Impressionen

„Vergesst endlich diese läppischen Bewusstseinsblasen. Sie sind nur eine Benennung, eine bildliche Darstellung, womit ich euren festgefrorenen Verstand ein wenig zu lockern versuchte. Egal, was ihr jemals über die Welt gehört oder gelesen habt, ist unwichtig. Worauf es ankommt, ist nichts anderes als eure eigene Wahrnehmung.“

Ysil ist wieder in Thygyrills Palast zurück gekehrt und hat eben über die drei Grazien auf dem Totenacker erzählt. Daraufhin begann Arima zu sprechen und spricht weiter:

„Ihr habt es ja bis jetzt ganz gut gemacht, um eure Drachen verhältnismäßig gut in Zaum zu halten, obwohl es ja so ist, dass sie euch noch immer in Zaum halten. Aber egal, es wird schon noch werden. Es ist immer ein winziger Augenblick, der euch aber nur selten bewusst ist, wo ihr erkennt, dass ihr nun eine bestimmte Sache gemeistert habt.

Es begann als Kleinkind mit den ersten Schritten, oder das erste Mal Radfahren ohne Stützen, oder endlich schwimmen oder was auch immer zu können. Es sind diese winzigen Augenblicke, aus denen ihr Kraft ziehen könnt. Und wenn ihr euch zurück erinnert, ist es tatsächlich nur ein winziger Augenblick, in dem ihr erkannt habt, jetzt kann ich laufen, jetzt kann ich Radfahren, usw. Aber ihr könnt euch diesen Moment nicht bewusst machen. Ihr könnt nicht erkennen, wie er passiert ist, weil ihr zu wenig Kraft dazu hattet.

Es wurde bereits das Hände auf die Erde legen erwähnt, was auch eine Möglichkeit ist, mit einer großen Kraft in Kontakt zu treten. Ihr wisst, dass alles lebt, dass jeder Planet, jeder Boden, auf den ihr eure Füße oder was auch immer setzt, ein eigenständiges Lebewesen ist. Diese Lebewesen haben viel Kraft und davon sogar überschüssige Kraft, die sie euch gerne abgeben. Warum sie überschüssige Kraft haben? Weil sie sich nicht mit so viel unnötigen Dingen abgeben, wie ihr das meistens getan habt.“

„Worauf willst du hinaus? Und was hat das damit zu tun, dass ich dich fragen soll, was der Endkampf wirklich bedeutet hat und warum das Universum gar keinen Anfang hat?“

Ganz klar, dass Ysil diese Frage stellt. Oder?

„Weil es unwichtig ist. Weil es euch nicht betrifft. Kümmert euch um euren eigenen Kram, der natürlich genauso unwichtig ist. Euer Kram ist jetzt, Kraft zu speichern, um endlich eure Drachen in den Griff zu bekommen. Erst dann werdet ihr erkennen, was eure Drachen wirklich sind.“

„Und jetzt?“ fragt Thygyrill und schenkt sich weißen Saft in ein weißes Glas ein, das er langsam austrinkt und danach laut rülpst. Niemand beachtet das Rülpsen.

„Was jetzt? Geht raus und legt eure Hände auf den Boden! Versucht es wenigstens. Eure Drachen werden es euch danken.“

„Ändert es etwas an unserer Wahrnehmung?“ fragt Ysil.

„Das wirst du schon bemerken, wenn du es intensiv genug machst. Da raus gehen, sich niederknien und ziemlich herzlos die Hände auf den Boden legen, wie du, Ysil, es stets tatest, wird natürlich nichts bringen. Es kann Stunden dauern, bis ihr Kontakt mit diesem Lebewesen aufnehmt, das ihr ständig mit euren Füßen tritt.“

„Das hört sich gefährlich an“, klagt Thygyrill. „Es könnte uns böse gesinnt sein, weil wir es ständig mit unseren Füßen treten.“

„Wie viele Tode seid ihr bereits gestorben? Auf einen mehr oder weniger käme es nicht an.“



Zwei Tage und zwei Nächte (nach menschlicher Zeit, da mir eine andere nicht bewusst bekannt ist) kniete Ysil auf allen Vieren auf dem Boden, nicht unweit von Thygyrills Palast. Es verging noch ein Tag, aber in der dritten Nacht, als sich der Himmel gänzlich verdunkelte, dass nicht einmal ein einziger Stern zu sehen war, tat sich etwas. Ysil war müde, hungrig und ebenso durstig. Man könnte sagen, sie war fast zu Tode erschöpft, obwohl sie kein Mensch mehr ist, wobei Menschen es doch viel länger ohne Schlaf und Nahrung aushalten. Zumindest fühlte sich Ysil dem Tode nahe, als sie das Gefühl hatte, der Boden unter ihr würde nachgeben und sie einsaugen.

Thygyrill fand sie am vierten Tag ohnmächtig in der Wiese liegen, in der oft und gerne einige Drachen äsen. Diesmal waren keine Drachen da, aber Ysil lag kerzengerade auf dem Rücken, wie aufgebahrt in der Wiese und hatte sogar Blumen in ihren gefalteten Händen.


„Es sind Blumen von der Erde“, stellt Arima fest, nachdem Thygyrill seine ehemalige Schwester in sein geräumiges, voll geräumtes Wohnzimmer getragen und sie auf die bequeme, weiche, weiße Couch gelegt hat. „Seltsam, dass es die Erde war, die Ysil lehrte.“

„Lehrte? Sie ist eingeschlafen“, meint Thygyrill und setzt sich zu Arima auf die 90 Grad-Seite der Wohnlandschaft, da die andere Seite von Ysils langem Körper belegt ist. Ihre nackten Füße (Arima zog ihr die Stiefel aus) berühren Arimas Hände, mit denen er sanft einen ihrer Ballen massiert.

„Und woher kommen die Blumen? Es sind eindeutig Blumen von der Erde.“

„Die es schon lange nicht mehr gibt, da sie sich vor Jahrhunderten zur Leuchtende Welt entwickelt hat.“

„Thygyrill, wie oft soll ich es dir noch sagen? Es verschwindet nichts. Es verschwindet und verwandelt oder entwickelt oder wie auch immer sich alles nur in deinem mickrigen Verstand, mit dem du alles begreifen willst. Es geht kein einziger Moment verloren, denn genau das macht die Energie der Anderen Seite. Sie stagniert die Momente und archiviert sie. Dazu ist sie da. Nur dazu!“

„Ach, jetzt sagst du auch, dass ich blöd bin.“

„Das sage ich nicht. Ich sprach eben nicht von dir, sondern von deinem Verstand, der in diesen Dingen überhaupt nichts verloren hat. Manchmal machst du schon das richtige, aber immer wieder fällst du in die alte Macke zurück und benutzt den Verstand, den es bei dir gar nicht mehr geben dürfte. Schau mal, was du für wundervolle Bauten erschaffst. Eine ganze Stadt voll! Und alle Lebewesen scheinen glücklich zu sein. Denk jetzt ja nicht, dass es das alles nicht wirklich gibt, nur weil es aus deinem Geist entsprungen ist. Bedenke, wer oder was dein Geist ist, - nämlich nichts anderes als die Quelle der Kraft selbst.“

Plötzlich atmet Ysil rasselnd und richtet sich auf.

„Was, was, was ist passiert? Wo, wo, wo bin ich?“ murmelt sie, hat sich aber sofort wieder gefangen. „Ah, bei Bruder Thygyrill und seinem Aufpasser Arima.“

„Pass auf, was du sagst!“ beschwert sich Thygyrill und Arima winkt ab.

„Nun? Was hast du erlebt?“ fragt Arima neugierig.

„Nichts, was dir gefallen würde“, zischt Ysil. „Hättet ihr die Güte und würde man mir etwas zu trinken bringen.“

Thygyrill saust los und bringt einen Krug Wasser, samt Glas. Dann saust er abermals los und bringt eine Schüssel voll mit köstlichem Obst (zumindest erinnert es an das Obst auf der Erde), das nur in seinem Garten wächst. Nachdem sich Ysil gestärkt hat, beginnt sie zu erzählen:

„Ich habe dich verflucht, Arima, da so lange nichts passierte. Arme und Beinen schliefen mir ein (ja, auch wenn sie, wie auch die anderen beiden nichts menschliches mehr an sich haben!), mein Kopf tat weh (ja!) und ich wurde müde, hungrig und durstig. Aber ich nahm mir vor, nicht aufzugeben, was sich schließlich lohnte. Auf einmal, nach endlosen Stunden, hatte ich das Gefühl, als würde der Boden unter mir weich werden, so weich, dass ich zur Gänze in ihm versank. Dann wurde ich ohnmächtig. Als ich wieder zu mir kam...“

„...warst du hier bei uns?“ fragt Thygyrill.

„Nein, du Trottel! Unterbrich mich nicht und hör zu!

Also, als ich wieder zu mir kam, lag ich in einer Art Höhle, so etwas Ähnliches, wie du, Arima, mir einmal die Höhle der Könige auf der Leuchtenden Welt beschrieben hast. Ich wandte mich um und hinter mir stand jemand. Es dürfte sich um eine Frau gehandelt haben, aber sie meinte, sie sei keine Frau, sondern erscheine mir nur als Frau, da dies die beste Form zur Unterhaltung für mich wäre, da ich auch einmal eine Frau war und auf ihr lebte. Nein, sie sagte, dass ich mehrmals eine Frau war und IN ihr lebte. Ja, sie sagte tatsächlich IN ihr. Es war die alte Erde, wie ihr euch schon denken könnte, aber es war keine alte Frau, sondern eine junge und sehr schöne.

Sie bat mich, mit ihr zu kommen. Wir gingen tiefer in die Höhle hinein, bis wir in einen sehr seltsamen Raum kamen, in dem ein riesiger Bildschirm stand, der die Form einer Kugel hatte und rund um diese Kugel waren Sitzplätze. Wir nahmen Platz und der Film lief ab. Die junge, schöne Frau erklärte mir, dass das, was ich nun sehen werde, aus einer sehr alten Zeit stammt, als die beiden Energien harmonisch verteilt waren, als alle Lebewesen, selbst die Erde, IN der sie lebten, gleichmäßig aus Dieser, wie auch aus der Anderen Energie bestanden. Aber es war, wie ich sehen konnte, eine sehr seltsame Zeit. Diese Harmonie ließ groteske und auch sehr gefährliche Lebewesen zu, wie man sie aus Horrorfilmen kennt, von denen du, Arima, mir einmal erzählt hast, die Maria so gerne im TV gesehen hat. Sie hatten Tierschädel mit spitzen Zähnen, mit denen sie sich gegenseitig zerfleischten, lange Krallen an den überlangen Armen, - also nichts mit Feen und Elfen und Friede, Freude Eierkuchen.

Die junge, schöne Frau sagte mir, dass die Lebewesen damals in ständiger Angst lebten, aber sie hatte so viel Intellekt, dass sie erkannten, etwas dagegen tun zu müssen, bevor sie sich gegenseitig ausrotten. Und sie schafften das Unmögliche. Sie änderten ihre Wahrnehmung, was bewirkte, dass sich die Energie der Anderen Seite in ihnen verringerte. So begannen nach und nach andere Zeitalter, wobei diese auch nicht viel schöner wurden, als Kriege ausbrachen. Aber vor allem eine Spezies, die Menschen, hatten stets die Wahl, etwas zu tun, um die Welt besser zu machen.

Die junge, schöne Frau ließ mich auch erkennen, dass sie damals aus sechs Dimensionen bestand, eigentlich aus sieben, aber sie meinte, die siebente sei zu verschieden von den anderen sechs, also zählt sie sie nicht dazu.

