Ideen gegen Armut

Nun ja, ich kann sagen, dass Armut einen lehrt Dinge zu schätzen...
Armut ist schwer zu definieren...

Wir in Deutschland sind definitiv reich, mit vollgefressenem Wanz vom PC hockend
versuchend positiv zu denken.....

Niemals sollte man vergessen, dass Armut, echte Armut in Deutschland nicht existiert, die Armut regiert hier geistig
das kann ich nach 10 Monaten Serbien sagen...

Hartz 4 ist materiell Ok, doch der Geist dahinter ist so oder so Arm
 
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Nun ja, ich kann sagen, dass Armut einen lehrt Dinge zu schätzen...
Armut ist schwer zu definieren...

Wir in Deutschland sind definitiv reich, mit vollgefressenem Wanz vom PC hockend
versuchend positiv zu denken.....

Niemals sollte man vergessen, dass Armut, echte Armut in Deutschland nicht existiert, die Armut regiert hier geistig
das kann ich nach 10 Monaten Serbien sagen...

Hartz 4 ist materiell Ok, doch der Geist dahinter ist so oder so Arm


Stimme Dir voll zu...der deutsche ist schon "arm", wenn er nicht mehr mittags beim Griechen essen gehen kann, sondern sich tatsächl. selber was kochen muß.

Und hier mal was über die Zusammensetzung von Coke... http://www.ta7.de/txt/sonstige/sons0006.htm


Sage
 
Armut, da springt sie mich wieder an!
Es ist doch echt zum kotzen, dass anscheinend immer noch geglaubt wird, Deutschland sei Reich...was´n Quatsch!
Harz4 ist eine Leistung, die es einem Menschen zumindest ermöglicht nicht gleich tot umzufallen, von den sozialen Stempeleien mal abgesehen.
Wer geht Mittags immer zum Griechen???
Selber kochen ist meiner Ansicht nach wirklich Luxus, denn das heisst, das was zum kochen vorhanden ist.

