Internet-Tarot

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hmm..also wenn sich die Online-Karten per Klick selber mischen und automatisch eine Karte ausgewählt wird, halte ich wenig davon. Aber wenn man sich online aus einem Stapel Karten jede Einzelne auswählen kann, bis das Gesamt-Kartenbild entsteht, könnt ich mir schon eher vorstellen ,dass das hinhaut. zb :
http://www.astrolantis.de/tarot-legesysteme.php
 
Nein sie funktionieren nicht.
Ein paar Nullen und Einsen können keine Gefühle entgegennehmen oder die Karten die sie willkürlich aufgrund eines Algorithmus ziehen, für dich deuten. Und wenn: dann ist es allgemein gehalten.

Davon ab dass ich nix davon halte, wenn Menschen sich selbst die Karten legen. Das gehört auch dazu. Man ist zu voreingenommen und sieht das was man sehen will :)
 
Ich leg mir schon selber, aber Legungen im Inet sind in meinen Augen allerhöchstens ein netter Zeitvertreib. Vielleicht noch unter dem Aspekt, wie dort die Karten gedeutet werden.

Keinen Cent würde ich darauf geben, dass das, was da rauskommt, auch nur im Ansatz eine Richtigkeit besitzt.

LG
 
Das verwundert mich jetzt. Die Karten sollen die eigenen Gefühle* "annehmen" und andererseits dürfen sie nicht das spiegeln, was man sehen will oder zu sehen fürchtet?

*Gefühle sind für mich Emotionen, Empfindungen, Stimmungen, Hoffnungen, Sehnsucht, Wünsche und auch Angst oder Blockaden.

Wie soll man das jetzt verstehen? Ich finde diesen Ansatz paradox und unlogisch!

Meiner Meinung und meiner Erfahrung nach sind die Karten NIEMALS "falsch" oder "schlecht" oder "unwirklich". Egal ob vergoldet, auf Papyrus oder im virtuellen Online-Fenster. Die Karten stimmen IMMER. Egal wo, egal wie, egal welche Art und Weise. Es ist nur die Frage, ob der Kartenleger sich auf die Interpretation einlassen und für ein kleines Online-Fenster den nötigen Ernst und die innere Muße aufbringen möchte. Wer mit Tarotkarten umgehen kann und auch online legen will, der wird auch im Internet-Tarot die Botschaft erkennen und interpretieren können. Für mich ist es eine Frage der individuellen Perspektiven des Kartenlegers, ob man online legen kann oder nicht. Ich persönlich lege seit Jahren immer wieder mal online und habe noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Gerade für Tageskarten oder kleine Legungen verwende ich für MICH SELBER sehr gerne Online-Karten. Nur nicht vergessen: "die Dosis macht das Gift" und "wer will, findet Wege. Wer nicht will, finden Gründe" ;)
 
Ich finde Internet-Tarot gar nicht so unrichtig.

Hajo Banzhaf schrieb folgendes:

Tarot online - Hokospokus, Cyberquatsch oder ernst zu nehmender Ratgeber?
© Hajo Banzhaf

Ist es nicht lächerlich, absurd oder zumindest völlig unseriös sich auf elektronischem Weg die Karten zu legen, wenn dort letztlich ein Zufallsgenerator darüber entscheidet, welche Karte man "zieht"? Ich gebe gerne zu, dass dies auch für mich zunächst höchst befremdlich war, mich andererseits aber auch die teilweise sehr verblüffenden Antworten tief beeindruckt haben.

