In Namen des Frühlingswinds

@justin
Die Entscheidung Prister zu werden kann ich treffen, aber das Zölibat ist eine Hoffnung auf die Zukunft - hier werden zwei Dinge verknüpft, die dadurch Zwang ausüben, es soll der Priester zum Spirituellen gezwungen werden und Spiritualität kann nicht erzwungen werden.

Das ist womöglich so, weil Sex wegen der seelischen Energie, die daran gebunden ist (Libido) eine an das Ich sehr haftende Rolle spielt, wenn es verkörpert wird.
Da ja keiner dazu gezwungen wird, Priester zu werden, aber trotzdem sich dafür entscheidet, sollte man schon diese Grundbedingung erfüllen. Ich finde es daher richtig, was die Kirche da als Grundbedingung verlangt, sonst hat es ja keinen Sinn, überhaupt Priester zu werden. Ich finde, das Eine bedingt das Andere.
Wenn man nur so tut, als ob, aber nicht gewillt ist, vom Ego abzulassen, dann hat es keinen Sinn überhaupt Priester zu werden.
In dem Fall könnte man Religionslehrer werden oder einfach nur frommen herzens beten. Aber Priester sein? Das erfordert schon eine gewisse Bereitschaft.

Und ja, der Weg ist so persönlich wie die Person, daher kann man keine Formel angeben, wie einer ans Ziel gelangen soll. Es gibt aber schon einige global geltende Regeln, wie z.B. Sex und Völlerei, die für die meisten Menschen gelten und sehr stark (die Stärke ist dabei relativ) an das Ego binden.

Da ist seelische Energie, die von Innen entspringt. Nun stellt sich die Frage, wo der Mensch sie kanalisiert?
Gott oder Ego?
Bei Sex würde man in 90 % der Fälle sich für das Ego entscheiden.
Die restlichen 10% hängen von der Intensität der Liebe zwischen den Partnern ab. Eine sehr starke Liebe hemmt nämlich das Ego beim sich bedienen.
 
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@justin
hier geb ich dir eine Sommerantwort:

Zuerst stehen natürlich die Fragen - was ist das Zölibat, was soll es bewirken, warum gibt es das überhaupt? Denn zu Beginn des Christentums war es nicht so stark verankert - in Irland hat es sogar bis zur ersten Jahrtausendwende gedauert, bis sich das Zölibat auch für Gemeindepriester und Ordensleute durchsetzte.

Zu Beginn wurde das Zöbat nur von den Frömmsten eingehalten und da war es eine freiwillige Tat - das Leben sollte ganz und gar auf Gott und Christus ausgerichtet sein, keine Beziehung oder gar Familie sollte das behindern. Zuerst waren es vor allem Ordensleute und Bischöfe, die sich in dieses Zölibat begaben. Sie waren damit die besonders guten Christen, die sich besonders bemühten, ihr Leben danach auszurichten, Gott näher zu kommen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es allgemein für gut befunden wurde, dass Priester und Mönche ein Vorbild sein sollten, für die Bemühung Gott/Christus näher zu kommen, durch die tägliche Beschäftigung mit christlichen Themen und Übungen, bei denen weltliche Belange nur stören würden. (Dass dann die weltlichen Belange trotzdem wieder Bedeutung erlangten wurde in diesen Anfängen nicht gesehen).

Man dachte, die Pflicht wäre ein Garant für die Befolgung, so wie auch Ehepaare bei der Hochzeit Treue versprechen und das auch wollen, aber ein Dogma ist halt kein Garant, das muss erst mal erkannt werden.






na gut, reden wir vom zölibat: das hat eindeutig wirtschaftliche gründe, denn weder der rabbi jesus, noch die apostel waren ehelos...und es sollte sich auch langsam herumsprechen, ein rabbi trug/trägt bart - und ist verheiratet.
ich sehe im zölibat nur einen ghrund: keine ehe, keine kinder und die kirche muss nichts vererben. einfach, klar ...und sehr materialistisch - wie eben die katholische kirche ist.



shimon
 
@justin
Das ist womöglich so, weil Sex wegen der seelischen Energie, die daran gebunden ist (Libido) eine an das Ich sehr haftende Rolle spielt, wenn es verkörpert wird.
Einen Orgasmus empfinde ich von der Energie her als der spirituellen Exstase sehr verwandt, von daher kann ich dir hier zustimmen.
Da ja keiner dazu gezwungen wird, Priester zu werden, aber trotzdem sich dafür entscheidet, sollte man schon diese Grundbedingung erfüllen.
Gerade wegen dieser Nähe in der Emotion und auch wegen dem Suchtpotential, das dem innewohnt, ist hier eine äußere "technische Regelung" im Verbot kein Weg - es muss als erstes dieses Potential erlebt, durchlebt und gelernt werden damit umzugehen. Da ist es nicht mit einer einfachen Entscheidung getan.