Na ja, das war's. Anscheinend hatte ich zu wenig Kraft, denn als mir in diesem seltsamen Raum die Sinne schwanden, wachte ich etwas später hier auf dieser Couch auf.“
 
Werbung:
Ysil erinnert sich an die Frauen auf dem Totenacker, wie sie Knochenteile zusammenklebten, die eigentlich gar nicht zusammen gehören. Wie würde ein Mensch aussehen, wenn die eine Hälfte Schädel und die andere Hälfte aus Beckenknochen besteht? Ja, Arschgesichter – wurde bereits erwähnt. Wenn Kim und seine Armee tatsächlich die Harmonie zwischen den beiden Energien wieder hergestellt haben und dies nichts anderes als Horrorgestalten und Horrorvisionen hervorbringt, wird es vielleicht nicht so lustig wie erwartet. Genau deshalb soll man sich nichts erwarten, nuschelt eine der vielen leisen und manchmal lauten Stimmen in mir.


Aber es geht um mehr. Arima erwähnte, wie auch Kim dies so oft tat, dass immer alles DA ist. Und vorhin war die Rede von sieben Erddimensionen, wobei sich die siebente, die Leuchtende Welt, doch sehr von den anderen sechs unterscheidet. Die sieben Erddimensionen unterscheiden sich kaum, wie es ohnehin in den Bücher Kim 1 bis 12 geschrieben steht. In der sechsten Erddimension lebt Kim. Und einst wurde Maria in eine andere Erddimension geschleudert und suchte vergebens nach ihren Liebsten. Sie musste sterben, um zu ihm zurück zu kommen. Also sind diese Erddimensionen immer da, auch wenn sich die Erde bereits in die Leuchtende Welt und die Leuchtende Welt bereits in etwas anderes entwickelt hat.


Es ist alles DA. Es muss nur wahrgenommen werden. Wie denn? Man braucht Unmengen von Energie dazu und wir verschwenden unsere Energie mit lauter unnötigem Zeug. Mit uns selbst. Mit unserem Aussehen, mit unserem Ansehen, mit unseren Besser-sein-als andere, usw. Das ermüdet. Das schwächt. So sagt zumindest Freund Carlos in seinen wunderbaren Büchern. Die wahre Wahrnehmung, so sagt er auch, sind keine Dinge mehr, sondern leuchtende Energiefelder und Energiefäden, an denen man seinen Montagepunkt hängt und schon nimmt man die „Welt“ anders wahr. Wird man zum Meisterzauberer, kann man die Welt auf jede x-beliebige Art wahrnehmen.

Unglaublich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und doch könnte es möglich sein, wenn man genug Energie speichert , indem täglich brav rekapituliert wird, man das Nicht-tun übt und sich vor allem mit der kontrollierten Torheit beschäftigt, ohne sie zur Gewohnheit zu machen, ohne je irgendetwas zur Gewohnheit zu machen.

Kontrollierte Torheit – mein Lieblingsthema! Es ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Es hat nichts mit dem berühmt berüchtigten Wurschtigkeitsgefühl zu tun. Mir doch egal. Von mir aus können sie tun, was sie wollen. Nein, nein, nein, das ist nicht kontrollierte Torheit, das ist Selbstaufgabe und noch mehr Schwächen der Energien.


„Du musst noch mal zurück“, eifert Thygyrill.

„Du hast sie doch nicht alle! Glaubst du, ich knie noch mal so lange da draußen herum?“

„Musst du nicht“, beruhigt Arima. „Gaia hat dich nicht belogen und sie hat dir alles gesagt, was sie dir sagen konnte. Es war das Schlimmste, was sie dir sagen konnte, das, was sich in den untersten Dimensionen abgespielt hat. Dort ging es tatsächlich zu wie in einem Horrorfilm. Es schien, als würden alle Körperteile, die aus anderen Welten übrig geblieben sind, dort wahllos zusammen gesetzt. Aber es gab auch eine andere Erde, eine eher friedliche und liebevolle, in der du Feen und Elfen und andere ähnliche Lebewesen gesehen hättest.“

„Eine eher friedliche und liebevolle?“ fragt Ysil nach.

„Du hast feine Ohren. Ja, eine EHER friedliche und liebevolle, denn sobald etwas friedlich und liebevoll ist, zeigt es auch die andere Seite auf, die nicht so friedlich und nicht so liebevoll ist. Aber alles ist Ansichtssache.“

„Es geht nicht um diese Gegensätze. Nicht wahr?“ fragt Thygyrill.

„Kluges Bürschchen!“ lobt Arima. „Natürlich nicht, denn wenn du das Universum als Ganzes erkennen willst, solltest du dich möglichst schnell von allen Benennungen, Be- und Verurteilungen lösen.“

„Also doch die Einheit in der Quelle der Kraft. Aber bevor wir weiter reden, - wieso sagte Gaia, wie du die junge, schöne Frau nennst, dass wir IN ihr lebten?“

„Alles, was aus den jeweiligen Planeten hervorgeht, war einst in ihnen und entwickelte sich aus ihnen. Und worüber willst du noch weiter reden, Ysil?“

„Über die Einheit IN der Quelle der Kraft und ob es je einen Anfang der Universen gab?“

Arima lacht auf.

„Geh und frag die Quelle der Kraft. Vielleicht gibt sie dir eine Antwort.“

„Schon gut, es geht um die Wahrnehmung. Wenn wie genug Kraft haben, können wir alles wahrnehmen.“

„Das alleine ist es auch nicht. Es geht nicht nur um dich, darum, was du WILLST. Und das geht euch beide an“, erklärt Arima, indem er abwechselnd auf Ysil und Thygyrill blickt. „Es geht um die beiden Seiten IN euch selbst. Das hat zwar auch mit den beiden Energien zu tun, aber nicht nur, da es auch etwas mit Individualität zu tun hat. Nicht jedes Lebewesen verträgt gleich viel von beiden. Manche haben von dieser weniger als von jener und natürlich auch umgekehrt. Ihr müsst das wahre Maß in euch erkennen, um euch an die ultimative Kraft hängen zu können. Diese Kraft, die ohnehin alles lenkt und leitet, zeigt euch immer, wo es langgeht. Aber noch immer kommt ihr erst später drauf, wie der Hase läuft. Erst, wenn ihr wirklich mit dieser Kraft verbunden seid, wenn ihr euch dieser Kraft ergeben habt, wisst ihr bereits vorher, wie und vor allem wo der Hase läuft.“


Alles entwickelte sich aus dem Inneren der Planeten? Ist Materie auf einmal wichtig? Aber Materie ist ja nichts anderes als Energie, was uns auch die Wissenschaft sagt. Und wenn man 'sieht', wie Freund Carlos das wirkliche 'Sehen' nennt, erstrahlt ohnehin alles als Energiefelder oder wirbelnde Fäden oder Energiebänder.

Materie ist also nicht Materie, sie wird nur als das wahrgenommen, was die jeweiligen Bewusstseinsblasen vorschreiben. Und wie kann man sich dagegen wehren? Genau: Die Bewusstseinsblasen durchbrechen, was soviel heißt, die eigene Überzeugung ablegen, dass alles immer so ist, wie ich es wahrnehme. Ganz klar, denn Bewusstseinsblasen gibt es nicht. Sie dienen nur als eine Beschreibung von vielen und nebenbei bemerkt, als eine ziemlich schlechte. Da ist der Montagepunkt um einiges besser. Er verschiebt sich auf ein anderes Energieband, wenn ich meine Überzeugung ablege, dass alles immer so ist, wie ich es wahrnehme, da mir doch unterschiedliche Wahrnehmungen möglich sind, was ja auch unter Einfluss von Meditation und im härtesten Fall von Drogen möglich ist. Oder handelt es sich dabei bloß um Halluzinationen? Sollte man als Vernunftsmensch auf keinen Fall ausschließen!

Ich einige mich darauf, dass das Universum auf unbeschreiblich viele Arten wahrgenommen werden kann und ja doch jedes Lebewesen in seinem ganz eigenen Universum lebt, auch wenn es nicht die Möglichkeit hat, das Universum in seiner prächtigen Wirklichkeit zu 'sehen'.


Das mit dem Meisterzauberer muss ich widerlegen, was ich weiter oben geschrieben habe. Es ist nicht so, dass ein echter, absoluter Meisterzauberer jede x-beliebige Welt wahrnehmen kann, wie er will (das natürlich auch), sondern er kann auch alle Welten gleichzeitig und auf einmal wahrnehmen. Multidimensionalität! Das ist es auch, was Jane Roberts Seth gesagt hat. Wir sind multidimensionale Wesen. Wir sind magische Wesen, meint Freund Carlos. Aber nur dann, wenn wir uns endlich gegen diese eintönige Programmierung wehren. Vielleicht ist das das Paradies, das uns vorenthalten wird, oder viel mehr – das wir uns selbst vorenthalten.
 
Noch mal zurück zur kontrollierten Torheit! Menschen wissen, dass sie sterben werden. Natürlich nicht heute und auch nicht morgen, denn der Tod ist immer ganz, ganz weit weg. Meist ist er sowieso unerreichbar. Don Juan meint, der Tod sei der beste Ratgeber. Er zeigt uns, dass wir alles, was wir tun, ein allerletztes Mal tun und sowieso jeder Moment einzigartig ist und deshalb alles, auch meine ständigen Gewohnheiten nicht immer die gleichen sind. Alles, was ich denke, sage oder tue ist immer ein allerletztes Mal, weil alles einzigartig ist. Und wenn alles einzigartig ist, ist alles gleich.

Durch die kontrollierte Torheit und den Blick nach hinten über meine linke Schulter auf meinen Tod wird alles gleich und nichts ist mehr wirklich wichtig. Oder sagen wir, alles ist gleich wichtig und gewinnen oder verlieren ein und dasselbe.

Da mühen sich die Menschen ab, arbeiten bis zum Umfallen, verteidigen ihr Hab und Gut auf Teufel komm raus, bis es sogar zu Weltkriegen kommt und sie denken nicht einmal daran, dass es sie in 100 Jahren nicht mehr gibt und kein Schwein mehr an sie denkt. Und alles, was sie getan haben, war stümperhaft, weil sie sich für unsterblich hielten und keiner ihrer Momente magisch war.

Ja, denn Arima besteht darauf, dass kein Moment jemals verloren geht. Diese Momente sind aber nicht wir. Das ist das, was (dieses DAS oder WAS könnte durchaus die Schicksalsmacht, die Quelle der Kraft sein) durch uns gedacht, gesagt und getan wurde. Auch deshalb sollte jeder Moment magisch sein, ist er doch Besitz der ewigen Quelle. Wir haben nichts. Nackt sind wir gekommen. Nackt gehen wir.

Aber wir sind leuchtende Energie, bestehend aus zwei unterschiedlichen Energien, die sich zwar gegenüber stehen, sich aber auch gegenseitig bedingen. Das heißt, um es für ein und alle Mal klar zu stellen, sie brauchen sich gegenseitig, aber andererseits können sie sich gegenseitig nicht ausstehen. Der Song „with or without you“ von U2 fällt mir dazu ein. Kann nicht leben ohne dich, aber auch nicht mit dir. Der ständige Kampf um Klarheit. Klarheit, die es nicht geben kann. Nichts ist klar. Niemals.

Nichts als gegeben hinnehmen, auch wenn ich mehr als 60 Jahre fast alles als gegeben hingenommen habe. Gut Ding braucht Weile. Stimmt nicht. Ich kämpfte schon mit 15 gegen alles an und nahm nichts als gegeben hin. Immerhin 'sah' ich ja, dass nichts so ist, wie es scheint. Leider glaubte ich zum Großteil an Halluzinationen im LSD-Rausch. Hätte ich damals schon Bücher von Freund Carlos gelesen, wäre dieses damalige Geschenk kein Missbrauch gewesen. So aber habe ich Drogenmissbrauch betrieben – in seiner schlechtesten Form. Einfach nur zugedröhnt sein war das Beste. Was anderes zählte nicht. Und doch. Ja, und doch sah ich vieles anders, wobei das Sehen stets nur ein Schauen war. Aber der Ansatz war da. Der Ansatz, alles immer in Frage zu stellen und dann doch (leider) als gegeben hinnehmen, weil zu wenig Energie da war, die mit anderem verschwendet wurde. Das kostbare Leben verschwenden. Ja, das können wir gut, wir Menschen. Ich.

