introvertiert

Habe gerade gegoogelt und das Horoskop von Dolly Pardon gesehen.
Sie hat meiner Meinung nach ein sehr schwieriges Horokop,aber ist trotzdem sehr erfolgreich gewesen.
Laut Wikipedia hatte Sie auch kein übermäßig schwieriges Leben.
Hätte ja gern die Horoskopzeichung hier abgebildet,kann das aber nicht:confused:
Wie seht Ihr das?

Gruß
Wasserfall
 
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Hi Pluto,

deine Zeilen stimmen mich nachdenklich. Wert hat bei mir immer etwas mit der Venus zu tun gehabt und analog mit dem 2. Haus und Stier.
Das habe ich früher auch geglaubt, obwohl ich dabei trotzdem immer ein ungutes Gefühl hatte. Unsere westliche Astrologie baut auf griechischen und arabischen Entwicklungen und Errungenschaften auf. Die Geburtsastrologie im eigentlichen Sinne, so wie sie heute noch betrieben wird, wurde von den Griechen begründet und von den Arabern verfeinert und weiterentwickelt. Sie basierte in starkem Maße auf hermetischem, platonischem und neo-platonischem/aristotelischem Gedankengut (stark vereinfacht ausgedrückt).

Die Häuser hatten eine von den Zeichen völlig losgelöste Bedeutung und es gab keine Gleichsetzung der beiden Ebenen. Die Häuser haben ihre Bedeutungen nachweislich und definitiv nicht von den Zeichen erhalten - man findet in den entsprechenden Quellentexten keine Hinweise darauf (ganz im Gegenteil). Die einzige inhaltliche Gleichsetzung zwischen Zeichen und Häusern bestand in den anatomischen Entsprechungen, also in der medizinischen Astrologie. Ansonsten existierte so etwas einfach nicht.

Nachdem Alan Leo Ende des 19. Jhdts. den Anfang gemacht hatte, wurde das "astrologische Alphabet" später von Zipporah Dobyns in den 60-er Jahren in seiner heutigen Form konstruiert. Als Lernhilfe und Gedankenbrücke für Anfänger ist es ja ganz gut geeignet. Aber eine eins-zu-eins Umsetzung in der Praxis führt meist zu Kuddelmuddel und zu einer Vermischung von Faktoren, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben - zumindest nicht in dieser Form. Das 1. Haus hat seine inhaltlichen Bedeutungen nicht vom Widder oder vom Mars, das 2. nicht vom Stier und der Venus, das 3. nicht vom Merkur und den Zwillingen usw. - auch wenn gewisse Analogien zwischen diesen Elementen bestehen.

Dies ist aber sehr weit verbreitet.
Ja, leider.

Ich überlege gerade, dann würde ich mit einer Jungfrau-Maske herumlaufen. Irgendwie passt das, denn ich werde eher als Jungfrau ansehen und weniger als Schütze. Wo bin ich aber, wenn ich die Maske abgelegt habe? Beim Schützen? Und so lange ich noch diese Maske trage, fühle ich mich weniger wert, unvollständig?
Dein Jungfrau-AC ist nicht deine Maske, die du nach Belieben auf- und absetzen kannst. Dein AC bist du, als Person, als Körper, als inkarnierte Seele, als allem, was dir ein- und angeboren ist. Er ist die "persona" im Sinne deiner körperlichen Erscheinung, des Körpers an sich. Wie gesagt, der AC ist der Punkt (und der Moment), indem das eigenständige Leben sich manifestiert. Mit der Geburt ist der neue Inkarnationsprozess sozusagen "abgeschlossen" bzw. vollzogen und der Körper dient der Seele als Wohnung, als Werkzeug, mit der sie ihre Aufgaben zu erfüllen sucht. Die Seele ist auf einen Körper angewiesen, sie kann sich nur durch ihn manifestieren.



