Ich wandle im Schatten

Raum der Traurigkeit, was für ein passendes Wort dafür. Ja, ich habe mich da umgesehen. Ich weiß nicht, ob das alles war. Da waren viele Erinnerungen und viele Scherben, die seit einer Ewigkeit bis heute rumliegen, noch genau so wie die Dinge damals zerbrochen sind, als wäre nicht ein Tag seitdem vergangen. Ich habe das Gefühl, als würden sie da auch immer so liegen bleiben. Irgendwann habe ich mich gefragt, ob da noch etwas tieferes unter dieser Trauer liegt. Teilweise musste ich vor all den traurigen Dingen schon wieder lachen.

Dann weißt Du auch schon, daß unter der Trauer Freude liegt. :)
 
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Es tut mir ja grade leid, aber hat denn keiner was zu den Äußerungen meiner Mutter zu sagen?
Sind sie's denn wert daß man was dazu sagt? Subjektiv betrachtet schon, objektiv betrachtet nicht. Wie jemand schrieb: so ist das Leben. Alle unsere Mütter und Väter haben auch hinterfragenswürdige Eindrücke in uns hinterlassen.
Ich hatte gräßliche Alpträume bei denen ich schreiend aufgewacht bin heute Nacht wegen diesem Thema. Das ist doch kein Wunder, wenn jemand so gestört oder "angeschlagen" wie ich ist, wenn man einen Vater hat, für den man erst zum Menschen wurde, wenn man immer seine 1 hatte und eine Mutter, die nie zulässt dass ihr Sohn ihr eine ehrliche Meinung sagt und ansonsten nichts kann, als zu erpressen. So eine Familie ist doch von Grund auf im tiefstem krank!
Das soziale Gefüge ist auf jedem Fall nicht auf einem hohen Niveau unterwegs. Aber auch hier objektiv betrachtet: Jedes von uns wächst in einem Milieu auf und jedes Milieu krankt an irgendwas.
Ich hielt es ja erst für eine gute Idee mich diesmal nicht den Erpressungen zu Widersetzen, um ihr sozusagen die Liebe zu geben, die sie braucht, aber meine ganze Seele wehrt sich mit jedem Tag mehr gegen Selbstverleugnung, die ich da betreibe!
Laß sie halt wie sie ist.
Aber ich glaube es auch nicht nochmal zu ertragen mit ihnen darüber zu streiten! Also soll die Heilung wirklich so aussehen, dass ich mich einfach damit abfinde?
Ja, wobei damit abfinden vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist. Sich Abfinden gehört aber sicher zu diesem Prozeß des Annehmens des eigenen Lebens und seiner Bedingungen hinzu, der gerade geschieht.
Und dieses Thema habe ich ja nicht nur mit ihnen, sondern auch mit anderen Menschen, mit denen ich mal eine Beziehung oder Freundschaft hatte! Werde ich denn, wenn ich mich damit abfinde ohne irgendwas absofort aktiv zu tun, irgendwann mal neue Menschen kennenlernen, wo das nicht so sein wird? Werde ich irgendwann mal wirklich Freunde haben, die mich verstehen? Wird das die Belohnung sein oder wird das alles am Ende keinen Sinn machen?
Ob es rückblickend betrachtet einen Sinn macht, das weiß ich nicht. Tut das Leben das überhaupt objektiv betrachtet, einen Sinn machen? Ich meine ein Sinn kann immer nur subjektiv entstehen und hat so gut wie immer zwei Seiten einer Medaille. Das Gute bringt das Schlechte mit sich und das Schlechte das Gute. An diesem Prinzip kann man nicht vorbei, trotzdem sollte das einen aber natürlich nicht davon abhalten, Entscheidungen zu treffen. Oder auch eben nicht.

Und: ob Du neue Freunde findest et cetera, das hängt von Dir ab. Das hast Du ja auch heute schon selbst in der Hand und hast das weiterhin. Es gibt zurückgezogener lebende Menschen und sozial engagiertere. Singles und Partner.