"ARMUT IN DEUTSCHLAND
.
"Armut ist keine Schande" sagte man früher. Kriege, Wirtschaftskrisen und Missernten führten dazu, dass viele Menschen hungerten, krank wurden oder obdachlos. Doch Armut ist nicht nur ein Phänomen vergangener Zeiten oder ein Problem der Entwicklungsländer. Armut betrifft uns noch heute - und das mitten in Deutschland.
Die Armut wächst
Laut des zweiten "Armuts- und Reichtumsberichts" der Bundesregierung galten im Jahr 2003 ganze 13,5 Prozent der Bevölkerung als arm, das sind rund elf Millionen Menschen. Die Tendenz ist steigend: 2002 waren es noch 12,7 Prozent, 1998 noch 12,1 Prozent. Besonders alarmierend: Mehr als ein Drittel der Armen oder von Armut Bedrohten sind Alleinerziehende und ihre Kinder. Fast jedes siebte Kind ist von Armut betroffen und beinahe jeder fünfte Jugendliche. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef wächst die Armut von Kindern in Deutschland sogar stärker als in den meisten anderen Industrieländern. Dagegen ist die Altersarmut in Deutschland rückläufig: von 13,3 Prozent 1998 auf 11,4 Prozent im Jahr 2003. Auf lange Sicht wird jedoch auch hier ein Wiederanstieg erwartet, weil Arbeitslose, Teilzeitbeschäftigte, Minijobber und Geringverdiener geringere Renten bekommen werden und allgemein das Rentenniveau sinkt.
Wann ist ein Mensch "arm"?
Der Begriff Armut lässt sich nicht eindeutig definieren. Wirtschaftlich betrachtet ist Armut eine "Mangelversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen". Generell gibt es eine Unterscheidung zwischen "absoluter Armut" und "relativer Armut".
"Absolute Armut" bedroht die physische Existenz. Als "absolut arm" gelten Menschen, die pro Tag weniger als einen US-Dollar ausgeben können. In Wohlstandsgesellschaften wie in Deutschland wird Armut meist als "relative Armut" definiert. Die "relative Armutsgrenze" bezieht sich auf statistische Zahlenwerte, wie das durchschnittliche Einkommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet denjenigen als arm, der monatlich weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens seines Landes zur Verfügung hat. Die OECD-Skala der "Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung" geht dagegen von 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens aus.
Diese Armutsgrenzen sind jedoch umstritten. Weil die so genannte "Einkommensarmut" den gesellschaftlichen Status nicht genügend wiedergibt, versucht man mit dem "Lebenslagenkonzept" eine weitere Beschreibung. Dieses Konzept interpretiert Armut als Unterversorgung in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel in den Bereichen Wohnen, Bildung, Gesundheit, Arbeit, Einkommen und Versorgung mit technischer und sozialer Infrastruktur. Eins ist fast allen Versuchen, das Problem "Armut" zu beschreiben, gemeinsam: Es geht um die ungleiche Verteilung von Chancen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Wen trifft Armut am häufigsten?
Früher waren in besonderem Maß ältere Frauen von Armut betroffen. Es hieß, "Armut ist alt und weiblich". Heute ist Armut jung, man spricht von "Infantilisierung" der Armut. Wer viele Kinder hat oder allein erziehend ist, trägt ein größeres Armutsrisiko als kinderlose Menschen oder Ehepaare, die gemeinsam ihre Kinder aufziehen können.
Wesentliche Ursache für ein erhöhtes Armutsrisiko bleibt die Arbeitslosigkeit. Laut des 2. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung lebten 41 Prozent der Arbeitslosen im Jahr 2003 in Armut oder an der Armutsgrenze. Der Sozialabbau wirkt sich auf die Situation der Arbeitslosen zusätzlich negativ aus: Durch die Einführung von Arbeitslosengeld II und die gekürzte staatliche Unterstützung werden arbeitslose Menschen seit Januar 2005 noch schneller in die Armut gedrängt. Eine entscheidende Rolle für die Situation spielt das Bildungsniveau des Einzelnen: Wer über einen niedrigen Bildungsstand verfügt, ist stärker gefährdet in die Armut abzugleiten. Denn gute Bildung und Ausbildung sind noch immer die besten Garanten für einen Arbeitsplatz.
Sehr gefährdet sind zudem wohnungslose Menschen, Ausländer und in Zukunft – durch die Gesundheitsreform und die Anpassung der Renten – wieder verstärkt alte Menschen, chronisch Kranke und Behinderte. Häufig kommen gleich mehrere Belastungen zusammen, wie geringes Einkommen, ungesicherte oder schlechte Wohnverhältnisse, Verschuldung, chronische Erkrankungen, psychische Probleme und soziale Ausgrenzung.
Ist Armut ein Teufelskreis?
Wer erst einmal auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, hat es oft schwer, sich aus dieser Abhängigkeit wieder zu befreien. Eine der schlimmsten Auswirkungen von Armut ist der Verlust der eigenen Wohnung. Ein Teufelskreis: Wer obdachlos ist, bekommt keinen Job. Wer keinen Job hat, wird nur sehr schwer eine Wohnung bekommen oder kann sich erst gar keine leisten. Oft bekommen die Betroffenen das Gefühl, ihre Situation selbst zu verschulden. Dieses Gefühl wird ihnen auch von Außen vermittelt. Viele sind deprimiert und verunsichert, vor allem, wenn sich ihre Lage jahrelang nicht verändert hat. Prof. Dr. Gerhard Trabert, der den Verein "Armut und Gesundheit in Deutschland" ins Leben gerufen hat, kommt bei seiner Arbeit täglich mit solchen Fällen in Berührung. Seiner Meinung nach brauchen diese Menschen vor allem jemanden, der an ihre Fähigkeiten glaubt: "Wichtig ist, diesen Menschen Wertschätzung entgegen zu bringen, ihnen das nötige Selbstbewusstsein zu vermitteln, sich aus diesem Teufelskreis wieder heraus zu bewegen."
Wie kann die Situation verbessert werden?
Jeder kann einen Beitrag leisten, die Situation zu verbessern. Eine Möglichkeit ist es, Geld oder Kleider an eine der vielen Wohlfahrtsorganisationen zu spenden, zum Beispiel an die Caritas, die Arbeiterwohlfahrt oder das Rote Kreuz. Es müssen aber nicht unbedingt Spenden sein. Wer sich persönlich engagieren will, kann bei den gleichen Verbänden ehrenamtliche Mitarbeit anbieten. Dort können Interessierte zum Beispiel in der Kleiderkammer tätig werden oder bei der Essensausgabe einer Suppenküche. Auch im kleineren, privaten Rahmen gibt es genug Möglichkeiten zu helfen, zum Beispiel in der Schule. In vielen Klassen gibt es Schüler und Schülerinnen aus sozial benachteiligten Familien, die Unterstützung von außen benötigen. Damit die Betroffenen sich nicht "outen" müssen, könnte die Klasse beziehungsweise der Lehrer oder die Lehrerin für einen "Sozialfond" sammeln, schlägt Gerhard Trabert als eine Möglichkeit vor. Mit dem Geld könnten Klassenfahrten finanziert werden, Schreibutensilien oder Bücher. Neben solchen praktischen Hilfsangeboten wäre es wichtig, dass Armut in der Gesellschaft zum Thema wird. Die Betroffenen sollten auch psychisch unterstützt werden, meint Gerhard Trabert: "Wir sollten uns von Schuldzuweisungen entfernen und den Betroffenen mit Respekt begegnen."
 
