Irak hätte besorgen können.

Damit will ich nicht gutheißen, wie die ganze Sache für die Betroffenen abgelaufen ist, aber ich wollte nur mal so einwerfen, dass wir aus der Ferne mit unseren begrenzten Kenntnissen über innerstaatliche Zusammenhänge im großen Amerika nicht ausreichend beurteilen können, um eine Wertung zu treffen. Dort gibt es genau so hohe bürokratische und gesellschaftliche Hürden, wie bei uns.

liebe Grüße, Romaschka
 
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Mag sein, dass der Benzinpreis in GB gestiegen ist. Er ist und bleibt künstlich! Künstliches hin und her weil spekuliert wird - dass ist allen bewußt und Mr. Präsident, der nunmal an erster Stelle steht, spielt ganz bewußt damit und setzt der ganzen Welt den Iraker als Verantwortlichen vor die Nase. Wie blöde sollen wir eigentlich sein?

Es ist menschenunwürdig in einem Stadion untergebracht zu werden. Egal ob die hygienischen Voraussetzungen dort besser sind oder nicht. Die Wahl kann und darf nicht sein: Lieber in einem Stadion mit oder ohne Klo zu sitzen. Das ist lächerlich.

Die USA müssen dafür sorgen, dass diese Menschen, die sie im Vorfeld im Stich gelassen haben, menschenwürdig untergebracht werden. Die USA müssen für Medikamente sorgen. Der Staat ist jetzt für sein Volk verantwortlich! Bush kann nicht fortfahren die Menschen sich selbst zu überlassen.

Wir können sehr wohl eine Wertung abgeben. Diese Katastrophe hätte nicht so enden müssen. Prävention wäre hier von Nöten gewesen. Dieser Hurrikane ist angesagt worden - immer wieder. Es darf und kann nicht sein, dass Menschen, weil sie finanziell und gesellschaftlich schlechter gestellt sind, vergessen werden.

Egal ob die National Garde oder der Präsident an erster Stelle steht. Hier hätte sofort gehandelt werden müssen und der Einsatz des Militärs hätte vor Eintreffen des Sturms gesichert sein müssen. Es geht bei dieser Geschichte ausschießlich um Geld. Ein größeres Armutszeugnis kann sich ein Land nicht ausstellen.

July
 
hallo!

habe jetzt gerade die neuesten beiträge in den zeitungen gelesen. zwei dinge waren besonders arg für mich, und zwar:

a) verzweifelter sos-ruf von new orleans bürgermeister
b) plünderer werden jetzt erschossen

zu a) ich habe für diesen hilferuf kein verständnis, weil er nie abgegeben werden hätte dürfen, nämlich aus diesen grund, weil schon längst keine zivilisten mehr in diesem gebiet hätten sein sollen. amerika, das land der unbegrenzent möglichkeiten, ist fähig von einer sekunde auf die andere einen krieg zu führen, aber ihre eigene bevölkerung können sie nicht evakuieren. ein logistisches problem - da kommt mir doch das kotzen. und was das aller aller aller ärgste ist, diese dummen amis schlucken das. ich habe immer noch nicht von protestmärschen etc. gehört, gegen diesen menschenverachtenden zynismus. in jedem anderen land wäre bush sofort gestürzt worden. wollen die menschen denn nicht sehen, dass die verantwortlichen einfach nichts tun wollen???

b) klar, plünderer werden erschossen. das muß man sich mal vorstellen - nicht das ich für kriminalität und plünderei bin,gaaanz im gegenteil ich bin für recht und ordnung, aber - dort schwimmen die leichen herum, dort gibt es keine versorgung mit wasser, nahrung, medizinischen gütern - aber wenn ich dann in den nächsten supermarkt marschiere, um zu sehen, ob ich vielleicht noch was für mich und meine familie ergattere, dann muß ich angst haben erschossen zu werden. so nach dem motto "lieber gott, schütze unser eigentum".

steckt da vielleicht system dahinter - ist ja nicht die reichste klientel, die noch in new orleans sitzt - und warum nicht gleich ganze arbeit leisten - was katarina nicht geschafft hat, das kann man jetzt ja mit plünderei rechtfertigen.

mir schmeckt mein frühstück nicht mehr!

alles liebe von
feee
 
Liebe July,
möchte nochmal ergänzen, dass ich verstehe, was du meinst und dir voll zustimme.
Mit einen Einstreuungen gestern wollte ich nur aufzeigen, dass da noch Fakten sein können, die wir von hier nicht wissen.

Aber allgemein betrachtet finde ich auch, dass in einem solchen Ausnahmezustand störende Bürokratie fallen gelassen werden sollte und es im Jahr 2005 möglich sein müsste, eine rechtzeitige Evakuierung hinzubekommen bzw. die Versorgung der Notleidenden sicherzustellen. Ich bin entsetzt über die Mangelhaftigkeit der Organisation, zumal es hinreichende Vorwarnungen auf das Ereignis gab.

Liebe Feee,
mir ist auch ganz schlecht.

LG, Romaschka
 
Ganz, ganz schlecht ist mir geworden, als ich gestern Abend einen Beitrag gesehen habe, in dem zwei schwarze Frauen sich äußerten und sagten: "Für uns ist diese "Evakuierungsaktion" ein ganz klarer Akt von Rassismus. Polizisten haben uns gegenüber geäußert, als wir um Hilfe baten: Verreckt doch."

