In Sachen Liebe

Namo schrieb:
Außerdem stellt sich natürlich die Frage, warum jemand von der Mutter getrennt wird. Was ist der Grund? Die Mutter? Was ist an ihr falsch, daß sie nicht bei ihrem Kind war? Deren Mutter wurde auch allein gelassen (?) ... Seltsame Ordnung.

Hallo Namo!

Für das Vorliegen einer unterbrochenen Hinbewegung - und vor allem für die Heilung - ist es völlig unerheblich, warum die Mutter nicht da sein konnte.

Die Hinbewegung muss ans Ende gebracht werden, wenn Heilung geschehen soll. Und dazu ist ein Schwafeln und Analysieren irgendwelcher Gründe völlig kontrainidiziert. Es geht nur um die Vollendung der Bewegung.

Das Faktum unterbrochener Hinbewegung entsteht meist unabhängig von den Absichten der Eltern. Es kann sein, dass sie in bester Absicht und voller Sorge und Liebe das Kind wegen irgendwelcher Symptome oder wegen eines Unfalles ins Krankenhaus geben mussten oder gar selbst ins Krankenhaus mussten. Vielleicht haben sie mit Liebe und Sorge nächtelang nicht geschlafen und das Krankenhauspersonal hat nicht erlaubt, sie zu dem Kind zu lassen, weil sie "Ruhe im Schiff" wollten. So hat man das früher gemacht. Somit trifft die Eltern keine Schuld (und die Klräung der Schuldfrage bringt die bewegung nicht ans Ziel). Und für die Heilung ist das wie gesagt völlig unerheblich.

Ich stehe auf der Seite der Eltern und halte nichts von "Therapeuten", welche ihre Klienten - du schreibst von Patienten - gegen deren Eltern aufhetzen. Und dann stellen sie sich als die besseren Eltern da, die dem KLienten das bieten, was er anteblich bei den Eltern nicht bekommen habe. Schlimm! Das schadet denen und soll sie abhängig machen. Danach kann der Therapeut den Klienten dann materiell und emnotional aussaugen...

Die Mutter mag ebenfalls allein gelassen worden sein. Unerheblich für das Zuende bringen der Bewegung. Wenn Kinder in die Position gebracht werden, die Eltern zu "verstehen", strafen sie sich oft nachher mit Depressionen. Denn die Kinder müssen sich nicht mit dem der Eltern belasten und sie auch nicht verstehen. Sich einzumischen aber ist eine Einmischung un dAnmaßung. Und das wird in der Seele als "Sünde" erlebt.

Vielleicht gibt es eine Ausnahme von der Regel, die ich oben aufgestellt habe: wenn es systemische Hintergründe wie z.B. frühen Tod oder Weggang der Mutter oder Weggeben zur Adoption gibt. Dann geht es meist auch um mehr, als die unterbr. Hinbewegung zur Mutter, sondern um systemische Dynamiken. Und die haben nichts mit inneren "eigenen Strukturen" zu tun, sondern mit Fakten bzw. Verstrickungen und deren Wirkungen. Und da kann Astrologie nichts lösen - auch nicht das "Verstehen", sondern Ein-Sicht in das was wirkt.

Allerdings: ich habe mal eine Aufstellerin kennen gelernt, die hat behauptet, man kann Verstrickungen auch im Horoskop abgebildet sehen. Wie genau, hat sie mir allerdings nicht erklärt.

Alles gute dir!