Wie viel Geld ist für was in den Hartz-IV-Sätzen enthalten?
Regelleistungen (ab 1.7.2008), aufgeschlüsselt nach Einzelpositionen
Alleinstehender
Erwachsener
Kind ab 14 J. Kind bis 13 J.
100% 80% 60%
1/2 Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 129,52 103,62 77,71
3 Bekleidung und Schuhe, darunter u.a. 34,84 27,87 20,90
Bekleidung 20,94 16,75 12,56
Schuhe 7,47 5,97 4,48
4 Wohnen, Energie, Instandhaltung 26,24 20,99 15,74
5 Innenausstattung, Haushaltsgeräte u. –
gegenstände, darunter u.a.
25,08 20,06 15,05
Kühlschränke, Gefrierschränke und -truhen 1,40 1,12 0,84
Waschmaschinen, Wäschetrockner,
Geschirrspüler
1,56 1,25 0,93
6 Gesundheitspflege 12,89 10,31 7,73
7 Verkehr, darunter u.a. 15,70 12,56 9,42
Kauf von Fahrrädern 0,68 0,55 0,41
Fahrkarten für Bus und Bahn (ohne Reisen) 11,23 8,99 6,74
8 Nachrichtenübermittlung, darunter u.a. 30,78 24,62 18,47
Telefon- , Faxgebühren 23,62 18,90 14,17
Internet, Onlinedienste 3,16 2,53 1,90
9 Freizeit, Unterhaltung, Kultur, darunter u.a. 39,93 31,95 23,96
Spielwaren und Hobbys 1,29 1,03 0,78
Besuch von Sport- und Kulturveranstaltungen
bzw. -einrichtungen
6,38 5,10 3,83
Bücher und Broschüren 5,57 4,45 3,34
Schreibwaren, Zeichenmaterial 2,77 2,21 1,66
10 Bildung 0,00 0,00 0,00
11 Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 8,31 6,65 4,99
12 Andere Waren und Dienstleistungen, darunter u.a. 27,24 21,79 16,34
Gebrauchsgüter für die Körperpflege 3,09 2,47 1,86
Haarpflege-, Rasiermittel, Toilettenpapier u. ä. 6,17 4,93 3,70
Summe gerundet 351 281 211
Erläuterungen:
Alle Angaben beziehen sich auf die ab dem 1.7.2008 geltenden Regelleistungen: Alleinstehende Erwachsene = 351
Euro, Kinder bis 13 Jahren = 211 Euro, Kinder ab 14 = 281 Euro.
Die fettgedruckten und nummerierten Ausgabenpositionen entsprechen den so genannten Abteilungen der
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS). Sie ergeben in der Summe die Regelleistungen. Die eingerückten
Zeilen sind ausgewählte Beispiele aus den einzelnen Bereichen. Tatsächlich enthält die EVS viel mehr Unterpunkte.
D.h. die Beispiele ergeben zusammengezählt nicht die korrekten Summen. Als Quelle für die Auflistung haben wir
eine Sonderauswertung des BMAS zur EVS 2003 benutzt (Drucksache 16(11286). Sie stellt die offizielle Herleitung
und Begründung für die damalige Eckregelleistung von 345 Euro dar. Die darin enthaltenen Werte haben wir
entsprechend der zwischenzeitlich erfolgten Erhöhung der Eckregelleistung um 6 Euro (= 1,74 %) entsprechend
erhöht. Die Werte für die Kinder ergeben sich aufgrund der pauschalen Prozentanteile von 60 bzw. 80 %.
http://www.dgb.de/uebersicht/Gesellschaft/armut/index_html

