Ist Bescheidenheit sinnvoll?

Ich sehe aber einen Schwerpunkt auf dem Bemühen, meine Ideen nachvollziehbar abzubilden darin, dass ich mir davon eine Anpassung der Welt nach meinen Vorstellungen erhoffe. Also eine Art Schöpfungsakt.

Jupp.
Genau das war heute Thema bei meinem Sohn und mir, der nicht verstand, warum ich schon wieder die neuen Vermieter anrufen wollte, um freundlich nachzufragen, ob es denn ok wäre, wenn ich an den kommenden Feiertagen weiterrenoviere. Immerhin wohnen sie untendrunter, und es könnte ja sein, dass der Krach stört.

Reden ist alles.
Klärt Situationen, macht Zwischenmenschliches so einfach. Wenn jeder weiß, woran er ist, läuft der Laden wie geschmiert, um es mal landläufig auszudrücken für die Schüchternen. :clown:

Früher hätte mich dieser simple Anruf stundenlange Überwindung gekostet. Ich hätte zig mal gegrübelt, ob ich oder ob ich nicht...
hätte es währscheinlich gelassen und schüchtern mein Ding durchgezogen mit flauem Gefühl im Magen, ob es denn so nun alles recht ist oder / und ob daraus vielleicht noch unvorhersehbare Konsequenzen zu erwarten sind.
Krank, oder?
Was bin ich froh, dass ich da drüber weg bin.

Bescheidenheit - um zum Thema zurückzukommen - ist eine Zier.
Aber alles in Maßen.
 
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:nudelwalk
...

Gleich klarstellen: Es geht hier NICHT um die materielle Bescheidenheit in Gruppen, wo etwas ehrlich geteilt werden soll.

Ich meine auch NICHT die arroganten Alleskönner und Dauerbesserwisser. Angeber interessieren hier nicht.
Bitte bedenkt, wir sprechen hier von "echten Starken". Nicht von "simulierten Starken", die chronisch angeben, arrogant sind, Vergnügen daran finden, sich über andere zu stellen oder gar verletzen. Sowas wär in meinen Augen nämlich überhaupt nicht stark. Eher kompensiert so jemand einen schwachen Selbstwert. Aber das ist schon o.t. Also zurück zu meiner Frage.


Gemeint ist folgendes:

Die Rede ist von einer erfahrenen Person mit gutem Selbstwertgefühl. Und es geht nur um Theorie und Diskussion.

Wenn jemand auf seinem Gebiet gut ist (Bäcker, Magier, Mechaniker, Friseuse, Physiker, Philosoph, etc.) ist es innerhalb einer Diskussion sinnvoll, sein Wissen und Können zurückzuhalten, damit sich andere – noch weniger Informierte, Ausgebildete oder Erfahrene – nicht verletzt oder zurückgesetzt fühlen?

Soll man Wissen zurückhalten, geringere Erfahrung vortäuschen und sich dümmer geben, um Rücksicht auf andere zu nehmen, die sonst evtl. den Mut verlieren könnten, weil sie noch mehr am Anfang stehen?

Soll ein Weiser sich blöd stellen, ein Gescheiter dumm, ein Könner unbedarft, um noch weniger entwickelte Selbstwerte anderer zu schonen? Um niemanden einzuschüchtern?

Wäre eine solche Form von "Bescheidenheit" nicht eher eine Lüge und diente lediglich der Egozentrik anderer?

Soll der Starke sich grundsätzlich schwächer geben, weil Schwächere sich sonst eingeschüchtert fühlen könnten?

Also bitte, was meint ihr?

Grüessli
Elli
:zauberer1



Hei Elli!

Du hast recht,wenn man sich nicht so gibt wie man ist,so bleibt das nicht unbemerkt und wird letztlich als Bauernschlau ausgelegt.
Trotzdem kann ich mein Wissen zurückbremsen und nur zu 50% damit punkten,mit den Unterschie,ich täusche daß nicht vor,sondern ich stehe mit dieser Überzeugung zu mir.Wenn ich mit einen 130 PS Auto fahre ,soll ich ja auch nicht 130 PS auf die Straße knallen.
Fazit: Sich nicht Vortäuschen,sondern seine Überzeugungen leben.

sers gerard:nudelwalk
 
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