Identifikation

Nur falls man den Grund da für dies und das wissen möchte:
I will teach you craving: the ensnarer that has flowed along, spread out, and caught hold, with which this world is smothered & enveloped like a tangled skein, a knotted ball of string, like matted rushes and reeds, and does not go beyond transmigration, beyond the planes of deprivation, woe, & bad destinations. Listen well, and I will speak."

....

These 18 craving-verbalizations dependent on what is internal and 18 craving-verbalizations dependent on what is external:

Tanha Sutta: Craving
 
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So... bin wieder da. Werde allerdings die nächsten zwei Wochen nicht so regelmäßig Zeit haben. Und bei dem Thema hier ist das irgendwie nötig.. Kurzkommentare gehen da nicht. ;) Aber ich antworte einfach immer mal wenn es mal passt.

Hallo Condemn:), das ist ok. Ich habe auch nicht regelmässig zeit, aber die wenige, die ich habe, möchte ich mir nehmen. Es macht mir auch gar nichts aus, hie und da selbstgespräche zu führen, da sich so manchmal anteile in mir zu wort melden, die ich sonst oft überhöre.
Ausserdem finde ich es sehr interessant, psychologische aspekte und mein teilweise magisches denken auf einer ebene zusammen zu führen. Ich brauch dafür nur einigermassen ruhe und die arbeitsfläche deiner texte. Wobei mir die bereits vorhandenen zur zeit durchaus genügen.

.... Also nicht eine Persönlichkeit die aktiv oder ruhig ist, sondern das Ruhe dem vollkommenen Verschwinden der Persönlichkeit gleich käme.

So ähnlich habe ich es auch erlebt. Ich will es i.ü. gar nicht benennen, weil das unnötig ist. Dieser 'zustand' ist mir so in erinnerung geblieben, dass ich das gefühl teilweise abrufen kann, was mir dienlich ist, wenn ich mich bsp.weise auf eine meditation einlassen will.
Der zustand hat quasi eine unauslöschliche 'berührung' hinterlassen.

Ich weiß nur nicht, ob das einfach nur ein veränderter Bewusstseinszustand war oder ein Zustand, der wenn er dauerhaft geblieben wäre dem entspricht was Erwachen oder Erleuchtung genannt wird.

Ob das eine oder andere: Das gefühl allumfassenden seins braucht keinen namen.

Ich weiß nicht... tendenziell schon glaub ich. Zuerst was das "durch haben" betrifft. Mein Eindruck ist, dass man wie ein Kind irgendwann kein Interesse mehr an seinem Spielzeug hat, man selbst auch nach und nach einiges einfach ablegt. Das kann vieles sein, sowohl materielle Dinge betreffend (was man mit 20 wollte interessiert einen vielleicht jetzt gar nicht mehr) oder auch gewisse Eigenschaften, etwa Eitelkeit betreffend oder der Wunsch nach Aufmerksamkeit.

Das funktioniert vielleicht in dem mass, wie man in sachen 'durch haben' eben auch wirklich auflöst, bzw. annimmt oder was man für erfahrungen gesammelt hat. Da gibt es antriebe auf verschiedenen themen bezogen in mir, die sind so frisch und voller energie - ich weiss nicht, wie ich da je durch sein sollte;-)

Letzteres ist vielleicht kein so schlechtes Beispiel... Von Promis kann man immer mal wieder lesen, dass sie sich durchaus Ruhm wünschten. Als er kam fanden sie es zuerst super auf der Straße erkannt und werden etc. Bei vielen ist das Thema dann aber irgendwann "durch" und sie machen was sie machen (z.B. Filme drehen), und Ruhm gehört zum Geschäft, aber sie suchen nicht mehr überall die Kameras und roten Teppiche.

Klingt nach einer gewissen gewöhnung, ja, kann ich mir vorstellen. Es gibt bei mir auch den einen oder anderen bereich in meinem leben, wo ich sagen kann, das hab ich nun echt gesehen. Tendenziell finde ich das eher schade, weil da viel begeisterung, das, was uns feuer gibt, flöten geht.

Und ich glaube, dass es darum geht, Gefühle wirklich gefühlt zu haben. Denn letztlich dreht es sich ja um Gefühle. Geliebt werden ist z.B. anders als bewundert zu werden und gar nicht wenige suchen zuerst mal Bewunderung (und zeigen sich dann nicht unbedingt so wie sie wirklich sind).

