Ich will mich nicht gewöhnen!

Laws

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Selten hat ein Text so eine Wirkungskraft bei mir entfaltet, wie der phänomenale Beitrag "Ich will mich nicht gewöhnen!" vom begnadeten Satiriker Christoph Sieber.

Ich frage mich immer mehr, ob wir tatsächlich so hoffnungslos verloren und jetzt schon gefangen sind, in diesen merklich stärker werdenden Sturm aus inszenierten und intensivierten Krisen, der Europa bald mit Krieg und Chaos überziehen könnte?

Der Text im Wortlaut:

„Ich will mich nicht gewöhnen, dass Deutschland Teil einer Kriegsmaschinerie ist. Ich will mich nicht gewöhnen, wenn der SPIEGEL schreibt, das Deutschland endlich in der Normalität angekommen ist, wenn es sich an internationalen Kriegseinsätzen beteiligt.

Die Beteiligung an Kriegen darf nie Realität werden.

Ich kann es nicht glauben, dass Verteidigungsministerin von der Leyen, auf die Frage eines Journalisten, ob denn eine Fußball-WM 2018 in Russland tatsächlich denkbar wäre antwortet: „Deutschland wird auf jeden Fall schießendes Personal schicken“. Das ist nichts anderes als die Verharmlosung des Krieges.

Ich will mich nicht gewöhnen, dass in Europa das Recht des Stärkeren gilt, wenn Hunderttausenden der Zugang zu Gesundheit, Bildung und einem würdevollen Leben einfach verwehrt wird.

Ich will mich nicht daran gewöhnen, dass die Würde des Menschen antastbar ist, denn die Würde des Menschen steht tagtäglich zu Zehntausenden bei der Tafel an, um unsere Reste zu essen.

Die Würde des Menschen krepiert vor Lampedusa und die Würde des Menschen stirbt im Krieg und zwar in jedem Krieg, weil der Krieg keine Würde kennt, nicht die der Täter und nicht die der Opfer.

Ich will mich nicht an die Barbareien der globalisierten Welt gewöhnen, die Ausplünderung armer Länder, die Waffenlieferungen, die Unterstützung brutalster Despoten und Diktatoren, ich will mich nicht flüchten in den Zynismus derer die sagen: „Da kannste nichts machen, das war schon immer so“.

Ich möchte mich nicht abfinden, dass es so etwas wie Alternativlosigkeit gibt, weil es immer Alternativen gibt, weil es das Wesen der Demokratie ist, dass es sowas gibt, wie Alternativen. Und ich möchte nicht in einer Welt leben, in der man tatsächlich glaubt, dass, `wenn Jeder an sich denkt, dann ist an Alle gedacht.´

Und ich möchte nicht in einer Welt leben, in der Menschen, die solche Gedanken haben, als Gutmenschen verspottet werden und verächtlich gemacht werden. – Ausgerechnet von denen, denen der Zynismus jegliche Empathie so zerfressen hat, dass sie ihre eigene Herzlosigkeit nur ertragen können, indem sie andere verächtlich machen. (Hier eine Anmerkung von mir, denn die "Gutmenschen", wie ich sie kennengelernt habe, sind dabei keinen deut besser).

Ich möchte nicht, dass die die Deutungshoheit über die Moral bekommen, die keine haben.

Es gibt die Unschuld des Nichtwissens nicht mehr.

Wir wissen, dass der Wohlstand auf Unrecht aufgebaut ist. Wir wissen, dass wir die Erde zerstören und wir können auch längst nicht mehr ignorieren, dass Andere arm sind, weil wir reich sind. Wir werden uns nicht raus reden können, mit dem immer gleichen: „Davon haben wir nichts gewusst“.

Nein, wir werden es gewusst haben. Und ich frage mich am Ende: Was wird man über uns sagen in zwanzig, dreißig Jahren? Wer werden wir gewesen sein? Die die zugeschaut haben, wie schon so oft? Werden wir die gewesen sein, die einfach weiter gemacht haben, weil es so bequem war? Oder werden wir die gewesen sein, die gerade nochmal rechtzeitig die Kurve bekommen haben und die die Reißleine gezogen haben, als es noch nicht zu spät war?

https://www.facebook.com/oneworld.onefuture.98/posts/1733482990264722?pnref=story

Und ich kann es nicht glauben, dass Jan Böhmermanns Volldeppengedicht, monatelang von morgens bis abends diskutiert wurde, aber das hier kaum jemand kennt.
 