Ich finde es daher richtig, was die Kirche da als Grundbedingung verlangt, sonst hat es ja keinen Sinn, überhaupt Priester zu werden. Ich finde, das Eine bedingt das Andere.
Das war der Knackpunkt - auf der einen Seite die spirituelle Komponente erhalten, auf der anderen Seite eine Organisation funtionstüchtig zu erhalten. Es hat nicht geklappt, weil Priester nie gelernt haben was es heißt, spirituell zu sein. Es wurde immer nur an Geboten, Verboten und Ritualen festgemacht, wobei die Rituale immer noch am besten in die Spiritualität hineingeleiten können. Die Evangelen haben auch diese letzte Möglichkeit (die Rituale) weggeschnitten, deshalb gibt es bei den Evangelen keine Mystiker mehr (wenn man mal von den frühen wie Teerstegen absieht) - und deshalb leihten sich die modernen Evangelischen Sucher die Spiritualität aus Asien aus (z.B. Zen im kirchlichen Rahmen).
Wenn man nur so tut, als ob, aber nicht gewillt ist, vom Ego abzulassen, dann hat es keinen Sinn überhaupt Priester zu werden.
Der Priester ist heute das unterste Rädchen einer Organisation und kein spirituelles Vorbild. Allerdings sehe ich es auch so, dass ein Priester eigentlich spirituelles Vorbild sein sollte, aber das erreicht man nicht, indem man ihm einfach Dinge, Verhaltensweisen etc, verbietet. Trotzdem zeigt sich auch heute noch in der christlichen Lehre wie die einzelne Person ihr Ego (nicht das ICH) einerseits nicht unter den Scheffel stellen soll, aber es weisen auch viele Gleichnisse darauf hin, nicht hochmütig zu werden.

Und ja, der Weg ist so persönlich wie die Person, daher kann man keine Formel angeben, wie einer ans Ziel gelangen soll. Es gibt aber schon einige global geltende Regeln, wie z.B. Sex und Völlerei, die für die meisten Menschen gelten und sehr stark (die Stärke ist dabei relativ) an das Ego binden.
Ich gehe davon aus, dass ein Mensch "aus dem vollen" leben kann und trotzdem die irdische Bindung ablegt (auch wenn das schwer sein mag). Gerade Menschen, deren Grundbedürfnisse befriedigt sind, können sich auf anderes konzentrieren. Oft ist die Völlerei oder auch die Sexsucht ein Merkmal von dem Gefühl dass einem etwas fehlt (Wünsche, Bedürfnisse etc.). Es geht nicht darum, in welchem Umfeld einer lebt sondern wie einer in seinem Umfeld lebt. Solange mein Umfeld, die Meinung anderer, oder meine Wünsche und Bedürfnisse mich so beeinflussen, dass ich ein Getriebener bin, werde ich nicht aus diesem Hamsterrad rauskommen. Erste wenn ich mir meiner Selbst bewusst werde und mich dazu entscheide mein Leben so auszurichten wie ich das wirklich will, entscheide ICH und nicht mehr meine Umgebung und zu dieser "Umgebung" zähle ich auch eigene PsychoBereiche wie ÜberIch etc.

