Hallo Afrodelic
Das ist mal ein interessanter Aspekt. Die Inkarnation einer Seele beginnt mit der Mutterleibsituation. Das Urgefühl ist Eins-Sein, Geborgenheit. Dann wird sie geboren, verlässt diese körperliche Einheit, dieses körperliche Geborgenheitsgefühl und bekommt in den meisten Fällen keinen Ersatz dafür, sondern das krasse Gegenteil davon, eine ziemlich ungesunde Klangfeldsituation, da sich in den meisten Fällen die Eltern nicht wirklich verstehen, bzw. kein Bewusstsein darüber haben, worum es bei Familiengründung eigentlich geht (nämlich ausschließlich darum, Seelen von drüben nach hier zu holen, stattdessen betrachten sie diese Seelen als Besitz, und rufen: "mein Kind!").
Ist es wirklich so, dass eine Familiengründung nur dafür da sein darf, Seelen von drüben nach hier zu holen? Das glaube ich nämlich nicht.
Geboren werden beinhaltet zwangsläufig die Erfahrung des Verlustes, von Kälte, von Ungeborgenheit, von Begrenzung. Das ist Leben. Leben ist kein Zustand, der ohne Schmerz und ohne Leid ist. Leid ist ein gewaltiger Motivaror, er setzt in Gang, er macht Entwicklung ebenso möglich wie scheinbar andere "optimale Faktoren". Leben ist eine Mischung vieler diametral wirkender "Kräfte".
Im Idealfall müssten Eltern die Fähigkeit besitzen, die Geborgenheit der Mutterleibsituation energetisch nachzuahmen, so dass "ihr" Kind gesund gedeihen kann und damit gleichzeitig ihre eigene Beziehung. Ebenso müssten sie ihre Kinder bewusstseinsmäßig so erziehen, dass diese auf die spätere Begegnung mit Seelenverwandten vorbereitet werden. Doch stattdessen traumatisieren sie ihre Zöglinge, meist ohne es zu wollen bzw. überhaupt zu merken, eben weil kein metaphysisches Bewusstsein da ist, was kein Wunder ist, da dieses ja auch in keinster Weise gelehrt wird in unserem sog. Bildungssystem.
Die Ursache aller Traumatisierungen sind meines Erachtens viel banaler. An erster Stelle steht vermutlich die eigene Bedürftigkeit der Eltern. Vieles, was sie dem Kind "angedeihen" lassen, lassen sie ihm angedeihen, weil sie selbst als Kind gern so behandelt worden wären. Diese Indentifikation verhindert, das Kind als an Wesen mit eventuell anders gelagerten Bedürfnissen wahrzunehmen. Beispiel: Für meine Mum ist Essen etwas wahnsinnig Wichtiges. Und so versucht sie, ihre Liebe und ihre Fürsorge darüber auszudrücken. Ich mache mir aber nicht viel aus Essen. Jetzt, wo ich stark auf die 50 zugehe, begreift sie es allmählich - und ich begreife, dass sie mich mit ihrer "Mästerei" nicht ärgern will.
Es ist dann ein zwangsläufig äußerst bizarres Paradoxon, dass es dann vor allem jene sind, bei denen der Traumatisierungsgrad (also die energetische Gesamtdestruktivität) am stärksten ausgeprägt ist, die dann die Möglichkeit besitzen, auf tatsächlich Seelenverwandte zu stoßen, denn je krasser der Gegensatz zum ursprünglichen Geborgenheitsgefühl empfunden wird, desto größer ist die Sehnsucht nach Rückkehr zu diesem Gefühl und desto eher macht man sich selbst auf die Suche, dieses Gefühl wieder herzustellen, was dann auch tatsächlich nur durch Verbindung mit Seelenverwandten bewerkstelligbar ist.
Lassen wir den Begriff Seelenverwandter mal beiseite, oki? Es ist ganz oft so, das Menschen, deren inneres Kind ganz besonders bedürftig ist (aufgrund der Verletzungen), zu "Helfern" werden. Delikaterweise fragen sie die "Geholfenen" aber meist nicht, ob diese Form der Hilfe willkommen ist. Was bedeutet, dass hier ständig über Grenzen gelatscht wird - und die eigene Grenzenlosigkeit zeigt sich dann in der Abhängigkeit von dem anderen.
Um auf den Seelenverwandten zurückzukommen: Ich bin ohne Seelenverwandte zu den Ursachen, den Traumata vorgestoßen. Was heißt: Zu "gesunden", heil = ganz zu werden, setzt nicht zwingend eine Seelenverwandschaft voraus. Das Gefühl, das Empfinden, All-Eins zu sein, ist nicht von einem anderen abhängig - ein anderer kann dieses Gefühl, dieses Empfinden aber "verstärken", wenn es schon da ist.
So muss man dann wohl oder übel erkennen, dass man diese energetische Nachahmung der Mutterleibsituation zuerst in sich selbst manifestieren muss, ein Vorgang, der diese übermäßige Sehnsucht auf ein gesundes Maß zurückschraubt und damit das Zuviel an Abhängigkeit.
Das ist genau der Punkt, hier stimme ich dir vorbehaltlos zu. Weil es eben auch ein Irrglaube ist, als Mensch gänzlich unabhängig sein zu können. Selbst wenn vieles überwunden wird, so bleibt doch die Abhängigkeit vom Körper, von Umweltbedingungen etc.
Was ich auch noch anmerken möchte: Manche Menschen sind für bestimmte Formen der Zurückweisung, der Verletzung besonders "ansprechbar", die andere mit einem Schulterzucken übergehen. So braucht es manches Kind ganz besonders, auf den Arm genommen zu werden, während ein anderes gar nicht schnell genug herunterkommen kann.
Lieben Gruß
Rita