Innere Kinder gleich Seelenteile im schamanischen Sinn?

Efeu

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116
Hallo zusammen,

ich lese zurzeit ein Buch über die Arbeit mit den inneren Kindern, "Das Innere-Kinder-Retten" von Gabriele Kahn. Ich finde dabei einige Parallelen zur Praxis des Seelenteile-Rückholens. ZB die Art und Situation der Abspaltung und die Erscheinung der Teile.

Der wichtigste Unterschied dabei ist wohl, dass die inneren Kinder von den Betroffenen selber gefunden werden, die Seelenanteile vom schamanisch Praktizierenden (obwohl es in Einzelfällen auch möglich ist, eigene Seelenanteile zu finden und reintegrieren).

Hat hier jemand Erfahrung damit oder sich schon mal Gedanken darüber gemacht?

Gespannt bin
Efeu
 
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Hallo Efeu,

Das Konzept des "inneren Kindes" ist ein psychologisches. Das Konzept von "verlorenen Seelenanteilen" ein schamanisches. Beide Modelle haben Berührungspunkte, gehen aber in ihren Grundannahmen von sehr unterschiedlichen Denkweisen aus. Deswegen finde ich es schwierig, beides in einen Topf zu werfen.

In der Psychologie hast du das Erklärungsmodell, dass wir eine Psyche haben, und da einiges zu "arbeiten" ist.
Im Schamanismus, so wie ich ihn verstehe, gehe ich davon aus, dass alles Kraft ist. Und durch bestimmte Techniken zeigt sich mir als Schamane die Kraft in einer Weise, die ich verstehen kann. Und entsprechend dem, was zu tun ist, wird getan. Hier wird meiner Meinung nach nicht "gearbeitet", hier wird "vollendet"

Die Psychologie arbeitet sehr stark mit Gedanken, mit Worten, dein Hirn kriegt da richtig Futter. Im Schamanismus, wie gesagt, geht es um Kraft. Manchmal ist es vollkommen unwichtig, woher?, weshalb? wer? oder andere müßige Fragen weiter zu verfolgen (wie es meiner Meinung nach die Psychologie in jahrelangem "Patiententraining" tut). Als Schamanin sehe ich die Kraftstruktur, mir wird gezeigt, was und wie es zu ändern ist, damit die Struktur ein neues Gleichgewicht findet, das tue ich dann, und fertig. Und natürlich (so viel gestehe ich der Psychologie zu) gebe ich "Klienten" dann noch ein wenig Futter fürs Hirn mit, damit es abgelenkt ist und sich die neue Struktur manifestieren kann. Weil unsere Gesellschaft uns so hirnzentriert hat, dass ichs lieber mit einbaue.

Da gibts kein besser oder schlechter. Ist halt so wie Äpfel mit Kartoffeln zu vergleichen. Ich bevorzuge die Kartoffel.

Parallelen in Erklärungsmodellen findest du überall, in allen Religionen, Philosophien, Glaubenseinstellungen.

Ich mag die Psychologie nicht besonders, weil sie in sich die Gefahr birgt, am Eigentlichen vorbei zu sehen. Es ist kein Weg der Kraft, sondern oftmals ein Weg des ewig wiederkäuenden Schmerzes. Langzeitpatienten gibts in dem Bereich jede Menge...

Liebe Grüße
Terrara
 
Ich mag die Psychologie nicht besonders, weil sie in sich die Gefahr birgt, am Eigentlichen vorbei zu sehen. Es ist kein Weg der Kraft, sondern oftmals ein Weg des ewig wiederkäuenden Schmerzes. Langzeitpatienten gibts in dem Bereich jede Menge...

Seh ich ähnlich. Aber ebenso birgt der "Schamanismus" die Gefahr des Hirnficks.

ciao, :blume: Delphinium
 
Hallo Efeu,

Beide Modelle haben Berührungspunkte, gehen aber in ihren Grundannahmen von sehr unterschiedlichen Denkweisen aus. Deswegen finde ich es schwierig, beides in einen Topf zu werfen.


Liebe Grüße
Terrara


Kannst du das genauer erklären wie du das meinst?
Kann mir da nichts vorstellen.



danke
Sadi:)
 
Hey!

Den alten Beitrag von Pluto hatte ich gar nicht gelesen, sonst hätte ich da weiter schreiben können. Nun denn:

@ Sadira - den Unterschied sehe ich zunächst mal nur in dem Namen und dem Konzeptumfeld, indem er gebraucht wird. Deswegen meine Frage: handelt es sich möglicherweise im Prinzip um das Gleiche oder zumindest um etwas sehr Ähnliches?

@ Terrara - deine Abneigung gegen die Psychologie bleibt dir unbenommen. Die Arbeit mit den inneren Kindern, so wie sie in dem genannten Buch beschrieben steht, geschieht hauptsächlich über Bilder. Worte dienen da eher der Beschreibung des Gesehenen. Und gerade diese Autorin ist äußerst bemüht, Retraumatisierungen zu vermeiden.

Gruß vom Efeu
 
Für mich ist das innere Kind genauso ein Seelenteil.
Ich denke, das hier nur der Zugang, die Erklärung für "Seelenanteil" individuell ist.

Was für mich wiederum bedeutet, das ich beides Selbst zurückholen kann.
 
Hallo Efeu,



. Manchmal ist es vollkommen unwichtig, woher?, weshalb? wer? oder andere müßige Fragen weiter zu verfolgen (wie es meiner Meinung nach die Psychologie in jahrelangem "Patiententraining" tut). Als Schamanin sehe ich die Kraftstruktur, mir wird gezeigt, was und wie es zu ändern ist, damit die Struktur ein neues Gleichgewicht findet, das tue ich dann, und fertig. Und natürlich (so viel gestehe ich der Psychologie zu) gebe ich "Klienten" dann noch ein wenig Futter fürs Hirn mit, damit es abgelenkt ist und sich die neue Struktur manifestieren kann. Weil unsere Gesellschaft uns so hirnzentriert hat, dass ichs lieber mit einbaue.
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...

Liebe Grüße
Terrara

Wie meinst du das, es wird dir gezeigt ...was und wie es zu ändern ist?
Was meinst du mit Struktur?
 
Was für mich wiederum bedeutet, das ich beides Selbst zurückholen kann.
Ja, man kann auch mit schamanischer Arbeit seine Seelenteile selbst zurückholen. Auch, wenn viele meiner schamanisch-praktizierenden Freunde/Bekannte da anderer Meinung sind.
Ich - für mich - weiss, dass das funktioniert. Ich verstehe nur nicht, wie die anderen auf die Idee kommen, dass man das nicht könnte. Ich kann mir nur vorstellen, dass ihnen das irgendwer erzählt hat und sie es daraufhin gar nicht erst versucht haben....
 
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Ja, man kann auch mit schamanischer Arbeit seine Seelenteile selbst zurückholen. Auch, wenn viele meiner schamanisch-praktizierenden Freunde/Bekannte da anderer Meinung sind.
Ich - für mich - weiss, dass das funktioniert. Ich verstehe nur nicht, wie die anderen auf die Idee kommen, dass man das nicht könnte. Ich kann mir nur vorstellen, dass ihnen das irgendwer erzählt hat und sie es daraufhin gar nicht erst versucht haben....

Hallo Ahorn,

nach meiner Erfahrung funktioniert schamanische Arbeit für andere generell besser als für sich selber. Das beobachte ich bei vielen Praktizierenden, auch bei Anfängern. Da dauert das erstmalige Finden des eigenen Helferspirits meistens rund 15-20 Min., während die gleichen Leute die Kraftgeister für andere in längstens fünf Minuten gefunden haben. Ich denke mal, bei der Arbeit für sich selber können einem die eigenen Gedanken, Wünsche und Zweifel die gesehenen Bilder trüben.

Mir selber ist es in den ganzen Jahren zwei oder dreimal passiert, dass mich meine Verbündeten spontan, ohne meine ausdrückliche Aufforderung zu eigenen verlorengegangenen Seelenteilen geführt haben und wir die zurückgeholt haben. Wenn ich allerdings der Meinung wäre, so etwas stünde an, so würde ich immer zu einem Kollegen gehen und auf den Rat seiner Verbündeten vertrauen.

Efeu
 
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