Werde ich selbst überhaupt je in der Lage sein gesunde Beziehungen führen zu können, wenn alles, was mir bis vor kurzem vorgelebt wurde auf Lüge basiert und mich im Tiefsten geprägt hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mir diese Eltern "ausgesucht" haben soll, wie es manchmal heißt.
Im letzten obigen Abschnitt lese ich eine gewisse Spaltung heraus, die Du empfindest. Du hattest mir schon durch Deinen Bericht über Deine Art und Weise, Dich in Deine Eltern bis ins Körperliche hinein zu versetzen deutlich gemacht, daß Du ein paar Schlupflöcher in der Ich-Identitätsgrenze hast, die manch Anderer nicht zur Verfügung hat und vielleicht wegen dieser geringeren Sensibilität auch weniger Probleme. Von daher: wenn Du selber mit Dir zufrieden sein wirst, dann wirst Du auch einen Partner finden können, mit dem Du zufrieden bist und der mit Dir zufrieden ist.

lg
 
Hallo terramarter,

woran, deiner Meinung nach, könnte es liegen, wenn der beschriebene Prozess etwas anders verläuft? Ich selbst z.B. bin nach langjähriger Selbstbeobachtung zu einem Schluß gekommen, daß meistens die Gedanken die Gefühle entstehen lassen und sie aufrechterhalten, nur ganz selten vielleicht umgekehrt. Verlangsamt man den Denkprozess, wird langsam auch das Gefühl schwächer; bringt man das Denken tatsächlich zum stehen (ohne daß auch nur ein Gedanke irgendwo im Hintergrund stehen bleibt), lösen sich erst die Bilder, später auch das durch sie erschaffene Gefühl auf. Was danach kommt, ist aber kein Versinken in die Tiefe, sondern einfach gar nichts. :confused:

Die Frage: bin ich es selbst, die einfach irgendwo falsch abgebogen bin, oder gibt es vielleicht von Person zu Person neurologische Unterschiede, welche die Art der Vernetzung zwischen „Gefühl“ und „Gedanken“ bestimmen?
Es sind beide Wege möglich: die Auslösung des Denkens via Gefühl und andersherum. :)
 
Hallo,

es ist einige Zeit vergangen und ich habe mich bemüht Probleme nicht mit dem Verstand zu lösen. Viele seltsame Erfahrungen sind seitdem passiert. Und mittlerweile glaube ich, dass ich eine Frau im Körper eines Mannes bin und meine Probleme daher kommen. Ich mag zarte und sich zurückhaltende Frauen, weil ich mir wünschte, dass jeder sieht, dass ich genau so zart in mir drin bin. :'(
Na, das ist ja ein unerwartet Ding. :)
 
Ach herje, da habe ich ganz unerwartet viele Probleme integrieren können, indem ich einfach die schwule Seite an mir akzeptiert habe und teilweise auch über die strenge geschlagen, in dem ich dass manchen vielleicht zu sehr unter die Nase reiben musste, weil ich so schnell wie möglich all das Gut machen wollte, was ich mir bisher sabotiert habe. Aber jetzt habe ich ein Gerichtsverfahren am Hals, das dieses andere Problem in den Schatten stellt und eigentlich total nichtig dastehen lässt. Und die Anklage ist eine einzige Lüge. Habe 7 Tage Zeit um Einwende gegen die Eröffnung des Hauptverfahrens vorzubringen.
Und das "Opfer" ist selbst so ein femininer, der aus einem Streit vor einem Jahr ein körperliches Gewaltverbrechen gemacht hat und urplötzlich aus dem Nichts noch 3 Zeugen gezaubert haben will für etwas, das nur zwischen uns war.
Als spiritueller Mensch macht mir das ganz schön zu schaffen wegen einer Lüge vors Gericht gezerrt zu werden.

Das einzige was mir relevant erscheint: Ich habe damals einen Kochtopf mit heißen Wasser vom Herd ins Waschbecken geworfen. Dabei hat der Kleine wirklich nur einen Tropfen Wasser am Oberarm abbekommen, weil das Wasser allgemein durch die Küche gespritzt ist.

Da meinte er schon dass er mich wegen körperverletzung dran kriegen würde, was ich damals aber nicht glaubte. Und jetzt heißt es er wäre mit gefährlichen Werkzeugen beworfen worden. Das ist doch alles pille-palle gewesen. Ich finde dieses Verfahren einfach lächerlich. Trotzdem macht es mich einfach wütend.
 
Ach herje, da habe ich ganz unerwartet viele Probleme integrieren können, indem ich einfach die schwule Seite an mir akzeptiert habe und teilweise auch über die strenge geschlagen, in dem ich dass manchen vielleicht zu sehr unter die Nase reiben musste, weil ich so schnell wie möglich all das Gut machen wollte, was ich mir bisher sabotiert habe. Aber jetzt habe ich ein Gerichtsverfahren am Hals, das dieses andere Problem in den Schatten stellt und eigentlich total nichtig dastehen lässt. Und die Anklage ist eine einzige Lüge. Habe 7 Tage Zeit um Einwende gegen die Eröffnung des Hauptverfahrens vorzubringen.
Und das "Opfer" ist selbst so ein femininer, der aus einem Streit vor einem Jahr ein körperliches Gewaltverbrechen gemacht hat und urplötzlich aus dem Nichts noch 3 Zeugen gezaubert haben will für etwas, das nur zwischen uns war.
Als spiritueller Mensch macht mir das ganz schön zu schaffen wegen einer Lüge vors Gericht gezerrt zu werden.