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Selten hat ein Text so eine Wirkungskraft bei mir entfaltet, wie der phänomenale Beitrag "Ich will mich nicht gewöhnen!" vom begnadeten Satiriker Christoph Sieber.

Ich frage mich immer mehr, ob wir tatsächlich so hoffnungslos verloren und jetzt schon gefangen sind, in diesen merklich stärker werdenden Sturm aus inszenierten und intensivierten Krisen, der Europa bald mit Krieg und Chaos überziehen könnte?

Der Text im Wortlaut:

„Ich will mich nicht gewöhnen, dass Deutschland Teil einer Kriegsmaschinerie ist. Ich will mich nicht gewöhnen, wenn der SPIEGEL schreibt, das Deutschland endlich in der Normalität angekommen ist, wenn es sich an internationalen Kriegseinsätzen beteiligt.

Die Beteiligung an Kriegen darf nie Realität werden.

Ich kann es nicht glauben, dass Verteidigungsministerin von der Leyen, auf die Frage eines Journalisten, ob denn eine Fußball-WM 2018 in Russland tatsächlich denkbar wäre antwortet: „Deutschland wird auf jeden Fall schießendes Personal schicken“. Das ist nichts anderes als die Verharmlosung des Krieges.

Ich will mich nicht gewöhnen, dass in Europa das Recht des Stärkeren gilt, wenn Hunderttausenden der Zugang zu Gesundheit, Bildung und einem würdevollen Leben einfach verwehrt wird.

Ich will mich nicht daran gewöhnen, dass die Würde des Menschen antastbar ist, denn die Würde des Menschen steht tagtäglich zu Zehntausenden bei der Tafel an, um unsere Reste zu essen.

Die Würde des Menschen krepiert vor Lampedusa und die Würde des Menschen stirbt im Krieg und zwar in jedem Krieg, weil der Krieg keine Würde kennt, nicht die der Täter und nicht die der Opfer.

Ich will mich nicht an die Barbareien der globalisierten Welt gewöhnen, die Ausplünderung armer Länder, die Waffenlieferungen, die Unterstützung brutalster Despoten und Diktatoren, ich will mich nicht flüchten in den Zynismus derer die sagen: „Da kannste nichts machen, das war schon immer so“.

Ich möchte mich nicht abfinden, dass es so etwas wie Alternativlosigkeit gibt, weil es immer Alternativen gibt, weil es das Wesen der Demokratie ist, dass es sowas gibt, wie Alternativen. Und ich möchte nicht in einer Welt leben, in der man tatsächlich glaubt, dass, `wenn Jeder an sich denkt, dann ist an Alle gedacht.´

Und ich möchte nicht in einer Welt leben, in der Menschen, die solche Gedanken haben, als Gutmenschen verspottet werden und verächtlich gemacht werden. – Ausgerechnet von denen, denen der Zynismus jegliche Empathie so zerfressen hat, dass sie ihre eigene Herzlosigkeit nur ertragen können, indem sie andere verächtlich machen. (Hier eine Anmerkung von mir, denn die "Gutmenschen", wie ich sie kennengelernt habe, sind dabei keinen deut besser).

Ich möchte nicht, dass die die Deutungshoheit über die Moral bekommen, die keine haben.

Es gibt die Unschuld des Nichtwissens nicht mehr.

Wir wissen, dass der Wohlstand auf Unrecht aufgebaut ist. Wir wissen, dass wir die Erde zerstören und wir können auch längst nicht mehr ignorieren, dass Andere arm sind, weil wir reich sind. Wir werden uns nicht raus reden können, mit dem immer gleichen: „Davon haben wir nichts gewusst“.

