Ihr seid jetzt Politiker

lazpel schrieb:
Doch, es beantwortet die Frage, warum ich Gentechnik befürworte.
Genau, doch es beantwortet nicht, warum die gentechnik genutzt werden sollte.

Ich kann auch die Sahara per kanal bewässern - doch hat man zuvor immerhin herausgefunden, dass der Boden dann hoffnungslos versalzen würde.
Bei der gentechnik sind Ursache und Wirkung leider nicht so klar zu prognostizieren.

lazpel schrieb:
Weil dadurch Millionen Hungernde zu Essen bekämen. Und welche Risiken meinst Du?
Die Kernkraft sollte auch das Energieproblem auf elegante Weise lösen - damals ahnte keine Sau etwas von der Macht der Radioaktivität, zehntausendejahrelangen Halbwertzeiten etc.
Das Lagerungsproblem ist weiterhin völlig ungelöst - eine tickende Zeitbombe...

Interessant ist, daß es angeblich immer im Interesse der armen hungernden dieser Welt geschieht, wenn Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen dafür kämpfen, wieder mal eine neue Technologie einsetzen zu dürfen - und am besten gleich im offenen Feldversuch.
Die blanke Heuchelei.

Stichwort Welthunger: hervorstechendes Merkmal vieler neuer gen-Getreidesorten ist, daß sie nur einmal ausgesät werden können! Der Bauer in indien oder anderswo müßte sie also jedes Jahr teuer wieder bei amerikanischen, britischen oder deutschen Multis wieder einkaufen.
und tut ers nicht, konkurrieren ihn europäische und amerikanische Groß-Agrar-Firmen mal eben nieder mit ihren Hochleistungs-Gen-Mist.


lazpel schrieb:
Krebs gibt es schon seit Menschheitsgedenken, Krebs ist eine auf Zellebene ausgelöste Krankheit, und sie ist nur durch Gentechnik überhaupt fassbar, da hierdurch die Zellbildung beeinflusst werden kann. Das gilt auch für alle weiteren vererbbaren Krankheitsbilder. Was haben Antibiotika mit Genen zu tun?
Bist du dir da sicher? Woher willst du wissen, wann und wie genau welche Krankheiten entstanden sind und wie sie sich im Laufe der jahrhunderte entwickelt haben? um sich greifende Allergien, antibiotika-resistente Grippestämme sind z.T. erst das produkt der modernen Biotechnologie.
Von HIV und seiner nach wie vor umstrittenen Herkunft ganz zu schweigen...

Asbest wurde 20-30 jahre für bedenkenlos gehalten - logisch, setzt die tödliche Wirkung doch meist erst nach etwa 20 jahren ein.
Erinnert sei auch an Contergan, galt ja auch lange als völlig unbedenklich.

Die Anti-Baby-Pille scheint unbedenklich bisher - aber es ergießt sich ein nie gekanter Hormoncocktail in die Natur, vorbei an allen Klärwerksmöglichkeiten dieser Erde.
In einzelnen Flüssen deutschlands verändern sich im Zuge dessen bereits die Fischpopulationen...

was ich damit sagen will: bei neuen, revolutionären technologien überschaut niemand die risiken, nicht mal ansatzweise.
Bei der gentechnik kann das überaus fatal werden, das ist nicht so einfach, wie mal aus allen gebäuden den Asbest zu entfernen.
Was da ins Rollen kommt, ist nicht wieder einzusperren, das ist nicht so, wie wenn ich mal einfach Contergan schnell wieder vom markt nehme.
Es ist draußen und wirkt - und keiner weiß, in welche Richtungen es alles wirkt.

lazpel schrieb:
Welche Gen-Defekte sollen durch genetisch geänderte Nahrungsmittel entstehen können?
Daß keiner welche sieht und ich dir keine nennen kan - wenige Jahre nach den ersten versuchen in USA - bedeutet nicht, daß es keine gibt/geben wird, nicht wahr?

Am Gen-Wesen soll die Menscheit Gen-esen? Wers glauben mag...

Liebe Grüße, Stephan
 
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Hallo Stephan,

Stephan schrieb:
Ich kann auch die Sahara per kanal bewässern - doch hat man zuvor immerhin herausgefunden, dass der Boden dann hoffnungslos versalzen würde.
Bei der gentechnik sind Ursache und Wirkung leider nicht so klar zu prognostizieren.