Christoph
 
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Christoph schrieb:
Hallo Christoph
ich habe mal eine Aufstellerin kennen gelernt, die hat behauptet, man kann Verstrickungen auch im Horoskop abgebildet sehen. Wie genau, hat sie mir allerdings nicht erklärt.
Fast jeder Astrologe kann Dir das erklären.
Für das Vorliegen einer unterbrochenen Hinbewegung - und vor allem für die Heilung - ist es völlig unerheblich, warum die Mutter nicht da sein konnte. Die Hinbewegung muss ans Ende gebracht werden, wenn Heilung geschehen soll.
Das hört sich aber sehr akausal an. Was ist denn überhaupt der Sinn? Was ist die Ursache?
Und dazu ist ein Schwafeln und Analysieren irgendwelcher Gründe völlig kontrainidiziert. Es geht nur um die Vollendung der Bewegung.
Aha.
Vielleicht gibt es eine Ausnahme von der Regel, die ich oben aufgestellt habe:
Aha.
wenn es systemische Hintergründe wie z.B. frühen Tod oder Weggang der Mutter oder Weggeben zur Adoption gibt. Dann geht es meist auch um mehr, als die unterbr. Hinbewegung zur Mutter, sondern um systemische Dynamiken. Und die haben nichts mit inneren "eigenen Strukturen" zu tun, sondern mit Fakten bzw. Verstrickungen und deren Wirkungen.
Das hört sich nach Kausalität an.
Und da kann Astrologie nichts lösen - auch nicht das "Verstehen", sondern Ein-Sicht in das was wirkt.
Also, eine Analyse ist eine Kontraindikation. Eine Kausalität zwischen dem Schicksal der Mutter und einem Kind, deren Mutter wegging, gibt es nicht. Eine Kausalität zwischen dem Schicksal der Mutter und dem Kind gibt es beim Weggang der Mutter. Das Ziel zu dem ein Therapeuth einen Menschen 'hinbewegt' ist Heilung, Verstrickungen kann man auch im Horoskop erkennen und Astrologie kann nichts lösen und nicht verstehen.

I got it :D

Namo
 
Lieber Christoph,

ich würde mich gerne auf einen anderen Aspekt Deines Psotings beziehen als Namo.

Christoph schrieb:
Ich stehe auf der Seite der Eltern und halte nichts von "Therapeuten", welche ihre Klienten - du schreibst von Patienten - gegen deren Eltern aufhetzen. Und dann stellen sie sich als die besseren Eltern da, die dem KLienten das bieten, was er anteblich bei den Eltern nicht bekommen habe. Schlimm! Das schadet denen und soll sie abhängig machen. Danach kann der Therapeut den Klienten dann materiell und emnotional aussaugen...

Gerade darüber habe ich mir die letzte Zeit immer wieder Gedanken gemacht. Welche Art der "Therapie" oder Arbeit hilft und welche schadet. Oft nehmen die "Therapeuten" die Rolle der Eltern ein, sowie Du schreibst die Rolle der besseren Eltern. Dadurch "zwingen" sie den Klienten in die Kindrolle. Genau das führt zu Abhängigkeit und schadet. Jemand der aus der Kindheit Verletzungen mitbringt, sollte sich sehr bewußt sein darüber, daß er heute erwachsen ist und nicht ohne die Mutter(den Therapeuten) stirbt.

Als ich mich mit mir und meiner Vergangenheit auseinander gesetzt habe, sind natürlich immer wieder Kindergefühle aufgetreten, die ich ins Außen projeziert habe. Ein guter Therapeut sollte in der Lage sein, mir den Weg ins jetzt zu zeigen. Wenn ich in meiner Kinderrolle steckenbleibe, ist mir nicht geholfen.

Christoph schrieb:
Wenn Kinder in die Position gebracht werden, die Eltern zu "verstehen", strafen sie sich oft nachher mit Depressionen. Denn die Kinder müssen sich nicht mit dem der Eltern belasten und sie auch nicht verstehen. Sich einzumischen aber ist eine Einmischung un dAnmaßung. Und das wird in der Seele als "Sünde" erlebt.

Über dieses zu viele Verständnis den Eltern gegenüber und wie weit die Depression damit zusammen hängt, weiß ich nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es der einzige Grund für eine Depression ist, sondern vielleicht einer von vielen.

In den Familienaufstellungen wird mit dem gearbeitet, was wirkt. Warum und wieso das wirkt, dem wird nicht nachgegangen, da es dem Klienten nicht dienlich ist.

@ jake,

kannst Du grob skizzieren, wie Familienstellen bzw. die Probleme, die dort bearbeitet werden, sich zum Beispiel im Horoskop zeigen?

