Ist das Leben weniger Wert als ein Busticket?

Also, ich finde es zynisch oder eher erschreckend wie jemand die Meinung

"sei nicht entsetzt (...) die sich ausgesucht haben evtl. bei dieser naturkatastrophe ihr leben zu lassen"

vertreten kann. Tut mir leid, Raphael.

Der Glaube, dass alles einen Grund hat, ist die eine Sache. Das aber einfach mit der menschlichen Ebene zu vermischen, ist falsch. Denn auf der menschlichen Ebene gibt es Leid, Tod, Krankheit, Hunger. Und deswegen auch menschliche Gefühle von Entsetzen - die kann man doch nicht einfach unterdrücken, indem man sich einbildet, dass die Menschen dort nicht nur auf einer Meta-Ebene, sondern ganz konkret das Richtige tun (oder eher erwarten).

Das empfinde ich als Wirklichkeitsverdrehung, obwohl ich zustimme, dass auf einer Meta-Ebene alles einen Grund hat.

Und zum Thema nicht-entsetzt-sein: Man sollte immer erstmal abwarten, was hinter (populistischen) Nachrichten steckt. Alles, was eine Verschwörungstheorie beinhaltet oder sonst irgendwie gegen den gesunden Menschenverstand geht, stimmt eigentlich nie ;) .

LG von Sansara
 
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Alyson schrieb:
@Juli..,Ähh.,bist du ein wenig Rassist?

Mir kommt es so vor als wenn etwas gegen Weisse hast.

†Alyson†


Absolut! Der Vater meines Sohnes ist kein Deutscher! Aber nur, weil ich rassistisch bin.

Ich halte uns Weiße allerdings ziemlich oft für borniert - wenn das rassistisch ist, bin ichs.

July
 
:daisy: Wie gut, dass wir in die Röhre schauen - Mara! Puh! Aber leider hat es doch noch viele Menschen erwischt.

Ich denke, das es aufgrund der Klimaveränderungen größere "Naturkatastrophen" geben wird - Katastrophen für uns Menschen, nicht für die Erde. Wir werden damit leben müssen, dass die Natur sich anders verhält, als wir es lange Zeit gewohnt waren. Wenn ich allein schon überlege, wieviele Tornados es in den letzten Jahren in Deutschland gab, dass die Hochwasserkatastrophen zunehmen usw. Dafür sind wir verantwortlich. Wir richten unsere Gesellschaft zu Grunde, die Welt wird auch ohne uns weiterbestehen. Wir müssen lernen uns zu schützen und die Regierungen der einzelnen Länder werden eine größere Verwantwortung für die Bevölkerung auf sich nehmen müssen. Dazu gehören auch Evakuierungspläne....

Diese Endzeitstimmung halte ich für übertrieben. Wir werden in die Endzeit hineinwachsen. Das Entsetzen über vieles wird uns vergehen - wir haben menschlich herbeigeführte Katastrophen wie 9/11 "überlebt" - was davor außerhalb unserer Vorstellungskraft lag - wir haben den Tsunami überlebt - was auch außerhalb unserer Vorstellungskraft lag. Das Entsetzen wird nicht mehr so groß sein, weil wir uns an das Unvorstellbare gewöhnen.

Wir sollten uns das Gefühl des Entsetzens nicht nehmen lassen und wir sollten das Mitgefühl für Menschen nich bagatellisieren. Mich schocken Nachrichten wie die, dass Menschen, die sich kein Ticket leisten können, zusammengerottet werden. Für mich stellt das eine absolute Wertung dar und ich finde, die Visionen von Georg Orwell und Aldous Huxley rücken extrem nah.
Warscheinlich bin ich zu empfänglich für solche Visionen - bzw. scheint mir mit zunehmendem Alter diese ganze Gesellschaft immer durchschaubarer.... und es kotzt mich an.


July
 
Ich persönlich zweifle an den immer stärker werdenden Naturkatastrophen.
In den 50er Jahren(oder waren es die 60er?) wurde halb Wien überflutet, aber es errinnert sich halt keiner mehr. Das was wir dieses Jahr in Deutschland und Österreich haben ist kein vergleich mit der Überflutung von damals.
Also wo werden die Naturkatastrophen schlimmer?

Auch die Flutwelle vom 26.Dezember 2004 ist nicht das schlimmste was die Menschen gesehen haben. So ca Anfang des letzten Jahrhunderts gabs eine viel schlimmere.

Wir glauben nur das alles viel schlimmer wird weil die Nachrichten heute sehr schnell und direkt sind und vor allem Global. Vor 60 Jahren waren die Nachrichten einfach noch nicht so Global.

Das selbe gilt für den Terrorismus.
Zur Zeiten der IRA lies sich kein Engländer wirklich von den Bomben ängstigen. Aber dank den heutigen Medien haben sie plötzlich so eine Panik vor Terror das sie selbst Unschuldige einfach hinrichten.

Alles nur eine Sache der Medien und vor allem wie unobjektiv sie sind.
 
Die Klimaveränderung läst sich nachweisen anhand von Aufzeichungen. Die Durchschnittsjahrestemperatur hat sich erhöht. Die Pole schmelzen. Daran gibt es nichts mehr zu rütteln.

Die Intensität der Naturkatastrophen ist größer geworden. Überflutungen gab es immer. Aber inzwischen Jahr für Jahr.

Nicht umsonst gab es die Klimakonferenz - aus der sich der Amy mal wieder fein rausgehalten hat.....

Warum sollte die Menschheit nicht auf ihre eigene Zerstörung zusteuern? Wir haben für sovieles keinen vernünftigen Grund gehabt und den Menschenverstand erst sehr viel später eingeschaltet.

Terroranschläge kommen uns immer näher, weil wir live dabei sind - wie am 11.09. - es sieht nur so aus, als würden diese Anschläge immer entsetzlicher und als würden immer mehr unschuldige involviert.

So ganz abgeklärt kann und will ich unsere Situation heutzutage nicht sehen.

July


July
 
Hallo Forum.

Ich denke hiermit an die Opfer des Hurrikanes. Gegen die Natur sind wir machtlos. Es ist, wie es ist. Immerhin ist er nicht direkt über New Orleans hinweggefegt. Mit Toten musste leider gerechnet werden, wenn man bedenkt wie riesig dieser Hurrikane war. Hoffe nur, dass das mit der Flutwelle noch glipflich ausgeht.

Viele Grüße

Jonas
 
Das Wort Naturkatastrophe stammt teilweise aus dem Lateinischen und griechischen und wortwörtlich übersetzt hat es ........mit einer völligen Wendung der Natur zu tun.
Früher war dieses Wort keineswegs negativ behaftet sondern erst im Laufe der Zeit ist diese negative Wertung entstanden.
In einer sehr guten Zeitschrift habe ich einen interessanten Artikel gelesen......sind Menschen davon betroffen nennen wir es Naturkatastrophe.......ist nur die Natur alleine,in unbewohnten Gegenden betroffen nennen wir es Naturschauspiel.

Wie schon vorher erwähnt wurde,Naturkatastrophen gibt es schon seitdem es Menschen gibt und vorher auch schon. Nur in der heutigen Zeit wird *dank* der Medien früher und immer öfter davon berichtet.
Negatives ........ zieht ja immer mehr Hörer und Seher an......
Insofern denke ich auch das die Meldungen zugenommen haben und nicht die Katastrophen an sich.

Bei einer Sturmflut in Bangladesch im Jahr 1970 gab es 300.000 Tote, 1991 gab es in der gleichen Region bei einer Sturmflut 150.000 Tote und ein Erdbeben im Jahr 1976 forderte in China 290.000 - 655.000 Menschenleben. 1972 sterben bei einer Dürre in der afrikanischen Sahel-Zone 250.000 Menschen. Ebenfalls bei einer Dürre in Indien gibt es 1965 - 1967 1.500.000 Todesopfer und im Jahr 1931 starben bei einem Hochwasser in China 1.400.000 Menschen.