Auch bei der Gentechnik sollte zunächst genauestens geprüft werden welche Auswirkungen ein gezielter Eingriff haben könnte.

Stephan schrieb:
Die Kernkraft sollte auch das Energieproblem auf elegante Weise lösen - damals ahnte keine Sau etwas von der Macht der Radioaktivität, zehntausendejahrelangen Halbwertzeiten etc.
Das Lagerungsproblem ist weiterhin völlig ungelöst - eine tickende Zeitbombe...

Ja, aber es ist ein Trugschluss, anzunehmen, daß technologischer Fortschritt grundsätzlich abzulehnen ist, nur, weil eine spezielle Technologie im Nachhinein gescheitert ist.

Stephan schrieb:
Interessant ist, daß es angeblich immer im Interesse der armen hungernden dieser Welt geschieht, wenn Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen dafür kämpfen, wieder mal eine neue Technologie einsetzen zu dürfen - und am besten gleich im offenen Feldversuch.

Andererseits: Wer hat das Geld, in die Gentechnik-Forschung zu investieren? Ein Familienunternehmen, welches Süßigkeiten verkauft, wohl kaum. Natürlich ist zunächst einmal Kapital notwendig, um die Forschung zu finanzieren. Und kapitalträchtig sind nunmal die großen Firmen.

Was ist daran schlimm?

Stephan schrieb:
Stichwort Welthunger: hervorstechendes Merkmal vieler neuer gen-Getreidesorten ist, daß sie nur einmal ausgesät werden können! Der Bauer in indien oder anderswo müßte sie also jedes Jahr teuer wieder bei amerikanischen, britischen oder deutschen Multis wieder einkaufen.
und tut ers nicht, konkurrieren ihn europäische und amerikanische Groß-Agrar-Firmen mal eben nieder mit ihren Hochleistungs-Gen-Mist.

Da gebe ich Dir recht, daß dies ein Problem darstellt. Man müßte diese Art der Ausbeutung durch regulierende Eingriffe verhindern.

Stephan schrieb:
um sich greifende Allergien, antibiotika-resistente Grippestämme sind z.T. erst das produkt der modernen Biotechnologie.

Grippestämme sind Viren, die sind in jedem Falle Antibiotika-resistent.. denn Antibiotika helfen nur gegen Bakterien.

Stephan schrieb:
was ich damit sagen will: bei neuen, revolutionären technologien überschaut niemand die risiken, nicht mal ansatzweise.

Was durch eine gute fundierte Forschung allerdings verhindert werden kann.

Stephan schrieb:
Bei der gentechnik kann das überaus fatal werden, das ist nicht so einfach, wie mal aus allen gebäuden den Asbest zu entfernen.
Was da ins Rollen kommt, ist nicht wieder einzusperren, das ist nicht so, wie wenn ich mal einfach Contergan schnell wieder vom markt nehme.
Es ist draußen und wirkt - und keiner weiß, in welche Richtungen es alles wirkt.

Du arbeitest mit einer Angst, die Du eigentlich garnicht spezifizieren kannst. Warum?

Stephan schrieb:
Daß keiner welche sieht und ich dir keine nennen kan - wenige Jahre nach den ersten versuchen in USA - bedeutet nicht, daß es keine gibt/geben wird, nicht wahr?

Gentechnisch behandelte Früchte werden schon seit einiger Zeit verkauft. Und bisher gab es keine schlimmeren Nebenwirkungen.

Stephan schrieb:
Am Gen-Wesen soll die Menscheit Gen-esen? Wers glauben mag...

Bisher, bis auf eine unspezifizierte Angst und eine generelle Technologieablehnung Deinerseits, spricht nichts dagegen, meiner Auffassung nach :)

