Hallo guenter200
Zitat:ich glaube, man kann sehr wohl macht ausüben, vor allem gegenüber kindern und haustieren. die sollte man nicht einfach ihrem schicksal überlassen, sondern ihnen zuwendung und aufmerksamkeit schenken und ihnen auch mal was aufdrängen. wenn sie sich dagegen wehren, ist es natürlich etwas anderes.
Da Macht bedeutet über etwas/jemand verfügen zu können, und es unmöglich
erscheint über das Leben unserer Kinder nicht zu verfügen,
wird hier zweifelsfrei Macht ausgeübt. Alleine kämen unsere Kinder ja auch nicht zurecht. Sinn der Erziehung sollte aber nicht der eigene Machterhalt
zu einem bestimmten Zwecke (z.B: Sportlerkarriere), noch weniger Macht als Selbstzweck sein, sondern der Zustand, dass das Kind später über sich selbst verfügen kann.
Bei Haustieren liegt es mir gar nicht Macht auszuüben,
darum liegen mir mehr Katzen, noch mehr Reptilien. Katzen begegnen jemandem eher in Augenhöhe und bei Reptilien kann ich mich der Beobachtung widmen.Ich beobachte sehr gerne, und manchmal ist Beobachten und Handeln gar nicht soweit voneinander entfernt.
Zitat:wenn erwachsene menschen aufeinander macht ausüben, würde ich dir schon zustimmen, wobei man natürlich sagen muss, dass auch hier menschen aufeinander macht ausüben, und das nicht immer im selben ausmaß reziprok. aber wenn jemand einem anderen etwas antut im zuge von "machtausübung", hat er ohnehin die folgen selbst zu tragen - durch das karma.
Die Gesellschaft ist hierarchisch geordnet, das kann man auch nicht völlig
abstellen, selbst in einem kommunistischen System nicht.
Das Machtstreben des Menschen ist auch nicht abstellbar, ich meine aber,
dass man es auf sich selbst projizieren kann, wie ich ja schon schrieb.
Zitat:ich verstehe schon, es steckt wohl angst dahinter wenn man macht ausübt.
egal, ob es gegenüber tieren, kindern oder erwachsenen ist. entweder angst, dass dem anderen etwas zustoßen könnte, wenn man sich nicht um ihn kümmert (klingt das abwegig?) oder die angst, sich dem eigenen inneren zu stellen.
Wenn ich Angst um jemanden habe, so möchte ich ihn vor Gefahr bewahren.
Dass ich hierbei dazu neige über ihn zu verfügen, also Macht auszuüben ist
eher ein Nebeneffekt dieser Angst. Es geht hier primär nicht um Macht.
Wenn es eine Angst gibt, die zu Machtstreben führt ist es die Angst genichtet
zu werden, Ohn(e)macht im doppelten Sinne ist ein Zustand, wo es zu einem Egoverlust zu kommen scheint, ebenso natürlich der Tod.
Ich behaupte, dass dies die größte Angst überhaupt ist, der mögliche Verlust
des Egos. Also tuen wir eben sehr viele Dinge um unser Ego zu erhalten, zu stärken. Macht über andere ausüben, Macht über uns selbst ausüben, selbst
größte Schmerzen ertragen (vor dem Tode), statt das Leben freiwillig zu beenden, in die Geschichte eingehen wollen, damit wenigstens unser Name
erhalten bleibt usw.
Wenn wir aber wirklich etwas für unser Ego tun wollen, so ziehen wir uns
doch am besten am eigenen Schopf aus dem Sumpf, oder versuchen es wenigstens. Wir gehen an die Quelle.
LG PsiSnake