Das hab ich mal hierher kopiert, damit man mal nachvollziehen kann, was eigentlich gezahlt wird, den ich merke beim lesen der Beiträge, das das doch eher unklar zu sein scheint....
 
Coca-Cola und Konzern - PR........wir wollen halt auch mal sozial sein, lach! Und wer soll dann das 50.000 Euro Konzept umsetzen?
 
http://www.bpb.de/wissen/X3KEYO,0,Arbeitslosengeld_und_Arbeitslosengeld_II.html

Einige Statistiken will ich euch nicht vorenthalten.
Bitte danke auch lesen....

http://www.bpb.de/wissen/GCP6XT,0,0,Armut.html

Zahlen und Fakten zur Armutsdebatte
Wie arm ist Deutschland?

Ein bekanntes Phänomen erregt die Gemüter: Armut in Deutschland. Dabei zeigen Statistiken, dass es sich nicht um ein neues Problem handelt. Auch Hartz IV hat die Armut nicht deutlich vergrößert. tagesschau.de hat Fakten zur Armutsdebatte zusammengestellt.

Von Sabine Klein, tagesschau.de

Trotz Ebbe in den öffentlichen Kassen: Deutschland gehört nach wie vor zu den reichsten Ländern der Welt. Wer von Armut in Deutschland spricht, muss deshalb eines hinzufügen: Mit der existenziellen Armut, unter der Menschen in Entwicklungsländern leiden, hat sie nichts zu tun. Es geht um relative Armut.
Gibt es eine neue Armut in Deutschland?

In ihrem zweiten Armutsbericht von 2004 definiert die Bundesregierung einen Menschen als arm, wenn sein Einkommen unter 60 Prozent des Durchschnittseinkommens liegt. Das Statistische Bundesamt geht in seinem "Datenreport 2006" ebenfalls von dieser Grenze aus. Wie hat sich die Armut in Deutschland nach diesen Kriterien entwickelt?
Armut und Niedrigeinkommen [Bildunterschrift: Entwicklung der Armutsquote seit 1991 ]

Die Statistik belegt, dass die Zahl der Armen in Deutschland bereits vor 15 Jahren bei über 11 Prozent gelegen hat und gestiegen ist - bis auf 13,2 Prozent im Jahr 2005. Das Problem ist also nicht neu, es ist jedoch eine leicht steigende Tendenz zu beobachten.

Und noch etwas lässt sich an den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ablesen: Der Vorwurf, erhoben unter anderen von Linkspartei-Fraktionschef Oskar Lafontaine und DGB-Chef Michael Sommer, die Hartz-IV-Reform sei verantwortlich für die steigende Armut im Land, lässt sich nicht belegen.
Wie ungleich ist das Geld verteilt?
Einkommensungleichheit in Deutschland [Bildunterschrift: Das Einkommen der Reichsten und der Ärmsten ]

Die Grafik zeigt, dass die Einkommen in Deutschland sehr ungleich verteilt sind. Mehr als ein Drittel des monatlichen Gesamteinkommens in der Bundesrepublik geht an ein Fünftel der Bevölkerung. Und: Auch dieser Trend ist nicht neu. Seit 15 Jahren schwanken die Zahlen kaum.