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hallo Ereschkigal!

zunächst einmal: wenn ich meine Schreibe so als Zitat sehe, fallen mir wieder die *peinlichguck* vielen Schreibfehler auf, die mir wieder entgangen sind. Tja wenn man zu schnell tippt... *grrrgegenmichselbst* Aber es ist eine Fähigkeit, Fehler machen zu können.

Oft nehmen die "Therapeuten" die Rolle der Eltern ein, sowie Du schreibst die Rolle der besseren Eltern. Dadurch "zwingen" sie den Klienten in die Kindrolle.

Oft ist es auch so, dass es schwer ist, dem Ansinnen des Klienten, doch bitte zu einem Elternteil zu werden un dihn Kind sein zu lassen, zu widerstehen. Ich rede ja nicht ins Leere. Ich selbst kenne die Versuchung. Ist ja auch schön, wenn man sich gebraucht fühlt, gell? Aber schlimm für den anderen.

Als ich mich mit mir und meiner Vergangenheit auseinander gesetzt habe, sind natürlich immer wieder Kindergefühle aufgetreten, die ich ins Außen projeziert habe.

Geht das nicht jedem irgendwie gelegentlich so? Also ich kenne das zur genüge - nun ja ich sehe mich ja auch nicht als "fertig" an... ;-)

Ein guter Therapeut sollte in der Lage sein, mir den Weg ins jetzt zu zeigen. Wenn ich in meiner Kinderrolle steckenbleibe, ist mir nicht geholfen.
Ja genau. Und vielleicht tut er dir den größten Gefallen, wenn er dich sofort ent-täuscht in dieser Hinsicht, wenn er dich zutiefst verärgert. Dann gehst du und stehst auf den eigenen Beinen. Das ist der direkte Weg ins Jetzt - ohne Umweg und Zeitverlust sozusagen. Vom Begleiter/Coach/Therapeuten verlangt das allerdings viel - mitunter das Äusserste.

Ich selbst schätze Begleiter, die mit mir bis ans Äusserste gehen.

Über dieses zu viele Verständnis den Eltern gegenüber und wie weit die Depression damit zusammen hängt, weiß ich nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es der einzige Grund für eine Depression ist, sondern vielleicht einer von vielen.

Also ich glaube, ich habe nirgendwo gesagt, dass das der einzige Grund für Depressionen ist, oder? Ich habe es rückbezüglich gesagt: wenn Kinder sich eine Position gegenüber den eötern anmaßen, wo Groß und Klein umgekehrt sind, dann strafen sie sich oft mit Depressionen oder gar mit dem Tod. Das habe ich gemeint.

Depressionen sind auch oft zum Ablenken da. Ein Sekundärgefühl, damit keiner die Gewalt merkt, die in demjenigen schlummert. Oder sie hängeng mit persönlicher Schuld zusammen - wenn einer ein Leben auf dem Gewissen hat (oder ein anderer in der Familie, für den er das trägt). Sicher sind auch ncoh weitere Hintergründe denkbar... Man muss den einzelfall anschauen, wie immer.

Was ich hier so generalisierend sage, das meine ich mehr so im Rückblick auf die Erfahrungen bisher...

In den Familienaufstellungen wird mit dem gearbeitet, was wirkt. Warum und wieso das wirkt, dem wird nicht nachgegangen, da es dem Klienten nicht dienlich ist.

Eben.

@ jake,

kannst Du grob skizzieren, wie Familienstellen bzw. die Probleme, die dort bearbeitet werden, sich zum Beispiel im Horoskop zeigen?

Ja! Finde ich eine gute Idee! Mich interessiert das auch, wie z.B. Identifizierungen oder Verschiebung, Nachfolge etc. sich genau im Horoskop zeigen. Lieber Jake, würdest du bitte etwas dazu sagen?

Liebe Grüße
Christoph
 
Ereschkigal schrieb:
Liebe Naddel,

herzlichen Dank für die lieben Wünsche. Es ist ein bißchen Grippe und mein Sohn hatte eine ZahnOP. Da habe ich nicht genug Ruhe, um Deine Konstellationen zu überdenken.

