Im Auge des Zyklons

Junos, jetzt bist du mir mit der Inspiration meilenweit davongaloppiert. :)

Genial, aber wie soll ich euch wieder einholen?

- Morgentauröte - wie göttlich!




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Irgendwie war ich hinter die Mauer gelangt. Ich bin nicht geklettert, ich bin einfach hindurchgegangen.

„War denn dort irgendwo eine Lücke?“

Nicht wirklich und wenn dann nur eine mentale.

„Warum bist du hindurchgegangen?“

Weil ich es so wollte.

Ich lächelte, doch das Lächeln erstarb so schnell, wie es gekommen war.

Oft erträumt man sich etwas und ist man endlich angelangt, ist die Realität wir ein Hammerschlag ins Gesicht.
Was sollte ich nun hier? Hinter mir die Mauer, vor mir ein dunkler Wald. Leise vernahm ich das Knacken von Zweigen und
konnte mich vor lauter Konzentration, dieses Geräusch nicht zu verlieren, keinen Zentimeter nach vorne bewegen. Ich lehnte mich
mit dem Rücken gegen die kühle Mauer und es schien mir, es wurde noch einen Hauch dunkler, und die Schatten verflossen
ineinander und nichts blieb wie es schien.

Etwas kam auf mich zu, ich spürte mehr seine Präsenz, als das ich es sehen konnte. Ich erstarrte, wurde ein Teil der Mauer, wurde
ein Teil der Szenerie. Lodernde Augen kamen aus der Dunkelheit auf mich zu und mich streifte ein Atemzug im Gesicht.
Ein Knurren, wie aus dem Schlund eines gereizten, verletzten Tieres zerriss die Stille, mit einem aufgerissenen Maul genau auf meine
Kehle gerichtet - schloss ich die Augen.

Und was geschah dann?

Statt rasiermesserscharfer Zähne spürte ich nur eine raue Zunge, die mir über den Hals streifte, während ich die Luft anhielt.

Genauso schnell wie der Spuk kam, war er auch vorüber. Ich sackte in die Knie und fiel entkräftet ins Gras.

Eine Stimme flüsterte in mein Ohr: Weißt du wie feuchte Erde riecht?

Ich antwortete stimmlos:

Es ist wie Heimat einatmen …



°
 
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Seelensuche



Einst streifte ich als stolzer Leopard durch Wälder, Savannen und Hochland.
Gefürchtet war ich, bewundert, begehrt.
Meine Stärke, Schnelligkeit und List machten mich zum Sieger der Wildnis.
Sowohl klettern kann ich hervorragend, rennen wie ein Wirbelwind als auch bin ich ein Meister des Kampfes.

Meine Seele wollten sie einfangen, viele Völker dieser Erde.
Mit meinen Attributen wollten sie sich schmücken, indem sie meinen Kopf als Trophäe bei Zeremonien benutzten.
Meine naturgegebene Attraktivität fingen sie ein, indem sie mir das Fell über die Ohren zogen.


Und dann kamen die zivilisierten Menschen.
Liessen mich leben wie sie dachten, indem sie mich einsperrten.
Wollten mich bewundern lassen, wie grosszügig von ihnen.

Umgeben von 6 Wänden.
Kein Platz für eine Seele.
Denn Seelen sind frei.
Müssen fliegen können.

So schauen sie Tag für Tag eine leblose Hülle an.
Leere Augen.
Apathie.
Schaut mal Kinder, das da ist ein wilder Leopard.
Echt ? und die Kinder langweilen sich.

Nachts verlasse ich den Körper und gehe zurück in den Dschungel.
Die Zeiten sind vorbei, wo Mensch und Tier voneinander lernen konnten, sage ich mir und kaue mein geschmackloses, tiefgefrorenes Steak.

"Und als du noch gefährlich warst, was konnten wir da von dir lernen ?"

Ihr schärftet eure Sinne, wurdet schneller wie ich, stärker als ich, cleverer mit eurer Technik.
Was nutzt die Zivilation, wenn der Magen satt, zur gleichen Zeit Herz und Seele hungrig bleiben ?



