S
Sylkir
Guest
Der, in den wir uns verlieben, zeigt mehr über uns selbst als manchmal unser eigenes Spiegelbild. Denn unser Spiegelbild wirft keine Schatten, es zeigt uns keine blinden Flecke und keine unentwickelten Anteile...dazu brauchen wir den anderen.
Anziehung verläuftt vielleicht genau so: da ist etwas in uns das zutiefst zum anderen hin will.... Bzw sich eben unmittelbar und ohne das wir was dagegen tun können zum anderen hin gezogen fühlt.
Der andere zeigt dabei letzten Endes auf uns selbst... Und ist genau deswegen so wertvoll.
Ich meine nicht dass der andere in seinen Eigenschaften etc uns ergänzt...sondern durch sein Sosein eben das in uns herausfordert, was wir entwickeln sollen bzw können DAS vervollständigt uns......
Bsp: ich bin eine wankelmütige, unsichere Person die Ausdauer nie wirklich gelernt hat und fühle mich nun so sehr zu jemandem hingezogen, der meine ganze Durchhaltekraft erfordert die ich aufbringen kann... Vielleicht weil er in einer schwierigen Beziehung, Lage, Situaton steckt usw....
Der Fluchtimpuls bei so einer Konstellation wäre bei jedem anderen Menschen gegeben...doch weil du diesen einen Menschen triffst, der dich so berührt, entwickelst du die Kraft durchzuhalten und über dich hinauszuwachsen.
Es geht dabei nie um das was du vom anderen zurückkriegst.. Ob er sozusagen seinen Teil einhält...und auch wenn er dir Zeichen geben wird und das Vertrauen zwischen euch wächst... geht es dennoch um dein eigenes Wachsen. Durch deine Entwicklung bringst du auch ihn...eure Beziehung...und alles um dich herum voran.
Deswegen schimpfe nicht zu sehr wenn der den du liebst nicht so ist wie du möchtest. sondern lerne...eben durch die Liebe zu ihm.. Ein besseres 'Du' zu werden.
Die Chance dazu ist nirgends größer als wenn man jemanden wirklich liebt.
Die Idee dahinter klingt ansich ja ganz nett und schön, ist nur leider völlig absurd.
Weil es evtl bei Dir so war, kannst Du nicht allgemein dazu schreiben; denn in wen sich ein Mensch verliebt hat viele Faktoren.
Vor allem auch, ob zwischen beiden Menschen eine gewisse sexuelle Anziehungsenergie herrscht, ob die Biochemie harmonisiert, ob man sich "riechen" kann usw usf. Das sind kleine subtile Mechanismen die ablaufen, ohne dass man es als Mensch gross mitbekommt.
Nach Deiner Theorie würden ja bspw all die jungen Mädels die Ihre Idole anhimmeln und in jene verliebt sind, allen das selbe "fehlen"? Merkste was? Klingt doch etwas arg abwägig.
Man kann als Mensch oft und viel auch in völlig unterschiedliche Wesensgegenüber sich verlieben, ohne dass deswegen irgendetwas spiegeltechnisch re-flektiert wird, was in einem selbst gestärkt werden müsste. Entschuldige, aber Du wirfst einiges in einen Topf zusammen, was grundverschiedene Punkte sind. Mach doch mal eine Langzeitstudie, mit versuchsreihen, Fragebögen, unterschiedlichen Paaren in verschiedenen Situationen und vor allem, auch aus verschiedenen Kulturkreisen.
Dann wirst Du sehen, dass Dein anfängliches Konstrukt bzw Konzept der Idee, schlichtweg in sich selbst zusammenfällt.