Aber diese Andere Seite in uns ist da. Ich kann sie so oft spüren. Ich kann nicht sagen, dass sie die wahre Seite in uns ist, aber sie ist unbestreitbar die interessantere. Sie ist nicht nur deshalb subtil, weil wir uns zu wenig um sie kümmern. Sie ist einfach subtil und sehr leise. Es gibt ein Gedicht von Juan Ramon Jimenez, das diese andere Seite besonders gut erklärt:


„Ich bin der, der mich unsichtbar begleitet,
den ich manchmal aufsuche,
und manchmal vergesse.
Der gelassen schweigt, wenn ich rede,
der milde verzeiht, wenn ich hasse,
der hingeht, wo ich nicht bin,
der stehen bleibt, wenn ich sterbe.“


Ysil sollte sich erinnern, denn Gaia hat ihr etwas ganz anderes gezeigt, als ihr ihre Erinnerung gesagt hat. Natürlich auch das, aber es war viel mehr. Ysil muss nicht noch einmal stundenlang am Boden knien und ihre Handflächen auf den Boden legen, dass sie aussieht wie ein Hund mit verkehrten Hinterbeinen.

In diesen Momenten, als Gaia zu ihr sprach, befand sie sich einem ganz anderen Wahrnehmungszustand. In ihrem jetzigen Wahrnehmungszustand ist es schwer, sich an alles zu erinnern. Jetzt schläft sie. Arima deckt sie liebevoll zu. Danach schleicht er sich mit Thygyrill aus dem weißen Palast, um eine Runde in dieser herrlichen Landschaft um den Palast spazieren zu gehen.

Wenn Ysil aufwacht, wird sie sich vielleicht erinnern können. Vielleicht. Und wenn nicht, auch gut, denn nichts ist mehr wichtig und doch ist da jedes Mal eine bestimmte Neugierde, die uns bewusst sein soll und über die wir dann herzhaft lachen sollten. Genau das ist die kontrollierte Torheit.

Wir decken auf, wie wir uns selbst überlisten und lachen dann über uns selbst. Wir pirschen uns selbst an und erkennen unsere Torheit. Im besten Fall, wenn uns dies wirklich bewusst ist, unsere kontrollierte Torheit.


Natürlich stellt sich die Frage, ob das alles irgendetwas ändern könnte. Was hätte ich davon, mein Leben ständig in kontrollierter Torheit zu verbringen? Was hätte ich davon, ständig meinen Tod um Rat zu fragen? Was hätte ich davon, usw., usw.

Und abermals ergibt sich ein Paradoxon, denn es geht gar nicht um mich. Ich lebe hier in dieser kleinen Welt mein kleines Leben und das war's auch schon. Ein Leben nach dem Tod? Es gibt wahrscheinlich weder ein Vor- noch ein Nachher. Also? Das immerwährende Jetzt? Mir ist ja nur das Jetzt bewusst. Natürlich nicht das unmittelbare Jetzt. Dazu ist unser Gehirn viel zu schnell. Es hat alles schon erledigt, lange bevor uns ein Gedanke bewusst wird.

Das Paradoxon, um das es geht, ist ein anderes. Auch hier geht es nicht um mich und auch nicht um irgendwelche Vorteile, wie sie Religionen versprechen. Lebst du ohne Sünde, kommst du in den Himmel. Nix da! Aber ich bewundere, nein, ich beneide Menschen, die so was glauben können. Ich kann es nicht. In dieser Hinsicht bin ich ein sehr ungläubiger Mensch.

Es geht vielmehr darum, dass die Kraft Freiwillige verabscheut. Sie meint das nicht persönlich. Sie hat nur keinen Platz, da diesen das aufgeblähte Ich beansprucht. Verstanden? Es geht auch nicht um den Seelenfrieden im Leben, und schon gar nicht um einen Platz neben Gottes Thron. Es geht um etwas vollkommen Unpersönliches, das sich komplett unserem gewohnten Verstand entzieht.

Wie also komme ich zu mehr Kraft, wenn ich es nicht beabsichtige? Wenn Menschen etwas beabsichtigen, tun sie das nur, wenn für sie dabei was heraus schaut. Einfach so etwas tun, ohne sich einen Vorteil zu erwarten, gibt es nicht und wenn, dann sehr, sehr selten. Beschämt muss ich zugeben, dass ich mir auch stets etwas erwarte.

Es ist die Kraft selbst, die einen überlistet oder dazu bringt, sie aufzunehmen. Meist kündigt sie sich durch schwere Schicksalsschläge an, wodurch man gezwungen wird, sein Leben von Grund auf zu ändern. Krankheit, Verlust eines geliebten Menschen und einige andere dieser furchtbaren Schicksalsschläge lassen uns erkennen, wie klein wir (in Wahrheit das winzige Ego) wirklich sind und wie wenig wir (wieder nur das winzige Ego, denn 'wir' sind was anderes, was sich gleich entpuppen wird) selbst gegen die so genannte Schicksalsmacht tun können.

Genau in diesem Moment zieht sich das Ego zurück und macht der Kraft Platz und wenn wir bereit sind, sie aufzunehmen, erkennen wir vielleicht, wer und was wir wirklich (!) sind. Nicht mehr und nicht weniger als ein Staubkorn. Nicht mehr und nicht weniger als alle anderen Lebewesen. Nicht mehr und nicht weniger als ein ganzer Planet. Nicht mehr und nicht weniger als das gesamte Universum. Nicht mehr und nicht weniger als die Quelle der Kraft.
 
Ysil ist kein Mensch mehr. Menschen schlafen. Ysil ist kein Leuchtendes Wesen. Leuchtende Wesen ruhen in sich. In diesem Fall dürfte Ysil gar nicht schlafen. Tut sie auch nicht. Ich nenne es nur so, weil ich kein anderes Wort dafür kenne, was Ysil auf der weißen Couch in Thygyrills Palast tut. Wahrscheinlich ist es gar keine weiße Couch, kein Palast, denn Thygyrill, wie auch Arima sind ebenfalls keine Menschen und keine Leuchtenden Wesen mehr.

Sie sind bewusst gesprungen. So nennt man das, obwohl es kein Springen war, wie etwa Freund Carlos (ich weiß, das 'Freund' davor hört sich blöd an, aber ich kann nicht anders) in die Tiefe gesprungen ist, um seinen Bewusstseinszustand ein für alle mal zu ändern. Ein für alle mal? Ich denke schon, denn den Mann, den er nachher in einem Restaurant traf, 'sah' in ihm keinen Menschen mehr. Freund Carlos war kein Mensch mehr. Freund Carlos lebt hier nicht mehr.

Wie gesagt, Ysil, Thygyrill und Arima sind einfach nur in eine andere Welt gesprungen. Besser gesagt, sie veränderten ihre Wahrnehmung, denn die 'Welt' ist immer die Selbe. Sie kann eben auf unzählige Arten wahrgenommen werden und das auch nur, wenn man genug Kraft, Energie hat.

Möchte ich das? Möchte ich die Welt auf unterschiedliche Arten wahrnehmen und dabei Gefahren ausgesetzt sein, die es hier nicht gibt? Vielleicht dann, wenn ich in einem Kriegsgebiet geboren worden wäre oder ständig Hunger leiden müsste. Aber hier geht es mir gut und ein anderer Bewusstseinszustand würde mich höchstwahrscheinlich verrückt machen. Noch verrückter! Don Juan sagte ja auch schon, Freiwillige sind meist zu schwach. Sie sind wie Kalebassen mit einem Sprung. Füllt man sie mit Wasser (Kraft), rinnen sie aus oder zerbrechen. Mir würde es auch so ergehen.


Ysil erhebt sich und blickt aus dem Fenster, wo gerade Thygyrill und Arima vorbei schlendern und eine erneute Runde um den Palast anstreben. Sie kann sich nur schwer an alles erinnern. Damit meine ich jetzt nicht das Gespräch mit Gaia. Daran wird sie sich schon noch erinnern und Thygyrill und Arima alles berichten, da es für alle drei wichtig erscheint. Ysil geht es viel mehr um all ihre Leben. Sie möchte sich so erinnern können, wie Arima es tut, der in allen möglichen, wie auch unmöglichen Welten zu Hause ist und obendrein auch noch die Einheit der Quelle der Kraft auskosten darf.


Multidimensionalität! Irgendwie ist dieses Wort auch verfälscht. Aber wie soll man es sonst nennen, wenn man sich seiner tausenden von Leben gleichzeitig bewusst ist? Gleichzeitig! Es könnte ja noch verständlich sein, dass die Welt, das Universum in Wirklichkeit aus nichts als leuchtenden Energiefeldern, Energiefäden und Energiebänder besteht und jedes Lebewesen es auf seine individuelle Art wahrnimmt oder viel mehr, wie es eben seine jeweilige Spezies wahrnimmt. Irgendetwas zwingt die Lebewesen dazu, das Universum so und nur so wahrzunehmen. Kim sagte einst, es seien die Bewusstseinsblasen. Ja, ich erwähne es schon wieder! Und für Freund Carlos ist es der Montagepunkt. Man kann es gar nicht zu oft erwähnen!

Wie also kann Multidimensionalität möglich sein, wenn man in einer derartigen Blase steckt, denn irgendwie steckt man doch immer in irgendeiner Blase? Der Montagepunkt lässt sich ja auch nur an einer einzigen Stelle fixieren. Wach auf, Mädchen! - würde Kim jetzt rufen, - denn all das sind bloß Beschreibungen, um das Unvorstellbare zu Papier zu bringen.

Es gibt also weder diese Blasen, noch – nun, da will ich mich zurück halten, denn wer weiß, was Freund Carlos alles, im Gegensatz zu mir, erlebt hat. Ich mag eventuell eine Schreibtischzauberin sein, was ich von Herrn Castaneda ganz sicher nicht behaupten kann, da ich es nicht weiß und deshalb nur Vermutungen aufstellen kann. Und das lasse ich lieber. Vermutungen bringen nichts. Sie schwächen nur.


Ysil muss Kraft tanken. Nichts anderes hat sie getan, obwohl auch das nicht DIE Erklärung ist, um das zu beschreiben, was sie auf Thygyrills weißer Couch getan hat. Sie blickt noch immer aus dem Fenster und sammelt sich. Ja, man kann sagen, dass sie sich tatsächlich sammelt. Energietröpfchen für Energietröpfchen.



Alle Fälle gelöst? Auf gar keinen Fall! Es bilden sich immer mehr Knoten, immer wieder neue Knoten. Unlösbar und dennoch suchen wir nach einer Lösung. Suchen nach der Formel, die alles erklärt, alles lockert und schließlich auflöst. Aber wir suchen gerne und leidenschaftlich. Auch das, falls uns dies bewusst wäre, kann kontrollierte Torheit sein.


Die Welt, die wir wahrnehmen, ist real. Unsere Wahrnehmung täuscht nicht. Und doch 'zeigen' sich Energiefelder, Energiebänder oder Energiefäden in unterschiedlichen Formen. Wie ist das möglich? In der Phantasie ist (fast) alles möglich. Außerdem weiß man ja gar nicht, was das Universum alles in sich birgt und welche Wunder sich vor uns verbergen. Ja klar, sonst wüssten wir eh schon alles. Es kann also auch wahr sein, dass in Wirklichkeit alles leuchtende Energie ist und diese leuchtende Energie wahrhaftige Welten in sich birgt, die so real sind, dass man sich an ihr alle beiden Ellenbogen blutig stoßen kann.


Thygyrill blickt hinüber zu den Bergen und Arima gibt ihm einen leichten Stoß.