Liebe Grüße
Ereschkigal

Liebe Ereschkigal ,

das Grippeproblem kenne ich nur zu gut. Im März hat mich das selbst erwischt...Und Kinder habe ich auch. - Also verstehe ich Dich gut.
Wünsch Deinem Sohn auch eine gute Besserung und werded beide schnell wieder fit.
Lass von Dir hören.

Nadine
 
ihr lieben!

ujegerl, da hab ich mich auf was eingelassen... na gut, ich verkriech mich erst mal ins grundsätzliche.

ich sehe im systemischen stellen wie auch in der astrologie oder auch im tarot "werkzeuge", die strukturen einer ordnung sichtbar machen. welcher art diese ordnung ist, darüber gegen die thesen auseinander, wie sich ja schon in vielen threads gezeigt hat. polarisiert: es gibt das bild einer letztlich "kristallinen" ordnung, klar gefügt, von kausalitäten geprägt, und es gibt das bild einer chaotischen ordnung, in der nicht-linear konstituierte systeme sich entlang von "seltsamen attraktoren" und in fraktaler symmetrie (auch das chaos hat so etwas wie pseudokristalline strukturen ) entwickeln. wobei "entwickeln" einen linearen zeitbegriff voraussetzt, aber den kleinen tribut zahl ich jetzt mal, damit wir weiterkommen...

welche dieser beiden sichtweisen oder welche der vielen möglichen kombinationen zwischen diesen polen die richtige - oder die richtigere - ist? ich denke, es sind immer nur unsere bilder, mit denen wir hinschauen, die die bilder prägen, die wir dann sehen... die "wirkliche wirklichkeit" ist zu groß für meine kleinen augen, als dass ich mir ein urteil über das richtige schauen anmaßen würde. so wie bildgebende verfahren in der hightech-medizin neue einblicke bringen, so mögen vielleicht thesen über die inneren strukturen von wirklichkeit auch eine art von bildgebenden verfahren sein, die neue einsichten ermöglichen.

astrologie... das horoskop ist ein schaubild von zeitqualität. das geburtshoroskop scheint etwas wie einen "astrogenetischen code" aufzuzeigen, der unsere bewegungs- und freiheitsräume definiert. pessimisten würden sagen: begrenzt. optimisten würden sagen: unsere unendlichen individuellen möglichkeiten beschreibt. dazu dann die schichtungen von zeitqualität, die drüber liegen: transite z.b. als ausdruck der allgemein verbindlichen aktuellen zeitqualität, in der wir uns bewegen. oder dynamisch weitergerechnete formen des geburtshoroskops, die in meinen augen weitere schichten der "individuellen" zeitqualität in ihrem voranschreiten "in der zeit" aufzeigen - progressionen, solare, auslösungen, fraktale extrapolationen... in der summe all ihrer möglichkeiten erlaubt die astrologie tiefe einsichten mit einerseits höchst individueller gerichtetheit, andererseits höchst objektiver erkenntnisgrundlage (die sterne sind nun mal dort, wo sie sind, mehr oder weniger...). die schmerzlichen unschärfen entstehen erst in der deutung, wenn das ganzheitliche, vielschichtige bild in worte und begriffe vereinzelt und in die verlustreichen gefilde der kommunikation eingebracht wird.

jedenfalls ist die "betrachtung des horoskops" eine analyse unserer verstrickungen mit der zeitqualität. diese verstrickungen sind abbildbar, und diese verstrickungen zeigen sich ja nicht nur in raschelnden ausdrucken von gestirnspositionen, sondern in fleisch und blut, in holz und blech, in stein und bein.

