Kalihan schrieb:
Von wem? Wie äußert sich das? Das will ich meinen. Aber das betrifft doch die Weisheit allgemein, dass erst mal sämtliche Konditionierungen hinterfragt, wenn nicht gar aufgelöst werden wollen, zumindest durch die Vorstellungskraft...
In den Darstellungsweisen, in dem östliches Schriftgut mit westlichen Sichtweisen und Bezugspunkten sprachlich übersetzt werden.
Um Konditionierungen zu hinterfragen, muß man sie als solche aber erstmal er- und dann noch anerkennen. Für die meisten sind es aber keine Konditionierungen sondern scheinbare Erkenntnisse da der Vergleich fehlt.
Du sagst Vorstellungskraft. Betrachte nur mal dieses Wort aus seiner Symbolik.
Damit löst du doch nichts auf, sonder machst doch genau das Gegenteil. Du stellst etwas davor. Das ist wie die variable Bühnenbilder bei einer Opern*Vorstellung* Du siehst das Schauspiel auf der Bühne, die wechselnden Bühnenbilder, aber was dahinter wirklich los ist, siehst du doch gar nicht.
Hey Samurat, ich nehme dich hier auseinander... aber nicht, um dich grundsätzlich zu demontieren, sondern weil mich die Thematik sehr interessiert und die unklaren Aussagen, gespickt mit Behauptungen, mich etwas ungeduldig machen. Wäre es dir möglich klar und prägnant auf den Punkt zu kommen und ein Beispiel zur Veranschaulichung dazuzusetzen? Kannst mir auch einen Buchtipp geben. (Aber nicht Nada Brahma- die Welt ist Klang... denn u.A. damit fing vor Jahren mein Wissenshunger an...)
Ja, und wie schätzt du die deutsche Mystik des Mittelalters ein? Im Zusammenhang mit deiner Behauptung über westliche Mystik?
Hey, ich bin weit davon entfernt das persönlich zu nehmen, ich finde das im gegenteil sogar sehr gut - Das inspiriert.
Der Witz ist, das ein klarer und prägnanter Punkt in Wort und schrift nicht so ohne weiteres möglich ist. Da müßte ich dann hier selber Bücher schreiben (Ich hoffe meine Mail stellt dich da ein bißchen zufrieden)
Den einzigen Buchtip den ich dir hier geben kann ist von Lama Anigarika Govinda - Die Grundlagen tibetischer Mystik.
Es ist einer der wenigen, des als Westler den Kern der östlichen Mystik wirklich tiefgreifend verstanden und interpretiert hat, und viele irrtümliche Sichtweisen auch direkt anspricht. Nur kann man das nicht nur einfach so mal lesen. Da sollte man geistig meditav einsteigen.
Nunja wie soll ich die einschätzen. Erkennt man die Grundsätze in der östlichen Mystik, erkennt man auch, was hier auf der westlichen Schiene in den Grundsätzen durch weltlichen Machtanspruch in den Kernpunkten verändert worden ist. Und die Mystiker des Mittelalters, die das in sich selbst auch erkannt haben, haben das nur andeutungsweise zwischen den Zeilen in ihren schriften anklingen lassen um nicht ihr Leben zu verlieren. Dazu muß man den Bezugspunkt aber kennen um das darin sehen zu können.
Und für die anderen mal ein Beispiel: Es gibt eine Geschichte indem Fransikanermönche bei dem Versuch China zu christianisieren, mit dem I-Ging zusammengekommen sind. Alle Versuche dieses Buch mit der westlichen Lehre in Einklang zu bringen, sind Fehlgeschlagen, manche sollen dabei sogar geistig durchgedreht sein.
Einfach weil sie versucht haben es in ein westlichen korsett zu zwängen. Auch heute wird darin noch größtenteils ein Zauber- und Orakelbuch mit primitiven hintergrund drin gesehen.
Geht man aber den umgekehrten weg, indem man die westliche Lehre in das I-Ging integriert, geht das mit einigen korrekturen völlig problemlos. Das rüttelt aber eben an ein paar Grundpfeiler des westlichen Weltbildes. Darin liegt das Problem. Und in diesem Weltbild sagen die sich ja auch noch ihre eigene Apokalypse voraus. Na und da versucht sich eben jeder so gut wie möglich dran vorbei zu schummeln - Mit allen Mitteln. Naja, und dieses sich dran vorbei schummeln wollen ist es dann ja auch, was sie gerade dann auch im weltlichen Leben Wirklichkeit werden läßt. Das heißt dann Schicksal - Gottes unergründlicher Wille - oder weiß der Geier was.
Als einzelner Mensch - als ganzes Volk - und mittlerweile auch als Rasse.
Naja und ob das unter diesen Prämissen Behauptungen sind, stell ich einfach mal dahin. Das sollte auch jeder für sich selber rausfinden.
Schließlich soll Christus in einem Gleichnis ja auch mal zu seinen Jüngern gesagt haben:
Viele haben gehört was ihr gehört habt, und haben es aber nicht gehört - und viele haben begehrt zu sehen was ihr seht, und haben es nicht gesehen.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Nur die Kulissen auf der Bühne des Lebens sind ein bißchen verschoben worden - mehr nicht.