Ja, gefühle sind ein grosses thema, vor allem die aktive form davon. 'Geliebt werden' würde ich persönlich sofort umkehren, obwohl ich nichts gegen 'geliebt werden' habe. Mir ist es einfach wichtiger, das gefühl selbst aktiv zu empfinden.

Das trifft m.A.n. auf vieles zu, auch auf negative Gefühle wenn man sie wirklich fühlt. Dann erledigt sich ein damit verbundenes Thema irgendwann. Aber einiges sitzt natürlich sehr tief und möglicherweise dauert manches ein ganzes Leben.

Fühlen heisst ja (durch)leben, nicht ausweichen, auch negativem nicht. Ob sich ein thema dadurch meist erledigt, ich weiss nicht genau. Man kann vielleicht irgendwann den ent-scheid treffen, dass es durch ist. Hier kann ich mir vorstellen, dass 'liebe ist das gesetz, liebe unter willen' greift, wenn liebe die basis ist und hier bewusst vor diesem hintergrund gewählt/ent-schieden wird. Gefühlsmässig hebe ich damit die distanz zwischen mir und einem 'unliebsamen thema' auf. Der zwiespalt herrscht ja, weil einheit flöten geht.

Warum man den unverletzlichen Teil nur zeitweise wahrnehmen kann: Ich glaube, weil die Aufmerksamkeit zu sehr an Äußeres und die eigenen Identifikationen damit gebunden ist. Oben beschrieb ich ja kurz diesen veränderten Bewusstseinszustand. Und ich hatte sowas schon öfter. Jedes mal fiel ich schnell wieder raus, weil mein Verstand sich sofort wieder an irgendwas festklammerte.

Mir fällt dazu ein: Wenn ich was wahrnehme, bin ich irgendwie getrennt davon, oder? Wenn ich eins bin damit, nehme ich es gar nicht wahr, weil ich es bin.
Im grunde stellen fragen nach identität, identifikation, beobachter, unverletzlicher teil, etc. eine trennung dar. Identifikation ist wohl dann 'maximal da', wenn diese 'teile' nicht mehr getrennt werden, wenn alles zusammenfällt und auch nicht mehr wahrgenommen, befragt werden kann. Wenn keine distanz mehr zu identität oder identifikation besteht, wie das der fall ist, wenn ich danach frage bzw. sie 'in frage stelle', fällt das 'ich' direkt mit dem 'tun' im 'jetzt' zusammen.Mmh.

Das war zuletzt dann übrigens der Gedanke "Hoffentlich falle ich nicht wieder sofort raus"... Man ist einfach nicht "gleich-gültig". Man will das eine mehr als das andere... und letzteres spielt dann eine so große Rolle, dass man eben genau dem was man NICHT will immer wieder Aufmerksamkeit gibt - bzw. die Aufmerksamkeit automatisch davon angezogen wird.

Die denkerei ist manchmal hinderlich. Ausserdem haben wir die tendenz, geliebtes, angenehmes etc. festhalten, statt fliessen zu lassen. Liessen wir es 'ziehen', bliebe es oft bei einem. Funktioniert praktisch in allen bereichen gleich. Das 'eine und das 'andere' impliziert schon distanz, die wir überbrücken wollen. Wir meinen dann, das tun wir, indem wir das eines davon 'in besitz' nehmen...

Die Umwelt (Menschen, Umstände, alles....) bildet unsere Persönlichkeit, bildet Identifikationen heraus, die wiederum aktiv Kontakt zur Umwelt suchen. ......
....Wir bauen auch Identifikationen zu Dingen auf, die zu uns passen, oder präziser: Da geht es m.A.n. um Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Am Anfang spielerisch, später ernsthafter (z.B. über Kunst oder Mode etc.). Wir bauen auch Beziehungen zu Symbolen auf... zu Dingen die für etwas anderes stehen, etwa eine Idee oder eine Erinnerung an Situationen oder Personen.

Ja. Erscheint mir irgendwie ein wenig wie ein umweg, dieser ausdruck über symbole, beziehungen, mode, kunst, etc. Kunst allenfalls ist der direkte ausdruck in einem tun. Alles andere sind ja nur stellvertreter.