„Geh schon! Geh zu deinem Lieblingsplatz“, gibt er ihm mit auf den Weg.



Thygyrillkl.jpg


Thygyrills Lieblingsplatz ist neu, aber so was von neu (neu von mir gemalt!). Es ist ein Ort hinter den Bergen, wo die Landschaft leicht hügelig und grün wird. Dort gibt es eine Mauer aus Steinen vor einem Abgrund, der ins scheinbar Bodenlose führt. An manchen Stellen der Mauer befinden sich Bögen. Unter so einem Steinbogen hockt Thygyrill in letzter Zeit gerne und blickt hinauf zu den leuchtenden Sternen. Nur dort sind so viele Sterne am Himmel zu sehen. Falls es Sterne sind. Thygyrill ist sich nicht sicher, denn manchmal kommen sie näher und manchmal ändern sie ganz langsam ihre Standorte. Manchmal wirken sie wie Glühwürmchen. Manchmal geben sie seltsame Geräusche von sich, wie ein leises Surren, das zu einer schönen Musik wird.

Es klingt, als würden sie zuerst ihre Klänge abstimmen. Erst dann ertönt Musik. Sphärenklänge, aber noch viel mystischer, als man sie sich vorstellen mag. Die Klänge tragen Thygyrill hinaus in die Sternennacht, lassen ihn über den tiefen Abgrund schweben und tragen ihn höher, wo alles aus Gold zu sein scheint.


El Dorado – das Land aus Gold. Nicht Atlantis – das hat es nie gegeben. Oder doch? Es ist wohl eher eine der Metaphern Platons, um die Menschen vor ihrem Hochmut zu warnen. Er kannte bereits ihren blinden und rücksichtslosen Forschungswahn, ihre eiskalte Intelligenz und vor allem die Gefahr, die all dem inne liegt. Und jetzt haben wir den Salat, denn diese Warnung hat niemand kapiert oder wollte niemand kapieren.
 
Der Glanz ist vollkommen. Man meint, wahrhaftig im Himmel zu sein. Wege aus purem Gold, Paläste aus Marmor, deren Dächer und Kuppeln und Spitzen golden im klaren Sonnenlicht funkeln. Selbst die Bäume und Blumen und Wiesen glitzern golden. Im ersten Moment schützt sich Thygyrill jedes mal mit einer Sonnenbrille. Weiß der Teufel, woher er die plötzlich nimmt. Erst nachdem sich seine Augen einigermaßen an den schillernd goldenen Glanz gewöhnt haben, nimmt er sie ab und schreitet auf einem Weg aus Gold entlang. Die Stadt, in der er sich im Land aus Gold befindet, ist seiner Stadt, mit all den Palästen und Schlössern nicht unähnlich. Auch hier gibt es keine gewöhnlichen Häuser mehr, sondern wie in Thygyrills Stadt nur mehr riesige Paläste und Schlösser und höchstens ein paar prunkvolle Villen.

Der Glanz berauscht ihn immer wieder. Am liebsten möchte er tanzend und singend durch die Stadt wandern und allen Menschen, die dort wohnen, zuwinken. Er begegnet tatsächlich menschenähnlichen Wesen. Sie sehen aus wie Roboter aus purem Gold, ähnlich C3PO aus Star Wars. Es sind anscheinend freundliche Wesen, denn sie grüßen sich lächelnd und stets mit einer leichten Verbeugung. Manche schauen aus den Fenstern ihrer prächtigen Bauten und unterhalten sich mit den Spaziergängern.

Es scheint alles friedlich zu sein, wenn Thygyrill die goldene Stadt besucht und es ist auch immer dieselbe Stadt. In letzter Zeit fragt er sich oft, ob er sich hier niederlassen sollte. Aber irgendwie passt er nicht hierher. Er müsste genauso aussehen wie diese goldenen Roboterwesen, von denen er noch viel zu wenig weiß. Bis jetzt wagte er nicht, sie anzusprechen. Nicht, weil er Angst vor ihnen hätte, sondern viel mehr deshalb, dass sie ihn nicht hören und auch nicht sehen können, denn er wurde niemals von ihnen beachtet. Es war jedes Mal so, als wäre er gar nicht da.


„Dann mach dir halt eine goldene Stadt wie diese und wenn dir diese goldenen Wesen so gefallen, erschaffe sie und mach dich zu ihresgleichen“, riet Arima einmal.

„Und wenn sie dann doch nicht so friedlich sind?“

„Dieses Risiko musst du eingehen. Man weiß ja nie, was der nächste Moment mit sich bringt. Selbst jetzt noch nicht, mit deiner haufenweise gespeicherten Energie, die dich wahre Wunder vollbringen lässt. Ein Restrisiko gibt es immer.“

„Wir können die Welt so wahrnehmen, wie wir es wollen und doch gibt sich die Welt nicht ganz so, wie wir das wollen“, meinte Thygyrill damals.

„Treffender hätte ich es auch nicht ausdrücken können.“

Thygyrill lässt es nicht darauf ankommen. Ihm sind diese Besuche lieber und 'seine Stadt' lässt er einstweilen so sein, wie sie ist. Langsam schwebt er wieder herab zu seinem Lieblingsplatz und blickt zu den Sternen hoch, von denen er auch noch immer nicht weiß, ob es tatsächlich Sterne sind. Als er Arima einmal danach fragte, sagte dieser: „Es ist dein Lieblingsplatz. Finde es selbst heraus.“




Mich beschäftigt gerade das Phänomen Zeit. Wo liegt die Vergangenheit? Nicht hinter uns. Da wäre sie doch unsichtbar. Sie liegt offen vor uns. Was hinter uns liegt, ist die Zukunft. Hinten haben wir noch keine Augen, was aber laut Evolution noch kommen könnte, da wir nur mehr von lauter Feinden umgeben sind.

Es gibt einen Indianerstamm, oder es gab ihn, der das so gehandhabte. Ich meine das mit der Vergangenheit, dass sie vor uns und die Zukunft noch hinter uns liegt, denn der Indianerstamm hatte wahrscheinlich kaum Feinde, da sie die Natur ehrten.

Zeit, ein höchst interessantes Phänomen, worüber sich menschliche Phantasien schon sehr oft höchst phantastisch ausgelassen haben. Jemand kommt aus der Zukunft, um ein Kind in die Welt zu setzen, das später einmal die Welt retten wird. Man bedenke, der Mann aus der Zukunft kennt dieses Kind als alten Mann!

Aber was ist Zeit wirklich? Können wir sie jemals mit unserem Verstand begreifen? Oder ist das Phänomen Zeit etwas Unerkennbares, - etwas, das sich unseren sinnlichen Fähigkeiten komplett entzieht? Klar, es gibt sie, die unerkennbaren Geheimnisse des Universums, die sich niemals ergründen lassen. Daran kann ich glauben, auch wenn ich ein ungläubiger Mensch bin. An Zeitreisen glaube ich eher nicht.


Gaia erinnerte Ysil an die sieben Erddimensionen und an die sogenannten Sterne hoch über Thygyrills Lieblingsplatz. Gaia besteht inzwischen aus mehr Dimensionen, die wahrnehmbar wären. Damals waren es nur sieben, die Menschen wahrnehmen hätten können. Die Voraussetzungen sind bekannt. Oder? Genug Energie und wie man sie speichert, wurde schon oft genug erwähnt, was nicht aussagt, dass es nie wieder erwähnt wird. Außerdem liegt Gaia im Bereich des menschlichen Bewusstseins. Somit lässt sich alles an und in ihr ergründen. Das bedeutet, jedes Lebewesen hat seinen eigenen Bereich, in dem es zum Bekannten, wie auch Unbekannten (laut Freund Carlos) vorstoßen kann. Aber noch viel größer, und höchstwahrscheinlich für andere Lebewesen erreichbar, ist das Unerkennbare, das sich uns, wie bereits erwähnt, auf unseren langen, langen Lebenswegen, niemals erschließen wird.


Der nächste Gedanke schießt ein. Nichts und niemand ist besser oder schlechter, nur weil er/sie etwas tut, was andere nicht tun. Ins Detail möchte ich jetzt nicht gehen. Was also macht uns alle gleich? Und mit uns meine ich alle Lebewesen dieser Erde. Andere kenne ich leider nicht. Mir hat sich noch kein Außerirdischer vorgestellt. Don Juan meint, wenn man 'sieht' sehen alle Menschen gleich aus, nämlich wie leuchtende Eier. Alles dürfte leuchten, auch Tiere und Pflanzen. Als Energiefelder, Energiebänder oder Energiefäden besteht kein Unterschied zwischen allen Lebewesen.

Aber soll sich ein Akademiker nicht doch für klüger halten als ein Müllmann? Hat jemand den Film „Good Will hunting“ gesehen? Wenn ja, wäre alles geklärt, auch wenn es sich 'nur' um einen Spielfilm handelt. Aber es geht nicht nur darum, schwierige mathematische Gleichungen zu lösen, was bis jetzt höchstens zehn (?) Menschen auf der Erde geschafft haben. Es geht auch nicht um den Tod, der ja auch alle gleich macht. Es geht darum, dass wir allen Lebewesen alles zutrauen sollten.

Kim sagte mir einst: „Mach aus deiner kleinen Welt ein großes Geheimnis. Wenn du einen Betrunkenen siehst, denk nicht daran, dass er sich zu Tode säuft, sondern, dass er ein großer Zauberer wie Don Juan ist und seine Betrunkenheit so genial spielt, dass alle glauben, er sei tatsächlich ein herunter gekommener Alkoholiker.“

Mich selbst verarschen? Warum nicht? Besser, als von allen anderen verarscht zu werden, was ohnehin der Fall ist. Und auch das würde ich zur kontrollierten Torheit zählen. Ich nehme ja nur an, dass sich der Betrunkene bloß verstellt. Wissen tu ich es nicht. Ich wäre eventuell eine Wissende, wenn ich wie die Zauberer um Don Juan genug Energie hätte, um die Wahrheit zu 'sehen'. Man erkennt alles im leuchtenden Ei und doch sind alle Lebewesen gleich.
 
Ysil wundert sich nicht über die Erinnerungen: Dimensionen, die gleichzeitig erfahrbar wären, wenn man genug Energie hätte. Sterne, die keine Sterne sind, sondern Traumwelten, die für alle zugängig wären, wenn man genug Energie hätte.

Dass sie Traumwelten heißen, bedeutet nicht, dass sie so toll sind, sondern dass sie von anderen Lebewesen im wahrsten Sinne des Wortes erträumt wurden. Von besonderen Lebewesen, denen das Erträumen von Welten bewusst war und ist. Sie locken andere Lebewesen durch gewisse Taktiken in ihre Welten. Eine Taktik davon wäre Musik, wofür Thygyrill besonders empfänglich ist. Sie wollen mit diesem Locken niemandem schaden und doch kommt es vor, dass die Schönheit ihrer Welten manche süchtig macht und sie immer wieder dorthin kommen, bis sie schließlich für den Rest bleiben.

Für welchen Rest? Na, für den Rest für irgendwas eben. Mit Verstand gibt’s hier nichts zu verstehen. Man muss darüber hinaus gehen. Hier ist das Nagual, worüber man nicht sprechen kann und es dennoch tut. Auch das ist Torheit, aber wirklich nur Torheit und hat mit Kontrolle überhaupt nichts zu tun. Kontrolllos. Es gibt keine Sicherheit. Alles ist vergänglich. Das Leben ist tödlich. So ist es nun mal. Wirklich?


Kariert und punktiert zugleich. Geht das? Ja! Die Webe besteht aus Kette und Schuss. Es sieht irgendwie kariert aus. Und ich male Punkte auf die Webe, wie bei meinem letzten Bild. Also geht kariert und punktiert zugleich.

