Mit einer Subjekt-Objekt-Beziehung kann viel gemeint sein, wenn das nicht näher erklärt wird. Deswegen hab ich nachgefragt (und bisher keine Antwort bekommen, was ja eventuell noch kommen kann). Aber dass das die Ursache für das Theoretisieren ist wage ich zu bezweifeln.
Hi nochmal,
ouh, an sich war der letzte Beitrag meinerseits eher als Ausstieg hieraus gedacht gewesen.
Ok, aber meinetwegen, in Kurzform: Die zentrale Hintergrundfrage, vor der die Betrachtung meinerseits überhaupt Sinn macht, stellt sich erstmal dahingehend, WAS man mit magischem Arbeiten erreichen will.
Gehen wir jetzt mal allgemein davon aus, dass der IST-Zustand irgendeine Form von Mangel beinhaltet, oder auch Unannehmlichkeit, der man gern Abhilfe schaffen möchte.
Soll heißen, wenn du beispielsweise Raucher bist und ein Bedürfnis nach einer Zigarette hast, soll heißen, dein Körper und dein Geist leiden unter dem Mangel an ihrem gewohnten Nikotin-Pegel, wäre das Ziel also, dieses Leiden loszuwerden.
Die meisten Menschen denken schon an der Stelle nicht weiter als ein paar Stunden und "lösen" das Problem dann, indem sie eine Zigarette rauchen.
Man könnte jetzt weiter ausführen, wo genau überall die Fehler bei dieser Herangehensweise an das Problem liegen, und wieso "ich rauch jetzt nie wieder" an dieser Stelle ebenfalls eine Methode ist, die bei den meisten Menschen auch langfristig NICHT dazu führt, dass sie ihr künstliches und selbsterschaffenes Leiden durch die Sucht nach einem Gift auf die Art und Weise loswerden.
Ich hätte auch Essen, Trinken, Armut, wasauchimmer nehmen können, nur beim Rauchen dürfte den meisten SEHR offensichtlich klar sein, dass das Problem (in dem Fall die Sucht) nicht dauerhaft durch das Objekt verschwindet, auf die das Bedürfnis sich gewohnheitsmäßig und kurzfristig richtet.
Wenn du Veränderungen in dein Leben bringen willst, und zwar explizit auch noch positive, besteht nun aus Sicht der (hohen) Magie, sogar der modernen westlichen Gelehrtenmagie, die Lösung darin, zum URSPRUNG zurückzugehen, und von DORT aus zu agieren.
Unglücklicherweise wird in der westlichen Gelehrtenmagie darüber zwar gern theoretisiert, aber selten geübt, wie man zu diesem Ursprung denn nun effektiv kommt.
Bildlich kannst du dir das so vorstellen, dass man ein Rad am effektivsten bewegt bekommt, in Bezug auf die zurückgelegten Distanzen, wenn man möglichst nah an der Nabe wirkt - da wird eine relativ kleiner Impuls zu einer großen Bewegung im äußeren Durchmesser, während er weiter außen nichtmal zu einem Zehntel derselben Bewegung geführt hätte. Im Ursprung allerdings, der Nabe, tust du selbst überhaupt nichts mehr und bist beispielsweise frei, zu entscheiden, ob du überhaupt irgendwelche neuen Impulse geben
möchtest.
Die magische Technik, mit der du näher an die Nabe kommst, besteht nun zu wesentlichen Teilen darin, sich selbst aus dem Weg zu gehen, und vom Subjekt-Objekt-Denken wegzukommen. Du kannst halt einen Löffel besser verbiegen, wenn beispielsweise dein Körper, aber auch deine Gefühle oder deine Impulse, nicht so viel mehr "du selbst" sind als ebendieser Löffel.
Die Krux bei Invokationen ist, dass du bei Invokationen irgendwelcher niederen Geistwesen eher dazu tendieren wirst, in ein
stärkeres Subjektempfinden zu geraten, einen stärkeren Egoismus und eine stärkere Fixierung auf das "Eigene", das "Ich". Stärkeres Anhaften an die eigene Existenz, und damit auch stärkere Mauern gegenüber der Option, die Grenzen aufzulösen, um überhaupt dahin zu kommen, auch der Löffel sein zu KÖNNEN. Die ganze Idee von Invokation ist doch, dass ein "fremdes" Ich in deinen Körper geht, "dein" Ich diesem "Gast" Platz macht, und das "fremde" Ich irgendwann später wieder entfernt werden sollte. Soll heißen, der Gedanke, dass das Ich das Problem sein KÖNNTE, kommt bei der Methode und in diesem Setting überhaupt schonmal gar nicht vor.