die wissenden felder der systemischen aufstellungen liefern andere schau-bilder, andere kanäle der einsicht. für mich zeigen sich auch in der stellungsarbeit jene attraktoren chaotischer ordnung, entlang denen sich die protagonisten ihren platz suchen, die bei eingriffen hier in interaktiver vernetzung dort wirken. wir kennen aus der arbeit den "schmetterlingseffekt", wenn eine kleine veränderung im feld, ein satz oder ein lächeln im handumdrehen zu einem sturm der empfindungen führen. noch viel weniger als in der astrologie sind die positionen in der systemischen arbeit in begriffen zu erfassen, viel mehr als in der astrologie sind sie jedoch erlebbar. (wobei ich in etlichen lehrvideos bert hellingers sehe, dass er schon vor dem ersten wort irgendeines stellvertreters und in bewusst verstärkter kargheit der informationen des aufstellenden mit dem allerersten hinschauen das bild liest wie ein astrologe das horoskop...).

die für mich sehr wertvollen rituale der systemischen stellungsarbeit sind es vor allem, die aus diesem verfahren noch etwas anderes als ein analytisches instrument machen. das zurückgeben von dingen, die nicht zu mir gehören, das hereinholen von ausgeblendeten/m, die bewegungen der achtung und das nehmen der liebe zu dem preis, den sie kostet und vieles mehr, das zählt für mich auch zu jenen bildgebenden verfahren, die es dem klienten erlauben, auf andere weise auf die welt/sein system zu schauen. einsicht nicht nur in das ausgangsbild, sondern auch annähern an eine als lösend erfahrbare ordnung, durch umordnen dessen, was sich zuvor als unordnung gezeigt hat. einsicht in das neue bild der ordnung, die nicht der therapeut herstellt, sondern die in achtsamer bewegung aus dem system erwächst... ein keim, dessen pflege nur dem klienten anvertraut werden kann. das potenzial der voll erblühten blume hat er gesehen...

reflektierend lässt sich freilich sehr viel über das sagen, was während einer aufstellung geschieht. auch über das ins licht treten kausaler zusammenhänge. warum das gerade für den klienten in der regel problematisch ist, liegt daran, dass die gerade erst erlebte ganzheitliche einsicht mit allen sinnen und weit über diese hinaus im analysierenden gespräch auf die isolationsfolter der worte zurückgepfiffen wird. das nimmt der aufstellung ihre kraft. es hat jedoch nichts damit zu tun, dass die aufstellerei die diskussion zu scheuen oder sich vor einem analytischen verstand zu verstecken hätte. was dem beredten zugriff in der regel auch entgeht, ist die systemische verwurzelung - das kennen wir im übrigen ja auch aus anderen disziplinen: auch die "inhalte" des kollektiven unbewussten nach c. g. jung erschließen sich uns nicht durch kausales, analytisches ableiten, sondern über archetypen, synchronizistische prozesse, traumbilder, eben "bildgebende verfahren". so ist es für viele, die ja noch gerade zu nehmen vermögen, dass der klient selber eine veränderung erfährt, völlig unbegreiflich, dass auch das ganze system des klienten durch eine gelungene aufstellung mehr in ordnung kommt als es vorher wahr.

beides - astrologie und systemisches stellen (und ich nehm auch schon mal den tarot hinzu, mit dem ich noch ziemlich neu unterwegs bin) - bringt einsichten. und wenn es sich um den gleichen klienten handelt, sind es einsichten in die wirklichkeit dieses klienten. es sind zugleich aber auch unterschiedliche arten des hinschauens, also sind auch die bilder, die ich empfange, unterschiedliche. ich würde, denke ich, das "empfangen" der bilder aus einer aufstellung stören, wenn ich sie durch eine vorherige horoskopbetrachtung vor-bilden würde. umgekehrt funktioniert es besser: die "bilder einer aufstellung" (kein mussorgsky :) durch astrologische einsicht weiter ordnen. wenn es nacharbeit zu einer aufstellung gibt, kann das durchaus hilfreich sein, meine ich.

noch sehr in meinem hinterhirn schlummert die vorstellung, es könnte gelingen, die bilder der astrologie in dynamische prozesse ganzheitlichen erfahrens einzubringen, aber das ist noch weit weg von spruchreif. was ich bisher an "astrologischen aufstellungen" erlebt habe, folgte dem prinzip "himbeersaft ist gut, schnitzel ist gut ... wie gut muss dann erst schnitzel mit himbeersaft sein!" - und so hat es dann auch geschmeckt.

so. hab ich euch nun noch mehr verwirrt, oder konnte ich irgendwas deutlicher machen? wir werden sehen...

alles liebe, jake
 
Lieber Jake!