Und wieder wurde erwähnt: Die zu Evakuierenden müssen für die Fahrtkosten, die entstehen um aus New Orleans rauszukommen bezahlen. Unglaublich....

July
 
Und ?


Möchtet ihr, dass das aufhört ???




... dann schaut nicht mehr hin. schmeißt den fernseher aus dem fenster, macht das radio aus, kündigt die zeitung :) ...


und dann entscheidet selbst, wie die welt sein soll. macht eure eigene musik und eure eigenen nachrichten und schon ist die welt ein schöner ort, wenn ihr es wollt, latürnich nur ... und natürlich nur in genau DEM moment ;) ...

... und wenn die katastophe euch erreicht, dann tanzt sie ... singt sie mit eurer eigenen musik ...

that´s all.


... aber wem sag ich das :D ...


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ich hab da gerade eine vision. ich sehe uns durch die straßen von new orleans tanzen, wir lachen, sind glücklich, singen lieder und nehmen die menschen, die dort in den trümmern verzweifelt nach irgendwas suchen an die hand und sagen: "ey komm... vergiss den stuff. lass es liegen. wer braucht es schon ? du lebst, die sonne scheint. komm lass uns feiern. das leben ... "

... und jedes lächeln das wir ernten, macht die welt in ordnung ... :banane:
und am ende feiern wir alle ein riesenfest und kein schwein denkt mehr an die katastrophe ... for just the moment ...

und danach packen alle gemeinsam mit an. wo ist das problem ?
 
Prima! Und den Text schickst Du jetzt an einen der Betroffenen und die Welt wird sich umarmen. Und das einfachste ist: Jeder kocht weiterhin sein eigenes Süppchen, macht Augen und Ohren zu, schmeißt den Fernseher und die Tageszeitung aus dem Fenster, philosophiert darüber, wie es wäre durch die nichtvorhandenen Straßen von New Orleans zu tanzen, mit der eigenen Musik und scheißt nochmal so richtig drauf. Find ich geil.... und wenn der Nachbar untergeht dann fahren wir noch Böötchen!! Jupheidi!!!!


yo!


July :daisy:
 
July schrieb:
Prima! Und den Text schickst Du jetzt an einen der Betroffenen und die Welt wird sich umarmen. Und das einfachste ist: Jeder kocht weiterhin sein eigenes Süppchen, macht Augen und Ohren zu, schmeißt den Fernseher und die Tageszeitung aus dem Fenster, philosophiert darüber, wie es wäre durch die nichtvorhandenen Straßen von New Orleans zu tanzen, mit der eigenen Musik und scheißt nochmal so richtig drauf. Find ich geil.... und wenn der Nachbar untergeht dann fahren wir noch Böötchen!! Jupheidi!!!!


yo!


July :daisy:
Zum Vergrößern anklicken....


hi du.

jeder entscheidet selbst. wenn du weiterhin leid möchtest, dann hast du genug möglichkeiten das für dich wahr zu machen ;) ...

lass uns mal den unterschied herausarbeiten:

du sitzt jetzt vor dem pc. du bist wütend, frustriert, dir ist schlecht und du hast angst vor der welt und du bist erschüttert von der schlechtigkeit überall. du bringst den müll raus und dein nachbar steht an der tür - du siehst ihn gar nicht, weil du in diesem "projezierten" leid versunken bist, dass nicht mal dein eigenes ist ...

ich sitze hier vor dem pc. ich höre musik, ich tanze. mir geht es saumäßig gut ... ich kümmere mich nicht um leid, dass iiiiirgendwo in der ferne ist. wozu ? hier ist alles heil, gut und die sonne scheint. ich gehe raus und lächle meinen nachbarn an, er fühlt sich davon ermutigt und wir kommen ins gespräch und trinken zusammen einen kaffee und ich stecke ihn mit meiner guten laune an ... und relativiere seine probleme ...

na ?

wen von uns beiden würdest du dir wünschen, wenn du in den trümmern deines hauses säßest ?
 
Mara, ich finde Deine Haltung entspricht dem Zeitgeist. Angepaßtes Muster. Find ich prima!

Zumal ich mit meinem Laptop draußen sitze, nicht frustiert bin, die Zeitung gelesen habe, die Nachrichten gehört und gesehen habe und informiert in den Tag gehe.

Und wenn mir nur der geringste Zweifel kommen würde, dass New Orleans eine große Inszenierung ist, dann würde ich hinfliegen und mir vor Ort angucken, was da los ist. So gehts mir hier auf der Terasse gut und ich kann ganz dekadent Geld an die Menschen spenden, denen es schlecht geht. Das habe ich bereits getan und ich hoffe dadurch eine kleine Hilfe geleistet zu haben.

Mit meinem Nachbarn habe ich gestern Abend noch eine gute Flasche Wein getrunken und im übrigen diesen wunderschönen Tag genossen. Dabei habe ich ihn mit Sicherheit auch angelächelt.

Dennoch lebe ich bewußt und auch in dem Bewußtsein, dass die Welt nicht nur aus meinem Wohnort besteht sondern in ihrer Vielfalt grandios ist! Wer sich nicht für die Welt und die darin lebenden Menschen interessiert verpaßt einiges!


Einen schönen sonnigen Tag wüsche ich Dir!

July :daisy:
 
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