Das einzige was mir relevant erscheint: Ich habe damals einen Kochtopf mit heißen Wasser vom Herd ins Waschbecken geworfen. Dabei hat der Kleine wirklich nur einen Tropfen Wasser am Oberarm abbekommen, weil das Wasser allgemein durch die Küche gespritzt ist.

Da meinte er schon dass er mich wegen körperverletzung dran kriegen würde, was ich damals aber nicht glaubte. Und jetzt heißt es er wäre mit gefährlichen Werkzeugen beworfen worden. Das ist doch alles pille-palle gewesen. Ich finde dieses Verfahren einfach lächerlich. Trotzdem macht es mich einfach wütend.

ui ui ui
na da scheint was ausagiert werden zu wollen..
 
Als ich das erste mal davon über Eckhart Tolle erfuhr und ich bei dem Versuch das umzusetzen eben in der Psychatrie gelandet bin, habe ich ihm die schlimmsten Dinge gewünscht. Dass er genau so leiden soll für seine schlechten Anleitungen, wie ich selbst usw.

Und jetzt wo ich Deine Anleitung, terramarter, offensichtlich genau so verkehrt angegangen bin, merke ich, dass dieses Thema immer noch bei mir da ist. Ich will es verstehen und fühlen lernen.

Hallo Zwiegestalt

Es ist deutlich spürbar, dass Du zwischen den Welten stehst, das bringt natürlich sehr interessante, weise Erkenntnisse, macht aber auch sehr zerbrechlich und instabil. Deshalb wäre es wirklich gut, wenn Du Dich psychotherapeutisch begleiten lässt auf Deinem Weg. Es gibt auch esoterisch ausgerichtete Psychotherapeuten. Bitte pass auf Dich auf ...
 
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(auch @Zwiegestalt)
Hallo terramarter,

woran, deiner Meinung nach, könnte es liegen, wenn der beschriebene Prozess etwas anders verläuft? Ich selbst z.B. bin nach langjähriger Selbstbeobachtung zu einem Schluß gekommen, daß meistens die Gedanken die Gefühle entstehen lassen und sie aufrechterhalten, nur ganz selten vielleicht umgekehrt. Verlangsamt man den Denkprozess, wird langsam auch das Gefühl schwächer;
Im Normalfall rattert bei den meisten Menschen den ganzen Tag das Sprech- und hinundher-Grübelorgan; die immer gleichen ich-haften Gedanken, Sorgen, Erwägungen blubbern an der Oberfläche durch die Tage und die Nächte (im Traum weiter)... und verhindern weitgehend ein Tieferkommen, also ein sich spüren (Körper) und wahrhafte Gefühle (noch tiefer in Richtung Kern).

bringt man das Denken tatsächlich zum stehen (ohne daß auch nur ein Gedanke irgendwo im Hintergrund stehen bleibt), lösen sich erst die Bilder, später auch das durch sie erschaffene Gefühl auf. Was danach kommt, ist aber kein Versinken in die Tiefe, sondern einfach gar nichts. :confused:
das Gefühl ist nicht durch Gedanken erschaffen. Du erschaffst die Gedanken um die Gefühle nicht fühlen zu müssen. Das ist zur Gewohnheit geworden - dass du, um die Gefühle nicht fühlen zu müssen, schnell was nachdenkst.

Beschreibe mir das noch einmal, bzw. probiere es noch einmal konkret aus. Wenn die Gedanken weniger werden, spürst du entweder deinen Körper oder du fühlst Gefühle. Wenn unter den Gefühlen nichts kommt, bist du stehen geblieben (oder du denkst bereits wieder nach. Gedanken.)
Schau nochmal nach, bitte.

Die Frage: bin ich es selbst, die einfach irgendwo falsch abgebogen bin, oder gibt es vielleicht von Person zu Person neurologische Unterschiede, welche die Art der Vernetzung zwischen „Gefühl“ und „Gedanken“ bestimmen?
An der Oberfläche sind die Gedanken,
darunter können Körperempfindungen auftauchen (also wenn die Gedanken stiller werden)
oder Gefühle (zb Trauer, Wut, Freude,...)
wenn du tiefer kommst (also nicht zurück in die Körperempfindungen oder gar Gedanken wanderst oder springst)
fällst du in die existenzielleren Gefühle (Angst, Schmerz, Alleinsein, Angst vor Auflösung,...)
erst darunter wird es friedlich
 
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