Bei Sex würde man in 90 % der Fälle sich für das Ego entscheiden.
unterdrückte Wünsche und Bedürfnisse binden u.U. noch stärker an das irdische (Ego), als das ausleben derselben.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
@simon
na gut, reden wir vom zölibat: das hat eindeutig wirtschaftliche gründe, denn weder der rabbi jesus, noch die apostel waren ehelos...und es sollte sich auch langsam herumsprechen, ein rabbi trug/trägt bart - und ist verheiratet.
na und?
ich sehe im zölibat nur einen ghrund: keine ehe, keine kinder und die kirche muss nichts vererben. einfach, klar ...und sehr materialistisch - wie eben die katholische kirche ist.
sehr sehr kurz gedacht - keine Tiefe - keine wirkliche Beschäftigung mit Spiritualität oder Christentum

LGIntii
 
ich sehe im zölibat nur einen ghrund: keine ehe, keine kinder und die kirche muss nichts vererben. einfach, klar ...und sehr materialistisch - wie eben die katholische kirche ist.
sehr sehr kurz gedacht - keine Tiefe - keine wirkliche Beschäftigung mit Spiritualität oder Christentum

Womit du indirekt aussagst, dass alle christlichen Richtungen, in denen Prediger/Pastoren/Pfarrer verehelicht sind und Sex haben, sich nicht wirklich mit Spiritualität und Christentum beschäftigen.
Du sprichst das diesen Christen also ab.
 
Womit du indirekt aussagst, dass alle christlichen Richtungen, in denen Prediger/Pastoren/Pfarrer verehelicht sind und Sex haben, sich nicht wirklich mit Spiritualität und Christentum beschäftigen.
Du sprichst das diesen Christen also ab.

Nö...er bezog sich damit auf Shimons...übliche alle Christen und vor allem die Kathliken sind bäh...Aussage...

Am Anfang gingen die Prister ja los, um den Glauben zu predigen...oft zu Völkern, von denen man nicht viel wußte...und zu befürchten war, daß der ausgesandte Prister möglicherweise nicht so freundlich aufgenommen wird...wie man´s erhoffte...auch die übrigen Aufgaben waren durchaus nicht mit nem 8-Stunden job zu erledigen...wenn dann Frau und Kinder zu hause warten...und wenn Papa spät oder gar mal ein paar Tage gar nicht nach Hause kam...dann natürlich der Haussegen schief hing...vielleicht hat man das als kontraproduktiv angesehen und lieber ausschließlich Junggesellen in Dienst genommen...
Die Enthaltsamkeit wird ja auch in anderen Glaubensrichtungen gepredigt...und das "mehrert Euch redlich"...heißt ja nicht zu hecken wie die Karnickel...


Sage
 
@Lucia
Womit du indirekt aussagst, dass alle christlichen Richtungen, in denen Prediger/Pastoren/Pfarrer verehelicht sind und Sex haben, sich nicht wirklich mit Spiritualität und Christentum beschäftigen. Du sprichst das diesen Christen also ab.
Überhaupt nicht - wie sage sagte, war das eine spezielle Nicht-Antwort an Simon wegen seines Nicht-postings - meine Erklärung lieferte ich vorher an justin ab.

Und noch was persönliches - ich sehe mich selbst als Christ, wenn auch nicht in einem eingeschränkten Sinne, sondern in einem erweiterten Sinne.

Ich bin christlich geprägt und habe meine ersten spirituellen Erfahrungen im christlichen Umfeld erlebt. Und es war ein christlicher Jugend-Pfarrer der mir Meditation beibrachte, wo ich mein erstes außerkörperliches Erlebnis hatte. Also ich weiß durchaus, dass Pfarrer oder Priester auch spirituell sein können.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung nach begründet sich das Zölibat auf die Vorbereitung für ein Dasein, ein Leben, danach.
Diesen Ansichten kann ich also zustimmen.

Der charakteristische Ausgangspunkt als Rahmen, der Frühlingswind,
begründet sich auf Temperaturschwankungen, von Hitze und Kälte abwechselnd.

Grundsätzlich müssen wir uns daher fragen:
handelt es sich um eine taktische Angelegenheit,
oder um ein strategisches Bestreben?

Von Taktik wird man sprechen, wenn man es mit plötzlichen Veränderungen zu tun hat, die ungewohnt als Magie oder Zaubertrick deklariert, oder in der Gewohnheit, immer wiederkehrend, als Tätigkeit des Unterbewusstseins beschrieben werden.

Strategie hingegen ist etwas Langgestrecktes und Planmäßiges.

So betrachtet haben spontan verursachte und von plötzlichen Auslösern herrührende Änderungen, aus Angst oder Freude, nicht wirklich die Qualität als Inhalt für eine Strategie zu gelten.

