Ist also, dort wo Mars steht, Mars immer als (streitbarer) "Herr" zu betrachten? Will er, also Mars, sozusagen das Sagen haben, über das Lebensthema (=Haus), in dem er steht?
(Für mich stand eben Mars immer für Durchsetzungsvermögen und Aktion bzw. besondere Aktivität)
Liebe Louve,
ich denke, die astrologischen Symbole sind einerseits klar und einfach, aber nicht immer die eigene Sichtweise oder Vorstellung, die man mit diesen Symbolen verbindet. So ist es klar, was ein Hammer ist, aber nicht immer das Motiv dessen, der hämmert.
Ich glaube das ist ein großes Problem, denn es berührt die Frage, ob die Symbole den Geborenen bestimmen oder der Geborene bestimmt, welche der ihm zu Verfügung stehenden Symbole er verwendet für das Handeln, ob er überhaupt handelt, oder wann er handelt, unter welchen Umständen.
Ich glaube, dass die sichtbaren Planeten bis Saturn Symbole sind für das Mentale der Person, das sich auch für andere zeigt (sichtbar ist). Die 'Transsaturnier' begaben mehr die (unsichtbare) Psyche und das ist glaube ich auch nicht strittig.
Bei jedem Geborenen sind nun die Symbole verschieden in ihrer Harmonie oder Disharmonie zueinander angelegt, gemäß der individuellen Balance der Ordnung, die man als karmisches Gepäck selbst geschnürt hat. Entsprechend sind auch die Qualitäten der Symbole oder Werkzeuge (Planeten) individuell verschieden.
I.d.R. verwendet der Geborene die Werkzeuge (Planeten) zuerst um sich in der sichtbaren Welt zurecht zu finden und stochert hier und da darin herum. Er bekommt Rückmeldungen von den Eltern, der Schule, Gleichaltrigen, dem anderen Geschlecht oder Anderen. Aber immer ist es ein Tasten und Stochern in der sichtbaren Welt.
Aber so wie es im Leben nicht nur um das Brot geht, geht es im Ganzen auch nicht nur um das Leben, sondern auch um z.B. Wahrheit und Liebe. Wahrheit ist kein Objekt das man mit einem Hammer begreifen kann und Liebe ist kein Objekt, das man mit Tangas begreifen kann, obwohl es Richter gibt die mit einem Hammerschlag auf einen Tisch eine Wahrheit definieren und es Milliarden Frauen gibt, die an die Kraft der Tangas glauben.
Ebenso ist es wohl, dass viele daran glauben, dass das Tun (Karma) ein Objekt ist, das man für z.B. 'eine bessere Welt' benötigt. Dann bringt man Frieden nach Afghanistan, Demokratie in den Iraq, oder pflanzt am Amazonas weiträumig Mais an.
Aber all dieses kann zeigen, dass Mängel in der Sicht auf das Wahre, und dass Mängel in der Empfindung der Liebe im Konflikt sind mit dem Handeln (Mars), Tun (Karma).
Eine 'Durchsetzung' ist nicht möglich (in einem geschlossenen System), ohne dass etwas anderes zurückweicht, oder sich vermindert. Ein Sieg für den Einen ist immer auch eine Niederlage für den Anderen, ja der Andere, der die Niederlage erleidet, macht dem Sieger, den Sieg erst möglich.
Ich schrieb: " Der 'Krieger' Mars macht 'zuhause' (bisweilen) 'Streitigkeiten' und ist der 'Herr' in seinem zu(haus)e, der das 'meistert' (Mars/Sieger)."
Wenn man das Lebendige nicht tötet, dann kann man es nicht essen. Deswegen werden wir herausgefordert zu Handeln (Karma) und tun es.
Sicher ist das Symbol Mars auch ein Werkzeug der Verteidigung in dieser Welt gegen kriegerische Attacken von 'Welt-Eroberen', und es ist legitim, sich zu verteidigen, aber man kann erkennen, dass es in unserer Welt viel Handeln gibt, das untrennbar ist von Streit und Siegeswillen.
Ich denke Mars ist eine Potenz für das kraftvolle Zurückweisen von Attacken, aber immer dann, wenn Mars mehr das Handeln bestimmt, als der Eigner der Kraft - der Geborene dem die Kraft gegeben ist - , dann gibt es Streit/Krieg.
Ich denke in diesen Gedanken ist auch impliziert, dass der Geborene nicht im Zentrum eines Selbst ist, das sich - wie auch immer - 'entfalten' soll, will oder muss, sondern dass er das des Anderen in sich selbst (wieder-)erkennt und mit dem in Harmonie ist.
'Der Feind ist nicht der Andere, der Feind bist Du.' sagte J. Krishnamurti.
Danke fürs lesen!
LG
T.