Und schon schwebt mir ein neues Bild durch den Kopf, das unbedingt gemalt werden will. Es befindet sich bereits als Schatten auf der Decke unseres Wohnzimmers. Das im Glasschrank befindliche Licht wirft durch die Gläser und andere Gegenstände (Buddhas!) sehr interessante Schatten. Sie sind abstrakt, aber ich kann jede Menge Bekanntes darin entdecken. Entdecken? Ich suche förmlich danach. Meistens sind es seltsame und verzerrte Gesichter. Selbst in den Wolken entdecke ich meistens Gesichter.


Ich denke, es ist vollkommen normal, dass man im Abstrakten, im Amorphen etwas Bekanntes, etwas Vergleichbares sucht, wie hier in diesem Geschreibe, das mich erinnern sollte, etwas zu TUN und nicht nur darüber zu SCHREIBEN. Aber wie kann ich TUN (nicht-tun?), wenn ich nicht weiß wie? Wie kann ich derartig fest gefahrene Gewohnheiten ablegen, ohne dabei total verrückt zu werden?

Wir brauchen etwas, um uns in dieser Welt zurecht zu finden. Das bräuchten wir in jeder anderen Welt auch. Jede Welt dürfte deshalb ihr eigenes Verhaltensmuster haben, mit dem sich die Lebewesen in ihr zurechtfinden. In dieser Welt, die einzige, die ich wahrnehme, außer den Traumwelten im Schlaf, sind es eben diese Gewohnheiten, die ich einfach nicht ablegen kann, da sie zu dieser Welt gehören. Wie die imaginären Bewusstseinsblasen zwingt uns die Welt in die Knie und zeigt uns, was Sache ist. Würde ich mir andere Gewohnheiten aneignen, würde ich sicher keine andere Welt wahrnehmen, sondern verrückt werden oder mich so verrückt benehmen würde, dass man mich augenblicklich einliefern würde.


Worüber quatscht die eigentlich? Wie kann man nur auf derartige Gedanken kommen?

Man kann auf alle möglichen und sogar unmöglichen Gedanken kommen. Auch auf den, den ich ziemlich ernst nehme, dass alle Lebewesen gleich sind. Das ist so leicht daher gesagt. Aber wie TUN?

Als Kim mir offenbarte, dass er auch Menschenfleisch essen würde, da ein Mensch gleich viel wert ist wie ein Tier oder eine Pflanze, war ich doch ein wenig erschüttert über meine eigenen Gedanken. Wenn alles gleich viel wert ist und ich ohnehin schon Unmengen Tiere und Pflanzen getötet habe, weil ich sie esse, kann ich auch einen Menschen töten und wäre deswegen kein schlechterer Mörder. Mörder bleibt Mörder.

Darauf Kim: „Warum so aggressiv, Mädchen? Warum gleich ans Töten denken, anstatt auf das Nicht-töten?“

Essen, wenn man hungrig ist und dann auch nur das Nötigste, denn ohne Nahrung sterben wir höchstwahrscheinlich, selbst wenn ab und zu im Umlauf ist, dass man sich auch von Luft und Liebe ernähren kann. Das mit dem Licht lassen wir lieber sein, sonst wird alles dunkel.

Aber schaffe ich das wirklich, total offen und ehrlich, ganz ohne zu schummeln, mich vor einem Gänseblümchen niederknien, es streicheln und mit ihm reden wie mit einem Menschen, mit einem mir gleichgestellten Lebewesen? Auch da sind die Gewohnheiten ziemlich eingefroren und es braucht mehr als jahrelange Übung, dies offen und ehrlich zu schaffen, wenn überhaupt. Und dann reiße ich das süße Blümchen aus, mit dem ich eben Freundschaft geschlossen habe und esse es, weil Gänseblümchen wirklich herzhaft gut schmecken. Na bravo!


*


„Warum erinnere ich mich so schwer?“ fragt Ysil, als alle drei, sie, Thygyrill und Arima, wieder beisammen im weißen, geräumigen, voll geräumten Wohnzimmer auf der Couch hocken.

„Weil es ein anderes Bewusstsein war. Oder meinst du, du kannst so mir nix, dir nix, einfach so mit einem Planeten sprechen?“ antwortet Arima.

„Es war kein Planet. Es war eine Frau.“

„Ysil, jetzt stellst du dich dümmer, als du bist.“

„Das bedeutet, ich darf nie wieder auf meinem Lieblingsplatz unter den Sternen sitzen“, klagt Thygyrill und wischt sich symbolisch eine Träne aus dem linken Auge, das kunstvoll, genauso wie das rechte Auge, mit Goldfarbe und schwarzem Kajal geschminkt ist.

„Tagelang, monatelang, jahrelang darfst du auf deinem Lieblingsplatz sitzen, nur lass dich auf nichts ein und gib niemandem ein Versprechen“, warnt Arima.

„Was hat sie dir noch über die Sterne gesagt, Ysil?“ fragt Thygyrill.

„Die Erinnerungen kommen ganz langsam zurück. Gaia sagte etwas, dass der Planet, auf dem du so gerne bist, in der goldenen Stadt, Arima bekannt sein dürfte. Zumindest war Maria schon einmal dort, als er sich noch entwickelte. Sie nannte ihn Sirus oder Sirius.“

„Sarais“, ertönt eine weibliche, aber doch tiefe Stimme aus Arimas Mund. „Ich war damals dort, als ich auf der Suche nach Kim war. Es steht im 12. Buch, das ich auf der Leuchtenden Welt geschrieben habe.“

Für einen Moment war nicht nur Marias rauchige Stimme zu hören, sie war auch zu sehen, als würde sich ihr Abbild über Kims Abbild legen.

„Genau!“ bestätigt Ysil. „Dort lebten einst Affen, von denen sich roboterähnliche Lebewesen ernährten. Damals waren die Lebewesen silbern. Erst nach und nach entwickelten sie sich zu goldenen Lebewesen, die keine Affen mehr essen mussten, um zu überleben. Heute brauchen sie keine Nahrung mehr. Nur ab und zu wälzen sie sich in den goldenen Wiesen, die sich um jede Stadt herum befinden, was als eine Art Ölung dienen soll, damit ihre Gelenke nicht einrosten.“

„Bestehen sie wirklich aus reinem Gold?“ fragt Thygyrill.

„Was weiß denn ich? Du warst doch dort, also stell es gefälligst selbst fest, wenn du sie wieder mal besuchst“, schnauzt Ysil ihn an.

„Musst ja nicht gleich biestig werden. Es war nur eine Frage, nichts weiter. Und vielleicht hat Gaia dir genaueres erzählt, wenn du dich erinnern nur könntest.“

„Wage es ja nicht...“

„Stopp!“ unterbricht Arima. „Genug jetzt ihr beiden Streithähne.“

„Henne, wenn ich bitten darf!“ ruft Ysil und lacht ausgelassen.

„Sie ist tatsächlich verrückt“, meint Thygyrill und nun lacht auch er.

Die beiden sind immer leicht angespannt, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es gerne hätten. Thygyrill nervt die mögliche Gefahr, die ihn auf seinem Lieblingsplatz erwartet und Ysil nervt es, dass sie sich nicht so schnell, wie sie möchte, erinnern kann. Aber beide wissen über ihre Unart Bescheid und nehmen das zwischenzeitliche Ausrasten dem anderen sicher nicht übel.

Und plötzlich erinnert Ysil sich was Gaia über die Drachen sagte. „Die Drachen“, sagte Gaia, „sind die Andere Seite in uns.“


*


Das Nagual in uns ist nicht immer so gütig, friedlich und klug, wie ich das mit dem Gedicht von Jimenez dargestellt habe. Es sollte wohl erst gezähmt werden, genauso wie das Tonal erst mal von all dem Müll befreit werden muss. Was von beiden schwieriger ist, ist schwer zu sagen.

Das Tonal reinigen, - nennt es Don Juan. Was schleppen wir alles mit uns herum, was wir gar nicht wirklich brauchen, was uns auf unserem unbeschwerten Weg nur behindert? Die Gedanken an gestern, an das, was wir eh nicht mehr ändern können und die Gedanken an morgen, wo doch alles sein könnte und dieses alles unweigerlich kommt, ohne dass wir es verhindern könnten, sind wohl das Schlimmste. Dies schwächt uns wahrscheinlich mehr als unser so leicht verletzliches, von Selbstmitleid geplagtes und mit viel Eigendünkel gespicktes Ego.

Über das Zähmen des Nagual wissen wir nur wenig, wenn überhaupt etwas. Ist es nicht gezähmt, kann es sehr gefährlich werden, uns zu Mörder und Verrückte machen, die nicht mehr wissen, was sie tun. Dass es sich bei Verbrechen stets um das ungezähmte Nagual handelt, wäre zu einfach, denn meist werden diese Handlungen aus reinem Egoismus und reiner Profitgier ausgeführt. Wäre es das Nagual (man kann es auch die Andere Seite in uns nennen), wäre es vom Ego oder von Profitgier vollkommen unberührt. Es tut diese Dinge einfach. Grundlos und rücksichtslos, weil es gänzlich ohne jeglichem Gefühl und Verstand handelt.


Kim hat mir einst einiges von einem seiner (möglichen) Parallelleben erzählt. In jenem Parallelleben war er ein skrupelloser Mörder, der grundlos Menschen umbrachte, einfach, weil es sich so ergab. Es war auch nicht die Kraft, die ihm das gesagt haben könnte, denn Menschen sterben nun mal zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt – sei es durch eine schwere Krankheit, einen Unfall oder eben einem Mord. Das wäre ja ein Grund zum Morden für ihn gewesen, aber Kim hatte absolut keinen Grund.

Später erzählte er mir vom ungezähmten Drachen in sich selbst, denn Kim konnte nie und nimmer so ein gewissenloser Mörder sein.

Ein Beispiel könnte auch „Der Platz ohne Erbarmen“ sein, über den Freund Carlos berichtete, das er aber als 'stilles Wissen' bezeichnete. Ich erwähne dies als Beispiel nur deshalb, weil Carlos damals kalte Gleichgültigkeit und einen erschreckenden Mangel an Mitleid fühlte, was dem Handeln des 'Anderen' in uns ziemlich ähnlich ist.


Und wie sagte Arima vor einigen Seiten zu Ysil und Thygyrill in etwa: Zähmt eure Drachen, denn bis jetzt ist es eher so, dass sie euch zähmen.

„Wenn sie euch in der Hand haben, gibt es für euch kein Zurück mehr. Ihre Energie nimmt euch gefangen, sagte Gaia“, rezitiert Ysil.

„Mir habt ihr ja nicht glauben wollen“, zetert Arima.

„Natürlich haben wir dir geglaubt, aber wir wussten nicht, wie wir es anstellen sollen“, bereinigt Thygyrill schnell.

„Meint ihr wirklich, ich sei deswegen gekränkt?“ fragt Arima und lacht wohlklingend auf. „Wenn ihr so denkt, werdet ihr eure Drachen nie in den Griff bekommen, wie ihr das tun solltet. Dabei geht es nicht darum, dass sie euch aufs Wort folgen, wie du mir eben weismachen wolltest, liebe Ysil. Klar, wenn du pfeifst, stürzt Izmir sofort zu dir, da er auch dein Beschützer ist. Immerhin hat er dich ausgewählt und nicht du ihn. Aber Drachen können nicht wirklich beschützen, auch wenn sie furchterregend groß sind und Feuer speien können. Sie können euch dadurch eher in etwas hinein reiten, wo ihr nie wieder heraus kommt. Wenn ihr eure Drachen wirklich zähmen wollt, müsst ihr eure Selbstgefälligkeit schnellstens los werden, denn nur sie konnte dich, Thygyrill, auf den Gedanken bringen, ich sei gekränkt.“

Arima wendet sich nach diesen Worten konzentriert an Ysil: „Erinnere dich! Dein Leben hängt davon ab, dass du dich genau erinnerst, was Gaia dir über die Drachen und die Andere Seite gesagt hat.“
 
Wir sind nicht so hilflos, wie wir manchmal glauben und tun (und wie ich weiter oben geschrieben habe, dass wir nicht verhindern können, was die Zukunft bringt), denn wenn wir uns der Kraft ergeben, die alles und jeden lenkt, fühlen wir uns nicht mehr wie ein Blatt im Wind oder in einem reißenden Fluss gefangen, sondern sind selbst der Wind, wie auch der Fluss. Sagen vor allem Freund Carlos und dessen Freund Don Juan.