Dafür wie Tarot "funktioniert" gibt es zwei verschiedene Erklärungen. Die eine ist psychologisch gefärbt und geht davon aus, dass das Unbewusste über ein beachtliches Wissen und Ahnungsvermögen verfügt - unter anderem über zukünftige Entwicklungen - und dieses Wissen in seiner bildhaften Sprache in Träumen und auf anderen Wegen dem Bewusstsein mitteilt. Eine dieser Bildersprachen ist Tarot. Beim Kartenlegen stellt so gesehen das Bewusste dem Unbewussten eine Frage, deren Antwort das Unbewusste Karte für Karte einzeln buchstabiert. Eine wichtige Voraussetzung ist dabei gewiss eine ungestörte Intuition beim Mischen, Ziehen und Deuten der Karten. Das alles einem Computer zu überlassen erscheint in der Tat ziemlich abwegig.

Es gibt aber eine weitere Erklärung, die auf einer anderen Überlegung beruht. Aus einer spirituellen Sicht betrachtet ist Zeit nicht nur eine Quantität, die bedeutungslos dahin fließt. Zeit hat vielmehr auch eine Qualität, die jedem Augenblick seine eigene Bedeutung verleiht. Das ist die Anschauung, die den meisten Orakeln zu Grunde liegt. Während uns der Zeiger der Uhr die Zeitmenge anzeigt, können wir aus dem Stand der Gestirne oder der Symbolik einer Zufallskonstellation ablesen, was der Augenblick bedeutet. Nimmt man hinzu, dass in einer ganzheitlichen Sicht der Welt, Frage und Antwort eine Einheit, ein Ganzes bilden, dann liegt es nahe, dass im Frageaugenblick auch die Antwort auf die Frage liegt. Wem es also gelingt, die Augenblicksqualität zu erkennen, der kann aus dieser Symbolik die Antwort ablesen. Darin aber liegt gerade das Wesen des Zufalls, dass er uns in der zufälligen Konstellation, die Qualität des Augenblicks bildhaft vor Augen führt. Und eben das ist das typische Wesen vieler Orakel, die in ihrer Weise die Deutung dieser Symbolik ermöglichen. Der Astrologe schaut dazu an den Himmel - zumindest früher, heute schaut er zumeist in den Computer - um aus dem Stand der Planeten die Qualität des Ortes zu ermitteln, von dem aus sie betrachtet werden. Die alten Chinesen warfen das I Ging und schauten dann in einem der ältesten Weisheitsbücher der Menschheit die Bedeutung des so ermittelten Hexagramms nach. Der Tarotkundige legt sich die Karten, die Druiden befragten die Runen und der Kaffeesatzleser erkennt die Bedeutung des Augenblicks aus der Symbolik des Kaffeesatzes. Die Zeitqualität kommt auf allen Ebenen zum Ausdruck und dabei ist es unwichtig, was den Zufall bewirkt hat. Bedeutsam ist er allemal, auch wenn es "nur" ein elektronischer Impuls war, der ihn auslöste.

Ob der Ratschlag der Karten ernst zu nehmen ist, hängt nach meiner Erfahrung nicht davon ab, wie die Karten gelegt wurden. Viel entscheidender ist es dagegen, wie die Frage gestellt wird, da Tarot erfahrungsgemäß genauso antwortet: klare Frage - klare Antwort, keine Frage - keine Antwort, ernste Frage - ernste Antwort, dumme Frage - dumme Antwort, und wenn die Frage "nur so" gestellt war, ist die Antwort natürlich auch "nur so". Aber auch eine von Wünschen durchtränkte Frage kann zu einer Antwort führen, die zwar die Wünsche spiegelt, nicht aber die zukünftige Entwicklung zeigt. Aber natürlich ist letztlich jeder am besten beraten, sich die Karten in der eigenen und liebsten Weise zu legen, mit der man sich am wohlsten fühlt.


