Ignoriert werden!

... finde ich schon durchaus angebracht und das mindeste was ich erwarte, wenn jemand mich mag und achtet ...
... dieses Schweigen und beleidigt in der Ecke rumhängen hat mE auch was mit Machtmißbrauch zu tun und mit emotionaler Erpressung, um so schlimmer, je mehr man den anderen mag ...
Ich finde es gemein und einengend.
Das Dumme ist nur, dass die eigenen Erwartungen und Meinungen in einer Partnerschaft nicht das Maß aller Dinge sind.
 
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Das Dumme ist nur, dass die eigenen Erwartungen und Meinungen in einer Partnerschaft nicht das Maß aller Dinge sind.

Nein. Das Maß aller Dinge wohl nicht, aber sie sollten Beachtung finden, denn sonst ist es keine Partnerschaft ... es funktioniert nur, wenn beide Erwartungen und Meinungen äußern dürfen und dann ein Konsens gefunden werden kann, der eben beiden wenigstens ermöglicht Atem zu holen und das Gefühl zu haben, Raum zum Sein und zum Leben zu haben.
 
Nein. Das Maß aller Dinge wohl nicht, aber sie sollten Beachtung finden, denn sonst ist es keine Partnerschaft ... es funktioniert nur, wenn beide Erwartungen und Meinungen äußern dürfen und dann ein Konsens gefunden werden kann, der eben beiden wenigstens ermöglicht Atem zu holen und das Gefühl zu haben, Raum zum Sein und zum Leben zu haben.
Die Suche nach dem Konsens ist absolut okay, aber nur eine mögliche Variante. Die andere ist, die Beziehung als hochkarätiges (beiderseitiges) Toleranztraining zu betrachten und die Unterschiedlichkeit der Verhaltensweisen gelassen hinzunehmen, ohne sie als persönlichen Affront zu betrachten. Das macht aus "das finde ich gemein" ein nachsichtiges "Wie schade, dass Du nicht ich bist". Finde ich die nervenschonendere Variante.

Klar KANN man alles diskutieren und aushandeln. Aber man MUSS nicht.

P.S. Nein, Du und ich müssen uns jetzt auch nicht in unserer Unterschiedlichkeit reiben. :kiss4:
 
Hallo Mara :)

dieses Schweigen und beleidigt in der Ecke rumhängen hat mE auch was mit Machtmißbrauch zu tun und mit emotionaler Erpressung, um so schlimmer, je mehr man den anderen mag ...

Ich finde es gemein und einengend.

So! :)

Musste ja so über dieses So! lachen. :D

Aber ernsthaft: Es passiert mir schon, dass ich nicht einen Ton herausbringe, und das ist keine emotionale Erpressung. Manchmal schaffe ich es, zu sagen, dass ich einen Moment brauche. Manchmal geht das aber nicht. Aber es geht - jedenfalls mir - dann nie darum, dass ich den anderen damit erpressen will. Wenn mich etwas auf einer Ebene erwischt, auf der ich noch nicht sprechen kann (weil ich innerlich vielleicht gerade 1 Jahr alt bin - an dieser Stelle), dann ist das halt so.

Die Kunst besteht vermutlich darin, dass der Partner das dann nicht auf sich bezieht. Meiner weiß das - und er hält es aus, so wie ich ihn aushalte, wenn er mal "ganz klein" ist.

Liebe Grüße
Rita
 
Also ich hab da noch einmal drüber nachgedacht und ein schlichtes: "Ich brauch jetzt ein wenig Zeit um darüber nachzudenken" oder von mir aus auch "Da möchte ich im Moment nicht drüber reden" finde ich schon durchaus angebracht und das mindeste was ich erwarte, wenn jemand mich mag und achtet ...:)

Selbst damit hatte ich ein Problem, wenn es mir zu lange dauerte - Tage, Wochen? Hilflose Versuche meinerseits, zu reden. Je häufiger die Versuche, desto größer die Verzweiflung und das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Der Gedanke: dieser Mensch kann dich gar nicht mögen, wenn er so sein kann zu dir! Und der Gedanke: Es reicht, ich breche die ganze Beziehung ab, es tut einfach zu weh!
Wenn ich es jetzt als Klartexts: "Schule für Toleranz" sehe, fühle ich mich wesentlich wohler damit und denke, daß ich das leben möchte, den anderen Menschen und auch mir zuliebe. Diese Gefühle des "Bestraftwerdens" entfallen dann ganz einfach zugunsten anderer, positiverer Gefühle.

Einfach zu schweigen und mich zu ignorieren ist für mich ein Zeichen dafür, dass ich eben nicht geachtet werde. Das ist der Schluß, zu dem ich gekommen bin ... :)

Auch das habe ich in früheren Zeiten erlebt. Wußte nicht einmal, warum nicht mehr mit mir gesprochen wurde. Die Gründe dafür waren immer aus der Luft gegriffen und total abwegig, wenn sie dann einmal ausgesprochen wurden nach Tagen. Bin aber groß im Verzeihen.

Und selbst auch wenn man etwas "falsch" gemacht hat, dann ist es nicht an mir danach zu forschen, denn dann hätte man viel zu tun ... sondern es ist die Sache desjenigen der sich verletzt oder übergangen fühlt, dass zu sagen und auszudrücken ... und mir damit eine Chance zu geben, mich zu stellen oder auch etwas zu verändern, je nach dem.:)

Ist wohl der Idealfall für uns, geht halt nicht, wenn man "anders gebaut" ist.

dieses Schweigen und beleidigt in der Ecke rumhängen hat mE auch was mit Machtmißbrauch zu tun und mit emotionaler Erpressung, um so schlimmer, je mehr man den anderen mag ...:)

so wurde es auch von mir empfunden, ich bin aber wirklich bereit, das nicht mehr so sehen zu müssen.Wenn halt jemand Zeit braucht, tut er es auch nicht aus Absicht, wenn wir jetzt mal Erpressungsversuche außer Acht lassen.

