Demut als Gegensatz zu Hochmut funktioniert nicht. Da schwankt man nur immer steiler hin und her. Und VERsucht zumindest demütig zu handeln/erscheinen.
Klingt nicht nur mühsam; ist tatsächlich mühsam. Und führt in religiöses Gehabe. Klassisches Beispiel aus dem Forum: übler Beitrag + Unterschrift 'Licht und Liebe Dir'
Du bleibst recht bodenständig - daraus kann man was machen:
was bedeutet das eigentlich?
Be-deutungen sind nichts fixes. Wir jonglieren die ganze Zeit damit herum, um uns selbst zu bestätigen. (Nicht etwa weil wir eine Bedeutung suche, Antworten oder die Wahrheit. Denn das gibt es alles nicht. Wir bestätigen uns mit jedem Gedanken neu. Ohne Bedeutungsversuchen von Begrifflichkeiten gibt es dich sofort nicht mehr. Also gehts immer weiter.
Nowayout
daß man sich von allen veräppeln läßt?
veräppeln ist standpunktsache. Wärst du an dem Tag anders gelaunt gewesen oder hättest kurz vorm 'veräppeln' was anderes erlebt - hättest du das 'veräppeln' auch anders erlebt. Das kann man endlos fortführen. Und wenn man das dann irgendwann wirklich automatisch fortführt - - dann tritt eine Art von Distanz ein, eine Relativität, eine Ruhe vielleicht. Ich würde es nicht Demut nenne. (Demut versucht zu installieren, bevor die tatsächliche Ruhe durch Überspielen, also durch ein genug gesehen haben von immer dem selben Spielablauf, eintritt).
Selbst 'echtes veräppeln' (was immer das sein könnte) ist dann ok. Also auch nur eine Spielart des Spiels.
sich sogar noch vor den Kollegen verneigt, die einen ihre eigene Arbeit aufhalsen?
Kann auch mal lustig sein. Wird nicht gemacht wenns grad nicht gewollt ist. Oder jede andere Möglichkeit - relativ gleichwertig.
Da wiederum 'Demut' drüberzuinstallieren - das wird dann jedesmal zu so einer komischen Perversion (die sich ja dann auch ausdrücken möchte.
Ist auch ok. Aber in diesem Moment nicht mein Faible.)
daß man nach oben katzbuckelt und nach unten tritt?
Wie gesagt, alles ist möglich. Wird im jeweiligen Moment dann so oder so gemacht. MIT dem GedankenVERsuch in Richtung 'Demut' wirds dann immer um eine Ecke komischer. Passiert aber dann doch oft - je nachdem in welchem Dunstkreis man sich aufhält. (Katholische Kirche zb fördert Demutfimmel. Fummelei.)
wird man überhaupt von jemanden ernst genommen wenn man
durch die Welt geht?
Das verliert auch ein bisschen an Bedeutung - wenn man es immer wieder erlebt. Und auch seine eigenen Fehleinschätzungen dazu. Bzw. man denkt was die anderen über einen denken - und dann merkt man, man kann das im Grunde nie wissen. Und alles was man denkt ist eh unzutreffend. So schleift sich das Spiel ab. verliert irgendwie an Brisanz. (Manchmal angenehm. manchmal unangenehm. Nichts ist Garant für irgendwas.)
Für jeden was anderes. Weißt ja jetzt schon.
und ist es überhaupt erstrebenswert?
Es kann sogar nach allem hier geschriebenen für dich noch erstrebenswert sein. Damit muss ich rechnen. Oder es wird durch irgendeinen Umstand für dich wichtig, gewinnt unvermittelt an Bedeutung - obwohl du doch schon verstanden zu haben meintest dass es nicht explizit erstrebenswert ist.
Alles kann passieren. Hast du die Hand drauf?
Noway