Hi Flimm,

ich sehe das 2.Haus als erstes als mein persönliches Hab und Gut und das ist primär doch der eigene Körper.
Das 2. Haus ist eigentlich das, was dem Körper (AC) dient, was ihn unterstützt und am Leben erhält und damit der eigentlichen Existenz dient und sie unterstützt. Das ist in erster Linie die Nahrung (Essen und Trinken) und dann der Verdienst des Lebensunterhalts. Das sind die Mittel und Möglichkeiten, mit denen der Mensch, das Ich (AC), seine Existenz sichert. Nirgends findet man bei den Begründern unserer westlichen Astrologie einen Hinweis darauf, dass das 2. Haus irgend etwas mit dem Körper zu tun hätte - nicht den noch so kleinsten Hinweis. Der Körper in seiner Gesamterscheinung ist immer das 1. Haus/der AC gewesen.

Sämtliche Beschreibungen der Venus geben keinen Hinweis darauf, dass sie irgendetwas mit dem Körper zu tun hätte. Durch die ganze hellenistische, arabische Astrologie und die Astrologie der Renaissance, stehen der AC und der AC-Herrscher für den Körper und die Person des Geborenen. viel eher noch als die Venus hat der Mond einen Bezug zum Körper, denn er steht im Verhältnis zur Sonne wie der Inhalt zur Form. Das wird besonders deutlich bei den Primärdirektionen, bei denen der Mond als Signifikator für den Körper (neben dem AC) und für die Seele verwendet wurde.

Das ist alles Wissen, dass durch den Niedergang der Astrologie nach dem 17. Jhdt. verlorengegangen ist. Es wurde zwar durch viele Astrologen des 19. und 20. Jhdts. wieder aufgegriffen (Raphael, Zadkiel, Sepharial, Leo, Carter, Robson usw.), wurde aber zunehmend mehr und mehr verändert und teilweise auch verfälscht - ganz einfach auch deshalb, weil viel Quellen und Texte aus der griechischen und arabischen Periode nicht zugänglich, übersetzt und bekannt waren. Das hat sich seit Mitte der 80-er Jahre geändert und mittlerweile sind sehr viele wichtige Quellen erhältlich (wenn auch nur auf Englisch).

der AC ist eben unser Gewand und Persönlichkeit, das was ich zeige, er bestimmt eben die Anlagen, Er ist der Anfang aus dem sämtliche Rhythmen hervorgehen.
Eben, er ist auch unser Gewand in Form unseres Körpers. Körperliche Probleme hat man oft bei "schwierigen" Transiten, Direktionen oder Progressionen zum AC, dem AC-Herrscher oder zum Mond. Und das andere hast du auch sehr schön beschrieben :).

Ich kenne eben das 2.Haus als Materie-Haus , dieser Körper steckt in meinem Kostüm.
Das kennen heute sehr viele so, also das 2. Haus als Körper oder als Substanz - und ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Verfälschung und Verzerrung schrecklich finde. Ich gebe aber niemandem hier die Schuld dafür und schließlich ist es auch völlig normal, dass man zunächst einmal das glaubt, was man heute in jedem Astrologiebuch lesen und von jedem Astrologen hören kann. Aber das macht es leider nicht richtiger. Und nicht viele haben den Mut, ihre erlernten und gewohnten Denkmuster und Überzeugungen zu hinterfragen und auf die Probe zu stellen bzw. stellen zu lassen - z.B. von mir :D.

Fazit: die inhaltliche Gleichsetzung von Zeichen und Häusern ist historisch mittlerweile widerlegt, was bereits alle Forscher und Übersetzer griechischer, arabischer und lateinischer Quellentexte bestätigen (u.a. Robert Schmidt, Stephen Birchfield, Dr. Benjamin Dykes. Dr. j. Lee Lehman, Robert Hand, Joseph Crane, Debourah Houlding, Raphael Gil Brand, Chris Brennan usw., usw.). Aber ich fürchte es wird noch eine ganze Zeit dauern, bis die "gedanklichen Mauern" bei den Astrologen unserer Zeit zu bröckeln beginnen.

LG
Jogi :)
 
Hallo Jogi!

Könntest Du in Kurzform,die Häuser aus Deiner Sicht erklären?
Oder kann man das im Internet irgendwo lesen?
Das wäre echt lieb,wenn Du ein paar Infos geben könntest?

