tomsy schrieb:
der gedanke das ich ein gedanke bin, ja der verflüchtigt sich nie!
wie soll er auch, wenn ich der gedanke bin!
Gott, das wär ja schrecklich, da müßte man ja immer denken. Haste denn das noch immer nicht im Griff, tomsy
Einfach nur gucken ist doch viel schöner
Im Hier und Jetzt gibt es keine Gedanken, Gedanken beziehen sich ausschließlich auf Zukunft oder Vergangenheit. Im Hier und Jetzt gibt es gelegentlich aktives Denken, aber dabei wird jedes Wort aktiv gesprochen (ob nun laut oder leise), man "wird" nicht gedacht.
Es geht ja auch nicht gleich um Gedanken- wenn man da seine Aufmerksamkeit drauf lenkt, geht man ja schon wahnsinnig umständlich vor in seinem Geiste. Altbacken, wie in der herkömmlichen Meditation
Wenn Du dagegen z.B. einfach nur schreibst, immer nur das eine Wort und nicht gleich den ganzen Gedanken oder Satz, dann kann ja gar kein Denken zustande kommen, verstehste? Wenn ich immer nur bis hier --> <-- den Text kenne, wie soll ich da ins Denken geraten? Wieso irgendein Wort haben, das sich nicht materialisiert? Wieso Worte innerlich durchkauen, wenn es eh nur Gedanken sind? Das führt notwendigerweise nur immer zu weiteren Gedanken, ist doch klar, solange ich esse muß ich sch****. Wenn ich stattdessen immer nur sch****, dann fällt das Essen ja weg und irgendwann ist man leer von Worten. Okay- man muß wie bei allen Meditationstechniken auch beim Flußschreiben gelegentlich seine eigene Sch**** rückwärts essen, aber das bleibt im Leben wohl niemandem erspart.
Tust Du's im Leben nicht innerlich, dann liegste spätestens als Opa mit einem Darmverschluß im Altenheim und wunderst Dich, daß Du einen Bauch hast. Das tut dann so weh, daß das Denken für einen kleinen Moment zum Stillstand kommen könnte- da könnte sich eine winzigkleine Lücke zwischen den Gedanken auftun, weil Du nur noch AU denkst. Tja, da haste dann nochmal ne letzte Chance zu überlegen, ob wirklich alles nur ein Gedanke ist und ob Du in der Betrachtung des Gedankens nicht Dein Leben verschlafen hast. Hättest Du dich immer nur auf ein Wort gestürzt und nicht auf ganze Gedanken, wärest Du erfolgreicher gewesen. Kannste ja mal ausprobieren: einfach das Wort aktuelle Wort mal wirklich so sprechen, daß es denn auch gut gesprochen ist, und sich nicht ständig mit inneren Schleifen beschäftigen, die aus Tausenden von Worten hintereinander bestehen. Die kommen ja ganz automatisch die Tausend Worte, ohne daß man etwas dagegen tun könnte. Aber man sollte sie eben auch abstellen können, sonst wird es beim Sterben blöde. Da kriegste dann nämlich vor lauter Angst und Denken nicht mit, was geschieht. Danach weißt Du dann, was die Lücke ist, das ist klar. Aber Du hast nicht geliebt im Leben, hast nicht gegessen, hast nicht geträumt, hast nicht gelacht und hast nicht gedacht im Leben, wenn Du die Lücke im Denken nicht auch schon im Leben gesehen hast. (Sie ist übrigens zufällig gerade hier überall um mich herum, die Lücke im Denken... Da kannst mal sehen, wie klein "Denken" eigentlich ist. Ist ja nun ne Menge Luft hier überall- nirgendwo ein Gedanke. aber da, das Regal- ein Gedanke. Da oben der Himmel- ein Gedanke. Die Tastatur- ein Gedanke. Mein Wort hier- ein Gedanke. Aber all die Luft dazwischen: kein Gedanke. Das ist doch viiiiiiiel mehr Gedankenfreie Zone als man so landläufig meint, oder? Deshalb wird ja auch immer empfohlen, zum Atem zurück zu kehren... weil alles andere Gedanke ist)
Liebe Grüße, Christian