Gruß,
lazpel
 
Hallo lazpel,
lazpel schrieb:
Auch bei der Gentechnik sollte zunächst genauestens geprüft werden welche Auswirkungen ein gezielter Eingriff haben könnte.
Und wie? Da wären Langzeitstudien m.E. erforderlich, über viele jahre.
lazpel schrieb:
Ja, aber es ist ein Trugschluss, anzunehmen, daß technologischer Fortschritt grundsätzlich abzulehnen ist, nur, weil eine spezielle Technologie im Nachhinein gescheitert ist.
da gebe ich dir selbstverständlich Recht. Dennoch bevorzuge ich den Grundsatz: nicht alles, was technisch möglich ist oder scheint, muß auch gemacht werden.
lazpel schrieb:
Andererseits: Wer hat das Geld, in die Gentechnik-Forschung zu investieren? Ein Familienunternehmen, welches Süßigkeiten verkauft, wohl kaum. Natürlich ist zunächst einmal Kapital notwendig, um die Forschung zu finanzieren. Und kapitalträchtig sind nunmal die großen Firmen.
Die wichtigere Frage ist: wer braucht die gentechnik wirklich und wofür? Braucht sie der indische bauer? Oder der nordafrikanische? Oder braucht sie eher der Chemie- und Pharma-Multi - als neues Marktsegment für neue profite?
lazpel schrieb:
Du arbeitest mit einer Angst, die Du eigentlich garnicht spezifizieren kannst. Warum?
ist diese Angst deshalb per se zu negieren? weil ich sie noch nicht anhand von fakten spezifizieren kann?
wievieles stellt sich im nachhinein als schädlich für den Organismus heraus - und zwar nur, weil es menschen gab, die mit ihren meist unspezifizierten Ängsten nicht locker gelassen haben, die sich nicht von irgendwelchen offiziellen Erklärungen einlullen ließen. Bis Wissenschaftler es aufgriffen. Eine Gegenöffentlichkeit schufen...
lazpel schrieb:
Gentechnisch behandelte Früchte werden schon seit einiger Zeit verkauft. Und bisher gab es keine schlimmeren Nebenwirkungen.
schlimm genug - da war nicht viel mit gründlichen Langzeitstudien im Vorfeld, hm?
Und was beweist das?
woher willst du wissen, dass es nicht schon längst welche gibt? wer sagt dir, dass es nicht schon gravierende auswirkungen auf andere Pflanzen, auf Insekten, Pflanzenfresser, Vögel etc. gibt? Die eínes tages auch beim menschen landen (was gar nicht nötig ist - wenn das überaus sensible ökologische Gleichgewicht bei Pflanzen oder Tieren massiv gestört wird, reicht das doch schon aus für eine ökologische Katastrophe.

Ich bin nicht technologiefeindlich, lazpel.
Aber ich bin um einiges skeptischer geworden, was die Segnungen der technologischen Revolution betrifft. Vieles davon schafft mehr Probleme als es löst.
Wie lange hat die Menschheit gebraucht, um zu begreifen, wie schnell ein sensibles Ökosystem irreparabel schaden nehmen kann - auch wenn der sichtbare Schaden erst Jahre oder Jahrzehnte später eintreten mag.

Willst du beim Treibhauseffekt auch erst die negativ-Wirkungen voll abwarten, bis du dir sagst, hm, tun wir mal was dagegen?

Der Bauer, den es vor den ganzen pestiziden und Herbiziden gruselte, konnte diese Angst gewiß auch nicht näher begründen. Er konnte nur sagen: das zeug kommt mir nicht auf meine felder.
Und? er hatte recht.
er erntet vielleicht weniger, aber sicherlich das gesündere Gemüse.

Ich halte unser gen-technisches Wissen für derart in den Kinderschuhen begriffen, daß mir schlecht wird bei dem gedanken, wie erfolgsgeile Wissenschaftler in ihrem Größenwahn damit herumspielen. obgleich sie gerade mal die Spitze des Eisbergs von ferne gesichtet haben.
und schon glauben sie, sie würden alles über die Arktis wissen, und benehmen sich entsprechend.


Ich komme zurück auf meine Frage:

Brauchen wir die Gentechnik wirklich???

Liebe Grüße, Stephan
 
Stephan schrieb:
Hallo lazpel,

das beantwortet die Frage aber nicht wirklich.

warum muß ich die wüste fruchtbar machen und dafür diese risiken eingehen?
warum muß ich die gentechnik nutzen, um krankheiten zu bekämpfen, von denen ich etliche mit zivilisations-giften, übernutzung von antibiotika etc. erst geschaffen bzw. verstärkt habe?

womit bekämpfe ich die durch die gentechnik neu verursachten massenhaften gen-defekte???