Gruß
Wasserfall
 
Hallo Jogi, hallo Flimm,

ich habe mir nochmal gedanken über die Analogien gemacht, und bin darauf gekommen dass ich das erste Haus noch nie mit Widder in Verbindung gebracht habe, das zweite Haus aber schon. Und so zieht sich ein Kuddelmuddel von Durcheinander in meiner Horoskopeschau durch meinen Kopf. (Ich werde es berichtigen. Im Moment steht mir der Sinn nach Erneuerung meines astrologischen Wissens. :D)

Ich habe also eine Schütze-Seele und diese muss sich mit dem Asz. Jungfrau und dem Häuserkreis arrangieren. Der Merkur in Haus 4 in Steinbock ist genauso widersprüchlich. Irgendwie sind überall diese Widersprüchlichkeiten vorhanden, aber das ist wohl der Lauf des Lebens bzw. der Entwicklung von uns allen, Sonne und Asz. zu integrieren.

Im neuen Solar steht der Mars direkt am Asz. Ob das dann für meinen Körper und Auftreten etwas zu bedeuten hat? Ich lasse mich überraschen.

lg Pluto
 
Hallo jogi, hallo pluto,

ich kenne aus dem FengShui bereits die Einteilung der Felder nach den Zahlen.
Und eben nicht nach den Tierkreiszeichen oder Planeten.
Danach wäre die Eins ja die Energie, der Anfang, die Einheit die in der Vielheit immer enthalten bleibt und erst durch den Weg der Entwicklung durch die Vielheit erlebbar wird aus der wir dann wieder das Grundlegende erkennen können.
Dieses Thema zieht sich durch das ganze Geschehen und ist in allem enthalten.
Die Eins steht auch für den göttlichen Funken oder die Liebe, das Thema unseres Lebensweges.

Erst die Zwei ist der Beginn der Vielheit, die Polarität, das Gegenteil der Eins.
Erst in der Polarität können wir leben. Es ist der Beginn der Erkenntnisfähigkeit.
Hier ist das Haus der Körperwahrnehmung.

Zitat aus Felber`s Buch :Lehrbuch der esoterischen und exoterischen Astrologie"::
....Auch der physische Körper ist etwas, was der Mensch besitzt (zumindest vorübergehend) und entspricht daher ebenfalls dem 2.Haus.
Dies darf wie gesagt nicht mit der Vitalität bzw. der Lebensenergie verwechselt werden, die dem 1.Haus entspricht, weshalb das 1.Haus und die Aspekte zu Planeten im 1.Haus oder zur Aszendentenspitze sehr wesentliches über unsere Gesundheit aussagen können............./
/.......Da das 2.Haus über das Begehren Auskunft gibt, steht es auch für jegliche Art von egoistischer und tierischer Triebbefriedigung. Es zeigt uns, wovon sich jemand angezogen fühlt und was er sich einverleiben möchte, ohne eventuell hierbei an den anderen zu denken., da es ihm ausschließlich um die Befriedigung und Stillung seiner Bedürfnisse geht........./

nur mal so eingeworfen,

aber schön wenn es verschiedene Meinungen gibt, das regt natürlich auch zum Nachdenken oder Reflektieren an.
Also @jogi, ich lese gerne was du schreibst........

LG
flimm
 
Hallo :),

aber schön wenn es verschiedene Meinungen gibt, das regt natürlich auch zum Nachdenken oder Reflektieren an.
Schön, dass du so denkst - das kann man nicht von allen behaupten. Die meisten reagieren im ersten Moment ablehnend bis aggressiv, wenn ich ihre gewohnten astrologischen Anschauungen hinterfrage und ihren erlernten Wissensschatz infrage stelle.

