Island: Glücklich ohne EU und ohne Euro

Ja... und während die Banken zuerst jahrelang Gewinne machten und die privatisiert wurden, hatte die isländische Bevölkerung keinen Einfluss darauf, wie diese Banken "gewirtschaftet" haben. Dann drohen die Banken pleite zu gehen und das gesamte Land mitzureißen und die Bevölkerung muss draufzahlen, um das abzuwenden. Und dann sollen sie auch noch ausländische Gläubiger auszahlen? Was glaubst Du denn, wieviel die bekommen hätten, wenn der Staat die Banken einfach hätte pleite gehen lassen?
Du verstehst weiterhin nicht, dass als "Abfallprodukt" dieser aggressiven Politik der Banken die gesamte Wirtschaft Islands ein Jahrzehnt lang profitiert hat, und mit ihr jeder Isländer.
 
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Du verstehst weiterhin nicht, dass als "Abfallprodukt" dieser aggressiven Politik der Banken die gesamte Wirtschaft Islands ein Jahrzehnt lang profitiert hat, und mit ihr jeder Isländer.

Jaja... als "Abfallprodukt". Die Isländer haben nicht gerade niedrige Zinsen für Kredite bezahlt. Und sie hatten keinen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Banken. Was hätten sie also vorher tun sollen?

Und noch mal:
Wieviel hätten die ausländischen Gläubiger bekommen, wenn der Staat die Banken einfach hätte pleite gehen lassen? Und... denkst Du wirklich, die Isländer hätten noch ausländische Gläubiger auszahlen sollen?
 
Jaja... als "Abfallprodukt". Die Isländer haben nicht gerade niedrige Zinsen für Kredite bezahlt. Und sie hatten keinen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Banken. Was hätten sie also vorher tun sollen?
Und die Banken haben nicht gerade niedrige Zinsen an ihre Kreditgeber gezahlt. Und: Doch, diese Art der Geschäftspolitik wurde um die Jahrtausendwende stark forciert - Stichwort Nordic Tiger.

Wieviel hätten die ausländischen Gläubiger bekommen, wenn der Staat die Banken einfach hätte pleite gehen lassen? Und... denkst Du wirklich, die Isländer hätten noch ausländische Gläubiger auszahlen sollen?
Eine Quote von ein paar Prozent, und dafür wär wahrscheinlich das Ersparte von einigen Millionen isländischen Kleinanlegern draufgegangen.
 
Und die Banken haben nicht gerade niedrige Zinsen an ihre Kreditgeber gezahlt. Und: Doch, diese Art der Geschäftspolitik wurde um die Jahrtausendwende stark forciert - Stichwort Nordic Tiger.
Ja... die armen Banken. Sie haben sich für Island geopfert. :D

Eine Quote von ein paar Prozent, und dafür wär wahrscheinlich das Ersparte von einigen Millionen isländischen Kleinanlegern draufgegangen.
Und Du findest also nach wie vor, die isländische Bevölkerung hätte die ausländischen Gläubiger auszahlen sollen?
 
Condemn schrieb:
Ja... die armen Banken. Sie haben sich für Island geopfert.
Was redest du für einen Schwachsinn?
Eine Bank besorgt sich von Leuten Geld und gibt ihnen dafür Zinsen.
Das Geld verwendet sie dann, um es in der einen oder anderen Form zu investieren und Rendite zu erwirtschaften. Rendite minus Zinsen sind Gewinn der Bank. Um die Jahrtausendwende wurden in Island seitens der Regierung alle möglichen Schranken in Sachen Finanzgeschäfte abgebaut, um die angekurbelte Wirtschaft weiter auf Trab zu halten. So haben die Banken immer mehr Schulden aufgenommen und sind dann auf die Schnauze gefallen, als 2008 die Krise kam.

Weder hat das was zu tun mit "sich für Island opfern", noch heißt das, dass die "bösen Banker" Island absichtlich kaputt gemacht haben. Gewünscht hat sich einen Zusammenbruch wohl keiner der Involvierten.