Noch stärker machen sich die Unterschiede in der Bevölkerung bemerkbar, wenn man sich die Verteilung des Privatvermögens in Deutschland anschaut. Nach dem Armutsbericht der Bundesregierung von 2004 besitzen die unteren 50 Prozent der Haushalte nur knapp vier Prozent des gesamten Nettovermögens. 47 Prozent dieses gesamten Vermögens gehören dagegen den reichsten 10 Prozent der Haushalte. Der Anteil des obersten Zehntels ist sogar von 1998 bis 2003 noch um gut zwei Prozentpunkte gestiegen. Die Schere zwischen Arm und Reich geht also weiter auseinander.
Steigt das Risiko bei Arbeitslosigkeit, arm zu werden?

Als eines der Hauptrisiken, arm zu werden, gilt die Arbeitslosigkeit. Seit den 70er Jahren steigt die Arbeitslosenquote kontinuierlich an. "Für die Betroffenen bedeutet Arbeitslosigkeit akute Gefahr von Armut und sozialer Ausgrenzung", ist im Armutsbericht der Bundesregierung zu lesen. Das Armutsrisiko von Arbeitslosen lag 2003 laut diesem Bericht bei über 40 Prozent. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen darüber hinaus, dass die Armenquote bei Arbeitslosen in den Jahren zwischen 1997 bis 2004 signifikant gestiegen ist - von 30,6 auf 42,1 Prozent.
Armutsquote nach Erwerbsstatus [Bildunterschrift: Das Risiko bei Arbeitslosigkeit arm zu werden ist signifikant gestiegen. ]
Macht geringe Bildung arm?

Ebenfalls seit Jahren sinnen Politiker darüber nach, wie es gelingen kann, mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Wie die Arbeitslosenstatistik zeigt, haben es alle Versuche nicht vermocht, die Arbeitslosigkeit in Deutschland zu senken. Einige Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass man dauerhaft mit einem Sockel von Arbeitslosen leben muss. Die Politiker halten aber nach wie vor am Ziel der Vollbeschäftigung fest. Als ein wichtiger Faktor dafür, das Risiko der Arbeitslosigkeit zu minimieren, wird immer wieder die Bildung genannt. Tatsächlich wird aus der folgenden Grafik deutlich, dass die Gefahr arm zu werden sinkt, je höher das Bildungsniveau ist. Allerdings - und diese Zahl ist ebenfalls interessant - ist die Armutsquote bei Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten zwischen 1997 und 2004 von 2,3 auf 5,2 Prozent - also auf mehr als das Doppelte - gestiegen. Auch ein hohes Bildungsniveau schützt also nicht vor Armut, das Risiko steigt gerade bei Hochschulabsolventen stark.
Armutsqute nach Bildungsstand [Bildunterschrift: Bessere Bildung minimiert das Armutsrisiko. ]

Was die Grafik nicht zeigt, ist die Tatsache, dass, so der Armutsbericht der Bundesregierung, "Bildungschancen in Deutschland stark an die soziale Herkunft der Menschen gekoppelt sind". Danach sind die Chancen eines Kindes mit hohem sozialen Status, eine Gymnasialempfehlung zu bekommen, rund 2,7 mal so hoch wie die eines Facharbeiterkindes. Die Chance, ein Studium aufzunehmen, ist sogar um das 7,4-fache höher als die eines Kindes aus einem Elternhaus mit niedrigem sozialen Status.

http://www.tagesschau.de/inland/meldung92668.html

Jeder achte Deutsche muss mit maximal 850 Euro im Monat auskommen. Damit sind 13 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht. Unter ihnen 1,7 Millionen Kinder. Gespart wird bei Arztbesuchen und der Heizung. Die neuen Zahlen bestätigten einen besorgniserregenden Anstieg.

In Deutschland sind 10,6 Millionen Menschen und damit 13 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht. Unter ihnen befänden sich 1,7 Millionen Kinder, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Berlin mit. Als gefährdet gilt, wer mit 856 Euro in Monat auskommen muss.