§

was ich nicht alles fand als ich durch den dschungel tigerte. aber eine seele fand ich nie. ich bekam aber auch die augen nicht vererbt die nach seelen suchen.

manche, so dachte ich, hätten furcht vor mir, doch es war günstigsten fall gleichgültigkeit. manche, so dachte ich, bewunderten mich, doch es war im günstigsten fall auch gleichgültigkeit. manche, so dachte ich, begehrten mich, was soll ich sagen, es war im günstigsten fall gleichgültigkeit. das ist das langweilige an der zivilisation, das sie wie tiger durch den dschungel streifen statt wie löwen als rudel, gemeinsam.
aber tiger die das fell am anderen schätzen statt seine stärke. was bringt schließlich des tigers stärke einem wenn er sie alleine hat. am fell, so flüstern einige schlaue tiger insgeheim, kann man die stärke erkennen.

ich bemerkte irgendwann das ich löwe im tigerkäfig bin. es war ein beglückender moment als ich bemerkte das tigerkäfige nur für tiger echt sind. ich konnte ebenfalls durch gehen wie durch dicken nebel.

außer ein paar affen haben mich niemals menschen gejagt. immer wollten affen mir das fell über die ohren ziehen. wollte ich mit ihnen spielen, wollten sie mir das fell über die ohren ziehen. sie hatten bestimmt gründe, aber bösartig waren sie nicht. affen sind lieb solange man sie nicht zum spielen herausfordert. wie lieb die löwen sind, im herzen und dass sie keine furcht sondern respekt, keine bewunderrung sondern respekt, kein begehren sondern respekt und vor allem keine gleichgültigkeit sondern respekt fühlen, wie immer sie auch brüllen, das macht nichts außer respekt.

man kann einem löwen der sich ausruht und spaß daran hat die blätter im wind, enstpannt im schatten, zu beobachten so ziemlich alles vor und zuwerfen. was solls, die affen trauen sich doch nicht ihm das fell über die ohren zu ziehen. mehr als ein müdes gähnen ist zu anstrengend und die mühe nicht wert.

ein mensch hat übrigens die gabe jedes tier zu sein ist aber nichts davon in wahrheit. happy hofman day.
 
Irgendwie war ich hinter die Mauer gelangt. Ich bin nicht geklettert, ich bin einfach hindurchgegangen.

„War denn dort irgendwo eine Lücke?“

Nicht wirklich und wenn dann nur eine mentale.

„Warum bist du hindurchgegangen?“

Weil ich es so wollte.

Ich lächelte, doch das Lächeln erstarb so schnell, wie es gekommen war.

Oft erträumt man sich etwas und ist man endlich angelangt, ist die Realität wir ein Hammerschlag ins Gesicht.
Was sollte ich nun hier? Hinter mir die Mauer, vor mir ein dunkler Wald. Leise vernahm ich das Knacken von Zweigen und
konnte mich vor lauter Konzentration, dieses Geräusch nicht zu verlieren, keinen Zentimeter nach vorne bewegen. Ich lehnte mich
mit dem Rücken gegen die kühle Mauer und es schien mir, es wurde noch einen Hauch dunkler, und die Schatten verflossen
ineinander und nichts blieb wie es schien.

Etwas kam auf mich zu, ich spürte mehr seine Präsenz, als das ich es sehen konnte. Ich erstarrte, wurde ein Teil der Mauer, wurde
ein Teil der Szenerie. Lodernde Augen kamen aus der Dunkelheit auf mich zu und mich streifte ein Atemzug im Gesicht.
Ein Knurren, wie aus dem Schlund eines gereizten, verletzten Tieres zerriss die Stille, mit einem aufgerissenen Maul genau auf meine
Kehle gerichtet - schloss ich die Augen.

Und was geschah dann?

Statt rasiermesserscharfer Zähne spürte ich nur eine raue Zunge, die mir über den Hals streifte, während ich die Luft anhielt.

Genauso schnell wie der Spuk kam, war er auch vorüber. Ich sackte in die Knie und fiel entkräftet ins Gras.

Eine Stimme flüsterte in mein Ohr: Weißt du wie feuchte Erde riecht?

Ich antwortete stimmlos:

Es ist wie Heimat einatmen …



°[/FONT]

:danke: Das ist sehr spannend geschrieben und gleichzeitig rätselhaft von der Symbolik.

Ich hab auch gerade zufällig eine Mauergeschichte in meinen Notizen gefunden.