Zufall und Zufallsorakel
© Hajo Banzhaf
Artikel aus der Tarot & Traumzeitung
Die Nähe zwischen Orakel und Spiel ist kein Phänomen, das sich auf Tarotkarten beschränkt. Auch andere Spiele sind aus alten Orakeln hervorgegangen, wie zum Beispiel das Würfeln, das Auslosen oder das Mikado. Hintergrund ist bei alledem die Überzeugung, daß der Zufall etwas Bedeutsames ist. Die heute oftmals zu hörende Bemerkung »Es gibt keinen Zufall« meint zwar dasselbe, ist aber genaugenommen falsch. Richtiger müßte es heißen, daß es keinen sinnlosen Zufall gibt. Das würde der ursprünglichen Bedeutung dieses im Mittelalter entstandenen Wortes entsprechen, mit dem man seither etwas bezeichnet, das einem Menschen zufällt, also unvorhersehbar zuteil wird. Daß es sich bei Zufällen um reine Willkür, um absurdes Schicksal, um blindwütiges Walten des Lebens handelt, ist ein Standpunkt, den der aufgeklärte Geist schon allein deshalb gern eingenommen hat, weil er sich damit aus der Verlegenheit half, Erklärungen für unerklärliche Phänomene finden zu müssen. Inzwischen aber hat die Bereitschaft, hinter dem Zufall ein bedeutsames Wirken zu vermuten, beachtlich zugenommen. Worum geht es dabei?

Wenn wir das Wissen vom Heilsweg des Menschen, wie ihn die verschiedensten spirituellen Lehren der Menschheit beschreiben, in die Sprache der Psychologie übersetzen, dann liegt unser Lebensziel in der Ganzwerdung, und die Kraft, die jeden von uns dorthin drängt, ist das Selbst. So benannte C.G. Jung das größere Ganze, das sowohl das Bewußte als auch das Unbewußte eines Menschen umfaßt. Da unser Ich als Zentrum des Bewußtseins nur ein Teil dieses Selbst ist – und mit höchster Wahrscheinlichkeit nur ein sehr kleiner Teil – kann es sich natürlich kein umfassendes Bild vom größeren Ganzen machen und deshalb auch nicht mit Bestimmtheit über dessen Natur sprechen. Wir können aber seine Botschaften beachten, die wir in Träumen und Eingebungen empfangen und sein Wirken beobachten, wie es sich in den vielen zufälligen Phänomenen unseres Lebens zeigt. Natürlich gehört hier, ähnlich wie in der subtilen Quantenphysik, der Beobachter zum Experiment. Wer Träume nur für Schäume hält, dem werden sie kaum etwas Sinnvolles sagen können. Wer aber Eingebungen des Unbewußten ebenso wie zufällige Begebenheiten mit freundlicher Aufmerksamkeit studiert, dem wird manch merkwürdige Erfahrung im besten Sinne des Wortes merk-würdig sein.

Mit dieser Betrachtungsweise lassen sich auch Orakel verstehen, die gerade durch ihre zufällige Konstellation eine bedeutsame Aussage machen, auch wenn eine solche Vermutung im krassen Gegensatz zur wissenschaftlichen Betrachtungsweise steht. Und genau hier wird der Vorwurf laut, der im Zusammenhang mit Tarot immer wieder zu hören ist: »Aber wenn man die Karten fünfmal hintereinander legt, dann wird man doch jedesmal durch andere Karten eine andere Antwort bekommen.« Das ist so richtig, wie es falsch ist. Tatsächlich kommen in einem solchen Fall zumeist andere Karten, nur beweist das nichts. Lediglich die rationale Beweisführung beruht auf der Wiederholbarkeit eines Experiments. Dazu ist es notwendig, den Zufall nach allen Regeln der Kunst auszuschließen, und die geplante Versuchsreihe ungestört in einem geeigneten Rahmen, einem abgeschirmten Labor, durchzuführen. Gelingt das Experiment beliebig oft, ist damit der Beweis erbracht. Die Zufallsorakel aber gehören ebenso wie die Träume zur irrationalen Welt und lassen sich deshalb nicht mit rationalen Mitteln messen. Auch ein Traum ist nicht erst bedeutsam, wenn man ihn fünfmal geträumt hat. Ebensowenig lebt ein Zufallsorakel von der Wiederholbarkeit. Während in der rationalen Welt der Zufall als unkalkulierbare Größe und unerwünschter Störenfried gilt, der jedes Experiment durcheinanderbringen kann, erweist er sich in der irrationalen Welt als wichtigster, aussagekräftiger Faktor. Deshalb ist die Konstellation einer ersten und einzigen Kartenlegung bedeutsam, und die Tatsache, daß sie nicht wiederholbar ist, beweist nichts.