Für die Wissenschaftler sind Menschen von Armut bedroht, die mit 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens auskommen müssen. Dieses beträgt 1427 Euro, 60 Prozent entsprechen demnach 856 Euro.

Fehlende Bildung und ihre Folgen

Für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren liege die Armutsgefährdungsgrenze bei 1798 Euro. Bei einer alleinerziehenden Mutter mit einem Kind unter 14 Jahren seien es 1113 Euro.

"Armutsrisiken sind vor allem Arbeitslosigkeit und fehlende Bildungsabschlüsse", sagte Walter Radermacher, Vizepräsident des Statistischen Bundesamts.

» Mehr als jeder Fünfte aus dieser Gruppe geht bei Krankheit nicht zum Arzt «

So liegt bei den Bundesbürgern ohne abgeschlossene Berufsausbildung der Anteil der Armutsgefährdeten bei 24 Prozent, bei denen mit Ausbildung sind es elf Prozent. Unter den Hochschulabsolventen sind nur acht Prozent von Armut bedroht. Nach Bevölkerungsgruppen aufgegliedert sind junge Alleinlebende bis 24 Jahre mit 53 Prozent am stärksten von Armut bedroht, Vollzeiterwerbstätige ohne oder mit einem Kind am wenigsten.

13.000 Haushalte befragt

Besonders gefährdet sind Menschen in den neuen Bundesländern. Dort liegt der Wert bei 17 Prozent der Menschen, in den alten Ländern bei zwölf Prozent. Das gilt für alle Altersgruppen - mit Ausnahme der Rentner: In den neuen Ländern sind elf Prozent der über 65-Jährigen von Armut bedroht, in der alten Bundesrepublik sind das 16 Prozent.

Die Zahlen sind das Ergebnis der Untersuchung "Leben in Europa", für die Behörden in 14 europäischen Ländern Menschen über ihre Einkommensverhältnissen befragt hatten. Das Statistische Bundesamt befragte 13.000 deutsche Haushalte.

Radermacher betonte, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sei die Gefahr von Armut in Deutschland unter dem Durchschnitt. In Irland, Portugal und der Slowakei liegt dieser Wert bei 21 Prozent, auch in Spanien (20) und in Italien (19) ist er deutlich höher.

Ähnlich wie in Deutschland ist er in Frankreich (14) und Österreich (13), niedriger ist die Armutsgefahr in den Ländern Skandinaviens sowie in Luxemburg (jeweils elf Prozent). Die Zahlen stammen jedoch aus den Jahren 2003 und 2004, bevor die deutschen Arbeitsmarktreformen in Kraft traten. "Wie sich die Hartz-Gesetze auf die Armutsgefahr auswirken, wird sich erst in der nächsten Studie in einem Jahr zeigen", sagte Radermacher.

» 56 Prozent haben das Gefühl, sich keinen Urlaub leisten zu können «

Leben ohne Arzt

Die Studie untersuchte auch die Folgen der Armutsgefahr auf das Leben der betroffenen Menschen. Mehr als jeder Fünfte aus dieser Gruppe geht demnach aus finanziellen Gründen bei Krankheit nicht zum Arzt, bei den Bessergestellten waren das nur sieben Prozent.

56 Prozent haben das Gefühl, sich keinen Urlaub leisten zu können - bei den Ungefährdeten sind das nur 16 Prozent. 14 Prozent beheizen ihre Wohnung nicht ausreichend, weil sie Geld sparen wollen. Dergleichen tun nur drei Prozent der übrigen Bevölkerung.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband bezeichnete die Zunahme von Armut in Deutschland als alarmierend. Die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigten einen besorgniserregenden Anstieg, sagte die Verbandsvorsitzende Barbara Stolterfoht in Berlin. Die Armut sei mittlerweile weiter gestiegen.

Bereits Anfang Oktober hatte SPD-Chef Kurt Chef Beck gewarnt, in Deutschland gebe es ein wachsendes "Unterschichten-Problem". Anlass der Äußerung Becks war eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die zu dem Ergebnis gekommen war, dass acht Prozent der Deutschen am Rand der Gesellschaft leben.