Kommen wir als weißes Blatt Papier auf die Welt das dann "beschriftet"/geprägt wird oder kommen wir schon mit gewissen Tendenzen? Ich glaube letzteres. Ursache und Wirkung ist also schwer zu trennen oder auch überhaupt nicht. Alles scheint ein großes Feedback-System zu sein aus allen möglichen Formen der Kommunikation und Beziehungen.

Ich glaube auch letzteres, denke aber nicht, dass es bestimmend sein muss. Vielleicht kommt es auch wieder darauf an, wieweit identifikation stattfindet. Sie muss ja im grunde nicht unbedingt.

Und ja... das gilt sicher auch für Erleuchtete. Sie beobachten das nur irgendwie anders.

Ich hab darüber die letzten tage nachgedacht, über den beobachter....
Ist das wirklich so? Nimmt ein erleuchteter anders wahr, weil er von 'weiter oben' beobachtet? Würde das nicht gerade einem eins-sein widersprechen?

Zum rest deines posts morgen.
Gute nacht:)
 
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Zitat Condemn
Ich mache einen Unterschied zwischen Emotion und Gefühl. Emotion ist für mich etwas sehr physisches auf das der Verstand dann reagiert und auch umgekehrt. Gefühl ist schwerer zu definieren und das lässt sich auch nicht klar voneinander trennen.

Emotion, ich nehme als ex-lateinerin an, von e(x)movere kommend, 'nach aussen bewegen'. Irgendwo hab ich gelesen: Emotion ist eine Bewertung dessen, was gefühlt wurde. Gefühl ist dann im grunde die prinzipiell neutrale wahrnehmung, der ausdruck davon wäre die emotion.

Er reagiert nicht emotional, kann aber darauf zugreifen weil er es kennt und im besten Fall kann er das Kind beruhigen.
:thumbup:

Alles andere ist m.A.n. sehr individuell... Denn für manche Menschen ist der Beruf nicht identitätsstiftend, sondern hat eine simple Funktion: Geld nach Hause bringen. Nicht mal das Geld muss dann identitätsstiftend sein, denn das könnte auch die Motivation sein: Zum Beispiel um Kindern etwas bestimmtes zu ermöglichen. Gleichzeitig gibts ja auch nicht Wenige für die der Partner identitätsstiftend ist.

Danke für diese erklärung! Ich lese da heraus, identifikation kann geben, was einem sinnvoll erscheint.....irgendwie habe/hatte ich mich auf weniges, eng begrenztes festgefahren, auf das identifikation beruhen kann.........

Wo genau die Identifikation sitzt zeigt das grundlegende(re) Motiv, das eben nicht immer bewusst sein muss. Und eins ehr grundlegendes Motiv ist das Thema Ablehnung. Wir tun sehr viel (und lassen sehr viel) um nicht abgelehnt zu werden und wir tun und lassen sehr viel um geschätzt zu werden.

Das mag richtig sein, ich sehe aber nicht genau, worin da die identifikation bestehen soll. Dass man mich lieb hat? Zuneigung gibt mir keine identifikation und ablehnung nimmt sie mir auch nicht. Die hat für mich nichts mit dem bild zu tun, das ich gegenüber andern abgebe, aber viel mit dem bild, das ich von mir selbst habe. Es ist etwas ganz 'persönliches', wenn ich das so sagen kann.

Alles auf der Basis unserer Überzeugungen... was wir glauben, was zu Ablehnung oder Wertschätzung führt. Und das ist ja schon gesellschaftlich und dann noch mal individuell unterschiedlich.

Mag sein. Ich halte überzeugungen als basis für problematisch, weil sie durch ihre unbeweglichkeit einen fokuswechsel erschweren.

Ich glaube das es möglich ist, aber nicht, dass es in einem Leben möglich ist.

Ich denke, dass es durchaus in einem leben möglich ist, ich gehe nicht von einem zweiten aus.

Vielleicht ist der Tod einfach ein anderer Zustand der es möglicher macht.

Das mag in irgend einer form sein, ist aber eben kein leben.

Vielleicht leben wir einige Leben hintereinander und werden "geschliffen".