Stets auf alles vorbereitet sein, bereit sein für all das, was kommen mag. Mit dem Schlimmsten oder dem Besten rechnen? Beides! Beides gleichzeitig. Im Grunde genommen sind wir ja auch der Kraft ausgeliefert, selbst wenn wir (?) uns ihr ergeben. Die Frage ist jetzt, was ist dieses 'wir', dieses 'ich'? Vielleicht wird die Frage weiter unten beantwortet, falls sie überhaupt beantwortet werden kann. Aber wir geben nicht auf! Wir versuchen weiter, das Rätsel zu lösen. Koste es, was es wolle!


Was habe ich in meinem Leben Kraft vergeudet! Nicht, dass mir das, was ich in meinem Leben getan habe, bereuen würde. Keinen einzigen, kleinen Handgriff würde ich anders machen, hätte ich noch mal dieselbe Gelegenheit. In jenen Momenten war ich nun mal so, dachte, sagte und tat alles so, wie ich es anders nicht hätte tun können. Na ja, mit ein bisschen Nachdenken, ein wenig mehr Intelligenz schon, aber das war damals nicht so. Damals habe ich meine Kraft vergeudet und heute fehlt sie mir. Tut sie das wirklich? Man fühlt sich halt ab 60 ein wenig müder, was aber auch faul bedeuten könnte...


Und was meinen Ysil, Thygyrill und Arima dazu?

Nichts, vor allem Arima schweigt, denn als er noch Kim war, gab er mir genug Tipps, um Kraft zu sammeln, aber ich dachte nur: „Bin ja nicht verrückt, dass ich das mache.“ Nun, ganz so war es nicht, denn ich hatte keine Angst davor, verrückt zu werden, denn es ging nicht darum, meine Wahrnehmung für diese Welt gänzlich zu ändern. Es lag mehr an den Gewohnheiten und der Bequemlichkeit.

Ein bisschen weniger Ego, denn ganz ohne geht es nicht, da das Ego dazu da ist, Kraft zu sammeln. Irgendwas muss ja den Anfang machen, denn wenn genug Kraft da ist, übernimmt ja auch die Andere Seite, das Nagual, der Zwilling oder wie auch immer.


Sich nicht wichtig nehmen, nichts persönlich nehmen, denn einem reißenden Fluss bist du ja auch nicht böse, wenn du hinein fällst und ums Überleben kämpfst. Aber einen Menschen, der dich angeblich beleidigt, da geht der Puls schnell hoch. Warum eigentlich? Der andere Mensch sieht dich eben so und wenn er es bösartig meint, ist das sein Problem. Und vielleicht hat der andere Mensch ja auch ein bisschen recht, sonst würdest du dich nicht grün und blau ärgern. Aber deswegen Energie, Kraft vergeuden? Wäre ja so was von dumm. Aber immer wieder blasen wir uns auf. Wegen jeder Kleinigkeit. Dabei ist es gar nicht nötig, denn wir haben nichts zu verteidigen. Uns gehört nichts, nicht einmal das Leben. Das gehört der Kraft, die uns entstehen hat lassen und die uns wieder wegschafft. Eben deshalb sind wir nichts anderes als Kraft, was die obere Frage teilweise beantwortet und was ohnehin manchmal hier in diesem Geschreibe durchsickert. Oder? Aber immer wieder falle ich zurück in die alten Gedanken...



Letztens, kurz nachdem ich hier geschrieben habe, notierte ich folgendes: Tiere bestehen aus mehr Anderer Seite als Menschen und Pflanzen aus mehr Anderer Seite als Tiere.

Kein gutes Deutsch, aber ist ja nur eine Notiz. Ich könnte mir vorstellen, dass es so sein könnte. Immer wieder wundere ich mich, wie Wissenschaftler feststellen können, wie Tiere wahrnehmen und dass Pflanzen auch fühlen können. Anscheinend können Wissenschaftler das. Aber dringen sie auch wirklich so tief ein, um das Magische der Tiere, der Pflanzen, vor allem der Wildtiere, der Wildpflanzen zu erfassen?

Es sollte ohnehin nur Wildtiere und Wildpflanzen geben. Wir haben nicht das Recht, Lebewesen, die uns gleichgestellt sind, zu züchten und gefangen zu halten. Dasselbe betrifft, auch wenn viele sagen würden, das sei total verrückt, Topfpflanzen und Plantagen. Wir stellen uns einfach über diese anderen Lebewesen, ohne die Gefahr zu erkennen. Wie tun uns ja selbst nichts Gutes damit, um es mit dem Ego zu sagen. Wir machen uns krank und hilflos mit dieser Nahrung. Ja, denn für die meisten von uns sind diese Lebewesen, die uns gleichgestellt sein sollten, nichts anderes als Nahrung. Aber sie sind viel mehr. Sie sind Leben. Leben wie wir. Kraft, Energie, wie wir.


Don Juan sagte zu Freund Carlos, er solle sich nur das zum Essen nehmen, was er braucht. Da genügt auch eine und nicht fünf Wachteln, die sie einst in der freien Wildbahn gefangen hatten. Klar, Freund Carlos hätte alle fünf über dem Feuer geröstet, aber Don Juan ließ drei frei und meinte, eine für jeden sei genug. Außerdem entschuldigte sich Don Juan stets vor dem Leben, das er nahm und das vollkommen aufrichtig.

Können wir das überhaupt? Mit dieser Aufrichtigkeit, ja mit Selbstverständlichkeit, diesem Leben, das uns wirklich gleichgestellt ist, denn Leben ist Leben, da besteht kein Unterschied, - können wir mit ihm auf diese Art kommunizieren? War ja schon beim Gänseblümchen schwer, wie ich einige Seiten weiter oben geschrieben habe.

„Tut mir so leid, dass ich dich töten muss, aber wenn ich nichts esse, muss ich sterben. Und ich bin, wie du ja eben erkennst, stärker und schneller als du, also...“

Hört sich nicht gut an. Aber das ist Mutter Natur. Der Stärkere und Schnellere gewinnt das Rennen ums weitere Leben. Hart aber irgendwie fair. Zumindest fairer als wenn man in den Stall geht und die Sau, die eh nicht wegrennen kann, mit einem Schlag auf dem Kopf bewusstlos schlägt, um sie anschließend zu schlachten. Das wäre ja noch fairer als die langen Transporte und die Qualen in den Schlachthöfen.

Tiere sind uns ähnlich, auf jeden Fall ähnlicher als Pflanzen. Wenn wir an Gärtnereien vorbeigehen, hören wir das Klagen der Pflanzen, wie sie uns bitten, sie wachsen zu lassen, wie sie wollen, ihnen die Weite des Landes zurück zu geben? Hören wir sie?


Man passt nicht in diese Welt, wenn man so denkt. Man würde eher in die alte Welt passen, in die Steinzeit oder vielleicht in eine noch ältere Zeit. Wo Menschen noch selbst jagen und sammeln mussten, um zu überleben. Heute gibt es nur mehr wenige Naturvölker, die so leben und man sollte sie im Verborgenen lassen, solange es noch geht.


Oder man wendet sich an die Andere Seite, an den Anderen, an das Nagual. Wahrscheinlich waren die Menschen damals in der Steinzeit noch ganz, was bedeutet, dass ihnen beide Seiten bewusst waren, wobei es bei der Anderen Seite etwas schwierig ist, da sie kaum etwas mit dem gängigen Bewusstsein zu tun hat. Sie ist auch kein anderes Bewusstsein. Sie ist viel mehr Sein, reines Sein wie die Quelle der Kraft.


Don Juan beschreibt das Nagual in „Der Ring der Kraft – Don Juan in den Städten“ wunderbar, aber in seiner Lehre gibt es auch den Anderen, den Zwilling, den Erträumten. Und der ist komplett etwas anderes als das Nagual, obwohl nur er es ist, der das Nagual leben kann.

Nicht, dass ich die Lehre des großen Don Juan in Frage stelle, - ganz und gar nicht, aber ich mache mir gerne selbst Gedanken, - spinne irgendwie weiter, was nicht unbedingt nach vorne, sondern auch zurück sein kann.


Für mich ist der Andere (oder die Andere) immer erreichbar, weil er/sie immer da ist und leider viel zu wenig wahrgenommen wird. Und manchmal schlägt er/sie sogar zu. Plötzlich und ohne Vorwarnung und vor allem erbarmungslos. Ja, vielleicht sahen die Urmenschen tatsächlich Monster und mussten den 'Anderen' zurück drängen, um zu überleben. Wissen tun wir nichts. Oder?

Auch wenn ich bereits versucht habe, den Anderen (in mir) zu beschreiben, versuche ich es immer wieder. Es bringt nichts, denn der Andere lässt sich kaum fassen. Nicht mit diesem Bewusstsein.

Und ja, immer wieder dieselbe Leier, - das Ich zurücknehmen, mit Gewohnheiten brechen und einiges anderes.


Aber jetzt geht es doch darum, - wie kann ich in dieser Welt mit dieser Einstellung, die ich letztens beschrieben habe, leben, ohne mich selbst zu verraten? Ich kann nicht mehr jagen gehen, weil das verboten ist und nur einem geprüften Jäger gestattet ist.

Fleisch aus dem Supermarkt macht krank, weil die Tiere leiden mussten. Dasselbe geschieht mit Gemüse und Obst. Alles Krankmacher, weil Pestizide enthalten sind, der Boden verseucht ist, usw. Echt jetzt? Kann man denn gar nichts tun? Oder könnte es sein, dass jene Tiere und Pflanzen selbst so viel Kraft hatten, um darüber zu stehen? Wo darüber? Über all diese Scheiße, die Menschen veranstalten! Auch wenn wir all diese Lebewesen zu Tode quälen, haben sie noch immer Magie in sich, sind magische Wesen, was wir leider vergessen haben oder gar vergessen wollten, mussten. Sie bestehen aus mehr Energie der Anderen Seite als wir Menschen und sind uns demnach weit voraus, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen und so viel auf unsere hoch gepriesene Intelligenz geben. Ist es so?


Kim riet mir oft irgendeinen Schwachsinn, wo ich dachte, wenn ich tatsächlich daran glaube, habe ich echt einen an der Waffel. Zuerst mal das, einen Betrunkenen als Zauberer a la Don Juan zu sehen und dann auch noch sich beim Essen denken, dass jetzt, in diesem Augenblick, wo ich kaue und runter schlucke, ein hungernder Mensch ebenso satt wird wie ich. Aber man muss daran glauben. Man muss glauben. Sagte schon Freund Carlos. Ohne Glaube geht nichts.

Und das ist für mich der Haken, denn ich bin eine Ungläubige. Was ich mir aber doch vorstellen könnte, ist, dass früher alles noch verzaubert war, alles noch Magie in sich hatte, bis der Mensch mit seinen Erklärungen alles entzauberte.

Ich kann allem und jedem diesen Zauber zurück geben, wobei ich ihn ja gar nicht zurück gebe, sondern wieder entdecke. Es ist ja alles magisch und voller Zauber. Wir haben leider vergessen, inne zu halten und zu 'sehen'.

Der Andere (in mir) erkennt diese Magie, diesen Zauber. Für ihn ist er nie verloren gegangen, denn er selbst ist Magie. Er selbst ist Zauber. Wenn auch weniger als jene der Tiere und Pflanzen.
 
