Muhammad wurde als Abul-Kasim ibn Abd-Allah mit dem Beinamen Muhammad am 20. April 570 bzw. 571 n.Chr. in Mekka geboren. Er war der Sohn des Kaufmanns Abd-Allah und der Amina. Beide stammen aus der Sippe Hashim. Diese Sippe war eine geachtete, aber verarmte Nebenlinie der herrschenden Kuraishiten.
Als Prophet in Mekka verkündigt Muhammad in den Jahren 612-622 die Endzeit. Er mahnt zur Buße und Wohltätigkeit angesichts des bevorstehenden Gerichts. Muhammad eifert für die Einzigkeit Allahs, dem die Gläubigen völlige Unterwerfung schulden. Täglich rezitiert er im Bereich der Kaba seine Offenbarungen mit dem Blick nach Jerusalem. Unter den Armen und Sklaven findet der Prophet seine ersten Anhänger.
Die Kuraishiten werden zu Gegnern Muhammads. Sie fürchten um ihre Macht und gehen gewalttätig gegen die Anhänger Muhammads vor. Durch die Verkündigung Muhammads sehen die Kuraishiten ihren Glauben an das einende Band ihres Stammes bedroht. Sie belegen Muhammad mit einem Bann. Niemand darf mehr mit den Mitgliedern des Hauses Hashim reden oder ihnen etwas verkaufen. Muhammad rät daraufhin seinen bedrängten Anhängern, nach Abessinien auszuwandern.
Am 27. Tag des Monats Radjab im Jahr 620 erlebt Muhammad eine mystische Entrückung. Vom Engel Gabriel wird er auf der weißen Stute Burak von Mekka nach Jerusalem entführt. Während der nächtlichen Reise (arab.: isra) des Aufstiegs (arab. miradj), steigt er auf einen heiligen Felsen. Dort ist der Ausgangspunkt zum Himmel. Muhammad steigt von diesem in die 7 Himmel auf. Er begegnet Adam (1. Himmel), Johannes und Jesus (2. Himmel), Joseph (3. Himmel), Idris (4. Himmel), Aaron (5. Himmel), Mose (6. Himmel) und Abraham (7. Himmel). Er wird von ihnen als rechtschaffender Bruder und Prophet willkommen geheißen. Im Himmel erreicht Muhammad, daß die ursprünglichen 50 salat (das vorgeschriebene Gebet im Islam) auf 5 pro Tag reduziert werden.
Im Jahr 620 heiratet er die Witwe Sauda und verlobt sich mit der 6 bis 7jährigen Aisha (613-678). Aisha wird seine spätere Lieblingsfrau. Sie die Tochter Abu Bakrs.
622 beschließt Muhammad nach Jathrib auszuwandern. Der Grund dafür sind der Besuch und die Bitte von 18 Anhängern und die Morddrohungen von den Kuraishiten. Die Stadt Jathrib wird später in Madina an-Nabi (Stadt des Propheten), kurz Madina (Medina) umbenannt.
In Medina angekommen, läßt Muhammad an dem Ort seiner Ankunft die erste Moschee des Islam errichten. Er erwirbt ein Stück Land, um sein Wohnhaus und die zweite Moschee zu errichten. Als erstes Amt nimmt er die Aufgabe eines Emirs an und wird damit politisches Oberhaupt der Stadt Medina. Außer dem Prophetenamt übernimmt er auch die Rolle des Staatsmannes, Gesetzgebers und Feldherrn.
Der Inhalt seiner Offenbarungen ändert sich vom Endzeitlichen (Weltenende, Paradiesesfreuden, Höllenstrafen) hin zu staatspolitischen, juristischen und sozialethischen THemen. Zu seinem Harem gehören inzwischen neun Frauen.
Muhammad bestraft die Mekkaner für ihr Unverständnis. Ab 623 überfällt er die mekkanischen Karawanen, die an Medina vorbeiziehen, und läßt sie ausgeplüdern. Die Juden weigern sich in Medina, die Lehre des Muhammad anzunehmen. Deshalb wird er zu einem erbitterten Feind der Juden. Muhammad sieht sich als Erneuerer der Religion Abrahams.
Allah ist es, der die Feinde erschlägt und den Sieg erringt (Sure 8,17). Mit der Zeit gerät dieser Gedanke zu der Vorstellung, daß Allah die Form der kriegerischen Ausbreitung der islamischen Herrschaft will. Die Idee des Heiligen Krieges (arab.: djihad) zwecks der Errichtung der islamischen Herrschaftsformen und der islamischen Staaten wird geboren.
625 wird Muhammad im Kampf mit den Kuraishiten verletzt. Ein erneuter Kampf findet 627 statt. Muhammad vertreibt die Kuraishiten zusammen mit den Juden. Er läßt 6.000 Männer töten und verkauft die Frauen und Kinder als Sklaven. Die Beduinen kann er als Bundesgenossen gegen Mekka gewinnen.
Muhammad hinterläßt einen Harem von neun Frauen und drei Konkubinen (Prostituierte).
Lexikon Islam Geschichte