Chaupeau! Das sind erkenntnisphilosophische Betrachtungen, die muss ich erst noch ein zweites Mal lesen.

Woran ich dachte ist: an welchen Sternenkonstellationen genau kann ich welche Verstrickungen denn nun ablesen?

Und was das Schnitzel mit Himbeersaft angeht - *öargs!* - ich habe aus gutem Grund bisher von einem direkten Methodenmix - also auch dem der von mir sonst präferierten Methoden in einem Aufwasch - abgesehen. Auch NLP + TimeLineTherapy habe nichts in einer Aufstellung zu suchen, es sind einfach verschiedene Ebenen des Arbeitens. Vielleicht kann man die Arbeit mit Aufstellungen und Astrologie ähnlich einordnen.

Ich werde vorsichtig, wenn jemand meint: alles ist gleich. Aufstellungen sind nur ein weiteres Werkzeug für das Geliche. Ich glaube: es gibt verschiedene Probleme, die auf unterschiedlichen ebenen entstanden sind und mit unterschiedlichen Werkzeugen bearbeitet werden müssen. Verstrickungen können mti Aufstellungen gelöst werden. Probleme im Modell der Welt mit NLP und TLT, und sicher gibt es Sachen, die mit vuielen anderen Methoden - und nur mit denen - lösbar sind. Ich halte keines meiner Werkzeuge für ein Universalwerkzeug.

Natürlich steht es jedem frei, seine Suppe mit Stäbchen auszulöffeln.

Ob eine "Nacharbeit" zum Verstehen nach einer Aufstellung sinnvoll ist, lässt sich sicherlich kontrovers diskutieren. Ich halte es so: jeder Versuch zu "verstehen" ist ein Versuch das Erlebte mit dem Verstand zu kontrollieren und dem Einfluss der Seele zu entziehen. Daher verzichte ich zumindest darauf. Nicht umsonst bekommen Teilnehmer eines Aufstellunggsseminars die Anweisung, nach einer Aufstellung nicht mit der aufstellenden Person darüber zu reden, sondern denjenigen in Ruhe zu lassen. Leider habe ich zu oft erlebt, dass sich keiner dran hält.

Neulich habe ich in einem Seminar einer Kollegin erlebt, wie das gehen kann, wenn man sich nicht daran hält. Sie hatte einen elementaren Fehler gemacht und die wesentliche Dynamik übersehen. Statt dessen fing sie selbst eine Diskussion an, im Rahmen derer sie den Teilnehmern ihre "Lösung" (die für den, dessentwegen - nicht anwesend - aufgestellt wurde, äusserst schädlich wirken dürfte) zu verkaufen suchte. Es ist ihr auch mit entsprechenden Allgemeinplätzen, denen keiner widersprechen konnte, gelungen

Ich musste mich da sehr zusammenreißen und bin sicherheitshalber vorzeitig gegangen.

Liebe kollegiale Grüße
Christoph
 
lieber christoph!
Woran ich dachte ist: an welchen Sternenkonstellationen genau kann ich welche Verstrickungen denn nun ablesen?
ich glaube nicht, dass das so geht... in keinem horoskop ist zu sehen, dass das abgetriebene kind meiner tante ins bild genommen und geachtet gehört. im horoskop ist zu sehen, dass ich so etwas wie vernebelte bindungen an vergangenes habe, vielleicht auch an lebloses... alles nur beispiele, eh klar. und in den dynamischen formen der horoskopbetrachtung erkenne ich auch, wann solche dinge virulent werden (auslösungen z.b.), (be)achtung fordern, sich als krisen-schub bemerkbar machen.

ich teile da völlig deine haltung zu den verschiedenen werkzeugen - und zum vermischen. mir geht es auch nicht ums verbinden und schon gar nicht um die austauschbarkeit von astrologie und systemischem stellen... meine intention ist, astrologische bilder ganzheitlicher erfahrbar zu machen als es die verstandesbetonte analyse des horoskops vermag (die ich aber dadurch in keiner weise abwerte).