Die Schäden die entstehen und auch die Todesopfer die durch diese Katastrophen zu beklagen sind,sind enorm. Aber auch nicht nur deshalb weil es mehr Katastrophen gibt,wie viele denken sondern weil der Mensch beginnt oder begonnen hat überall einzugreifen. Unbesiedeltes,gefährliches Land wird bebaut usw.

lg
 
Ich finde auch, dass die Natur alles "gut geregelt" hat. Dafür, dass wir so stark in die Natur eingreifen, gehts uns immer noch gut und wir profitieren immer weiter von der Natur - was ein Ungleichgewicht darstellt.

Mir gehts eigentlich auch darum, dass des Lebens Wert immer weiter reduziert wird auf den "background" des Einzelnen. Und das ist für mich schockierend. Nicht schockierend ist die Naturkatastrophe, shocking ist, wie der Mensch auch in Extremsituationen damit umgeht. Wer wird Eurer Meinung nach zuerst gerettet, der, der mit einem Bündel Geld wedelnd um sein Leben rennt oder der, der "nur" um sein nacktes Leben bittet .... mh.

Ab und an kommen die mit den Geldbündeln zusammen und machen eine Charity-Veranstaltung, ab und an spenden wir auch unsere 5 Euro. Wir beruhigen unsere Gewissen. Manch gehen so weit, dass sie sich persönlich und vor Ort einbringen. Vor diesen Menschen habe ich den allergrößten Respect. Männer wie Bob Geldorf geben für andere ihr gesamtes Vermögen. Andere lachen ihn aus, weil er so "dumm" ist und seine Moneten an die Ärmsten verschwendet. So scheint das Leben zu sein....

July :daisy:
 
July schrieb:
Ich finde auch, dass die Natur alles "gut geregelt" hat. Dafür, dass wir so stark in die Natur eingreifen, gehts uns immer noch gut und wir profitieren immer weiter von der Natur - was ein Ungleichgewicht darstellt.

Mir gehts eigentlich auch darum, dass des Lebens Wert immer weiter reduziert wird auf den "background" des Einzelnen. Und das ist für mich schockierend. Nicht schockierend ist die Naturkatastrophe, shocking ist, wie der Mensch auch in Extremsituationen damit umgeht. We wird Eurer Meinung nach zuerst gerettet, der, der mit einem Bündel Geld wedelnd um sein Leben rennt oder der, der "nur" um sein nacktes Leben bittet .... mh.

July :daisy:


Ja,July ich verstehe deinen Standpunkt und ich kann es nachvollziehen.

Aber was kann ich als Person an diesem Verhalten ändern.....ich kann mein Verhalten ändern,ich kann mich in meinem Umfeld um Menschen kümmern die Hilfe brauchen und wenn es mir finanziell möglich ist auch Spenden denen zukommen lassen,die es wirklich brauchen.

In solchen Situationen sind vielen von uns die Hände gebunden.....man möchte etwas tun,aber die Möglichkeiten sind begrenzt......das gilt es zu akzeptieren.
Mir zieht es alles zusammen wenn ich mit Nahrungsmittel überfüllte Mistkübel sehe,denn ich weiß .....dass auf einem anderen Kontinent täglich Kinder,Erwachsene verhungern.

In kleinem Kreise sollte ein jeder von uns beginnen,.........dann kann sich etwas ändern.......nicht am falschen Ende anfangen.

lg
 
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Ich denke einfach, dass für alljenige, die an dieser bevorstehenden Katastrophe beteiligt waren und nun aufatmen können, eine ganz besondere Wertschätzung an ihrem Leben erfahren und sehr vieles aus einem anderem Blickwinkel betrachten können.

liebe Grüsse
Ritter Omlett
 
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