Das ist eine glaubensfrage und ich glaube es nicht. Ich bin ziemlich sicher, dass die antworten schon da sind und wir nicht mehrere leben brauchen, um die nötige 'reife' für sie zu erlangen.

Denn grundlegend gibts ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder bedeutet der Tod ein ultimatives Ende der Persönlichkeit, vielleicht sogar der gesamten Existenz... das würde in diesem Kontext so oder so Auflösung bedeuten.

:thumbup:

Vielleicht gehts in irgendeiner Form weiter. Karma... bis zur Erleuchtung... Und Karma bedeutet ja nicht zwingend diesen Kinderglauben im Sinne von "Ich bin jetzt mal böse, werde dafür im nächsten Leben zur Strafe leiden." Karma kann auch bedeuten: Muster durchleben und über den Tod hinaus mitnehmen, bis man sie durch hat.

Karma hat hier die funktion einer instanz, die darüber beschliesst, bzw. befindet, wer was wann genügend 'durch' hat? Es ist für mich die frage nach einem (fernen/abgetrennten) Gott, die hier ins spiel kommt.
Mir kommt gerade das buch: 'Gespräche mit Seth' in den sinn, das ich vor langer zeit las. Kennst du es?

...Und selbst wenn man es einigermaßen schafft zumindest das in Worte zu fassen was man sich zusammendenkt, werden diese Worte ja noch vom jeweils anderen interpretiert. Letztlich weiß man ja nicht mal, ob das was man grün nennt, vom anderen nicht als das wahrgenommen wird, was man selbst rot nennt. :D

:D

GN8:)
 
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Ja... es hat definitiv mit Bedeutung zu tun die man zuerst mal selbst vergibt.

Ich denke, das ist ein ziemlich wichtiger posten, wenn nicht der wichtigste. Dabei geht es nicht darum, die beste, die klügste, die reichste oder schönste zu sein, sondern diese teilweise widerstreitenden anteile in sich selbst zu vereinen. Mir ist das jedenfalls wirklich wichtig.
Das verrückte ist, man kann gegen aussen noch so toll, hübsch, klug oder was auch immer sein, man identifiziert sich nicht damit, wenn die anteile im innern nicht zusammenarbeiten. Ich kann das nicht besser erklären.

Aber die hat man ja auch irgendwie gelernt... Manchmal wird einem das übrigens erst dann bewusst, wenn man etwas nicht tut. Denk Dir z.B. Deinen Haushalt betreffend mal: Du definierst Dich zwar nicht direkt darüber, aber möglicherweise gehts da durchaus um eine Basis. Anders gesagt: Stell Dir vor, Du lässt mal alles vier Wochen liegen. Spülst nix, wäscht nix, putzt nix, räumst nix weg... und dann kriegst Du Besuch. Möglicherweise macht Dir dann durchaus Sorgen, dass der Zustand Deiner Wohnung für andere Grund zur Ablehnung sein könnte.

Die einzige basis, die hier flöten geht, ist die, dass es dann keine frischen socken, nichts mehr zu essen, kein sauberes geschirr, etc., etc., mehr gibt.:D
Spass beiseite: Du denkst, dass es an die basis geht? Sowas ist mir noch nie in den sinn gekommen. Das liegt wohl daran, dass mir das tatsächlich keine sorgen macht. Ich weiss aber, dass es bei anderen ein thema sein kann. Aber sind wir ehrlich, Condemn: Es ist schlichtwegs unbegreiflich, anerkennung über einen haushalt generieren zu wollen, deshalb ist auch die angst vor ablehnung absurd. Dieses selbstbewusstsein muss dann das kellerabteil erreicht haben.

Ja... grundlegend ist ja das Thema Beziehung schon eine starke Identifikation. Anders gesagt: Vielleicht hat man selbst gar keine Identifikation mit einem Thema, aber eben zur Person. Beispiel: Mann geht mit Freundin essen. Sie ist Vegetarierin. Vielleicht gehts ihr nicht um andere, sie ist keine Missionarin und er bestellt sich ein Steak ohne das sie ein Problem damit hat. Vielleicht ist sie eine Missionarin und würde deutlich negativ reagieren und er lässt das lieber aus Angst vor Ablehnung. Oder er macht es gerade deshalb... um ihr zu zeigen das er sich keinesfalls dominieren lässt. Auch das wäre Identifikation. Vielleicht ist sie keine Missionarin, würde es akzeptieren das er ein Steak bestellt, aber er weiß das ihr das Thema so wichtig ist, dass er aus Respekt vor ihr und ihren Überzeugungen eben auch etwas Vegetarisches bestellt.