Mauern sind zum überwinden da !(glaubte ich mal)



Als Jungspund, noch grün und feucht hinter den Ohren, wollte ich doch gern durch jede noch so dicke Wand hindurchbrechen.
Kopfschmerzen bekam ich davon entsetzliche.
Ohne Verbandskasten ging ich gar nicht mehr vor die Tür.
Radiologe und Unfallchirurge waren meine besten Freunde.



Nun fragt ihr euch sicher: Was ist denn so unwiderstehlich an Mauern ?
Es ist das Geheimnisvolle.
Das Verbotene.
Wissen müssen oder auf der Stelle sterben.


Einst war dort wieder eine superhohe, superlange Mauer und ich erfreute mich der Herausforderung.
Hammer und Meissel, zu schwach.
Schlagbohrer, Fehlanzeige.

Nach Internetanleitung gebauter Explosivsprengstoff.
Triumphierend machte ich mich an das noch rauchende Loch zu durchsteigen.



Doch Horror hoch drei !!!

Was mich auf der anderen Seite diesmal erwartete waren nicht verlockende Versuchungen, sondern die qualmende, brodelnde Hölle mit allerlei Teufelsgestalt.

Und doch kam mir das alles sehr bekannt vor.
Die Gesichtszüge, wem oder was ähnelten sie nur ?
Den verstossenen Seelenanteilen ?
Den symbolischen Konsequenzen all unserer schlechten Taten ?
Unseren schlimmsten Ängsten ?

Grad rechtzeitig konnt ich noch entfliehen.
Die Öffnung wieder zu verschliessen war schweisstreibende Arbeit.
Auf einmal schienen die farbenfrohen Abenteuer diesseits so verlockend, wie nie zuvor.

Zum nächsten Geburtstag wünscht ich mir trotzdem eine hohe Leiter und ein gutes Fernglas.
Für alle Fälle.


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was ich nicht alles fand als ich durch den dschungel tigerte. aber eine seele fand ich nie. ich bekam aber auch die augen nicht vererbt die nach seelen suchen.

manche, so dachte ich, hätten furcht vor mir, doch es war günstigsten fall gleichgültigkeit. manche, so dachte ich, bewunderten mich, doch es war im günstigsten fall auch gleichgültigkeit. manche, so dachte ich, begehrten mich, was soll ich sagen, es war im günstigsten fall gleichgültigkeit. das ist das langweilige an der zivilisation, das sie wie tiger durch den dschungel streifen statt wie löwen als rudel, gemeinsam.
aber tiger die das fell am anderen schätzen statt seine stärke. was bringt schließlich des tigers stärke einem wenn er sie alleine hat. am fell, so flüstern einige schlaue tiger insgeheim, kann man die stärke erkennen.

ich bemerkte irgendwann das ich löwe im tigerkäfig bin. es war ein beglückender moment als ich bemerkte das tigerkäfige nur für tiger echt sind. ich konnte ebenfalls durch gehen wie durch dicken nebel.

außer ein paar affen haben mich niemals menschen gejagt. immer wollten affen mir das fell über die ohren ziehen. wollte ich mit ihnen spielen, wollten sie mir das fell über die ohren ziehen. sie hatten bestimmt gründe, aber bösartig waren sie nicht. affen sind lieb solange man sie nicht zum spielen herausfordert. wie lieb die löwen sind, im herzen und dass sie keine furcht sondern respekt, keine bewunderrung sondern respekt, kein begehren sondern respekt und vor allem keine gleichgültigkeit sondern respekt fühlen, wie immer sie auch brüllen, das macht nichts außer respekt.

man kann einem löwen der sich ausruht und spaß daran hat die blätter im wind, enstpannt im schatten, zu beobachten so ziemlich alles vor und zuwerfen. was solls, die affen trauen sich doch nicht ihm das fell über die ohren zu ziehen. mehr als ein müdes gähnen ist zu anstrengend und die mühe nicht wert.

ein mensch hat übrigens die gabe jedes tier zu sein ist aber nichts davon in wahrheit. happy hofman day.

:danke:Das gefällt mir vom Stil sehr gut nur inhaltlich muss ich wiedersprechen.



Löwe und Leopard



In meiner Zeit im Käfig hatte ich einen löwigen Nachbarn.