Nein, wir werden es gewusst haben. Und ich frage mich am Ende: Was wird man über uns sagen in zwanzig, dreißig Jahren? Wer werden wir gewesen sein? Die die zugeschaut haben, wie schon so oft? Werden wir die gewesen sein, die einfach weiter gemacht haben, weil es so bequem war? Oder werden wir die gewesen sein, die gerade nochmal rechtzeitig die Kurve bekommen haben und die die Reißleine gezogen haben, als es noch nicht zu spät war?

https://www.facebook.com/oneworld.onefuture.98/posts/1733482990264722?pnref=story

Und ich kann es nicht glauben, dass Jan Böhmermanns Volldeppengedicht, monatelang von morgens bis abends diskutiert wurde, aber das hier kaum jemand kennt.


müssen wir und dran gewöhnen, dass:

kaum ist "brexit" entschieden - hetzt schon wieder gegen nato und weiss gott gegen was alles von dir gehetzt wird?! kommst du nimals zu ruhe? (und das alles tust du nihhmal mit deinen worten...:D)

shimon
 
Ich hab eben mal über Sieber nachgelesen:

Sieber verbrachte ab dem zweiten Lebensjahr seine Kindheit und Jugend in Niedereschach, wo sein Vater 40 Jahre lang Bürgermeister war.[2] Neben einem Studium der Pantomime an der Folkwang-Hochschule in Essen arbeitete er an diversen deutschen Theatern[3], sowie mit Milan Sládek in Paris. 1995 machte er seine künstlerische Abschlussprüfung mit seinem ersten Kabarettprogramm Abgeschminkt.[4]

1996 wurde er bei einem Kleinkunstbrettl des Mainzer Unterhauses bekannt. Von 2010 bis 2013 war er Gastgeber der monatlichen Satiresendung Spätschicht – Die Comedy Bühne im SWR-Fernsehen.

Sieber ist regelmäßiger Gast in der Anstalt, Heute-show, TV total, Stratmanns, „Volker Pispers und Gäste“ (3sat) und vielen weiteren Fernsehsendungen. Auch bei der Sendung Ottis Schlachthof und Nuhr im Ersten war er regelmäßig Gast. Seit September 2015 moderiert er zusammen mit Tobias Mann die Kabarett-Late-Night-Sendung „Mann, Sieber!“ im ZDF.

https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Sieber_(Kabarettist)
 
Ich will mich nicht daran gewöhnen, dass die Würde des Menschen antastbar ist, denn die Würde des Menschen steht tagtäglich zu Zehntausenden bei der Tafel an, um unsere Reste zu essen.

Die Würde des Menschen krepiert vor Lampedusa und die Würde des Menschen stirbt im Krieg und zwar in jedem Krieg, weil der Krieg keine Würde kennt, nicht die der Täter und nicht die der Opfer.

Wenn ich lese was Du @Laws im entsprechenden Faden zu Flüchtlingen, zur Flüchtlingspolitik schreibst, welche Personen Du idealisierst, ja dann hast Du Dich zu sehr gewöhnt, an vieles, nur nicht an Menschlichkeit.
 
Bspl. Ken Jebsen, Lars Mährholz, Jürgen Elsässer, Putin, Die ukrainischen Separatisten.

Alles hier im Forum nachzulesen.

Ich weiß nicht was du so alles liest, aber alleine diese Aussage, ich idealisiere sie, ist vollkommener Unsinn und zeigt nur dein absolutes Schwarz/Weiß denken, dass du intus hast. Außerdem kann ich z.B. Jürgen Elsässer nicht leiden, auch wenn er vieles sehr klar und deutlich macht. Ich rücke nur die Lügen der Medien zurecht, die, die Menschen wie du immer noch verleugnen, obwohl sie inzwischen für jeden deutlich sichtbar vorliegen. Also für die, die noch Denken können. Sind ja nicht mehr viele hier, bei all der Gehirnwäsche, die momentan hier so abläuft.
Aber es ist schon richtig, ich glaube einem Ken Jebsen mehr als der Tagesschau und nach all den Lügen, die die Tagesschau nachweislich verbreitet hat, ist das auch sehr berechtigt, auch wenn Ken Jebsen auch öfter mal daneben liegt. Du sprichst so verächtlich von den ukrainischen Separatisten, genau wie es die Medien dir vorpredigen, dass die Ukraine, Kiew und vor allem die Nazis dort, seit dem Beginn dort die Menschen im Osten der Ukraine abschlachten, ist euch "Menschenfreunden" ja vollkommen egal, nicht wahr? Weil es ist ja nicht eure Wahrheit ist, also die, die in der Tagesschau läuft, und das obwohl es hunderte Videos, oder Odessa gibt, die das genaue Gegenteil von dem Belegen, was uns unsere Medien weiß machen wollen. Und obwohl es immer wieder Kiew ist, die die Waffenruhe brechen, was aber weder die Amis, noch unsere Kanzlerin stört, sind natürlich nur Putin und seine Separatisten die absolut bösen. Mir ist klar, dass auch die andere Seite Verbrechen begeht, aber darüber wird ja immer wieder ausführlichst berichtet.