„Aber du musst ihn in Schach halten, wenn du ihn erst mal erweckt hast. Du bist nahe dran, Ysil“, flüstert Arima, als sich Ysil auf eine andere Art ihrem Drachen Sir Izmir nähert.



Bevor Ysil auf Sir Izmir zugeht, habe ich wieder einiges, nach einem eher oberflächlichen Nachlesen, notiert, obwohl es gar nicht so viele Widersprüche gibt, wie ich dachte.

Wie den zum Beispiel: „So was wie ein Ego gibt es nicht.“ Das Ich wird im Menschen erst gebildet, aber nicht von sich aus, also, dass der Mensch bewusst seine Ich-Wahrnehmung ausbildet. Es passiert, weil das die Aufgabe des menschlichen Gehirns ist. Nehme ich mal an. Bin ja keine Biologin. Also müsste ich sagen, dass es ein Ego schon gibt, auch wenn Babys noch nicht so bewusst wahrnehmen wie Erwachsene. Es entwickelt sich erst, so wie sich alles im und am Baby entwickelt.



Weiters war das: „Aber was entstanden ist, muss auch wieder vergehen. So will es das Gesetz, das niemand aufgestellt hat und doch ist es so.“ Arima sagte dies. Na ja, kann man glauben, muss man aber nicht.

Irgendwie seltsam, wie man auf derartiges kommen mag. Liegt an einer Unterschätzung meinesgleichen. Bin ja nicht so wichtig, um ewig zu 'sein'. Stimmt! Aber das ist nicht das wahre Sich-nicht-wichtig-nehmen. Das wahre Sich-nicht-wichtig-nehmen stellt alle und alles auf ein und dieselbe Stufe.

Ich kann nicht mehr dazu sagen, als wie – man kann es glauben, man muss aber nicht. Ich weiß nichts über ein Leben nach dem Tod, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wenn es so was gibt, dann trifft es auf alles und jeden zu. Nicht nur auf den Menschen, weil er angeblich so was wie ein Bewusstsein entwickelt hat. Das haben sehr viele Tierarten auch. Und Pflanzen sind uns und den Tieren sowieso weit voraus. Das mag ich jetzt mal so herrisch zu behaupten. Und warum? Weil sie am wenigsten töten, weil sie die Sanftesten unter den Lebewesen sind. Ihnen genügen Sonnenstrahlen, ein wenig Wasser und einige wenige Kraftstoffe aus dem Erdboden. Na ja, deswegen sind sie uns und den Tieren vielleicht nicht voraus, aber... Genug davon und weiter mit meinen Widersprüchen:



„Hätte Kim gegen Luzifer verloren und wäre seine Armee allen Dämonen unterlegen gewesen, hätten sich alle Bewusstseinsblasen aufgelöst und somit wären die Lebewesen, die es dann natürlich auch nicht mehr gegeben hätte, von jeglicher Wahrnehmung befreit gewesen.“

Sehr interessant! Hätte, wäre, wenn. Dennoch, echt ein hoch interessanter Gedanke: Was wäre, wenn es keine Wahrnehmung geben würde. Gibt es was anderes als Wahrnehmung? Ja, das ganz einfache Sein. Tiefschlaf. Einssein im so genannten Göttlichen. Es wäre dies der Idealfall gewesen, wie er ähnlich auch im 'Kurs in Wundern' beschrieben wird.

Es ist nichts passiert. Es war nicht einmal ein Gedanke. Dennoch hat dieses „nicht einmal ein Gedanke“ etwas Verheerendes ausgelöst: das Universum.

Kann man so sehen, muss man aber nicht, denn es gibt sehr viele Lebewesen die Freude an diesem Universum haben. Vor allem viele Menschen. Ich hätte meine Eltern am liebsten geklagt, weil sie mich auf diese wortwörtlich harte Welt gebracht haben, damals – in der Pubertät...



Als nächstes fiel mir das auf: „Träume, sagtest du, sind sogar diese Brücke, die uns, das Ich mit dem Nicht-Ich verbinden.“

Ich ging dann ja weiter und nannte es nach Freund Carlos Tonal und Nagual, oder wie Kim meinte, Diese und die Andere Seite in uns.

Träume sind so eine Sache. Da müssen wir aufpassen, dass wir nicht auch hier in die übliche Falle tappen. Einige geben ja was auf Traumdeutungen. Ist ganz okay. Warum auch nicht. Aber ich denke, das ist etwas, was nicht verallgemeinert werden kann.

Träumst du von Krähen, gibt es einen Todesfall. Wäre zu einfach. Außerdem, wenn ich Krähen mag, was der Fall ist, sagen sie mir im Traum wohl kaum einen Todesfall voraus. Es dürfte also schon auf den Menschen ankommen, was er bevorzugt und was nicht und was er mit wem vergleicht. Welches Symbol stellt das für ihn dar und welches dies. So in der Art könnte ich mir Traumdeutung schon vorstellen, denn wir gehen immer von dem aus, was wir subjektiv die Realität nennen, und vergleichen Symbole mit dem, was wir kennen. Wir träumen also nichts Neues, nichts Unbekanntes, also können (gewöhnliche) Träume kaum Brücken zur Anderen Seite sein. Was anderes wäre das bewusste Träumen, wo schließlich zum Großteil die Andere Seite übernimmt.



Dann habe ich noch das: „Wie schon weiter oben erwähnt, es spielt keine Rolle, ob etwas wirklich passiert ist, geträumt oder phantasiert wurde. Aber Don Juan meint, Zauberer phantasieren nicht.“

Was nun? Hat mir Kim doch Schwachsinn geraten? Ist es Irrsinn, einen Besoffenen für einen Zauberer zu halten, die Welt um sich her zu einem unergründlichen Geheimnis zu machen? „Mit Sicherheit!“ würden die meisten sagen.

Besser wäre, erst gar nicht nachdenken. Immerhin sehe ich nur eine Momentaufnahme vom Besoffenen, was nichts bedeutet. Im nächsten Moment kann er wieder stocknüchtern sein. Und was weiß ich schon von der Welt um mich her? Ich bin nicht immer an jedermanns/frau Seite, dass ich bestätigen kann, was wirklich Sache ist.



Wie schön es draußen ist. Frühling! Alles beginnt wieder zu blühen, erwacht aus dem Winterschlaf. Geheimnisvoll? Staunen wir, wenn der Kirschbaum vorm Fenster wieder zu blühen beginnt? Staunen wir, wenn wir den eifrigen Vögeln zusehen, wie sie Futter für ihre Jungen sammeln? Wir staunen deshalb nicht mehr, weil wir glauben zu wissen, was da vor sich geht. Wir sehen das nicht zum ersten Mal. Und selbst wenn, wurde es uns schon, bevor wir es gesehen haben, erklärt. So legen sie uns rein. Sie? Wer sind sie? Wir! Wir legen uns selbst rein, weil wir zu bequem sind, alles selbst zu überprüfen.

Und wie stelle ich mir das vor? Schnell mal auf die Uni und alles studieren, um alles überprüfen zu können? Nein! Wir können es auch anders haben, wenn wir der Welt um uns herum ihre Geheimnisse zutrauen würden. Mehr muss es nicht. Das genügt vollkommen, um uns ein bisschen vom hohen Ross zu schubsen.



Es ist nicht so leicht, die Gewohnheiten abzulegen, alles nicht so wahrzunehmen, wie es uns von klein auf eingetrichtert wurde.

Gestern fiel mir beim Lesen (bin gerade bei „Don Juan in den Städten“ und entdecke immer wieder was Neues) das Wort 'Intention' auf, was, laut Wikipedia, folgendes bedeutet: die Fähigkeit eines Menschen, seine Gedanken auf etwas zu richten.

Erst wenn wir die Gedanken abschalten, löst sich alles auf, dann ist die Welt so, wie sie sein soll. So lange wir Gedanken haben, erklären wir uns mit diesem Gedanken die Welt. Ist es wirklich so einfach? Und wenn wir ganz andere Gedanken haben, bizarre, unerklärliche Gedanken, nehmen wir dann, wie Don Juan angeblich sagt, eine andere Welt wahr? Es ist schwer, andere Gedanken zu haben, neue Gedanken zu erfinden. Da wäre es leichter, dieses verfluchte, innere Gespräch einfach abzuschalten. Aber all diese Stimmen! Wenn es nur eine wäre! Es sind so viele Stimmen!




Ysil schaltet alle ihre Gedanken ab, als sie sich Sir Izmir nähert. Sie hat Mut, auch wenn ihr die Knie schlottern. Auf was sie sich da einlässt, kann sie noch nicht abschätzen. Es ist dies ein erstes Mal. Und das will sie, auch wenn sie ohne Gedanken ist oder vielmehr, eben weil sie ohne Gedanken ist, voll bewusst erleben.



Sir Izmir öffnet mit den Krallen seiner Vordertatzen die Seite und zeigt Ysil sein freigelegtes, pochendes Herz. Ysil tritt nah an den Drachen heran und drückt ihren Kopf in sein blutiges Herz.

„Versuch zu 'sehen', Thygyrill, nicht 'schauen'“, schilt Arima, während er Thygyrills Kopf zwischen seinen Händen hält und ihn so zwingt, Ysils und Izmirs Schauspiel mit allen Sinnen zu beobachten.

„Und was du immer für brutale Gedanken hast!“ erkennt Arima gespielt schockiert.



Er weiß ja, was passiert. Nämlich nichts. Nie passiert etwas. Es passiert immer nichts. Erst, wenn man wirklich 'sieht' erkennt man das. Ansonsten ist die Welt irgendwie. Genauso wie wir irgendwie sind. Solange wir als gewöhnliche Menschen auf Erden wandeln, sind wir die Summe dessen, was uns vorgesagt wurde.



Welch ein Hohn für Hungernde, Dürstende, Kriegsopfer, Arme, Kranke und wie auch immer. Sie leiden. Und wie sie leiden. Das ist eine Tatsache, die sich nicht leugnen lässt, denn da ist dieses harte, feste Universum, das nun mal aus harter, fester Materie besteht. Ja, das tut es! Unleugbar. Ich habe mir erst vor zwei Tagen den Oberarm heftig gestoßen und habe jetzt einen großen Fleck in wunderbaren Regenbogenfarben. Eine schreckliche Welt, schreckliche Körper, die so leicht und so furchtbar verletzlich sind.
 
Aber lass uns trotzdem und vielleicht als Linderung für die Armen und Geplagten damit spielen, was wäre, wenn alles in Wirklichkeit aus Energiefelder, Bändern und Fäden besteht und wir durch irgendeine Kraft gezwungen wären, so wahrzunehmen, wie wir nun mal wahrnehmen.

Weiter oben schrieb ich bereits, dass die Welt, die wir Menschen (ziemlich gleich) wahrnehmen, durchaus real ist. Ich hab es, wie kurz zuvor berichtet, am eigenen Oberarm erlebt. Ich kann es bezeugen und weiß, dass dies weder eine Halluzination, noch ein Traum oder irgendeine Fehlwahrnehmung war.

Fehlwahrnehmung! Das könnte es sein. Wir irren in dieser Welt herum, die gar keine ist und nehmen alles falsch wahr. Und wir selbst sind ebenso falsch. Nicht in dem Sinn, dass wir stets lügen, auch wenn das meistens zutrifft, sondern in dem Sinn, dass wir alle Kopien sind und niemals wir selbst.

Selbstvergessen sind wir mehr selbst, als wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren. Wir sind ohnehin meistens mit uns selbst beschäftigt. Meistens mit unserem Aussehen. Dann erst kommt das, was wir Bildung nennen, das uns Vorgesagte. Nicht das Geistige. Das kennen wir gar nicht, auch wenn wir davon sprechen.