Gern schwärmte er von seiner Zeit als König des Dschungels und wie ihn jeder bewundert und respektiert hatte.

"Wo sind sie denn jetzt wo du sie brauchst, deine Freunde ?" fragte ich ihn .

"Das Leben ist undankbar" sagte er, doch brauche ich niemanden, bin mir selbst genug.

Am nächsten Tag hatte er sich einfach in Luft aufgelöst und mich meinem Schicksal überlassen.



So bekommt man aber keinen Respekt; sagte ich mir.

Weiss er denn nichts von der besonderen ,priviligierten Aufgabe, die er für die Gemeinschaft zu erfüllen hat ?



Dieses Verhalten erinnerte mich an einen Cousin von mir.

Im strömendem Regen war er einst an der Höhle eines Löwen vorbeigekommen, der gerade eine rauschende Party gab.

"Einzelgänger sind hier nicht willkommmen." wurde er von seiner Majestät angeherrscht und die Tür schlug ihm vor der Nase zu.

Drinnen hörte man die Affen ihre Spässe machen, aber klar, Affen in der Verspieltheit ihres Seins werden auch nicht als Konkurrenten wahrgenommen und sind deshalb geduldet.

Gibt es tatsächlich nichts, was ein Löwe vom Tiger lernen könnte, oder von einer Ameise, einer Giraffe, dem Flusspferd ?

Sein Hochmut wird ihn eines Tages zu Falle bringen, sagte sich der schlaue Leopard und zog sich zum Meditieren in die Krones eines Baumes zurück, wo sich auch gleich ein Baumgeist zu ihm gesellte.



Und wollen wir nun tatsächlich darüber diskutieren ob ein Löwenfell als Bettvorleger würdiger ist im Vergleich zum Leopardenfell ?



Zum Glück kannte ich einst einen Löwen, der ein echtes bewundernswürdiges Vorbild war, grossherzig, mutig, immer bereit sein Leben zu riskieren für eine schwaches Wesen in Not.



Ein Hoch auf alle Löwen und die, die es erst noch werden wollen.




*
 
Nun fragt ihr euch sicher: Was ist denn so unwiderstehlich an Mauern ?
Es ist das Geheimnisvolle.
Das Verbotene.
Wissen müssen oder auf der Stelle.


#

Mauern sollten nicht ignoriert werden, wie könnte man es, wenn man doch auch nur die andere Seite erahnt ...

Danke für deinen Text Junos!

---



Wir saßen zusammen auf der Mauer und ließen die Beine baumeln.

>>Es gibt Menschen, welche die Existenz einer Seele bezweifeln.
Sie sagen, die Seele würde nichts wiegen, nicht mal einen Hauch.<<

Ich war betrübt und ließ den Kopf hängen. Der dunkle Wald lag still
und leer vor uns, ausgehaucht, das Leben in den Schatten.

„Nun, dazu gibt es ja auch ernsthafte Experimente.“

Er mochte es, mich hin und wieder zu necken, und für einen Moment
verflog die Traurigkeit.

Dennoch kam ich aus dem Grübeln nicht heraus.

>>Sie glauben auch nicht an Fabelwesen und Seelenverwandtschaft ist
ihnen ein Gräuel, vor dem sie kopflos davonrennen.<

Ich zerriss das Bild von dem Einhorn und ließ es in den Abgrund fallen und schaute den
Papierfetzen zu, wie sie, jeder in seinem eigenen Luftstrudel, den Weg nach
unten fanden.

>>Sie haben ihr inneres Kind verloren – es liegt wie in einen Sarg gepackt
und sie selbst sitzen als Erwachsener auf dem Deckel und fallen in eine Starre<<

„Und nun?“

>>Ich weiß es nicht, ich bin ratlos<<

Wir schwiegen eine Weile und ich dachte:
>>Ist es nicht wundervoll, neben einem Menschen zu sitzen und die
Stille mit ihm zu genießen, ohne den Zwang unbedingt etwas sagen
zu müssen, da sonst die Stille unerträglich wird?<<

„Lass uns hier bleiben und warten bis die Sonne untergeht. Wir beobachten einfach
was passiert.“

Ich nickte stumm.


Wir schauten den Insekten zu, die in den Sonnenlichtstrahlen tanzten.