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:liebe1:
 
Hallo Mara :)



Musste ja so über dieses So! lachen. :D

Aber ernsthaft: Es passiert mir schon, dass ich nicht einen Ton herausbringe, und das ist keine emotionale Erpressung. Manchmal schaffe ich es, zu sagen, dass ich einen Moment brauche. Manchmal geht das aber nicht. Aber es geht - jedenfalls mir - dann nie darum, dass ich den anderen damit erpressen will. Wenn mich etwas auf einer Ebene erwischt, auf der ich noch nicht sprechen kann (weil ich innerlich vielleicht gerade 1 Jahr alt bin - an dieser Stelle), dann ist das halt so.

Die Kunst besteht vermutlich darin, dass der Partner das dann nicht auf sich bezieht. Meiner weiß das - und er hält es aus, so wie ich ihn aushalte, wenn er mal "ganz klein" ist.
Liebe Grüße
Rita

Das ist sicher nicht so leicht, denn wenn ich z.B. jemanden angegriffen habe, und er sich zurückzieht, dann IST es ja so, daß der Rückzug zuerstmal und aus meiner Sicht mir gilt. Und gleichzeitig so, wie du oben schreibst, das ist ein wichtiger Punkt, danke.

:liebe1:
 
Hi,
ich meine jetzt nicht das Ignorieren hier im Forum, sondern im täglichen Leben, in Beziehungen gleich welcher Art.
Wie geht ihr damit um?
In einem Buch von M . Emoto war von einem Experiment zu lesen: drei Gläser gekochter Reis - eines wurde ignoriert, das andere als dumm beschimpft und das dritte sehr gelobt. Am schnellsten war der Reis im ignorierten Glas verdorben, also ist Schimpfen und Streiten noch besser als völlige Nichtbeachtung. Emotos Schlußfolgerung: Ignoriert werden ist das schlimmste, das passieren kann und genauso empfinde ich das auch.

Einerseits wird der eine das Recht haben, sich völlig zurückzuziehen, auf der anderen Seite, was ist mit demjenigen, der darunter leidet? Der reden möchte, und dieses Redenwollen prallt aber völlig ab am anderen?
Höre gerne eure Meinungen!

liebe Grüsse von Alana

Hallo Alana!

Ja, ignoriert werden ist am schlimmsten und tut am meisten weh. Denn selbst wenn man mit jemand streitet oder beschimpft wird, ist da doch jemand der sich mit einem beschäftigt. Wenn man ignoriert wird nicht, vor allem kann das ja soweit gehen, sich total vereinsamt zu fühlen. Das ist total schrecklich. deswegen versuche ich niemals Menschen zu ignorieren wenn ich merke das sie etwas von mir wollen, wie z.B. reden oder so.

Liebe Grüße

Babsi
 
Hallo Alana!

Ja, ignoriert werden ist am schlimmsten und tut am meisten weh. Denn selbst wenn man mit jemand streitet oder beschimpft wird, ist da doch jemand der sich mit einem beschäftigt. Wenn man ignoriert wird nicht, vor allem kann das ja soweit gehen, sich total vereinsamt zu fühlen. Das ist total schrecklich. deswegen versuche ich niemals Menschen zu ignorieren wenn ich merke das sie etwas von mir wollen, wie z.B. reden oder so.

Liebe Grüße

Babsi

Hallo Babsi,

ja, das ist so und ich habe das auch lange Jahre durchlebt, teilweise völliges tagelanges (und absolut grundloses) Ignorieren als Demonstration von Macht (oder Ohnmacht?). Und mir ist auch ein Wortwechsel lieber und ein Aussprechen, die Möglichkeit, etwas schnell aufzuklären. Aber - wie oben gesagt, ich finde es mittlerweile (genau gesagt seit gestern und dank der Beiträge in diesem Thread) gar nicht mehr schlimm, wenn der andere das Schweigen eben braucht, es hat wirklich mit Respekt und Mitgefühl zu tun, besonders auch dann, wenn ja ich es war, die den anderen in diese Situation gebracht hat.
Ja, wenn mit mir jemand reden möchte, tu ich es immer, aber es ist halt doch jeder Mensch verschieden.

liebe Grüsse von Alana
 
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Hallo mara....,

Und selbst auch wenn man etwas "falsch" gemacht hat, dann ist es nicht an mir danach zu forschen, denn dann hätte man viel zu tun ... sondern es ist die Sache desjenigen der sich verletzt oder übergangen fühlt, dass zu sagen und auszudrücken ... und mir damit eine Chance zu geben, mich zu stellen oder auch etwas zu verändern, je nach dem.

Das sehe ich auch so. Vor allem habe ich dazu noch festgestellt, dass das, was ich als "falsch" empfinde beim anderen nicht unbedingt das sein, worüber er sich aufregt und mir danach aus dem Weg geht. Erst ein Gespräch hilft, diesem Missverständnis auf die Spur zu kommen.

Schweigt dagegen der andere, weil ich mich, nach seiner Empfindung, daneben benommen habe, dann will er damit seine Macht demonstrieren, dass ich klein beigebe. Dies ist ein bewusstes Schweigen meines Gegenübers. Man kann auch unbewusst "schweigen", weil einem nichts mehr einfällt. Das ist etwas anderes für mich.

Liebe Grüße pluto
 
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