Ich weiss, was du hier sagen willst, aber das meine ich nicht mit identifikation. Ich würde mir all die fragen nicht stellen und bestellen, worauf ich lust habe. Wenn mein mann vegi wäre, würde ich das akzeptieren, wäre aber schon mühsam, da meine präsenzzeit in der küche eher bescheiden ist.:D

Ja... definitiv. Aber wer einen irreführenden Eindruck erweckt um sich nicht angreifbar zu machen, und das tun wir vermutlich alle in gewissen Situationen, verschließt natürlich auch gewisse Türen.

Das ist richtig. Hier kommt wieder die identifikation ins spiel und inwiefern das nun ein feste oder variable grösse ist.

Da gehts dann um die Frage: Welche Bedeutung hat eine Person? Lernt ein Mann eine Frau kennen, verliebt sich, kann es fatal sein wenn er zuerst mal mit Lügenstories anfängt die ihn als Supermann glänzen lassen oder etwas, das durchaus bedeutend wäre, verheimlicht. Es wird dann Bereiche geben die sie gar nicht kennenlernen darf wenn er nicht umschaltet und das Risiko eingeht sich aufrichtiger zu zeigen.

So entsteht ein ganzer lügenkomplex und das nur aus angst vor ablehnung. Hier wird aber wieder identifikation über einen anderen zu erlangen versucht, was m.e. einfach nicht geht. Der andere kann einem dahingehend nichts geben oder nehmen.

Einem Taxifahrer subtil zu vermitteln das man sich bestens in der Stadt auskennt, obwohl man noch nie dort war, kann hingegen Geld sparen. :D

Hehe:D

Und: Wenn man die richtigen Menschen kennt oder kennenlernt... dann macht es sogar unangreifbar wenn man sich eben nicht verstellt.

Ich glaube, es macht grundsätzlich unangreifbar, wenn man sich nicht verstellt.

Denn wir definieren uns vielleicht nicht zwingend über alles was wir haben, vielleicht sogar immer weniger. Aber wir würden an einem Mangelzustand dann trotzdem oft leiden, was bedeutet dass Identifikation vorliegt.

Heisst an einem mangelszustand zu leiden, zwangsläufig, eigene identifikation in frage zu stellen? Vielleicht verstehe ich dich da auch nicht ganz....

Grundlegend haben wir ja eine extrem starke Identifikation mit dem eigenen Körper, mit unserer physischen Existenz oder auch mit der physischen Existenz einer anderen Person (gibt ja Menschen die in den Tod gehen um jemand anderen zu retten). Es gibt kaum Menschen, die wirklich gar keine Identifikation zur physischen Existenz haben, falls es überhaupt welche gibt. Ramona Maharshi soll dem Tode mal nahe gewesen sein weil er so in seinen Erleuchtungszustand versunken war. Er wurde dann von anderen versorgt... aber alleine das er das annahm zeigt ja schon ein Mindestmaß an Überlebenswillen.

Ich gebe dir recht, Condemn.
Allerdings: Wir haben zwangsläufig eine identifikation zur physischen existenz, um identifikation auf (einer) anderen ebene(n) zu erfahren.
 
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Emotion, ich nehme als ex-lateinerin an, von e(x)movere kommend, 'nach aussen bewegen'. Irgendwo hab ich gelesen: Emotion ist eine Bewertung dessen, was gefühlt wurde. Gefühl ist dann im grunde die prinzipiell neutrale wahrnehmung, der ausdruck davon wäre die emotion.

Guter Gedanke, Mipa! Könnte man so definieren für sich. Erinnert mich auch gerade an meine alten Lateinkenntnisse.
 
Eine geniale sprache! Man kann sich die welt im grunde ziemlich einfach erklären. Als etwas komplizierter mensch ist das für mich zuweilen ein stolperstein, weshalb ich es oft einfach (auf mich) herunterbreche. Das stimmt dann i.d.r. nicht (ganz) mit herkömmlichen definitionen überein.:)
 
Hi Mipa! Bin wieder da :)

Antworte mal einfach drauflos, aber weiß noch nicht genau wie weit ich komme.