Wie schrieb ich? Bewusstsein entwickelt sich durch das Gehirn, aber Geist ist ewig. Das, was sich entwickelt, ist die Seite, die wir zu kennen glauben. Und das ist es ja, wir kennen nicht einmal diese Seite, sonst würden wir wissen, dass sie nur irgendeine von vielen Beschreibungen ist, an die wir gebunden sind, weil wir Menschen sind – bzw. weil wir uns als Menschen wahrnehmen.




Plötzlich wird Thygyrill gewahr, was wirklich passiert. Es ist nicht unbedingt nichts, aber es ist etwas viel Schöneres, so nimmt er es zumindest (noch) wahr, etwas, wofür er kaum Worte findet.

Die Leuchtende Welt war schön in ihren hellen Farben und den dunkelvioletten Himmel am Horizont. Aber Thygyrill fühlte sich nie wirklich wohl auf ihr und musste diese Wahrnehmung erst erlernen. Sie war nicht mehr so zwingend wie die auf der Erde. Man konnte sich schon etwas mehr entscheiden, in welche Richtung die Wahrnehmung gehen soll.

Aber jetzt 'sah' er zum ersten Mal, mit Arimas Hilfe, wie das, was wir die Welt, das Universum, nennen, wirklich ist.



„Es war ein Gefühl“, sagt er, als es sich alle drei wieder im weißen Palast im weißen Wohnzimmer bequem gemacht haben. „Es hatte tatsächlich nichts mit sehen, hören oder so zu tun. Ich kann es wirklich nur als Gefühl beschreiben und doch ist auch das nicht richtig.“

„Verbieg dich nur nicht, Thygyrill, das war erst der Anfang, denn erst wenn du über jegliche Wahrnehmung hinaus gehst, 'siehst' du das Wahre“, lacht Arima, doch das Lachen vergeht ihm, als er zu Ysil rüber blickt, die ihm direkt gegenüber sitzt.

„Du hast es wirklich versaut. Ich weiß, ich komme immer wieder darauf zurück, aber jetzt weiß ich, dass du es versaut hast“, keift sie zischend und atmet nachher tief durch.

„Ich konnte nicht anders. Ich war, genauso wie alle anderen, eine Marionette von irgendwem oder irgend etwas. Heute würde ich natürlich anders handeln. Und sieh mal an, es hat sich nichts geändert an diesem verdammt dämlichen Satz: Nachher ist man immer schlauer“, verteidigt sich Arima.

„Es sieht so aus. Ja, wir alle waren Marionetten und finden durch all diese vielen, unnötigen Leben irgendwann endlich zu unserem wahren Selbst zurück“, beruhigt sich Ysil und lächelt schließlich sogar.

„Es sieht wirklich so aus“, eifert sich auch Thygyrill, „als wären wir gezwungen gewesen, alles so wahrzunehmen, wie wir das in all diesen oft so beschissenen Leben getan haben. Wir waren machtlos dem gegenüber. Oder etwa nicht?“ fragt er schließlich mit einem Seitenblick auf Arima.

„Hast du dich bis jetzt gefragt, warum du Ysil und Sir Izmir auf diese Art beobachtet hast, wie du es getan hast?“ stellt er die Gegenfrage.

„Woher weißt du, was ich gesehen habe?“

„Weil ich 'sehe', während du noch immer nur mit den Augen schaust. Wenn man sieht, weiß man und man weiß, was andere Lebewesen tun, die sich meistens als dünne Energiefäden zu erkennen geben. Ysil und Sir Izmir waren ganz Energie. Ysil hat zwar eine winzige Erinnerung, aber sie wird kaum über das sprechen können, was sie eben erlebt hat. Richtig, Ysil?“

„Richtig, Arima!“

„Du aber hast geschaut, Thygyrill. Und deshalb stelle ich dir die Frage, warum du auf diese brutale Art beobachtet hast?“

„Brutal? Was hast du gesehen, du Scheusal?“ ruft Ysil erregt, aber Arima beschwichtigt sie mit einer Handbewegung.

Thygyrill erzählt vom offenen, blutigen Herzen.

„Ich weiß nicht, warum ich das so gesehen habe.“

„Es war bildlich“, meint Ysil nachdenklich. „Es war irgendetwas mit Izmirs Herz. Es war aber auch mein Herz dabei. Und doch war es das nicht, weil es keine Herzen mehr gab. Es ist sinnlos, darüber zu sprechen. Aber ich habe noch immer ein irre gutes Gefühl.“

„Liegt es an mir, Arima, weil ich diese Szene so brutal erlebt habe? Bin ich gewalttätig?“

„Du hast einen Hang dazu, aber du bist nicht wirklich gefährlich gewalttätig, obwohl – na ja, es könnte, wenn ich dich so 'sehe', durchaus sein, dass du jemanden töten könntest, der dir in die Quere kommt. Und wahrscheinlich hast du das auch schon mehrmals getan – in irgendeinem deiner vielen Leben.“

„Und Ysil? Könnte sie auch jemanden töten?“

Arima hebt beide Hände und faltet sie wie zum Gebet.

„Meine Güte, Kinder! Wir alle sind keine Heiligen! Niemand von uns! Wir mussten einfach da durch. Warum auch immer. Und ich denke, das wird für uns alle stets ein großes Rätsel bleiben, denn wenn wir erst mal wirklich durch sind, interessiert uns das Warum sicher nicht mehr.“



Wieder einmal frage ich mich, ob wir Menschen wirklich so wichtig sind, dass es einen Gott für uns gibt, der uns für alle unsere schlechten Taten bestraft. Es wird wohl eher so sein, dass wir Menschen uns so wichtig nehmen, dass wir einen Gott erfunden haben, der uns lobt oder straft. Ist nur so ein Gedanke, der mir zu oben Geschriebenen einfiel, wie auch die Frage: Was bringen uns Religionen, außer Kriege? Klar widerspreche ich mir damit, da ich bereits schrieb, dass Religionen Geschenke der Quelle der Kraft sind und es durchaus Kraft bringen kann, wenn man betet. Alles mit Maß und Ziel? Aber vor allem mit kontrollierter Torheit, die mir sagt, dass da nichts und niemand ist, der oder das mir meine Sünden verzeiht (außer ich selbst!) oder mein Gebet wohlwollend aufnimmt, auch wenn ich mich glücklich beim Gebet fühle. Genauso wie einst Freund Carlos, als er die „menschliche Form“ 'sah' und sie voller Inbrunst anbetete und dabei gar nichts von ihr wollte, denn Liebe ist niemals eine Investition.



Thygyrill ist traurig, weil er Ysil und Izmir auf diese Art wahrgenommen hat. Sein Lieblingsplatz ist, wie immer, frei. Erst jetzt fällt ihm auf, dass er noch nie jemand anderen hier getroffen hat. Ist es vielleicht deshalb, weil er diesen Ort selbst kreiert hat?



Das mit dem Kreieren oder Erschaffen, sozusagen Gott spielen, ist auch so eine Sache. Das ist eigentlich die Art, Wahrnehmung anders zusammen zu setzen. Thygyrill erfindet nichts, indem er 'seine Stadt' erschafft. Er erschafft auch nichts. Eher kreiert er oder viel mehr: Thygyrill intendiert. Er beabsichtigt, einen bestimmten Ort als seine Stadt, seinen Palast, seine Wohnräume so wahrzunehmen, wie er möchte, wie er will. Ja, wie er will, denn intendieren hat sehr viel mit dem Willen zu tun. Man muss wollen und vor allem auch glauben. Vor allem glauben!
 
Werbung:
Es begann bereits auf der Leuchtenden Welt, die, man kann es ruhig sagen, eine Vorstufe, eine Art Kinderstube für weitere Welten darstellt. Nicht alle Leuchtenden Wesen konnten, wie Thygyrill, eine eigene Stadt intendieren. Ihr weiterer Weg war ein anderer.

Der weitere Weg – das ist auch so eine Sache, die nur schwer zu erklären ist. Man ist nicht mehr der oder die Selbe. Nicht mal Kim war der Selbe, als er und Maria (sie natürlich auch nicht) von der Erde auf die Leuchtende Welt 'gingen'. Gut, sie taten es bewusst – zumindest schien es so gewesen zu sein. Fakt ist aber auch, dass Kim bereits die Ganzheit seines Selbst war und durch seine Kraft war Maria das Vergessen, wie es den meisten Lebewesen passiert, erspart geblieben.

Die Ganzheit des Selbst stellt alle Leben dar, die ein Energiebündel (oder eine Seele oder wie immer man 'es' nennt) durchlebt. Alle! Und schon das ist unvorstellbar, denn Energie vergeht nicht. Sie ist stets Teil der Quelle der Kraft, - der reinen und unverwundbaren Quelle, aus der alles hervorgeht und die gleichzeitig alles umschließt, was bedeutet, nichts und niemand hat sie jemals verlassen. Paradox? Klar, weil das menschliche Gehirn ja doch nicht so viel Bewusstsein entwickeln kann, um das Gesamte zu begreifen, um sich an diesen gewaltigen Strom voll und ganz anzuschließen.

Es mag so was wie einen Bewusstseinsstrom geben. Habe ich mir sagen lassen. Vielleicht deshalb der Glaube, dass es nur Bewusstsein gibt. Also wurde Bewusstsein doch nicht vom menschlichen Hirn entwickelt, auch wenn ich mir das so vorstelle? Alles ist möglich. Wissen, um es abermals zu betonen, tu ich es nicht.

Freund Carlos schreibt, es sei der Adler (ist kein Adler, sieht für einen 'Seher' nur aus wie ein Adler, schwarz und hoch aufragend), der Bewusstsein verleiht und die Lebewesen (vor allem die Menschen!) dazu zwingt, dieses verliehene Bewusstsein zu mehren, das er in der Stunde des Todes schließlich verschlingt. Das würde bedeuten, wir Menschen sind da, um Bewusstsein zu mehren, zu vergrößern, um es am Ende dem Adler in den Schnabel zu werfen. Freiwillig? Niemals!



Die Ganzheit des Selbst überblickt also alle Leben, wie Arima es tut. Nur ihr ist es möglich, sich zu erinnern. Sich an alles zu erinnern, nicht nur an vereinzelte Leben, wie Ysil oder Thygyrill das tun. Die meisten Leben werden vergessen, sofort nach dem so genannten Tod. Warum? Weil es sich um ein anderes Bewusstsein handelt und demnach auch um eine andere Wahrnehmung.



Ich beginne immer mit einem Thema und schon kommt ein weiteres Thema hinzu, obwohl ich mit dem ersten noch gar nicht fertig bin. Das bin ich nie. Ich könnte seitenweise über ein und dasselbe Thema schreiben. Immer wieder. Tu ich manchmal auch. Das schreibe ich jetzt deshalb, weil mich der Gedanke fasziniert, dass aus der Quelle der Kraft alles hervorgeht und doch nichts sie je verlassen hat. Schon wieder der Kurs? Oder Advaita Vedanta? Alles ist eins. Es gibt nur das Eine. Hat Kim mir einst schon zugeflüstert.

„Die einzige Realität ist die Quelle der Kraft.“ Und was ist das, was wir hier wahrnehmen? „Nichts als Wahrnehmung. Nichts als irgendeine Beschreibung möglicher Welten.“ Humbug? Illusion? „Wahrnehmung und Beschreibung, wie ich sagte.“ Das sagt mir aber nichts. „Das ist dann dein Problem, das du selbst lösen musst.“

Typisch Kim!

Aber interessant ist das Thema allemal, wobei man sich ja an der Welt, die bloß Wahrnehmung oder eine Beschreibung ist, ziemlich arg verletzen kann. Immerhin sagte Kim so nebenbei, dass die Welt real ist. Widerspruch? Eben nicht und das ist wieder mal eine Sache für ein viel höheres Bewusstsein, falls es so was überhaupt gibt. Da ist sie wieder, die Zweiflerin. Klar, immerhin weiß sie nichts und phantasiert nur gerne.
 
Zurück
Oben