Condemn schrieb:
Und Du findest also nach wie vor, die isländische Bevölkerung hätte die ausländischen Gläubiger auszahlen sollen?
Diese Frage ist völlig am Thema vorbei. Das Thema ist nämlich: Was, wenn überhaupt, können wir uns in unserer Situation von den Isländern abschauen?
Und hier sag ich: Nicht viel. Denn deren "Lösung" ist keine.
 
Was redest du für einen Schwachsinn?
Eine Bank besorgt sich von Leuten Geld und gibt ihnen dafür Zinsen.
Das Geld verwendet sie dann, um es in der einen oder anderen Form zu investieren und Rendite zu erwirtschaften. Rendite minus Zinsen sind Gewinn der Bank. Um die Jahrtausendwende wurden in Island seitens der Regierung alle möglichen Schranken in Sachen Finanzgeschäfte abgebaut, um die angekurbelte Wirtschaft weiter auf Trab zu halten. So haben die Banken immer mehr Schulden aufgenommen und sind dann auf die Schnauze gefallen, als 2008 die Krise kam.

Weder hat das was zu tun mit "sich für Island opfern", noch heißt das, dass die "bösen Banker" Island absichtlich kaputt gemacht haben. Gewünscht hat sich einen Zusammenbruch wohl keiner der Involvierten.
Nein... natürlich nicht. Aber die Banken haben mies gewirtschaftet. Zuerst machten sie dicke Gewinne und irgendwann haben sie sich verzockt und waren nicht auf die Rechnung vorbereitet. Und was die Deregulierung betrifft... Das war ja nicht nur in Island so, sondern in der gesamten westlichen Welt. Glaubst Du wirklich, das war die Idee der Politiker oder sogar der Bevölkerungen? Wir leben immerhin in einer Zeit, in der Gesetze in Banken geschrieben werden. ;)


Diese Frage ist völlig am Thema vorbei. Das Thema ist nämlich: Was, wenn überhaupt, können wir uns in unserer Situation von den Isländern abschauen?
Und hier sag ich: Nicht viel. Denn deren "Lösung" ist keine.
Du selbst hast diese Frage aufgeworfen, indem Du sagtest:

"Wenn ich jemandem Geld borge, dann sollte dieser jemand von mir einen Anspruch darauf haben, das Geld zurückzubekommen. Und wenn Banken in Staatsbesitz übergehen, dann gehen mit ihnen auch ihre Schulden in Staatsbesitz über."

Bist Du nach wie vor dieser Ansicht?
 
Tarbagan schrieb:
dass als "Abfallprodukt" dieser aggressiven Politik der Banken die gesamte Wirtschaft Islands ein Jahrzehnt lang profitiert hat, und mit ihr jeder Isländer.

Vielleicht hätten sie ein bisschen weniger aggressive Politik (nette Umschreibung für Zockerei und Spekulation) machen sollen...

Du weisst aber schon, was in der "normalen" Wirtschaft mit einem Unternehmen passiert, das sich - sagen wir mal - verkalkuliert? Von Konkursabweisung mangels Masse bis hin zur Verurteilung wegen Insolvenzverschleppung und fahrlässiger Krida? Jeder Unternehmer hat für sein Handeln die volle Verantwortung zu tragen. Warum nicht auch Banken? DAS wäre ehrlich! Stattdessen werden sie aufgefangen, verstaatlicht (die Schulden der Bank damit auf die Bevölkerung abgewälzt). Da wird dann plötzlich mit den Einlagen der Sparer argumentiert. Ist für mich nichts anderes als Angstmache unter der Bevölkerung. Weil jede Bank hat Milliarden an Kapital. Und als ordentliche Kaufleute müssten sie eigentlich alle entsprechende Rücklagen bilden oder gebildet haben für Ausfälle. Warum wird nicht darauf zurückgegriffen?

Ehrlich wäre es, diese Banken sofort zu schließen, die Verantwortlichen OHNE diverse Abfindungs- und Rentenansprüche in die Freiheit zu entlassen (warum gibt es in deren Vertrag eigentlich keine Klausel dafür, dass in einem derartigen Fall Ansprüche nichtig sind!?) und das vorhandene Guthaben an die Anleger zu verteilen. Und aus die Maus.

