Innere Widerstände

venus-pluto

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10. Januar 2008
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Wien
Hallo Ihr Lieben,

heute wende ich mich mal wieder mit einem Problem an euch. Auch wenn ich besagtes wohl irgendwie selber lösen muss, tut es doch gut, drüber zu schnaken. Erst hab ich überlegt, ob ich das Thema ins Astroforum schreiben soll, weil bei mir ja das Thema "Widerstand aufgeben" ein Großes ist zur Zeit.

Wie bitte gibt man innere (sinnlose) Widerstände auf, die einen an der Entfaltung der Persönlichkeit hindern? Da weiß Mensch, was falsch läuft, ist aber unfähig aus diesem Muster auszubrechen. Im Großen und Ganzen hab ich die Zusammenhänge bereits erkannt, wie es zu meiner Verweigerungshaltung allem möglichen gegenüber kam, doch das ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich das wider besseren Wissens nicht lösen kann.
Ich komme einfach nicht an mein inneres Potential ran, von dem ich weiß, das es da ist, weil es ja schon mal draussen war.
Wie knack ich das? Mich macht das wahnsinnig.
Ich kann ja mal 'ne kleine Liste schreiben (sei es nun alltägliches oder was anderes).

- Ich weigere mich, Hilfe anzunehmen, selbst wenn es mir super beschissen geht (aber das hab ich notgedrungen schon etwas lichten müssen). Doch aus diesem Grund mach ich immer wieder die selben Fehler und verstricke mich noch mehr in unguten Sachen.

- Bis ich 24 war (und dann mit meinem Mann zusammenzog) war Kunst mein insgeheimes Hobby, Literatur auch. Was die bildende Kunst angeht, so hab ich da schon eher einen Knax wegbekommen. Die Verweigerungshaltung entstand schon in der Kinderzeit. Da kann ich mich sogar noch an den Tag erinnern und an das, was ich damals dachte. Seltsamerweise (oder vielleicht auch nicht seltsam) kommt dieses Erlebnis immer wieder in mir hoch. In letzter Zeit extrem häufig.

- Ich bin eigentlich relativ gutaussehend, mach aber null aus mir (da regen sich einige Leute immer etwas drüber auf). Dabei bin ich noch nicht mal uneitel.

...dabei belasse ich es mal. Da gibt es schon noch einiges mehr.

Ich weiß, wie alles zusammenhängt und ich wüßte auch, was ich jemand anderem raten würde. Aber an mir prallt jeder Rat ab. Und das nicht, weil er mir unrichtig erschiene. Nö! Er schafft es einfach nicht, diese Barriere in mein Innerstes zu durchbrechen. Wie soll das gehen, wenn ich noch nicht mal zu mir durchdringen und was ändern kann?

Ich mein, die Extravaganz zu besitzen und zu sagen: "Ich lehne mich gegen alles auf." ist doch sau dumm, weil ich mich ja damit gegen mich selber auflehne. Und hab ich nicht auch die Pflicht, für dass, was mir "mitgegeben" wurde in dieses Leben, auch die Verantwortung zu übernehmen?
Wenn es mir gut tun würde, mich ständig allem und jedem zu verweigern, dann ginge es mir sicher besser, zumindest käme ich mal ein Stückchen weiter und würde mich nicht ständig selber bedauern.
Die Höhen und Tiefen dabei sind so schlimm. Manchmal erwische ich ein Schlupfloch und alles wird plötzlich einfacher. Wahrscheinlich hat sich da gerade irgendein Same geöffnet, weil er mal das Licht der Welt erblicken durfte. Doch er kriegt keine Chance zum Wachsen, weil es maximal einen Tag dauert und die Klappe geht wieder zu und es wird wieder finster. Den Schein nach aussen wahre ich dabei zwar schon, doch ich leide wie blöd unter diesem Zustand. Er ist so unbefriedigend. Frustrierend: der bisher aussichtslose Aufstand gegen den Widerstand :-(

Kennt ihr sowas auch? Wie knackt man sich?

:liebe1: Liebe Grüße, Schrödi
 
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Katze
Kennt ihr sowas auch? Wie knackt man sich?
Tja wie zieht man sich am eigenen Schopf aus der Sch***e?
Wenn du erkennst wozu du die Blockaden überhaupt brauchst, wenn dir klar wird welches die Eigenschaften der harten Schale sind, dann wird diese verschwinden - du musst nicht kämpfen - mit dem Kampf erzeugst du die Gegenkraft, dein Kampf verstärkt die Mauer - wenn du durch die Mauer durchgehen willst, musst du härter werden, aber je härter du wirst, desto dicker wird die Mauer, beides bedingt sich - werde einfach mal weicher, das weicht auch die Mauer auf - erzwinge nichts sondern lass dich mal fallen, entspanne dich und nehme an, anstatt etwas erzwingen zu wollen

Ängste bauen Mauern, Ängste erschaffen harte Schalen - geh in die Angst hinein und nimm sie in den Arm, sie braucht Trost und Zuspruch - schau dir deine Bedürfnisse an und deine Tränen werden die Mauern zum schmelzen bringen.