>>Darf ich dir was vorlesen?<<

„Ja, sehr gerne“.

[Wir liebten es, dem anderen selbstgeschriebene Texte, oder
alte klassische Gedichte vorzulesen]



Zusammenhänge

Lebendgem Tempel gleicht das Wesen der Natur,
Aus seinen Säulenreihn tönt tief geheimes Flüstern,
Durch Wälder geht der Mensch, wo Zeichen ihn umdüstern,
Die stillvertrauten Blicks verfolgen seine Spur.

Geheim verschmelzend wie das Echo fernster Klüfte,
In großer Einheit und voll dunkeltiefer Macht,
Weit wie des Äthers Glanz und die gewaltge Nacht,
Antworten Töne rings und Farben sich und Düfte.

Gerüche sind, wie Duft, der über Kindern ruht,
Grün wie die Wiesen, sanft wie der Hoboen Klingen,
Und andre, die verderbt, reich und voll stolzer Glut,

Still atmend in der Kraft von unbegrenzten Dingen,
Wie Ambra, Benzoe und fremden Weihrauchs Flut,
Stolz tönend den Triumph von unsrem Geist und Blut.


...
 
Zusammenhänge

Lebendgem Tempel gleicht das Wesen der Natur,
Aus seinen Säulenreihn tönt tief geheimes Flüstern,
Durch Wälder geht der Mensch, wo Zeichen ihn umdüstern,
Die stillvertrauten Blicks verfolgen seine Spur.

Geheim verschmelzend wie das Echo fernster Klüfte,
In großer Einheit und voll dunkeltiefer Macht,
Weit wie des Äthers Glanz und die gewaltge Nacht,
Antworten Töne rings und Farben sich und Düfte.

Gerüche sind, wie Duft, der über Kindern ruht,
Grün wie die Wiesen, sanft wie der Hoboen Klingen,
Und andre, die verderbt, reich und voll stolzer Glut,

Still atmend in der Kraft von unbegrenzten Dingen,
Wie Ambra, Benzoe und fremden Weihrauchs Flut,
Stolz tönend den Triumph von unsrem Geist und Blut.


...

Super, das Gedicht.
Mystisch. Spricht alle Sinne an.:thumbup:


>>Es gibt Menschen, welche die Existenz einer Seele bezweifeln.
Sie sagen, die Seele würde nichts wiegen, nicht mal einen Hauch.<<

Ich war betrübt und ließ den Kopf hängen. Der dunkle Wald lag still
und leer vor uns, ausgehaucht, das Leben in den Schatten.

„Nun, dazu gibt es ja auch ernsthafte Experimente.“

Das Gewicht der Seele

Nun seinen wir doch mal ehrlich, haben wir nicht schon genug alltägliche Lasten zu tragen, dass jetzt auch noch die Seele zusätzliches Gewicht zusteuern soll ?
So wie ich das sehe ist die Seele eher dazu da Flügel zu verleihen und das Leben zu erleichtern.
Wie würde das denn aussehen die Laborexperimente mit der Seele, wenn es denn einem ehrgeizigen Wissenschaftler gelänge diese einzufangen ?
Wäre das dann so grausam wie Tierexperimente ?
Erst wird sie nur gemessen und gewogen und in kleine Reagenzgläser eingesperrt zur besseren Beobachtung.
Und später dann wird vielleicht Strom durchgejagt, wird man versuchen sie zu teilen,zu verändern, zu klonen.

Und wozu das alles ?

Der grössenwahnsinnige Wissenschaftler von heute will auch noch die göttliche Seele beherrschen, alles unter dem Vorwand doch nur einen Beweis zu suchen ?

Das wird nie passieren.
Wer braucht denn Beweise ?

>>Sie glauben auch nicht an Fabelwesen und Seelenverwandtschaft ist
ihnen ein Gräuel, vor dem sie kopflos davonrennen.<

Ich zerriss das Bild von dem Einhorn und ließ es in den Abgrund fallen und schaute den
Papierfetzen zu, wie sie, jeder in seinem eigenen Luftstrudel, den Weg nach
unten fanden.