nacharbeiten: sehr d'accord. ich verstehe nacharbeit keinesfalls als den versuch, die aufstellung zu erklären oder zu interpretieren. ja, ich kenne das gut, dieses bequatschen in den pausen... und bin froh, wenn es gelingt, wenigstens um die jeweiligen klienten einen schützenden raum zu bilden. da kommen dann die völlig respektlosen übergriffe wie zwei minuten nach ende der aufstellung: "sag mal, wie war das denn für dich, als...".

nacharbeit bedeutet für mich ein begleiten in der bewegung, die durch die aufstellung ausgelöst wurde - und frühestens ein paar tage nach der aufstellung. vielleicht kann man das ja sogar als eine art supervision des initiierten prozesses begreifen, die gemeinsam mit dem klienten vorgenommen wird. also eigentlich weiterarbeit, die vielleicht dazu beitragen kann, dass das spontane nehmen der lösung im alltag erinnert und gestärkt wird. und das auch nur eher als ausnahme denn als regel... wenn es so ist (wie es nicht selten ist), dass gleich bei der aufstellung die folgenden therapie-einheiten quasi als notwendigkeit zur erfolgsicherung mitverkauft werden, dann halte ich das auch für schwächend. da vermittelt dann entweder der therapeut, dass er selber eigentlich eh nicht an das gute wirken der aufstellung vertraut ... oder dass er einen deutlich ausgeprägten geschäftssinn hat.

so, ich vertschüss mich erst mal... bin heute und morgen stellvertreter bei einen systemischen seminar :)

alles liebe, jake
 
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hohes C schrieb:
- Zurzeit bin ich einfach nicht auf dem Stand meiner Dinge. Es fühlt sich so an, als ob ich mich nicht recht entscheiden kann. Auf der einen Seite verliebt, auf der anderen Seite überzeugt davon, dass es nicht möglich sein kann. Zu der Person, wo es mich hinzieht, bin ich oft sehr abweisend, was ich nicht recht einordnen kann, weshalb das so in mir steckt. Oder soll das Unsicherheit sein? Das scheint ein Zug an mir zu sein. Ich wäre sehr dankbar, wenn sich jemand meine Geburtsdaten ansehen könnte. Steckt das denn vom Grunde auf in mir? (weibl., 14.1.72, 12.00 Uhr, Miskolc/Ungarn).
Hallo hohes C,

jeder Mensch wird bei der Geburt geprägt mit einem Charakter oder einer Mentalität. Wichtig scheint mir, zu erkennen, daß diese Begabungen und Mängel nicht das Selbst sind, sondern nur etwas, daß wir an uns haben wie den Körper, der auch (fast) unabänderlich ist. Wir können den Körper bestimmen lassen, ob wir dick sind, oder wir als mentales Ich, können Herr darüber sein. Ebenso ist es mit dem Charakter. Wir können lernen, Herr über ihn zu sein, wir können ihn aber nicht ändern. Mit diesem Lernen geht eine Veränderung im Bewusstsein einher, welches dann mehr und mehr die Strukturen des Charakters erkennt und ihn als das akzeptiert, was er ist - ein Werkzeug zum Handeln.

Du fragst, ob 'das denn vom Grunde auf in dir steckt'.

Man kann die astrologischen Symbole für die Zeit und den Ort Deiner Geburt zählen und deuten. Es sind sehr viele Symbole, die man deuten kann und muß, weil sich nur so ein ganzes Bild ergibt. Ich kenne etwa 1000+ Symbole und zu jedem Symbol könnte man ein Buch schreiben und tatsächlich gibt es astrologische Literatur über alle diese vielen Symbole.