Aber was deine Aussage angeht, von wegen, "Menschlichkeit". Wo war denn die Gesellschaft vor ein paar Wochen, als es um die Demo gegen Ramstein ging? Als wir gegen die Drohnenmorde protestierten? Wo ist da euer Aufschrei? Wo sind eure Proteste gegen das Freihandelsabkommen der EU mit Afrika? Wo der Einsatz gegen die EU, wenn sie Foltergefängnisse für Flüchtlinge in der Ukraine finanziert? Ich kann mich noch sehr gut an ein Gespräch mit dir Erinnern, wo es um die Obdachlosen in Deutschland ging, wo von dir nur Verachtung und Abscheu kam. Und ausgerechnet du redest hier von Menschlichkeit. Diese Gesellschaft kennt doch nur die befohlene Menschlichkeit für Flüchtlinge, weil es gerade IN ist. Noch vor zwei Jahren, hat es doch keine Sau hier interessiert, dass die Flüchtlinge im Mittelmeer ersaufen, oder jeden Tag 10 000 Kinder in Afrika verhungern. Aber jetzt, wo es in den Medien ist, muss natürlich jeder Arschkriecher hier beweisen, dass er zu den "Guten" gehört, während er weiterhin bei Primark oder Kick einkaufen geht. Und jetzt kommt ihr Heuchler hier an und "empört" euch über die Flüchtlingskritiker. Ihr wollt doch nur alle herholen, weil ihr dann erstens Mal die Ursachen nicht bekämpfen müsst, da ihr ansonsten auf vieles verzichten müsstet, oder gar Verantwortung übernehmen müsstet. Und auch weil ihr genau wisst, dass es niemals dazu kommt. Aber dafür könnt ihr dann dem "braunen Pack" die Schuld geben, die für euch nur eine bequeme Ausrede sind, ansonsten absolut nichts tun zu müssen, oder angeblich nicht zu können. Das diese Art der Flüchtlingspolitik nicht funktioniert, müsste doch inzwischen wirklich auch dem allerletzten Deppen klar geworden sein, spätestens jetzt, nach dem Brexit, der ja auch nur wegen Merkels "Wir schaffen das" möglich wurde.

Aber sobald man hier anfängt, nur die Ursachen zu erwähnen, hört man nur noch die Grillen zirpen. Ihr wollt doch gar nichts verändern, ihr wollt nur Aufmerksamkeit erhaschen und euch gut fühlen. Nur darum geht es euch, wenn ihr von den Flüchtlingen redet.

Aber ich frage dich mal: Warum "empört" es euch nicht, wenn diese van der Leyen sagt: „Deutschland wird auf jeden Fall schießendes Personal schicken“. Was ist los mit euch, wenn ihr bei solchen Aussagen einfach vollkommen ruhig bleibt? Wo ist der Aufschrei, dass deutsche Truppen vor der russischen Grenze stehen, wegen ein "Aggression", die nicht da ist? Diese Gesellschaft wird mir immer fremder, aber von Menschlichkeit, sehe ich hier absolut nichts mehr. Die Menschen hier wissen doch gar nicht mehr was das ist!
 
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Ich finde den Text gut. Man darf sich auch nicht gewöhnen an Verharmlosung von Krieg und Gewalt, an absolute Kontrolle des Staates und an die Verdummung durch die Medien.
Hier wird der user @Laws kritisiert. Dazu kann ich nichts sagen. Aber rein objektiv betrachtet, wie findet ihr den Text?
 
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