Das Bild vom Einhorn magst du zerreissen und das Einhorn schaut erstaunt aus der Entfernung zu.
"Wiese brauchen die Menschen denn gegenseitige Zustimmung um
die "Realität" auszukosten ?"
Es ist ja nicht so wie bei Peter Pan, dass wir verschwinden wenn niemand mehr an uns glaubt.
Wirf den Sattel rauf und los gehts.

>>Sie haben ihr inneres Kind verloren – es liegt wie in einen Sarg gepackt
und sie selbst sitzen als Erwachsener auf dem Deckel und fallen in eine Starre<<

„Und nun?“

Nicht die Welt musst du retten, nur dein eigenes inneres Kind.
Lass deine eigenen Ängste vom Winde zerstreuen.




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:danke:Das gefällt mir vom Stil sehr gut nur inhaltlich muss ich wiedersprechen.



Löwe und Leopard



In meiner Zeit im Käfig hatte ich einen löwigen Nachbarn.

Gern schwärmte er von seiner Zeit als König des Dschungels und wie ihn jeder bewundert und respektiert hatte.

"Wo sind sie denn jetzt wo du sie brauchst, deine Freunde ?" fragte ich ihn .

"Das Leben ist undankbar" sagte er, doch brauche ich niemanden, bin mir selbst genug.

Am nächsten Tag hatte er sich einfach in Luft aufgelöst und mich meinem Schicksal überlassen.



So bekommt man aber keinen Respekt; sagte ich mir.

Weiss er denn nichts von der besonderen ,priviligierten Aufgabe, die er für die Gemeinschaft zu erfüllen hat ?



Dieses Verhalten erinnerte mich an einen Cousin von mir.

Im strömendem Regen war er einst an der Höhle eines Löwen vorbeigekommen, der gerade eine rauschende Party gab.

"Einzelgänger sind hier nicht willkommmen." wurde er von seiner Majestät angeherrscht und die Tür schlug ihm vor der Nase zu.

Drinnen hörte man die Affen ihre Spässe machen, aber klar, Affen in der Verspieltheit ihres Seins werden auch nicht als Konkurrenten wahrgenommen und sind deshalb geduldet.

Gibt es tatsächlich nichts, was ein Löwe vom Tiger lernen könnte, oder von einer Ameise, einer Giraffe, dem Flusspferd ?

Sein Hochmut wird ihn eines Tages zu Falle bringen, sagte sich der schlaue Leopard und zog sich zum Meditieren in die Krones eines Baumes zurück, wo sich auch gleich ein Baumgeist zu ihm gesellte.



Und wollen wir nun tatsächlich darüber diskutieren ob ein Löwenfell als Bettvorleger würdiger ist im Vergleich zum Leopardenfell ?



Zum Glück kannte ich einst einen Löwen, der ein echtes bewundernswürdiges Vorbild war, grossherzig, mutig, immer bereit sein Leben zu riskieren für eine schwaches Wesen in Not.



Ein Hoch auf alle Löwen und die, die es erst noch werden wollen.




*

das ist nicht das rudel das ich kennenlernte. mut ist diesen löwen als wort nichts, nur als handlung können sie es verzehren. weisheit ist diesen als wort nichts, nur als abwägung hat es ihnen einen wert.

wie schwer mag es sein, worte und was die worte sagen wollen zu unterscheiden? nicht extrem an die oberflächlichkeit des löwens brüllen zu glauben sondern das brüllen als natürlich zu betrachten und nicht als göttlich.

"welche idee ist nicht echt?", fragt sich der löwe. "werde ich gejagt? Vermieden? Hinterfragt?" das ist diesem schlag löwen gleich. oh manch schlaue gazelle denkt, löwen reden nur von sich und trotzdem denkt dieser löwe: "Und wenn nicht?"

"Freunde!", brüllt der löwe, "redest du von freundschaft oder von enttäuschung? beides kannst du unter den schirm der freundschaft stellen."
"Allein!", brüllt der löwe, "zur not ja! doch wie blind müsst ich sein, wie zahnlos mein stolzes maul, wenn ich keine freundschaft schätzen könnte, sondern nur des freundschafts scheitern? oh allein ist weder mensch noch tier ein schönes wesen. was solls? eins und eins sind zwei, auch löwen können rechnen."