Liebe Grüße, Stephan
hi stephan,
deine haltung bezgl. der gentechnik ist kein einzelfall aber dennoch nicht
die einzig richtige.
erstens kommt sie sowieso und zweitens produziert hier die fachliche kenntnis
eine positive haltung. die gentechnik ist die wissenschaft der zukunft die
wirtschaftlich und medizinisch der welt eine neue zukunft mit kollektivem
esprit schenken wird. ich glaube manchmal viele haben einfach nur angst
man könnte das blödgen wegmanipulieren.
ich bin entschieden für genforschung und finde es sehr traurig wenn hier
in der brd z.b. landwirtsch. forschungsfelder von radikalen gegnern zerstört
werden und ein pharmakonzern nach dem anderen ins tolerantere europa gen england, irland, griechenland und türkei abwandern und dort (z.b.zuletzt
in spanien) 3000 und mehr arbeitsplätze schaffen. ich habe kinder und ich
hätte gerne dass sie keinem ausanderungszwang ausgesetzt werden nur
weil man die zukunftsmusik nur im ausland spielt und hierzulande eine eng-stirnige und zudem unwissende haltung herrscht.
liebe grüße
silke
das
 
hi silke,

tja, mit der schaffung von arbeitsplätzen kann man heutzutage fast alles begründen. erlaubt und gut ist alles, was arbeit schafft...
das ist das gängige erpressungsargument auch von unternehmen und konzernen...

ne, so einfach ist das nicht.

vor ein paar Jahren wurde erstmals der genetische code komplett aufgeschrieben.
was genau womit wie interagiert - da sind wir vermutlich noch jahrzehnte von weg...

ich warne einfach davor, eine technologie, die völlig in den kinderschuhen steckt und die noch keiner ansatzweise überblicken kann, auf den planeten loszulassen.

leider gibt es da keine trennung - die, die es nicht wollen, werden im fall des falles genauso drunter zu leiden haben wie die, diejenigen, die mit einem zuweilen fanatischen glauben an die "wundertechnologie die alle probleme lösen wird" herumlaufen.

das größte problem ist im menschen selbst und zwischen den menschen - das wird mit keiner technologie zu lösen sein, auch nicht genetisch.

ja, und ich habe durchaus angst, daß einer auf die idee kommt, und anfängt mal genetisch am menschen rumzuspielen.
erzähle mir keiner, daß das in bestimmten militär- und geheimdienstkreisen nicht gemacht werden wird.
die geheime entwicklung biologischer waffen überall in der welt sollte allen doch nun wirklich warnung genug sein.
der schritt zur gen-waffe ist ein sehr kleiner.

du verhinderst das dann ja?

Liebe Grüße, Stephan

p.s.
wer aus bse und der entstehungsgeschichte nichts gelernt hat...
wer hätte damals schon vermutet, was das verfüttern von tiermehl an rinder mal auslösen könnte...
allenfalls unspezifizierte, technologiefeindliche angstmacher, hm?

pps: ich bin froh, daß es engagierte menschen gibt, die sich nicht einfach ein Gen-Feld vor die nase setzen lassen.
Haben die Politiker dafür ein mandat? Wo die mehrheit der bevölkerung klar gegen gentechnisch manipulierte Lebensmittel ist?
 
hi stefan,
wir haben ja schon die atomwaffen, die bedrohung genug für die menschen
sind und sicher wird man auch auf genetischem gebiet dahingehend experimentieren. das liegt in der natur des menschen (jedenfalls solange
wir testosterone überaktivität nicht genetsch optimieren). aber es liegt
auch in der natur des menschen zu forschen und neue kulturen zu begründen
auf neuen denkstrukturen, wenn die alten im sterben liegen und nicht mehr
weiterführen. und so wie die letzten 14 jahre gutes und schlechtes im bereich
computertechnik entstanden ist und sich alles irgendwann einpendelt., wo wird
es auch mit der gentechnik sein die die nächsten 14 jahre die hauptentwicklung darstellen wird. das mit den arbeitsplätzen da gebe ich dir
vollkommen recht, das darf nicht das hauptargument sein, daher möchte ich
betonen, dass das einzig ein nebeneffekt ist. mein hauptargument ist,dass
diese technik langfristig umweltfreundliche ,humane komponenten in sich trägt und der überproduktion und auslaugung der böden ect. entgegenwirkt.
das bild von den wissenschaftlern die böse sind und mit ihrer forschung unheil
m sinn haben ist aberne christliche politik weil sie mit jeder neugewonnen
wissenschaftlichen erkenntnis ein stück mystk verlieren.
liebe grüße
silke
 
Hallo Stephan,

Stephan schrieb:
Hallo lazpel,
Und wie? Da wären Langzeitstudien m.E. erforderlich, über viele jahre.

Normalerweise werden Laborversuche durchgeführt, danach werden die GVO (Abkürzung für "Genetisch veränderte Organismen") in freiher Wildbahn ausgesetzt und getestet.

Hierzu gabs erst kürzlich neue, schärfere Regeln durch die EU. So muß dafür gesorgt werden, daß die freie Verbreitung dieser Pflanzen eingedämmt wird (diese Vorschrift hat andererorts zu den von Dir genannten Hybriden geführt , deren Früchte selbst nicht wieder neue Pflanzen wachsen lassen).

Stephan schrieb:
da gebe ich dir selbstverständlich Recht. Dennoch bevorzuge ich den Grundsatz: nicht alles, was technisch möglich ist oder scheint, muß auch gemacht werden.

Nein - wie gesagt, man muß genauestens forschen, welche Auswirkungen ihre Anwendungen haben. Der Gesetzgeber muß regulierend eingreifen, und z. B. verhindern, daß GVOs aus Tieren oder gar Menschen hergestellt werden können, er muß außerdem verhindern, daß wirtschaftliche Monopole die neuen Erkenntnisse für Jahrzehnte blockieren.

Aber all diese Notwendigkeiten sprechen natürlich nicht gegen eine generelle Nutzung und Befürwortung einer Technologie.

Stephan schrieb:
Die wichtigere Frage ist: wer braucht die gentechnik wirklich und wofür? Braucht sie der indische bauer? Oder der nordafrikanische? Oder braucht sie eher der Chemie- und Pharma-Multi - als neues Marktsegment für neue profite?

Sowohl als auch. Die ersteren, um vielleicht überhaupt erst anbauen zu können wirtschaftlich, und die letzten, um ihre Aktionäre und Mitarbeiter zu bezahlen.

Stephan schrieb:
ist diese Angst deshalb per se zu negieren? weil ich sie noch nicht anhand von fakten spezifizieren kann?

Natürlich nicht. Angst ist halt ein Gefühl, welches man nur mit Konfrontation mit dem Thema bearbeiten kann.

Aber Angst darf nicht der Grund sein, in diesen Bereichen nicht zu forschen, um vielleicht die Ergebnisse zu liefern, die die von mir genannten Ziele vielleicht doch eines Tages ermöglichen.

Stephan schrieb:
wievieles stellt sich im nachhinein als schädlich für den Organismus heraus - und zwar nur, weil es menschen gab, die mit ihren meist unspezifizierten Ängsten nicht locker gelassen haben, die sich nicht von irgendwelchen offiziellen Erklärungen einlullen ließen. Bis Wissenschaftler es aufgriffen. Eine Gegenöffentlichkeit schufen...

Andererseits läufst Du dann Gefahr, aus lauter Paranoia Verschwörungstheorien aufzustellen, die widerum keiner sachlichen Basis entsprechen. Man muß bei alledem sachlich abwägen, und muß die Ergebnisse der Forschungen prüfen. Nur so kann man erkennen, ob und wenn ja welches Gefahrenpotential latent möglich ist.

Stephan schrieb:
schlimm genug - da war nicht viel mit gründlichen Langzeitstudien im Vorfeld

Es gab Studien dazu, die Früchte wurden über mehrere Jahre in abgesetzen Biotopen gepflanzt und überprüft.

Stephan schrieb:
Und was beweist das?
woher willst du wissen, dass es nicht schon längst welche gibt? wer sagt dir, dass es nicht schon gravierende auswirkungen auf andere Pflanzen, auf Insekten, Pflanzenfresser, Vögel etc. gibt? Die eínes tages auch beim menschen landen (was gar nicht nötig ist - wenn das überaus sensible ökologische Gleichgewicht bei Pflanzen oder Tieren massiv gestört wird, reicht das doch schon aus für eine ökologische Katastrophe.

Und wie sollte diese Katastrophe aussehen?

Stephan schrieb:
Ich bin nicht technologiefeindlich, lazpel.
Aber ich bin um einiges skeptischer geworden, was die Segnungen der technologischen Revolution betrifft. Vieles davon schafft mehr Probleme als es löst.

Vieles löst allerdings auch Probleme, und vieles hat das Potential, Probleme zu lösen. Und diese Potentiale müssen geprüft und im Falle einer Unbedenklichkeit ausgeschöpft werden.

Stephan schrieb:
Willst du beim Treibhauseffekt auch erst die negativ-Wirkungen voll abwarten, bis du dir sagst, hm, tun wir mal was dagegen?

Nein, nur ich sehe den Zusammenhang mit genetisch geänderten Nahrungsmittel hier nicht. Wie ich schon schrieb, man kann nicht generell technische Neuerungen ablehnen, nur weil andere Techniken zu Problemen geführt haben.

Stephan schrieb:
Ich halte unser gen-technisches Wissen für derart in den Kinderschuhen begriffen, daß mir schlecht wird bei dem gedanken, wie erfolgsgeile Wissenschaftler in ihrem Größenwahn damit herumspielen. obgleich sie gerade mal die Spitze des Eisbergs von ferne gesichtet haben.

Der genetische Code mit sämtlichen Abhängigkeiten ist vor seiner Entschlüsselung. Und der Tag, an dem das geschafft sein wird, liegt bereits sehr nahe.

Stephan schrieb:
Brauchen wir die Gentechnik wirklich???

Aus meiner Sicht ja, denn sie hat das Potential, die Probleme zu lösen, die ich bereits ansprach.

Gruß,
lazpel
 
Hi Lazpel

lazpel schrieb:
durch veränderte Grundnahrungsstoffe zu erreichen, daß diese z. B. auch im Wüstensand wachsen können, oder in Polarregionen, mit sehr wenig Wasser, und um dadurch eine Versorgung auch armer Länder mit Nahrungsmitteln zu erreichen, und dies ohne den großen Einsatz von Resourcen.
Kann mir vorstellen, dass das eine radikale Klimaveränderung nachziehen würde.

lazpel schrieb:
Mittel gegen derzeit unheilbare, da teilweise genetisch basierte, Krankheiten zu finden, wie z. B. Krebs oder Diabetes oder ähnliches.
Das wäre wünschenswert.

liebe grüsse
 
@ Lazpel

Im Grunde teile ich Deine Ansicht.
Aber die Gefahr des Missbrauchs ist immer gegeben.
Und, soweit ich da richtig informiert bin, sind die Gesetze zur Regelung in den USA weit weniger streng als bei uns.

lg
 
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Ich befürworte Gen-Technik absolut nicht.
Der Mensch übersieht dabei einige Kriterien.
1. Auch in der Natur gibt es eine Gesamtheit - bestehend aus Körper, Geist und Seele und es läßt sich nicht grundsätzlich alles nur über den körperlichen Weg steuern - sprich Biologie und die damit verbundene Technik.
2. Der Mensch kann die Natur nicht kontrollieren. Sie hat ein Eigenleben, das sich immer wieder zeigt. Vor 30 Jahren konnte auch keiner absehen, welche Auswirklungen es hat, wenn Berge abgeholzt werden, um Skipisten zu schaffen, oder wie es sich auswirkt, wenn der halbe Regenwald fehlt. Wir wissen auch jetzt noch nicht, ob es eine Auswirkung hat, wenn bestimmte Tiergattungen ausgerottet sind.

Der Welthunger ist immer ein gutes Argument, ein Vorwand, um bestimmte Aktionen zu starten. Doch die Erde hat genügend Resourcen und im Grunde müßte niemand hungern. Es gäbe andere Möglichkeiten, als Gene zu manipulieren.

Hat hier jemand vom Wunder von Findhorn gehört? Vier Leute haben in einer kargen Gegend in Schottland allein mit einfühlen in das Wesen der Natur einen wundervollen, reichhaltigen und ergiebigen Garten geschaffen - ohne Gentechnik.

Gentechnik und Atomtechnologie erinnern mich immer wieder an Goethes Zauberlehrling. In diesem Fall sind die Zauberlehrlinge die Wissenschaftler. Hoffentlich gibt es auch einen Zaubermeister.

Angst ist ein natürlicher Bestandteil im Wesen des Menschen. Angst macht vorsichtig und hat zu vielen Zeiten dazu geführt, daß der Mensch nicht immer blind in Gefahren rannte. Wenn Angst nicht zur Phobie wird, kann sie sehr hilfreich sein.

Noch eine Frage am Rande: Wie läßt sich esoterisch leben, wenn man die universellen Gesetze nicht achtet?

Alles Liebe
Moonrivercat
 
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