Zitat aus Felber`s Buch :Lehrbuch der esoterischen und exoterischen Astrologie"::
Zitat:
....Auch der physische Körper ist etwas, was der Mensch besitzt (zumindest vorübergehend) und entspricht daher ebenfalls dem 2.Haus.
Dies darf wie gesagt nicht mit der Vitalität bzw. der Lebensenergie verwechselt werden, die dem 1.Haus entspricht, weshalb das 1.Haus und die Aspekte zu Planeten im 1.Haus oder zur Aszendentenspitze sehr wesentliches über unsere Gesundheit aussagen können............./
Nun, da scheint sich Felber selbst ein wenig zu widersprechen, denn bei seiner Zusammenfassung des 1. Hauses schreibt er u.a. von der 'körperlichen Konstitution' - und diese beinhaltet eben auch den Körperbau. Weiter schreibt er über das "In-Erscheinung-Treten der Seele". Das impliziert, dass etwas sichtbar ist und die Seele kann nur mit Hilfe eines Körpers, einer Form, einer äußeren Hülle sichtbar werden.

Aber zum Glück gab und gibt es Astrologen, die das ebenfalls so sehen, wie ich bzw. wie die 'Alten'. Thomas Ring spricht von der "Erscheinungsform der Persönlichkeit". Das 1. Haus ist bei ihm "die Grundform der äußeren Erscheinung [..], Gestaltbau und insbesondere Gesichtsbildung."

Markus Jehle schreibt: "Der ASC gleicht einem Tor, das die inneren Anliegen eines Menschen passieren müssen, um sich nach außen hin ausdrücken zu können. Dieses Tor entspricht unserem Körper und unserer äußeren Erscheinung."

Auch Robert Hand nennt den physischen Körper. Er schreibt dann: "Auch die Gesundheit ist insofern eine Angelegenheit des ersten Hauses, als der physische Körper das Medium ist, durch das wir unsere Intentionen, unseren Willen und unsere Lebensäußerungen in der Welt verwirklichen."

Begriffe wie, körperliche Konstitution, äußere Erscheinung, Konstitutionstyp usw. findet man auch bei Banzhaff und Freiherr von Klöckler. Zum Schluss noch Ulrike Voltmer zum 1. Haus/AC: "Dennoch gibt der AC Aufschluss über die äußere Gestalt eines Wesens, jedoch relativ zu seiner Abstammung. Er gibt Aufschluss, wie sein Körper im Vergleich zu Vergleichbarem ist und wie die zugrundeliegende Idee den Körper in Besitz nimmt, einnimmt und ausfüllt."

Aber bei einer Sache bin ich mit Felber einverstanden, nämlich dass der AC eine Art Seelenziel darstellt, eine Kraftquelle und dass er die Richtung anzeigt, in die man seine Energien bündeln sollte - damit wird er zum Schlüssel (zumindest zu einem sehr wichtigen), mit dem man seine Lebensprobleme bewältigen kann.


Irgendwie sind überall diese Widersprüchlichkeiten vorhanden
Naja, ohne die könnt's schon ziemlich langweilig werden, oder nicht? :D

LG
Jogi
 
Hallo Zusammen!

Sehr interessant was Ihr so schreibt.:thumbup:

Ich bin Aszendent Waage,aber habe nicht ein harmonisch gleichmäßiges Gesicht,spielt dann Uranus in Waage im Haus auch noch eine Rolle?

Aber bei einer Sache bin ich mit Felber einverstanden, nämlich dass der AC eine Art Seelenziel darstellt, eine Kraftquelle und dass er die Richtung anzeigt, in die man seine Energien bündeln sollte - damit wird er zum Schlüssel (zumindest zu einem sehr wichtigen), mit dem man seine Lebensprobleme bewältigen kann.
Wenn der Aszendent das Seelenziel darstellt,was stellt dann die Sonne dar?

Gruß
Wasserfall
 
Hallo jogi,

ich kann bei einer Sache nicht mitgehen, da sie aus meiner Sicht nicht logisch erscheint.

Du sprichst von Konstitution, also von der Verfassung des Körpers, diese ist(muß() natürlich aus dem 1.Haus kommen. Die ist ja vorgegeben.

Der Körper selbst ist aber nicht = Konstitution.
Er beinhaltet ja noch wesentlich mehr.

Deswegen kann ich auch deine Beispiele von einigen der genannten Astrologen mit nachvollziehen und diese nicht meine Sicht der Dinge widersprechen.

