@Claudya30
Es ist natürlich heftig, wenn du schreibst, dass die Tötungsabsicht deiner Mutter ganz real war. Das man das nicht mal eben verzeihen kann, ist klar. Dass du versuchst, es zu verdrängen, rächt sich dann wohl als Traum, wo es wieder hochkommt.
Ich habe noch zwei Lösungsvorschläge:
Ist es möglich, dass du dich in deine Mutter versetzt, als sie in diesem Zustand war und dich töten wollte bzw. die Dinge tat, die du ihr nicht verzeihen kannst ? Sicherlich doch nicht aus reiner Bösartigkeit ? Dass du versuchst, möglichst WERTFREI nachzuempfinden, was in diesem Moment vor sich ging ? Ihr soziales Umfeld, ihre Probleme, ihre Hilflosigkeit, Machtlosigkeit, die sich sicherlich in Aggression und Wut äußerten ? Du wirst sicher erkennen, wie innerlich klein und schwach sie ist... Vielleicht hilft dir das, einen anderen Blickwinkel auf sie zu gewinnen.
Als zweites würde ich dir auch raten, wenn du wieder diesen Traum hast, zu versuchen, den Traum aktiv zu beeinflussen. Mit etwas Übung kann man das lernen, es bedarf im Traum starker Konzentration, dass man sich nicht dem "Film" hingibt, der durch die eigene Angst genährt wird, sondern ihn aktiv ändert. Vielleicht hilft es, wenn du dir im Wachleben zu diesem Traum ein Szenario überlegst, wie du den Traum gut auflösen kannst. Das solltest du regelmäßig im Wachzustand "üben", damit du dich dann im Traum daran erinnern kannst, im richtigen Moment, anders zu reagieren.
Ich träumte z.B. immer wieder, dass eine dunkele Welle auf mich zukommt und ich ertrinke. Irgendwann kam ich mal drauf, dass ich auf der Welle ja auch surfen kann. Es hat mich im Traum richtig angestrengt, die Konzentration zu halten und nicht zu ertrinken. Und so konnte ich dann sicher an Land kommen - und das nie wieder so geträumt.
Das Gute am Träumen ist, dass man da auch Dinge tun kann, die einem im Realleben versagt sind - man muss sich nur getrauen. Wenn ich irgendwo in einen Abgrund stürze, habe ich mir angewöhnt, nicht zu stürzen, sondern dann einfach zu davonfliegen.