"Einzelgänger!", brüllt der löwe, "wer könnte mir ein nachahmer, nachmacher sein? wer ist ein zweizelgänger, zweifelgänger? Du etwa, leopard, der du schmerz spürtest wegen des allein seins?"

"Konkurrenz!", brüllt der löwe, "wo ist sie jemals wichtig ausser vielleicht ein oder zweimal im leben? wer brüllt lauter? ein löwe oder ein leopard?"

"Affen!", brüllt der löwe, "affen sind meine freunde. nennen sie sich auch menschen, löwen, leoparde, ameisen, giraffen, flusspferde und sumpfkühe und dennoch lachen sie drüber wie ich sie anbrülle."

"Lernen!", brüllte der löwe, "es gibt nichts zu lernen aber dazuzulernen! tschutschu!"

"Fall!", lachte der löwe, "ich bin immer nur runtergefallen wo ich raufklettern wollte um zu schauen ob ich es kann."
 
Es war einmal ein Künstler,



und der war verrückt.

Das machte ihm nichts aus, denn so erschien ihm die Welt in einem anderen Licht.

Was anderen zu hoch war fand er gradezu tiefsinnig.

Schräge Dinge fand er gerade banal.

Kreisende Formen mochte er nicht denn sie eckten an in seiner Welt der Besonderheiten.

Was war seine message ?

Vielleicht hatte er eine und vielleicht auch nicht.

Verstehen tat er sie jedenfalls selbst nicht.

Und das war gut so.

Denn wenn man zuviel versteht kann einen das geradezu in die Verzweiflung treiben.

Man wird verrückt davon.

Ach ja, das war er ja schon.

Er müsste also normal werden.

Hilfe, nur das nicht.

Verrücktheit ist Freiheit, auf eine ganz spezielle getwistete Art jedenfalls.

Bekannt ist auch die zwanghafte Verrücktheit, was die Hölle sein kann weil schwierig draus entfliebar.

Schliesslich haben wir noch die gepielte Verrücktheit die in gewissen Kreisen in ist.

"Gebt mir Aufmerksamkeit liebe Welt" sagt sie,"Ich bin ein ganz besonderes kleines Würstchen."

"Hier hast du etwas Senf Künstler und nun gib Ruhe."




#
 
Unabhängigkeiten





Vollkommen unabhängig hänge ich bald an dem Strick,

welchen ich mir selber gedreht.

Der Henker sah aus wie gehängt

mit seinen hängenden Körperzügen,

an diesem verhängnisvollen Morgen.

"Lebst du schon oder hängst du noch ?"

Der Kerl versuchte auch noch witzig zu sein.

Das Abhängen mit coolen Dudes

hatte ich mir anders vorgestellt.

Früher war ich bewundert für meine Standfestigkeit.

Nun mache ich bald den Flugsaurier.

Wer nie gehängt war liess sich vermutlich auch nie fallen, sagte ich mir.

Wenigstens kenne ich nun Weg und Ziel meines zukünftigen Lebens.

Keine schweren Gedanken mehr an des Lebens Abhängigkeiten.

Mit meinem letzten Atemzug werden alle Gedanken befreit in den Himmel steigen.

Mit meiner letzten Bewegung trete ich dem Henker ins Gehänge.

Bodenständig wie ich immer schon war.



§
 
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Du musst nicht großartig sein, um etwas zu beginnen – aber du musst etwas beginnen, um großartig zu sein. Z. Ziglar
§

und was wäre da das abbrechen vom aste? davor noch lieber alles riskieren und abenteuer erleben. dazulernen und gehen wenns so weit ist. jetzt alles verlieren, nur nicht sich selbst, und alles probieren was schön ist. ohne angst vor der zukunft ohne trauer an die vergangenheit, die baumeln alle wie ein nicht denkendes blättchen am aste vor sich hin und her, vor und zurück bis einer sie findet und in sein heftchen einklebt, wie schön und wertvoll es doch ist.
nachts braucht es lieben sauerstoff, und tagsüber schenkt es mehr als es verbraucht. noch soviel zu probieren um irgendwann reicher irgendwo wie ein abgestorbenes blatt zu boden zu rieseln um den neuen blättern platz zu machen, anstatt daran zu baumeln, wie als gehörte es noch dahin, jetzt wo es nicht mehr dahingehört, und nicht da sein wollte, als es das tat.
 
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