In Ostdeutschland sollen es mehr als dreimal so viele sein. Beck hatte gesagt, "manche nennen es ,Unterschichten-Problem‘". Er löste damit eine Debatte über den von vielen als diskriminierend empfundenen Begriff "Unterschicht" und die Ursachen von Armut aus.

http://www.sueddeutsche.de/politik/8/400790/text/
 
So, Leuts, ich wiess, ich hab euch jetzt reichlich zum hoffentlich durchlesen gegeben.
Es regt mich einfach auf, dass anscheinend immer noch nicht wirklich realisiert wird, wie ernst die Armut hierzulande ist.
Ich kenne die Thematik ja nun aus eigener Erfahrung, ich habe, das gebe ich zu, 129 Euro im Monat. Ich gehe auch zur Tafel.
Kann ich auch nur empfehlen.

Und ich kenne sehr viele Menschen, denen es ebenso geht.
Und offiziell taucht keiner von uns irgendwo auf, wird nicht wahrgenommen. Ich hab das erlebt, wie schnell man gebranntmarkt wird, abgestempelt und aus der Gesellschaft rausgekickt wird.
Und wenn jetzt noch einer daher kommt und mir erzählen will, in diesem Lande gäbe es keine Armut, dann hat er nicht hingesehen. Man muss nicht in andere Länder schauen, hier gibt es genauso viel arme Menschen, Kinder, die nicht versorgt werden können, Alte, die nicht wissen, wie sie zum Arzt gehen sollen, weil wovon denn?
Das sind alles die unscheinbaren, grauen Randexistenzen, die viele nicht sehen wollen, können, oder was weiss ich.
Das sind die Menschen, die untereinander wieder in tauschhandel gehen, weil was anderes nicht drin ist.
Herzlichen Glückwunsch zu den Scheuklappen, ich will auch wieder welche! *ironie*

So, sorry, aber das musste mal raus.

Wünsche Euch allen ein schönes WE!
LG
Leprachaunees
 
Nicht sehen wollen?

So wie ich es bei einigen Freunden erlebt habe werden gerade die am Abgrund lebenden Menschen schnell in die Ghettos vergrault, nicht zuletzt natürlich durch die Wohnungsdikatatur des Amts.

So schafft man "Probleme" schnell außer Sicht.

Dazu dann ein wenig Medienpropaganda und die Wiederbelebung des "Volksschädlings" unter neuem Namen als "Sozialschmarotzer".

Ja, verdammt, es gibt hier Armut. Das sie "nur" relational sein soll, macht es nicht besser.
Eventuelle Vergleiche mit Ländern, in denen es den Menschen noch schlechter geht sind irreführend, unterstützen sie doch nur die "jammert nicht, es könnte schlimmer sein"-Masche und ebnen damit den Weg dafür, angemessenen Widerstand als unangemessen darzustellen.

Die Ausrede, das sich durch ALG II nichts verschlechtert hätte ist eine dreiste Lüge, immerhin muß man bis auf lächerlichste Beträge sogar die Altersversorgung verbrennen. Eine "Absicherung" ist das nicht, nur eine Verhungerungsverhinderung.

Oder Verzögerung....
 
Niemals sollte man vergessen, dass Armut, echte Armut in Deutschland nicht existiert, die Armut regiert hier geistig
das kann ich nach 10 Monaten Serbien sagen...

oh doch, Armut exisitert auch hier bei uns

das kann ich nach 5 Jahren "Karriere" auf der Strasse sagen :rolleyes:
 
Werbung:
Stimme Dir voll zu...der deutsche ist schon "arm", wenn er nicht mehr mittags beim Griechen essen gehen kann, sondern sich tatsächl. selber was kochen muß.

Und hier mal was über die Zusammensetzung von Coke... http://www.ta7.de/txt/sonstige/sons0006.htm


Sage
Hallo Sage!! endlich, hab schon sehnsüchtig gewartet auf dein Lebenszeichen!
Du bist mir einer der liebsten User im Forum!
Weiter so!
Lieben Gruß Gabrielle
 
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