Hierzu noch ne ergänzung: Ich kann emotionen durchleben und durchleben und sie lösen sich schneller oder langsamer auf, je nach dem, ich kanns in vielen oder einigen fällen aber auch lassen. Es gibt da ja den kunstgriff, etwas einfach anzunehmen, so, wie es ist. In vielen fällen gelingt mir das. Das dem vergangenen hinterherstochern bringt oft nichts und ist energieverschwendung, zudem scheint es eben identität, die ohnehin nicht wirklich geordnet ist, noch weiter zu zerpflücken, also statt einheit noch mehr trennung, bzw. zweifel zu schaffen. Ich finde den grat zwischen annehmen und ergründen der klärung willen, im sinne von sich immer wieder darauf einlassen, ziemlich schmal.

Ich glaube, man kann nur Annehmen was auch bewusst und verstanden ist. Es gibt eine Definition von Liebe die zwar nicht sehr romantisch klingt aber m.A.n. zutreffend ist: Kennen und schätzen. Die meisten haben schon die Erfahrung gemacht, das "kennen" zu Verständnis und Verständnis zu "schätzen lernen" führt = Abwesenheit von Urteil und Ablehnung.

Oder umgekehrt: Es fällt sehr viel schwerer etwas abzulehnen das man wirklich "kennt" und damit in allen Tiefen versteht. Ich kenne das oft von anderen Menschen. Man erfährt etwas über jemandem oder auch von jemandem. Zuerst nur Eckpunkte und möglicherweise findet man dessen Verhalten falsch, dumm, unmoralisch usw. Je mehr man aber über die Hintergründe weiß, desto besser versteht man und desto "schwerer" wird es, zu ver/urteilen.

Und wir alle tragen m.A.n. Aspekte in uns die wir nicht verstehen. Die meisten von uns handeln in gewissen Lebensbereichen destruktiv und wissen das auch. Was wir aber oft nicht wissen, weil wir uns an dieser "Stelle" nicht gut genug kennen, ist die Antwort auf das "Warum eigentlich?".

Worauf ich damit hinaus will ist: "Zerpflücken" ist da nicht unbedingt gleichzusetzen mit Trennung. Es ist im besten Fall eher vergleichbar mit einer Unterhaltung in der Du an jemandem, dessen Handlung Du auf den ersten Blick vielleicht verurteilst, wirklich interessiert bist. Du willst seine Motive erfahren, die aus seiner Situation und auch seiner Vergangenheit entstanden sind. Wenn man mit jemandem eine solche Unterhaltung führt wird Trennung abgebaut weil man immer mehr versteht und letztlich auch das Leid dahinter erkennt. Man versteht nie ganz aber man kann an einen Punkt kommen, das man sagt: "Ich erkenne die Folgerichtigkeit. Diese Person hat aus ihrer Perspektive, ihrer Vergangenheit, Eigenschaften und natürlich auch Schwächen heraus, folgerichtig gehandelt. Die Handlung selbst muss ich nicht gut finden, aber ich kann die Person nicht mehr verurteilen."

Und das kann man mit sich selbst machen. Denn einige Aspekte in uns agieren fast wie eigenständige Personen. Dabei geht es meistens nur um Impulse, kurze "Entscheidungen" die aber keine echten Entscheidungen sind weil sie automatisiert erfolgen. Es kann aber auch eine dauerhaftere "Rolle" sein die man in einer bestimmten Situation annimmt.... z.B. Schüchternheit oder auch Arroganz usw.

Und ich glaube, diese Aspekte müssen verstanden werden um angenommen zu werden, damit sie eben kein Eigenleben mehr führen. Aufpassen muss man allerdings, dass man das verstehen-wollen nicht aus einer anderen Rolle heraus ausführt. Ich z.B. neige zu destruktivem Ehrgeiz... zu "Ich will und ich will es jetzt!". Das ist vergleichbar mit einer Situation in der ich jemanden dränge endlich zu sagen was Sache ist, auf Widerstand stoße, den Druck erhöhe, ärgerlich werde weil eben nicht geschieht was ich will... usw. Damit kann man sich selbst bestens fertig machen. Denn mein Eindruck ist, dass innere Aspekte gar nicht anders reagieren als andere Personen. Bedrängt man jemanden mauert der sich ein oder schlägt zurück. Diese Reaktion erfolgt zumindest bei mir auch im Inneren... je größer der Druck, desto stärker wird der Widerstand. Es ist also extrem wichtig auch jene Rolle/den Aspekt zu erkennen aus der/dem heraus man die Lupe auf etwas richtet. Das ist vielleicht der schwerste Part.
 
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Welchem weg, Codemn? Ist der immer nötig? Ich bin mir da nicht mehr sicher. Ich kenne mindestens einen menschen, der 0 weg gemacht hat. Er war einfach nicht nötig.
Mit "Weg" meine ich all das, was wir vor allem deshalb tun um vor uns selbst wegzulaufen, das aber eben letztlich einfach dazugehört. Selbst dann wenn man sich an irgendeiner Stelle umdrehen muss weil man sich geirrt hat. Die meisten Menschen sind ziemlich konstant auf der Flucht vor sich selbst. Ich z.B. bin vergleichsweise sehr gut darin alleine zu sein. Aber: Ich bin schlecht darin untätig zu sein. Einfach hinsetzen und nichts tun oder zumindest über etwas nachdenken finde ich sehr schwer bzw. fängt dann etwas in mir an zu rennen. Viele kommen jedoch nicht mal bis zu dem Punkt das überhaupt zu bemerken weil sie weit früher damit befasst sind sich von sich selbst abzulenken. Und sehr oft ist das nicht konstruktiv, oft genug ist es sogar wirklich destruktiv. Aber m.A.n. gehört auch das eben dazu.

Was meinst Du damit, dass Du jemanden kennst der "0 Weg" gemacht hat?


Irgendwie scheint sich das gegenseitig zu bedingen. Ich mache allerdings auch die erfahrung, dass ein emotionales gewitter überzeugungen auch zerbröseln kann, was sehr erfrischend ist.
Das ist dann das was ich mit "durchleben" meinte. Ich kenne das aber nur als Eskalation... also das man keine Chance mehr hat der Situation irgendwie zu entfliehen. Ab einem gewissen Punkt wird man dann irgendwie automatisch bewusst. Könnte man fliehen würde man wohl und dann würden die Überzeugungen bleiben. Zumindest ist das meine Theorie bzw. Beobachtung bei mir selbst.



Ich habe jetzt einen salat zwischen überzeugungen und identifikation. Im grunde will ich auch gar keine identifikation loswerden, sondern möchte überhaupt eine, *lach.
Mich interessiert einfach, ob es jenseits von der person, die ich bin, eine bereich gibt, der entkoppelt ist. Frei von 'Mipa', meinem geschlecht, meiner bildung (oder nicht), meinem gesellschaftlichen status, etc.
Ich meine mit der identifikation eben nicht die rolle, die zu eng sitzt, die man lockern, bzw. loswerden möchte. Wenn diese form der identifikation wahrnehmbar wäre, braucht man nichts mehr zu lösen, zu analysieren, zu hinterfragen, zu durchleben, zu lockern - weil es (alles) gut (jetzt nicht moralsich wertend) ist und einfach genügt.
Ich glaube, das es diesen Bereich gibt und ich glaube, dass er nicht individuell ist, sondern das was ich als "reines Bewusstsein" bezeichne... in dem Kino-Beispiel das transportierende Licht. Aber ich glaube nicht, dass dieses Bewusstsein wahrnehmbar ist sondern das es sich selbst nur in Formen wahrnimmt (nicht zwingend materiell gemeint... auch Gedankenformen z.B.) und auch erst dann bewusst wird wenn es denkt (und damit formend agiert).

Oder etwas anders gesagt: Ich stelle mir dieses grundlegende Bewusstsein als eine Art Zwischenzustand vor.... sowohl Nichts und sich seiner selbst nicht bewusst, aber gleichzeitig auch sehr wach und klar und jederzeit in der Lage, sich sich selbst bewusst zu machen, indem es zumindest denkt. Und ich glaube, dass es sozusagen pulsiert... ständig hin und her zwischen "da" aber nicht bewusst, und immer wieder bewusst-werdend. Letzteres dann bis in die Verstrickungen hinein die wir erfahren was in gewisser Weise unbewusst ist, auch wenn man sich der eigenen Existenz deutlich bewusst ist.