Stattdessen bekommen wir jetzt diesen (sorry) verdammten Selbstbedienungsladen für Banken, die Staaten stellen sich reihenweise unter den Rettungsschirm (angeblich läuft Slowenien Gefahr, als nächstes dranzukommen) - und wenn die Wahnsinns-Haftungen einmal schlagend werden, dann gnade uns allen Gott.
 
Nein... natürlich nicht. Aber die Banken haben mies gewirtschaftet. Zuerst machten sie dicke Gewinne und irgendwann haben sie sich verzockt und waren nicht auf die Rechnung vorbereitet. Und was die Deregulierung betrifft... Das war ja nicht nur in Island so, sondern in der gesamten westlichen Welt. Glaubst Du wirklich, das war die Idee der Politiker oder sogar der Bevölkerungen? Wir leben immerhin in einer Zeit, in der Gesetze in Banken geschrieben werden. ;)
Ja klar, war alles ein finsterer Masterplan der Banken. Auch der Community Reinvestment Act 1977 in Amerika war natürlich Teil des Kalküls, wie könnte es auch anders sein ... :rolleyes:
Condemn schrieb:
Du selbst hast diese Frage aufgeworfen, indem Du sagtest:

"Wenn ich jemandem Geld borge, dann sollte dieser jemand von mir einen Anspruch darauf haben, das Geld zurückzubekommen. Und wenn Banken in Staatsbesitz übergehen, dann gehen mit ihnen auch ihre Schulden in Staatsbesitz über."

Bist Du nach wie vor dieser Ansicht?
Ob ich nach wie vor der Ansicht bin, dass man Geld, das man sich geliehen hat auch irgendwann zurückzahlen soll? Ja. Willst du sagen es ist okay, rundum Milliarden aufzunehmen und im Zweifelsfall einfach nicht zu zahlen?
 
Ja klar, war alles ein finsterer Masterplan der Banken. Auch der Community Reinvestment Act 1977 in Amerika war natürlich Teil des Kalküls, wie könnte es auch anders sein ... :rolleyes:
Ob ich nach wie vor der Ansicht bin, dass man Geld, das man sich geliehen hat auch irgendwann zurückzahlen soll? Ja. Willst du sagen es ist okay, rundum Milliarden aufzunehmen und im Zweifelsfall einfach nicht zu zahlen?
Die Banken habens versaut und sind pleite gegangen. Natürlich finde ich das nicht okay... Ich finde das gesamte Verhalten der meisten Banken nicht okay und sehe da sehr wenige Ausnahmen. Und ich finde das Verhalten der Politik nicht okay, die ihre Wähler ständig und immer wieder dazu zwingt, dieses durch und durch korrupte System zu füttern und zu retten. Und genau an dem Punkt hat Island anders gehandelt. Und zwar auch aus der Not heraus. Denn drauf gezahlt haben sie ja... die Banken wurden verstaatlicht und der Grund war die Angst davor, die Banken könnten den gesamten Staat mit in die Pleite reißen. Und genau das würde doch sofort passieren, wenn sie die immensen Schulden zurückzahlen müssten, die die Banken gemacht hatten. Dann wäre klüger, sie hätten die Banken gar nicht erst verstaatlicht.

Und dazu kommt: Jeder der Geld anlegt hat ein unternehmerisches Risiko zu tragen. Weißt Du was ich interessant finde? Ich bin offensichtlich deutlich marktliberaler eingestellt als Du. ;)
 
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Condemn schrieb:
Und dazu kommt: Jeder der Geld anlegt hat ein unternehmerisches Risiko zu tragen.
Wenn also die Sparkasse, auf der du dein gesamtes Erspartes liegen hast morgen sagt "oh sorry", und du ohne dein Zutun keinen Cent von deinem Geld jemals wieder siehst, ist das okay?

Und okay ist auch, dass die Isländer noch weiter gehen und ihren eigenen Leuten das eingelegte Geld zurückerstatten, aber ausländische Kontoinhaber keinen Cent mehr zu sehen bekommen, nichtmal die 20 000 EUR die ihnen nach EEA-Recht zustehen würden, sie also aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft diskriminiert werden?

Es ist kein Marktliberalismus, wenn dabei offen gegen Gemeinschaftsrecht verstößt.
 
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