Von den vielen Symbolen in jedem Horoskop zeigen natürlich auch welche auf die spezifischen Begabungen, aber da Du nach bestimmten Dingen gefragt hast, will ich hier gerne kurze hinweisende Auszüge aus meiner Datenbank geben auf die Aspekte, welche man in Deinem Horoskop finden kann, und die mit dem korrespondieren, das Du ansprachst und über die Du in der astrologischen Literatur mehr finden kannst:

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- Du erscheinst sehr seriös, kannst aber auch kalt und trocken sein.

- Du hast eine ungewöhnliche Arbeit und behandelst Kollegen sonderbar.

- Du hast ein ausgeprägtes Menschenverständnis. Du liebst platonisch. Du hast romantisch überschwengliche Ideale und utopische unerfüllbare Pläne und hängst immer noch an einer unerfüllten und nicht realisierten Liebesbeziehung. Du mußt das lieben, was ist, und nicht das, was sein könnte !

- In Deiner Grundhaltung bist Du eher verschlossen. Du kannst sehr schweigsam sein; es ist schwer für andere, etwas aus Dir herauszubekommen. Einblick in Deine persönlichen Ideen und Gedanken zu bekommen ist fast immer unmöglich. Du hast ein gewisses Heimlichkeitsbedürfnis neben einer allgemeinen Verschlossenheit. Du machst es Deinem Partner oft schwer, Deine eigenen persönlichen Interessen zu teilen oder fördernd zu unterstützen. Dabei bist Du sehr hilfsbereit und uneigennützig, aber Deine passive Art in Deiner persönlichen Umwelt scheint unüberwindlich. Auch Dein steter Wunsch, die eigenen Wege gehen zu wollen, resultiert aus dieser Wesensanlage. Oft ist es für Dich selbst schwer ins richtige Fahrwasser zu kommen, und Du erschwerst Dir selbst die Wege, weil jede Einwendung oder wohlwollende Kritik von Dir abgelehnt wird. Du bereitest Dir damit eine reichlich monoton anmutende Lebensausrichtung und übersiehst die Befangenheit, die sich zwangsweise aus dieser Lebenseinstellung ergeben muss. Daß diese Befangenheit vorhanden ist, zeigt die auffällige Scheu in der Öffentlichkeit hervorzutreten.

- Du willst alles bestimmen und voraus planen, bist nicht spontan.

- Du bist ein bißchen ängstlich im Selbstausdruck. Manchmal verletzt Du andere durch Deine unüberlegte Wahl Deine Worte. In Deinem Selbstausdruck besteht eine gewisse Spannung aufgrund einer Hemmung, die sich bei Dir als Kind durch Deinen einengenden Vater entwickelte.

- Du hast einen manipulatorischen Aspekt in der Kommunikation mit anderen. Wenn Du möchtest, daß Deine Gesprächspartner Dir vertrauen, dann solltest Du dies lieber lassen.

- Du hast eine etwas schwermüte Lebensart. Übergroße Verantwortung könnte Dich am glücklich sein hindern. Deine Eltern verhinderten den Aufbau Deines Selbstwertgefühls. Es kostet Dich nun viel Arbeit, aus eigener Kraft ein Selbstwertgefühl zu entwickeln.

- Aufgrund Deiner Erziehung hast Du ein verfäschtes Harmonieverständnis.

- In Herzensdingen mißtraust Du Deinen eigenen Gefühlen. Lieber möchtest Du diese gerne verstandesmäßig unter Kontrolle bringen.

- Du bist etwas exzentrisch im Handeln und rastest bei Bedrohung aus.

- Dein Vater blockiert Deine Fähigkeit für neue offene Beziehungen.

- Du weißt nicht was eine gedeihliche Zweisamkeit bedeutet.

- Du bist etwas unzufrieden mit Deinem Selbstverhalten.

- Du leidest unter Unfreiheit in Beziehungen.
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Laß Dich nicht bestimmen durch das. Jeder kann jeden respektieren in dem, was er ist. Charakter ist wie der Körper auch ein Schutz in dieser Welt für das Ego, das selbst essen muss. Mit dem, was das Spirituelle ist, was die Liebe ist, hat das alles nichts zu tun.

LG

Namo

"Ein Egoist ist ein Mensch, der sich mehr liebt als mich". :(
 
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