Weil wir offensichtlich (?) nicht anders können, als verbindung herzustellen, zu einzelnen masken, ihren prägungen und ihren gemachten erfahrungen. Wir deuten so oder so und verschaffen damit be-deutung. Müssen tun wir das aber im grunde nicht, oder?
Wir können aber nicht einfach aufhören. Wir können offensichtlich nicht einfach die Entscheidung treffen: "Ich höre jetzt mal damit auf, Bedeutung in Dinge und Situationen hineinzuinterpretieren." Es muss einen "Mechanismus" geben, einen Automatismus um genauer zu sein, der das in uns tut. Eine der interessantesten Fragen ist: Ist das eine grundlegende Funktion des Bewusstseins oder ist es etwas das Bewusstsein erst erschaffen hat um bestimmte Erfahrungen überhaupt machen zu können? Vielleicht gibts da nicht mal ein Oder...


Hier auch wieder: Wäre ein teil unserer identität 'frei', wärst du eben der coole typ mit der e-gitarre und der unsterblichen kaffeemaschine. Punkt.
Dann wäre ich aber leider nicht cool... :D Denn dieser Teil würde diese Bedeutung gar nicht vergeben. Nur Typ mit Gitarre und Kaffeemaschine... Punkt. :D

Aber: Man kann das ja durchaus selbst testen, zumindest ansatzweise. Es gibt viele Dinge oder Eigenschaften die für einen selbst eine große Rolle spielen, in die man viel hineininterpretiert bzw. aus denen man sofort Schlüsse zieht. Und es gibt Dinge die man registriert aber aus denen man nichts schlussfolgert. Jemand der sich für Design interessiert wird ne Wohnung ganz anders anschauen als ich. Aber ich werde sofort registrieren ob jemand viel liest und wenn ja was, oder ob er Musikinstrumente hat oder nicht und wenn ja wird das mein Interesse wecken.

Man kann auf die Art wirklich viel an sich selbst erkennen und auch was das "wie" betrifft. Nicht nur bezogen auf "wie ticke ich persönlich?", sondern wie funktioniert diese Identifikation und auf welcher Basis? Denn all das "Bedeutung-geben" (oder auch nicht) muss etwas mit Vergangenheit zu tun haben, mindestens mit Vorlieben und Abneigungen oder sogar Urteilen.

Es wird z.B. kaum jemanden geben der in eine Wohnung kommt und keine Schlüsse daraus zieht, wenn da ein Bild von Adolf Hitler an der Wand hängt. Warum? Weil wir gelernt haben. Rasend schnell ziehen wir die Schlussfolgerung: Das Bild von Hitler hängt nicht einfach so an der Wand. Es gab ein Motiv es aufzuhängen, das war eine Entscheidung. Daraus kann man weitere Schlussfolgerungen ziehen, natürlich auch falsche (vielleicht ist so ein Bild nur ein Scherz... um laut loszulachen wenn der Besucher nen blödes Gesicht macht).

Wir haben es da mit einem extremen Trigger zu tun und kaum jemand über 12 wird nicht sofort Bedeutung darin sehen.

Und umgekehrt gibts eben auch vieles das wir nur registrieren, das uns aber nicht interessiert, dem wir keine Bedeutung geben und woraus wir keine Schlussfolgerungen ziehen. Das ist aber eben individuell.

An den Extremen (subjektiv - für einen selbst) kann man erkennen wie das funktioniert und worauf es basiert: Der Bedeutung aus der Vergangenheit. Und es ist nicht ganz leicht, triggernden Wahrnehmungen offen zu begegnen. Das ist aber das was der ungebundene Teil in uns wohl tun würde. Dann würde wohl nicht mal nen Hitler-Bild an der Wand zu Schlussfolgerungen führen. Die Persönlichkeit kann das aber nicht. Wir können das nur bemerken und dann die Entscheidung treffen eben keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen. Bedeutend bleibt es aber trotzdem.



Ist irgendwie so schwierig zu erklären, was ich meine.
Ja... habe ab und zu die Sorge das wir vielleicht von komplett unterschiedlichen Perspektiven aus schreiben und das nicht mal mitbekommen. :D
 
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