ZB Geld, ist Materie des 2.Hauses.
die Information der zahl darauf kommt aber aus dem 1.Haus., ebenso ob es sich um ein Geldstück oder einen Schein handelt. Sichtbar und vorallem anfassbar ist das Geld erst für mich im 2.Haus und somit kann ich das was sich im 2.Haus manifestiert hat, im 3.haus nutzen.

Naja das sind meine Gedanken, und ich verstehe manche Astrologen nicht gegensätzlich zu meinem Gesagten.


2. Haus - Erwerb und Besitz
Das zweite Haus gibt Auskunft über unsere materiellen Lebensumstände, unseren Erwerbssinn sowie unser Verhältnis zu Besitz und materiellen Mitteln, zu denen auch der eigene Körper zählt. Auch die Beziehung zum Selbstwert und zu Werten im Allgemeinen gehört in das zweite Haus
(Robert Hand)


LG
flimm
 
Hallo jogi,


Der Körper selbst ist aber nicht = Konstitution.
Er beinhaltet ja noch wesentlich mehr.

Deswegen kann ich auch deine Beispiele von einigen der genannten Astrologen mit nachvollziehen und diese nicht meine Sicht der Dinge widersprechen.

ZB Geld, ist Materie des 2.Hauses.
die Information der zahl darauf kommt aber aus dem 1.Haus., ebenso ob es sich um ein Geldstück oder einen Schein handelt. Sichtbar und vorallem anfassbar ist das Geld erst für mich im 2.Haus und somit kann ich das was sich im 2.Haus manifestiert hat, im 3.haus nutz
LG
flimm

Hallo Flimm,

das kann ich gut nachvollziehen, was du schreibst.
In den Döbereiner-Büchern taucht hierzu das Beispiel vom Tonklumpen auf.
Im 1.Haus ist der Ton ein formloser Klumpen.
Im 2.Haus verdichtet er sich zu einer Form, z.b. einem Krug.
Und erst im 3.Haus kommt es zur Funktion im Raum, der Krug wird benutzt.

Bezogen auf den Körper sehe ich das 2. Haus als die Phase in der sich aus der formlosen Anlage des 1. Hauses der Körper formt und man könnte auch sagen, dass die unbewusste Anlage des 1.Hauses, im 2.Haus sich seines Körpers bewusst wird, sich als Einzelwesen erfährt und sich entsprechend gegenüber anderen Wesen abgrenzt und letztlich beginnt in diesem Haus, durch die Abgrenzung und Unterscheidung, auch die Bewertung.
Wir nehmen uns im 2. Haus bereits selbst wahr, wer wir sind, und welche Talente in uns stecken, wir haben ein bestimmtes Körpergefühl und wir beurteilen uns. Dort beginnt die Wertung. Welchen Wert gestehe ich mir selbst zu - habe ich einen guten Selbstwert oder sehe ich mich selbst als minderwertig.
Das der Eigenwert im 2.Haus seinen Ursprung hat, kann ich nachvollziehen.
Das 3.Haus entspricht dann dem Stadium wo wir kriechen und gehen lernen, den Raum erobern und in Interaktion mit anderen Menschen treten.

lg
Gabi
 
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Hallo Wasserfall,

Wenn der Aszendent das Seelenziel darstellt,was stellt dann die Sonne dar?
Iich denke man kann das Ganze in der Praxis nicht so isoliert betrachten, wie es hier oder auch anderswo geschrieben wird. Letztlich ist es die Synthese aus vielen unterschiedlichen Faktoren.

Die Sonne ist der allgemeine Lebens- und Energiespender. Zusammen mit dem feuchten Mond ruft ihre Wärme Leben hervor. Die Sonne zeigt einmal die zur Verfügung stehende Lebensenergie, auch im Sinne von Vitalität, an und die Kraft oder Schwäche des bewussten Wollens bzw. des Daseinswillens.