LGInti
 
Hi Inti :)

Sorry, dass ich so lange für eine Antwort gebraucht habe. Aber irgendwie wußte ich nicht, was ich schreiben sollte.

werde einfach mal weicher, das weicht auch die Mauer auf - erzwinge nichts sondern lass dich mal fallen, entspanne dich und nehme an, anstatt etwas erzwingen zu wollen

Das versuch ich. Aber irgendwie gelingt es mir immer weniger. Zur Zeit isses ganz schlimm. Ein Grund mit, wieso ich bisher noch nicht geantwortet hatte.
Vor ein paar Jahren sagte mal eine liebe Freundin zu mir: "Ich fühl mich einfach nur leer." Bei ihr wurde damals Hautkrebs entdeckt und in der Zeit nach der Biopsie hatte sie sich von allem zurückgezogen. Und aus dieser Zeit stammte auch der Ausspruch. Ich konnte das damals nicht verstehen, wie es sich anfühlt, sich leer zu fühlen. Jetzt kann ich es.
Die Freundin hatte sich danach eine harte Schale aufgebaut. Sie ist 12 Jahre jünger als ich. Und ich hab das Gefühl, bei mir bricht sie zusammen und ich fühle mich deswegen so leer. Beides sind ungewohnte Zustände. Ich versuche seit Wochen an meine Gefühle ranzukommen. Ohne Erfolg bisher. Vielleicht muss sich die Sicht erst wieder anpassen? :confused:
schau dir deine Bedürfnisse an und deine Tränen werden die Mauern zum schmelzen bringen.
Ja. Wenn das wieder passiert, ist vielleicht auch dieses Gefühl weg. Ich hoffe, das geschieht bald :o

Wozu ich den Widerstand, die Blockade, die Mauer brauche? Um mich zu schützen vor Angriffen. Blöderweise nimmt man Angriffe ja dennoch wahr und mit der unsichtbaren Mauer behindere ich mich nur selber. Schließlich könnte ich mich anders besser wehren. So absorbiere ich den ganzen Krempel und die Mauer wird immer dicker. Nun bin ich aber an einem Punkt, an dem mir das nicht mehr gefällt, ich drunter leide...

Liebe Grüße!
 
Hi Schrödinger, das gar nichts mehr spüren können ist ein totaler Rückzug aus dem seelischen Areal, aber das heißt nicht das da nix mehr ist, diese Leere ist nur ein Zeichen dafür dass du in diesem Bereich nicht mehr bewusst bist. Ich denke du solltest es mit professioneller Hilfe versuchen, alleine dreht man sich gerne im Kreis, die Krankenkasse bezahlt mindestens eine Einheit von 40 Stunden. Aber geh nicht zum erstbesten Therapeuten. Such dir den passenden aus, wichtig finde ich dass der nicht nur Verhaltenstherapie oder Analyse macht, sondern tiefer gehende Therapien (Körperbezogene Therapien wie Bioenergetik, posturale Integration, Encounter) und wenn auch bei der Einzelsitzung nichts passiert, dann geh in Gruppensitzungen, das löst oft eher was aus.

LGInti
 
Hallo,

wenn du deine Widerstände mal als innere Anteile, Teile deiner Persönlichkeit ansiehst ist es vielleicht einfacher. Einfacher diese Widerstände erstmal zu akzeptieren, anzunehmen. Nichts macht einen Widerstand größer , als gegen ihn anzugehen. Ich würde den Weg andersherum gehen: Hallo sagen, ihn fragen, was er braucht, ob er noch nötig ist, sich bedanken für die Hilfe jahrelang.
Der Widerstand war sicher sehr hilfreich für dich und vielleicht unbewußt immer noch. Was ist jetzt noch seine Absicht?
Male ein Bild dazu, meditiere oder was auch immer dir liegt un kommuniziere doch einfach mal mit diesem inneren Anteil. Oft wollen wir etwas nicht mehr haben, ist aber trotzdem so wichtig für uns.

lg mathilde
 
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Schrödingers Katze;1316106 schrieb:
Hallo Ihr Lieben,

heute wende ich mich mal wieder mit einem Problem an euch. Auch wenn ich besagtes wohl irgendwie selber lösen muss, tut es doch gut, drüber zu schnaken. Erst hab ich überlegt, ob ich das Thema ins Astroforum schreiben soll, weil bei mir ja das Thema "Widerstand aufgeben" ein Großes ist zur Zeit.

