trägt er einen Gürtel, verziert mit leuchtenden Edelsteinen, Armreife mit Skorpionen, deren Augen förmlich glühen, aus tiefroten Rubinen. Als er aufblickt strahlen seine Augen eine unbeschreibliche Energie aus, voller Leben und Macht. Sogar Saturn schaut ihn mit ehrfurchtsvollen Augen an! Uranus, Neptun und Pluto sahen sich einen Moment an und forderten die Sonne freundlich auf mit der Tagung zu beginnen.
Der König tuschelte noch kurz mit Merkur und begann seine Ansprache:
„Liebe Freunde, da wir nun endlich alle versammelt sind, möchte ich vorab mit großer Freude sagen, dass wir Planetengötter absolut einig sind! Wir haben alle unsere speziellen Bereiche, Funktionen und können diese über die drei „Säulen des Himmels“ ( kardinal, fix, veränderlich) unseren Menschenfreunden vermitteln. Bisher haben wir es im Siebener – Verbund versucht, also bis hinaus zu Saturn, der als letzter von den Menschen mit dem bloßen Auge erblickt werden kann. Aber wir haben dies nun unendlich lange Zeit versucht, und die Menschen sind zumeist leider nicht schlau aus uns geworden! Ganz im Gegenteil, sie haben den Zugang zu uns zugeschüttet, auch wenn es nicht unbedingt ihre Absicht war. Daher habe ich unseren Urvater Pluto, unsere Urmutter Uranus und unser Urkind Neptun eingeladen und gebeten uns zu helfen, damit die Menschen endlich wieder mehr Zugang zu uns bekommen!
Als Sonne bin ich die göttliche Sonne für den Menschen und jeder Mensch ist ein Abdruck davon! Daher ist es logisch, dass ich Pluto als meinen eigenen Schöpfer und Vater sehe und daher ihm zuerst das Wort zur Lage erteilen möchte!“
Plutos Augen begannen ganz grün zu leuchten, als er sich erhob und das Wort übernahm:
„Jeder Nichtsinn hat seinen Sinn. Wie ihr alle wisst, soll jedes Individuum zuletzt an meiner Seite stehen! Ich bin der Urvater und trage daher jegliche Verantwortung für alles was war, was ist und was sein wird! Mein erstes Prinzip ist die freie Entwicklung eines jeden Wesens. Daher ziemt es sich für mich nicht jemanden zu beeinflussen. Mein freier Wille soll auch der freie Wille aller Lebewesen sein! Ich habe die Evolution geschaffen, vertraut auf sie, da sie sich immer ausgleichend ganz von selbst regelt. Letztlich kommt alles von mir und ebenso kehrt alles zu mir zurück. Was soll so gesehen verloren gehen? Gut, ich gebe es ja zu, dass es für die Menschen nicht so leicht ist. Sie denken, alles wäre in ihrer Welt zu finden. Sie haben nicht selten Angst vor dem Tod, stellen mich als Hüter der Unterwelt hin, wo doch jedes Licht aus dieser Dunkelheit kommt! Die Menschen müssen verstehen lernen, dass ich sie nur erschuf, um zu zeigen, dass sie frei sind und keine Marionetten! Wie sollten sie sonst das göttliche Prinzip erkennen können, sobald sie von Anfang an im Paradies leben täten? Erst durch dieses Stirb und Werde, durch den Kreislauf von Tod und Geburt ergeben sich die für alle Lebewesen so notwendigen Kontraste, um mich letztlich im verborgenen Kern ihres Wesens anzutreffen! Nur so ist es möglich echte Befreiung zu finden, das ist wahrhaftig göttlicher Geist. Das Leben sollte der Mensch als Weg zum Ziel erkennen, aber das Ziel selbst liegt jenseits von Tod und Geburt…dort wo ich seit Anfang an meine göttliche Wohnung teile! Und selbst wenn ich, Uranus oder Neptun dort eintreten, sind wir innerhalb dieser Wohnung nicht diese drei! Dort ist das Eine, Unaussprechliche, Unvergängliche, Körperlose, Zeitlose, über alles Hinausgehende. Aber ebenso entspringt aus diesem formlosen Geist alles Leben, alle Formen, und ebenso kehrt zuletzt dort alles zurück.“