Die Sonne wird auch als Repräsentant des ‚Selbst‘ gesehen – daher auch die Zuordnungen von Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen aber auch Selbsterkenntnis. Man kann die Sonne durchaus als Signifikator des Lebenszwecks betrachten und die Entdeckung des wahren Selbst ist ja im Grunde genommen das Ziel jeder spirituellen Betätigung. Der AC ist dann in dem Sinne das Seelenziel, da man ihn Leben und entwickeln muss, wenn man zum Selbst gelangen will. Das Selbst ist das Herz der Existenz und beinhaltet die eigentliche Identität. Weil das Licht der Sonne die Dunkelheit vertreibt und alle Dinge sichtbar/erkennbar werden, wurde sie auch mit allumfassender Erkenntnis in Zusammenhang gebracht. Bereits Vettius Valens (1. Jhdt. n.u.Z.) beschreibt die Sonne als das Licht des Geistes/der Seele, als das Organ, das der Wahrnehmung der Seele dient, als Geist/höherer Verstand und als praktische Weisheit – in dem Sinne, dass die Sonne eben zu Selbstbewusstheit und Selbsterkenntnis befähigt und aufruft.

Die Sonne hatte zwar damals (zusammen mit dem Mond) eine zentrale Bedeutung, aber sie war nicht automatisch „der“ Anzeiger für die Persönlichkeit oder für das persönliche Verhalten/pers. Eigenschaften. Eine Sonnenzeichentypologie, wie sie heute übertrieben angewendet wird, existierte nicht. Es ging im Wesentlichen darum, einen oder mehrere Planeten zu finden, die aufgrund ihrer Natur und ihrer Dominanz/Stärke im Horoskop als Signifikator für bestimmte Persönlichkeitsanteile und Verhaltenseigenschaften dienten. Die Astrologie der Klassik war in erster Linie eine Astrologie der Planeten-Typen und nicht der Zeichen-Typen (so wie heute). Das finde ich auch viel einleuchtender und stimmiger, denn die Planeten sind schließlich die aktiven, gestaltgebenden Wesenskräfte – die Zeichen sind im Grunde genommen ‚nur‘ modulierende Einflüsse.




Hier noch wie gewünscht eine kurze Auflistung der Häuserzuordnungen (ist nicht erschöpfend):

1. Haus: Körperliche Erscheinungsform, körperliche/seelische/geistige Anlagen, angeborene Neigungen, primäre Motivation, grundlegendes Temperament, Talente usw.

2. Haus: Lebensunterhalt, bewegliches Eigentum, materielle/finanzielle Angelegenheiten, Erwerbssinn, enge Unterstützung durch andere (Assistenten, enge Berater) >> das 2. Haus hat traditionell nichts mit dem Selbst- oder Eigenwertgefühl zu tun und wie bereits erwähnt, stellt es nicht den Körper selbst dar.

3. Haus: Geschwister, nahe Angehörige, Kommunikation im weitesten Sinne (Sprache, Schreiben, Beratung usw.), kurze Reisen, Transport, Verträge, Ausbildung/Schulbildung

4. Haus: Herkunft, Wurzeln, Ahnen, Eltern (insbesondere der Vater), Heim/Haus/Wohnung, unbeweglicher Besitz (Immobilien, Ländereien), Einflüsse der Kindheit, Landwirtschaft, verborgene Dinge, Lebensende/Altersumstände, Erbschaften, mystische Angelegenheiten >> das 4. Haus stellt nicht unsere Gefühle oder unsere Empfindungen oder unsere Emotionen dar.

5. Haus: Kinder, Freude/Vergnügen, Romanzen/Affären, Sexualität, geistige und geschäftliche Spekulationen, Feiern/Feste, soziale Anlässe aber auch Diplomaten und Botschafter

6. Haus: Krankheit und Arbeit im Zusammenhang damit, schwere/mühevolle Arbeit, Dienstleistungen, Untergebene/Angestellte, fremde/oft nicht hilfreiche Bedingungen, Feindseligkeiten durch andere, kleine Tiere >> das 6. Haus ist nicht das Haus der Gesundheit, sondern der Krankheit. Für die Gesundheit ist u.a. das 1. Haus zuständig. Eine Katzen z.B. gehört zum 6. und nicht zum 5. Haus, auch wenn sie als Kind-Ersatz (5) gesehen wird.

7. Haus: Partnerschaften, Beziehungen, Ehe als vertragliche/feste Bindung, offene Gegner/Feindschaften, Streitigkeiten/Prozesse/rechtliche Angelegenheiten, Verbindungen zur Öffentlichkeit

8. Haus: Tod und alles, was damit zusammenhängt (u.a. Hinterlassenschaften), Verluste, Krisen, Furcht/Angst, Schmerz/Trauer, Geld der anderen, finanzielle Verpflichtungen >> das 8. Haus hat nichts mit Sexualität (5) zu tun. Es ist auch nicht das Haus der Ehe bzw. der festen Bindungen (7).

9. Haus: alles was mit dem Ausland zu tun hat, Reisen, höhere Bildung, Religion/Philosophie (auch Astrologie) und Spiritualität, mystische Angelegenheiten, Träume, Visionen und deren Deutung, Forschung im Allgemeinen, Publikationen (Verbreitung von Wissen), Juristen, Anwälte, das Lehren

10. Haus: Taten/Handlungen, für die man bekannt ist/wird und die einem einen bestimmten Ruf einbringen (in diesem Sinne auch Schicksal), Beruf/Berufung, Ansehen, Ehre, alle Formen der Autorität, öffentliche Bestrebungen

11. Haus: Freunde, soziales Milieu/Leben, Gleichgesinnte, Wünsche/Ambitionen, Hoffnungen und Bestrebungen, Verbände/Organisationen, Unterstützer, Förderer, Mäzen, günstige Gelegenheiten/günstiges Schicksal

12. Haus: Anonymität, verborgene Aktivitäten, geheime Feinde (oft eigene Persönlichkeitsanteile), selbstschädigendes Verhalten, Verluste/Mängel, Isolation (freiwillig oder erzwungen), Prüfungen und Belastungen/Überforderungen, versteckte Laster, Neider, Betrüger, Anstalten (Krankenhäuser, Heime, Gefängnisse usw.), große Tiere >> das 12. Haus ist nicht das Haus der Spiritualität – das ist das 9. Haus. Aber in sehr vielen Fällen führen die Erfahrungen des 12. Hauses zu spiritueller Betätigung, sie sind also fast immer der Grund, um die Erfahrungen des 12. Hauses zu verarbeiten.

Wichtig ist es, sich im Hinterkopf zu behalten, dass die Häuser ihre Bedeutungen nachweislich ursprünglich nicht von den Zeichen und den entsprechenden Herrscherplaneten erhalten haben, d.h. das 4. Haus hat seine Zuordnungen nicht vom Krebs oder vom Mond, das 5. nicht vom Löwen und der Sonne, das 8. nicht vom Skorpion und vom Pluto oder das 12. von den Fischen und von Neptun usw. Es bestehen gewisse Analogien zwischen diesen Faktoren, aber man kann sie nicht eins-zu-eins übertragen.

Zwei einfache Beispiele: Löwe wurde früher als unfruchtbar angesehen und die Sonne (alleine) galt als Verweigerer für Kinder – warum hätten die Alten dem 5. Haus die Hauptbedeutung „Kinder“ geben sollen? Das passt nicht zusammen. Das 7. Haus hat neben Partnerschaften schon immer mit Feindschaften, Streitigkeiten, Konflikten, kriegerischen Auseinandersetzungen und Prozessen zu tun – sind das typische Waage- oder Venuseigenschaften? Eher nicht.

Je mehr Quellentexte zugänglich und übersetzt werden, umso deutlicher wird sichtbar wo, was und wie heute viele grundlegende astrologische Prinzipien verändert und verzerrt wurden. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig und reichen von Unwissenheit und persönlichem Geltungsstreben/Profilierungssucht bis zu dem Drang bzw. Zwang, die Astrologie in den Augen der modernen Wissenschaft/Gesellschaft zu etablieren, indem man sie immer weiter psychologisiert.
Damit will ich nicht sagen, dass sich Psychologie und Astrologie ausschließen – im Gegenteil: Sie können sich hervorragend ergänzen und man wird dadurch vielen heutigen Fragestellungen der Menschen gerecht. Aber in manchen Bereichen wurde m.E. sicher ein wenig übertrieben.

LG
Jogi
 
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