Folgen wir der Jungschen Psychologie in der Annahme, daß im Unbewußten Kräfte ruhen, die uns Menschen führen, dann läßt sich Tarot auch als Dialog zwischen dem Bewußten und dem Unbewußten verstehen. Denn ebenso wie andere Erlebnisse und Erfahrungen, die wir machen, vom Unbewußten bewirkt werden, damit wir daraus lernen, an ihnen wachsen und reifen, so treten auch die Ratschläge des Tarots als Botschaften des Unbewußten in unser Leben. Dieser Hintergrund läßt Orakel in einem gänzlich anderen Licht erscheinen und zu einer einzigartigen Quelle der Selbsterkenntnis werden. Damit sie so verstanden werden, ließ schon der Philosoph Thales von Milet zu Beginn des 6. vorchristlichen Jahrhunderts am Tempel zu Delphi die berühmte Inschrift »Erkenne dich selbst« anbringen, um den eigentlichen Sinn aller Orakel deutlich zu machen. Wer diese Botschaften aufnimmt und sich von ihnen führen läßt, wird seinen eigenen, der jeweiligen Individualität entsprechenden Weg gehen und zu sich selbst finden. Wer dagegen das Unbewußte nur als ein magisches Wunderland betrachtet, dessen Zauberkräfte das Ich schamlos ausbeuten darf, um sein grenzenloses Geltungsbedürfnis und seine naiven Glückserwartungen zu stillen, wer damit die Lottozahlen berechnen will oder Tarot als spirituelle Versicherung gegen Unannehmlichkeiten des Lebens betrachtet, wird günstigstenfalls enttäuscht, vielleicht aber auch schlimmen Schiffbruch erleiden. »Jede Annäherung an das Unbewußte aus Nützlichkeitsgründen,« so warnt die Jungianerin Marie-Louise von Franz, »hat destruktive Wirkungen.« Und sie vergleicht diesen Vorgang mit der rücksichtslosen Ausbeutung der Wälder, dem Raubbau an der Natur und dem habgierigen Plündern der Bodenschätze, was alles in allem nur zur Störung des biologischen Gleichgewichts führt. Im Verfehlen der Mitte aber liegt die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Sünde. Vielleicht ist es diese Gefahr, die die Tarotkarten immer wieder als das Gebetbuch des Teufels in Verruf gebracht hat.
 
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Meiner Meinung und meiner Erfahrung nach sind die Karten NIEMALS "falsch" oder "schlecht" oder "unwirklich". Egal ob vergoldet, auf Papyrus oder im virtuellen Online-Fenster. Die Karten stimmen IMMER. Egal wo, egal wie, egal welche Art und Weise. Es ist nur die Frage, ob der Kartenleger sich auf die Interpretation einlassen und für ein kleines Online-Fenster den nötigen Ernst und die innere Muße aufbringen möchte. Wer mit Tarotkarten umgehen kann und auch online legen will, der wird auch im Internet-Tarot die Botschaft erkennen und interpretieren können. Für mich ist es eine Frage der individuellen Perspektiven des Kartenlegers, ob man online legen kann oder nicht. Ich persönlich lege seit Jahren immer wieder mal online und habe noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Gerade für Tageskarten oder kleine Legungen verwende ich für MICH SELBER sehr gerne Online-Karten. Nur nicht vergessen: "die Dosis macht das Gift" und "wer will, findet Wege. Wer nicht will, finden Gründe" ;)

:thumbup:
 
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