Zum Beispiel die Gefahr vor einem Feind, dem Tod oder der Hölle, sie sind genau so ungeeignet, wie die Aktivierung von Lust und Liebe. Die dienen nur der Veränderung. Daher wäre es auch ein Unding die Nächstenliebe als strategische Richtlinie zu erklären, sondern viel mehr Sinn macht es da, auf ein steigerndes menschliches Miteinander hinzuweisen, über die einzelne Person hinaus. Die Liebe wäre also nur der Auslöser, und ein ständiges Beziehen darauf, hat den gleichen Effekt, als möchte ich ein Auto immer nur mit dem Starter fahren, und verzichte ganz auf Gaspedal, Kupplung, Gangschaltung und Bremse.

Ähnlich beim Zölibat, zweifellos begründet aus dem Gespräch bei Jesus,
über die Frau mit den 7 Ehemännern, und der Frage mit wem sie nun im Jenseits weiterhin Sex haben werde?

Dazu kommt die beispielhafte Vorbereitung des Nazaräners für sich selbst auf das unmittelbar bevorstehende Jenseits. Das wird eigentlich planmäßig kopiert. Was freilich anders aussehen möchte, wären da zum Beispiel von ihm persönlich 3 Kinder bekannt, dann erwartet man von jedem seiner Jünger zuerst einen reichen Kindersegen, ehe er sich mit der reduzierten Welt des Jenseits befassen dürfte.

Ob hier Josef, der Nährvater, und Johannes der Evangelist,
etwas ändern werden, oder tun sie es schon, wer weiß?


Joh 19, 26-28

Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte,
sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter!
Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er,
damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet.


und ein :sekt:
 
Ich möchte hierbei betonen, dass Sex weder was mit Liebe noch mit Libido im Wesen zu tun hat. Freud hat zwar behauptet, dass Libido sexuell zu betrachten sei, das sehe ich aber anders. Libido wird schnell von den überempfindlichen Nerven der Sexualorgane empfangen, d.h. aber nicht, dass Libido eine rein sexuelle Energie sei. Strom im Körper würde genau so schnell über die Nerven der Sexualorgane gehen. Deswegen ist Strom auch keine sexuelle Energie.

Sex steht für den Vermehrungsakt und dabei sollte man dringlichst schauen, was man in seinem Leben vermehrt, denn man zeht eine Seele da rein.
Wo zieht man also die Seele rein?
In die Hölle?
Oder in den Himmel?

Entsprechend sollte die Kirche ihre Weisheit: "Seid fruchtbar und mehret euch."
mit Vorsicht geniessen.
 
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In einem Evergreen singt man:

„Es wird a Wein sein, und wir wean nimma sein …“

und Goethe lässt Faust sagen:

„Blut ist ein ganz besonderer Saft.“

Das eine Lied ein Wienerlied, und der andere Text ein Klassiker.

Wir haben heute ein moderneres Verständnis von Wein und Blut,
aber damals konnte der Eine oder der Andere,
seine Frau oder seine Mutter – symbolisch als Weinhändlerin – sehr vermissen.
Das sollte in den mythischen Bestrebungen nicht verleugnet sein.

Bei all den zölibatischen Nachahmungen.

Hier kommt man heraus, wenn man will!?

Obwohl, das Herein oder Heraus einer Seele,
wird zuletzt ein Wechselspiel sein,
beim Beginn eines Menschen.

Übrigens, wo ich gerade dieses Thema gestreift habe,
eine Geselligkeit von Johannes-Paul auf kurz oder lang,
das sieht in der ursprünglichen Benennung genau so aus.
Wenn wir von einer Zusammenführung der Interessen von Päpsten
mit gleicher Namensnennung einmal absehen wollen …

Demnächst wird man vielleicht auch versuchen die Schiiten und Sunniten unter einen Hut zu bekommen.
Also, die familiären Nachkommen, mit den staatstragenden Vertretern vereinen wollen.

Wenn da nur nichts schief läuft bei diesen schrägen Versuchen.

Reparaturverdächtige Überdosis gefällig?
Nach dem Motto: Alles ist möglich, aber es geht nicht mehr viel,

und warum nicht gleich?


… und ein :weihna2
 
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