Da diese ganzen Energiekörper sehr real existieren, und man sich sehr real auf diesem Wege beispielsweise Krankheiten und schlechte Gewohnheiten einfangen kann, geht man bei nicht SEHR guter Auswahl des Gasts zudem ein Risiko ein, die eigene Gesundheit etc. zu gefährden. Ähnlich wie man bei dem Unterfangen, die Wohnung zu putzen, eigentlich wenig Hilfe von jemandem erwarten braucht, der selber nie putzt und sich bloß gut damit arrangieren bzw. abfinden kann, wenn der Müll in der Küche halt schimmelt und das Bier im Teppich eben klebt. Ist dann halt so, oder so ähnlich ..
Gibt sogar Leute, die es als ganz besonders erleuchtet betrachten, ihren eigenen Körper und das eigene Energiesystem schädlichen, leidenserzeugenden Einflüssen auszusetzen, aber sich einfach nur einzureden, dass sie über dem Dualismus von richtig und falsch stehen, und deswegen viel mehr verstanden haben, wenn sie den Schimmel da lassen und ihn einfach genauso toll finden wie Lieschen Müller ihre rote Tapete. Da steckt ein Hauch von einem richtigen Gedanken drin, aber unglücklicherweise gilt das Ganze halt nur für Leute, die soweit entwickelt sind, dass sie von dem Schimmel dann tatsächlich weder ein erhöhtes Allergierisiko noch Probleme mit Verdauung und Atemwegen bekommen, sondern die ihren Körper so weit entwickelt haben, dass er das Gift automatisch transformiert .. und btw, auch solche Leute würden den Schimmel für gewöhnlich wegwischen, weil sie ihre Energie für wichtigere Dinge brauchen als dazu, ihren Körper ständig vor einer Dauervergiftung zu schützen, wenn sie das Gift mit fünf Minuten Arbeit loswerden können.
Nun, also, man kann sich in der Tat ggf. einen Gast einladen, der gewisse Dinge besser kann als man selbst, vielleicht sogar putzen. Darauf bauen auch einige sehr positive Meditationspraktiken auf, in denen mittels eines überlieferten Mantra letztlich ein erleuchtetes Wesen invoziert wird. Die Sache dabei ist, das sollte schon ein "gesichertes" Mantra sein.. aber das würde hier jetzt zu weit führen. Der Grundgedanke jedenfalls, dass man das
Gesamtproblem, bzw. nur irgendeine Art von Kernproblem dadurch in den Griff bekommen soll, dass sich statt dem einen Ich nun ein Anderes durch den Körper ausdrückt, taugt maximal insofern, dass man mal sehr deutlich merkt, dass man nicht der eigene Körper ist.
Solange man an dem Ich dabei oder danach trotzdem (oder gar deswegen) weiter festhält, ist der langfristige Mehrwert ungefähr so groß, als hätte man vorher geglaubt, nur die Zigarettenmarke A sei tauglich in Bezug auf die Sucht, und hätte halt jetzt mal Marke B ausprobiert, und festgestellt, dass es damit auch geht.
Ein teurer Spaß ist es insofern, dass manche Gäste hohe Preise dafür nehmen, dass sie überhaupt da sind, waren, oder wieder gehen sollen. Soll heißen, wenn du jetzt statt Zigarette eine harte Droge erwischt hast, und nun nicht nur deine Gesundheit rapider bergab geht als vorher, während die Preise munter steigen, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass deine Wahl schlecht war.
Ist wie mit der Zigarettenmarke - ist ja hübsch, mal eine neue Erfahrung gemacht zu haben, aber darauf beschränkt es sich halt auch.
In dem Sinne.. ist es halt ggf. "teure" Spielerei, und kann ein Anfangsschritt auf dem Weg dahin sein, herauszufinden, was in der Welt relativ fixe Grenzen sind und was nicht ("wo hört dieses Ich ggf. überhaupt auf?"). Langfristig betrachtet kommt man auf die Weise aber nunmal eigentlich nicht weiter.
Hoffe, das war einigermaßen verständlich.
Lieben Gruß und einen schönen Tag