Wie bitte gibt man innere (sinnlose) Widerstände auf, die einen an der Entfaltung der Persönlichkeit hindern? Da weiß Mensch, was falsch läuft, ist aber unfähig aus diesem Muster auszubrechen. Im Großen und Ganzen hab ich die Zusammenhänge bereits erkannt, wie es zu meiner Verweigerungshaltung allem möglichen gegenüber kam, doch das ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich das wider besseren Wissens nicht lösen kann.
Ich komme einfach nicht an mein inneres Potential ran, von dem ich weiß, das es da ist, weil es ja schon mal draussen war.
Wie knack ich das? Mich macht das wahnsinnig.
Ich kann ja mal 'ne kleine Liste schreiben (sei es nun alltägliches oder was anderes).

- Ich weigere mich, Hilfe anzunehmen, selbst wenn es mir super beschissen geht (aber das hab ich notgedrungen schon etwas lichten müssen). Doch aus diesem Grund mach ich immer wieder die selben Fehler und verstricke mich noch mehr in unguten Sachen.

- Bis ich 24 war (und dann mit meinem Mann zusammenzog) war Kunst mein insgeheimes Hobby, Literatur auch. Was die bildende Kunst angeht, so hab ich da schon eher einen Knax wegbekommen. Die Verweigerungshaltung entstand schon in der Kinderzeit. Da kann ich mich sogar noch an den Tag erinnern und an das, was ich damals dachte. Seltsamerweise (oder vielleicht auch nicht seltsam) kommt dieses Erlebnis immer wieder in mir hoch. In letzter Zeit extrem häufig.

- Ich bin eigentlich relativ gutaussehend, mach aber null aus mir (da regen sich einige Leute immer etwas drüber auf). Dabei bin ich noch nicht mal uneitel.

...dabei belasse ich es mal. Da gibt es schon noch einiges mehr.

Ich weiß, wie alles zusammenhängt und ich wüßte auch, was ich jemand anderem raten würde. Aber an mir prallt jeder Rat ab. Und das nicht, weil er mir unrichtig erschiene. Nö! Er schafft es einfach nicht, diese Barriere in mein Innerstes zu durchbrechen. Wie soll das gehen, wenn ich noch nicht mal zu mir durchdringen und was ändern kann?

Ich mein, die Extravaganz zu besitzen und zu sagen: "Ich lehne mich gegen alles auf." ist doch sau dumm, weil ich mich ja damit gegen mich selber auflehne. Und hab ich nicht auch die Pflicht, für dass, was mir "mitgegeben" wurde in dieses Leben, auch die Verantwortung zu übernehmen?
Wenn es mir gut tun würde, mich ständig allem und jedem zu verweigern, dann ginge es mir sicher besser, zumindest käme ich mal ein Stückchen weiter und würde mich nicht ständig selber bedauern.
Die Höhen und Tiefen dabei sind so schlimm. Manchmal erwische ich ein Schlupfloch und alles wird plötzlich einfacher. Wahrscheinlich hat sich da gerade irgendein Same geöffnet, weil er mal das Licht der Welt erblicken durfte. Doch er kriegt keine Chance zum Wachsen, weil es maximal einen Tag dauert und die Klappe geht wieder zu und es wird wieder finster. Den Schein nach aussen wahre ich dabei zwar schon, doch ich leide wie blöd unter diesem Zustand. Er ist so unbefriedigend. Frustrierend: der bisher aussichtslose Aufstand gegen den Widerstand :-(

Kennt ihr sowas auch? Wie knackt man sich?

:liebe1: Liebe Grüße, Schrödi

Hallo Schrödi,

das liest sich wie bei einem Kind in der Trotzphase. Also bist Du gerade innerlich in etwa drei Jahre alt....

  1. Was war bei Dir im Alter von 3 Jahren?
  2. Was war bei Deiner Mutter als die drei Jahre alt war? (Meine "heiße Spur")
  3. Was war bei den Großmüttern mütterlicherseits in diesem Alter?

Wer trotzt, der trotzt auch dem Leben. Wer aksi hatte das Leben nciht oder wer ist mit 3 Jahren gestorben bei Euch?

Gruß
A.
 
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