Die Sonne war sichtlich beeindruckt und sagte zu Pluto:
„Lieber Pluto, ich kann das schon verstehen, aber viele Menschen verstehen es nicht. Ganz im Gegenteil, sie schaffen sich unnötig Konflikte, wo doch das Leben in seiner Vergänglichkeit ohnehin Krankheit und Tod zur Folge hat!“
Pluto:
„Vergesst nicht liebe Sonne, dass alle Lebewesen ein Abdruck euerer göttlichen Sonne in sich tragen. Milliarden von Königen wollen ebenso regieren wie ihr. Dabei wisst ihr selbst, dass ihr über gerechte und ungerechte Menschen euer Licht ausbreitet, jedem Wärme und Leben beschert. Die Menschen müssen sich selbst dazu hin entwickeln, indem sie alle von uns Götterplaneten gespendeten Eigenschaften unter einen Hut bringen. Ich sehe es gelassen und mit viel Humor. Was soll es auch, die Erde ist im Verhältnis zum Kosmos nicht einmal ein kleines Staubkorn in einer ebenso kleinen Galaxis. Sie könne sich ja durch Meditation dem Zeit – Raum –Gefüge entziehen und so erfahren, was es eigentlich bedeutet, göttlichen Ursprung und Geist in sich zu tragen! Mich nennen die Wissenden nicht umsonst „den Reichen“, und so können die Menschen verstehen, dass Leben werden ist und nicht schon sein!“
Saturn beginnt zu räuspern:
„Werter Pluto, ich weiß sehr wohl zu schätzen, dass ihr der Erschaffer jeglicher Materie seid, selbst dabei unvergänglich bleibt. Aber Materie bedeutet Vielfalt und somit Polarität. Da brauche ich nur an die Reißzwecke zu denken, die mir ein Diener anscheinend heimlich unter das Sitzkissen gelegt hat! Dieser körperliche Schmerz kann ab und an schon die Freude am Dasein trüben!“
Pluto:
„Im Grunde genommen habe ich schon alles gesagt was es zu sagen gibt. Aber in der Körperlichkeit liegt auch die Schwerkraft und Gravitation. Gerade du kennst doch die Regel welche sagt, dass ein Körper dann gesund ist, sobald ein gesunder Geist in ihm wohnt! Ich übergebe nun das Wort an Neptun und Uranus, sonst stehe ich als Allmächtiger da, Dabei bin ich in meiner zentrierten Form nichts anderes, als göttliche Energie!“
Neptun hat inzwischen mit Jupiter ein Glas Rotwein ausgeleert, wischt sich den Mund und beginnt liebevoll und zugleich bedächtig zu reden:
„Die Menschen sehen mich leider sehr oft als Täuscher oder Blender, als Ursache für alle möglichen Süchte und Illusionen. Dabei besteht meine Urmotivation aus einer allumfassenden Liebe zu allen Lebewesen! Als esoterischer Herrscher bin ich sehr meinem Freund dem Mond verbunden, und wir haben festgestellt, dass die Menschen uns immer wieder miteinander verwechseln. Der Mond weiß, dass er nur so viel Liebe bekommt, als er im Stande ist selbst diese Liebe zu geben! Beide wissen wir, dass es schmerzen kann, sobald Gefühle verletzt werden. Aber wir verlieren deswegen das Vertrauen in die Liebe niemals! Aber sobald die Stimmung kippt, ziehen wir uns lieber zurück und kommen wieder, sobald sich die Wogen von Zorn und Streit geglättet haben. Das Problem ist immer das gleiche, indem viele Menschen ihr Ich zu sehr aufblasen, und so mein Reich nicht sehen und erkennen können. Aber durch Niederlagen und manches irdische Leid werden sie geläutert und finden doch irgendwann zu mir.“
Ganz plötzlich erhebt sich Uranus und fährt dazwischen: