Ihr seid jetzt Politiker

Ritter Soletti schrieb:
Mein Endziel z.B. wäre keine Arbeitslosigkeit... ja Wahnsinn, schwer genug, ich würde es versprechen, aber wenn ich es nicht schaffe, was würden die Leute wohl mich schimpfen? ganz im Ernst



PS: Nie und nimmer zahl ich Schlossteuer, vergesst es

Moin Ritter Soletti

Ich weis nicht ob es wirklich so schwer ist. Wenn man den Wirtschaftsbossen die trotz steigender Gewinne Leute entlassen kräftig genug auf die Füße treten würde, könnte das schon mal ein Anfang sein. Dazu würde ich mir noch ein Menschen von "unten" ins Parlament holen und keine Typen die vom Volk keine Ahnung haben.
Das wäre doch schon mal ein guter Anfang oder?

Gruß
Galahad
 
Werbung:
Ich glaub als erstes würde ich für Transparenz sorgen. Jeder sollte alles über Kontostand- und bewegungen wie auch Wertanlagen (ob nun in Sachwerten, im Außland oder in Wertpapieren) der anderen auf einfachem Wege und ohne die Entstehung von Kosten einsehen können.
Als zweites würde ich die Zinsen, auch Wucher genannt, abschaffen. Das Schul- und Erziehungssystem bedarf ebenfalls einer gründlichen Umstellung und Neuorientierung. Und mindestens ebenso wichtig ist die Umweltpolitik, denn wenn wir so weitermachen, gibts die Erde bald nichtmehr so, wie wir sie kennen

liebe Grüße,
Blau
 
Hallo,

ich würde den Atheismus zur Staatsreligion erheben.

Und Forschung und Wissenschaft mit Förderungsgeldern zum Fortschritt drängen, und ganz besonderes Augenmerk auf die Wiederherstellung eines hohen Lehrniveaus legen.

Der technische Fortschritt bedeuted Wohlstand. Die gute Ausbildung bedeuted einen immerwährenden Nachschub an Forschern und Wissenschaftlern. Das hohe Bildungsniveau würde zu guter Letzt auch Vollbeschäftigung ermöglichen, da wir uns nicht mehr durch die Lohnkosten, sondern nur noch durch die Bildung profilieren können.

Wenn der techinsche Fortschritt die Vollversorgung garantiert (ohne die Abhängigkeit vom Faktor Arbeit), kann auch wieder eine gerechtere Verteilung der Produktionsmittel erfolgen, eine basisdemokratische, sozialistisch geprägte Staatsform wäre sozusagen ein weit entferntes Ziel.

Gruß,
lazpel
 
Ja Elke,
das stimmt schon, aber es ist auch sehr sehr schwer, als faktischer Laie, ohne Zugang zu sehr wesentlichen Kennzahlen und Informationen und ohne vollen Überblick über die realen internationalen Machtmechanismen ein stimmiges, rundes Alternativkonzept zu entwickeln.

ich weiß, es ist nicht gerade der Stoff für ein Esoterik-Forum, dennoch, weil's in den Thread paßt:

Das ist auch eine ganz wesentliche stabilisierende Machtbasis des Systems: die Expertise und damit die Macht der Bürokratie in Ministerien und Behörden
(und diese Macht ist noch stetig wachsend im Informationszeitalter!!)
Sie haben regelmäßig mehr Einblick in und Kontrolle über die wirtschaftlichen und politischen Prozesse als der normale Bundestagsabgeordnete, ja oft mehr als der jeweilige Minister selbst.
(das ist auch ein Erklärungsfaktor, warum der reale Unterschied in der Politik einer bürgerlich-konservativen und einer sozialdemokratischen Regierung seit 1948 schon immer vergleichsweise gering ausfiel.)

Damit ist auch klar, daß der bloße Austausch von personen substantiell nichts ändert. Weder eine neue Parlamentsmehrheit, noch ein "Kanzler der Armen" könnte das System einfach umkrempeln oder ignorieren.
Zumal es in Windeseile seine eigenen Mechanismen der Korruption wirken läßt ("Macht korrumpiert...")

Politiker, aber schon gar höhere Bürokraten sind daher keine reinen Strohpuppen. Sie bilden eine eigene soziale Schicht, mit eigenen Interessen und Zielen und Machtpositionen.
Es ist absurd zu glauben, dass ein Kanzler immer macht, was der Vorstandschef von Siemens oder der Deutschen Bank ihm gerade "befiehlt". Eine solche "Anordnung" ist meistens weder nötig noch sinnvoll.
Es ist vielmehr das natürliche Eigeninteresse der Bürokratie und der politischen Elite, den Status quo möglichst zu erhalten und damit im Zweifelsfall immer im Interesse des international tätigen Groß- und Finanzkapitals zu agieren.

Diese Machtposition und das Eigeninteresse der Bürokratie stellt daher auch für jegliche revolutionäre Bewegung ein sehr großes Problem dar.

Obgleich z.B. die Bolschewiki 1917 eigentlich ein viel stärkeres Beschneiden und Entmachten der alten zaristischen Bürokratie wollten, kamen sie letztlich nicht umhin, im Interesse des weiteren Funktionierens des Riesenreiches einen Großteil der alten Bürokratie unbehelligt zu lassen.
Das las sich bei dem zuvor von Lenin verfaßten "Staat und Revolution" noch ganz anders...

Und heute, fast 100 jahre später, ist die Welt noch ungleich komplexer geworden...

Es war auch wesentlich leichter, noch vor 100 jahren eine nationalstaatliche Alternative zu formulieren als im Zeitalter zunehmend enthemmter Globalisierung...

Man müßte einen berg von Literatur lesen und verdauen und durchdenken, um die Weltökonomie inkl. der bereits angedachten Alternativ-Konzepte voll zu erfassen und zu verstehen, bevor man als Nicht-experte selbst wirklich substantielle gegenkonzepte basteln oder vertreten kann...


Liebe Grüße, Stephan
 
Hallo Stefan,
schöne Umschreibung dafür, daß da ein paar gierige, korrupte Leute sitzen =)

lG
 
Hallo Blau,

habs verstanden. :)

Das faszinierende an der Korruption ist, dass sie dem Korrumpierten meist gar nicht (mehr) bewußt ist!

Mit Korruption ist dabei aber nicht nur das Rüberschieben von Geld gemeint, das ist der kleinste Teil.

Indem du in die Politische Elite und die Bürokratie aufsteigst, wirst du einer von denen; es ist völlig natürlich, dass sich deine Interessenlage ändert, und das oft unbemerkt.
Das meine ich in erster Linie mit der "Korruption durch die Macht..."

und es sind mehr als ein paar handvoll Leute...

Liebe Grüße, Stephan
 
Blau schrieb:
Hallo Stefan,
schöne Umschreibung dafür, daß da ein paar gierige, korrupte Leute sitzen =)

lG
So verstehe ich das nicht "Blau"
Wenn Du da sitzen würdest, wärest Du innerhalb von 3 Tagen in dem gleichen Apparat gefangen und könntest trotz aller guten Vorsätze kaum etwas daran ändern. Einfach den Dickkopf raushängen lassen und damit vor die Wand rennen bringt nämlich ebenso wenig. Es ist unglaublich schwer so einen komplexes System zu ändern.
Was würdest Du denn am Schulsystem ändern, wie sähe das aus?

ELke
 
Hi Elke,
also ganz spontan: die Zahl der Lehrer mindestens verdoppeln und eine psychologische Betreuung für die Lehrer organisieren.
Fremdsprachig aufgewachsene Kinder prinzipiell erst in "normale" Klassen einschulen, wenn eine entsprechende sprachliche befähigung im deutschen da ist.
Ein weg dahin wäre, im Notfall mindestens ein Jahr vor der eigentlichen Einschulung komplett fremdsprachige Klassen zu eröffnen, die einen Schwerpunkt auf die Erlangung hinreichender deutscher Sprachfertigkeiten legen und dann später die Schüler auf "normale" klassen zu verteilen.

Wobei hinzuzufügen ist, dass dieses problem zunehmend auch "deutsche" Kinder betrifft (Stichwort geistige Verblödung und geistige Verkümmerung in Familien, soziale und sozio-kulturelle Verelendung und damit eine neue Analphabetisierung).

Außerdem Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems - nur noch eine Schule - mit Abschluß nach der 8.oder 10. Klasse und der Möglichkeit des Abiturs danach.
In den Schulen selbst aber Ausbau der Möglichkeit der gezielten Förderung besonderer begabungen und leistungsstärkerer wie -schwächerer Schüler.

Bin aber selbstredend kein Bildungsexperte...

Liebe Grüße, Stephan
 
Werbung:
Hallo!

Ja es ist mir bewusst, hier ist ein Thema wo sicher kein Zusammenhang mit Esoterik besteht. Aber das ist in diesem Tread, ob Deutschlands Politiker Ernst zu nehmen sind auch nicht der Fall. Es ist auffallend bei dieser Abstimmung, dass die Antwort angekreuzt worden ist, dass kann man nicht Ernst nehmen und meine Idee war eben gewesen ein Gedankenspiel was man besser machen kann.

Deshalb frage ich mich:
Wie seht der ideale Politiker aus?
Was darf er verdienen?
was darf er Pension bekommen?
was soll er können?
welche Priviliegien hat er nun tatsächlich?
was ist nun dazu fair und gerecht?

Ich für meinen Teil möchte kein Politiker sein
Verteidigen möchte ich hier niemanden, aber meine Klappe darüber zerreissen auch nicht, mir fehlt einfach der Durchblick in die Materie um für mich eine Meinung bilden zu können.

Für mich wenn ich ein Politker wäre, wäre mein höchstes Ziel Arbeit für alle
und damit zufriedener Leute, obwohl ich keine Idee hätte, wie das zu schaffen wäre

Ritterliche Grüsse an euch
 
Zurück
Oben