Ich wandle im Schatten

Hat es etwas zu bedeuten, dass ich mir selbst grade so vorkomme wie mein Vater zu sein und in meiner eigenen Stimme ihn zu erkennen, sobald ich den Fokus darauf richte die Details so wichtig zu nehmen, wie sie mir tatsächlich sind?
Detailgenauigkeit ist nicht in jedem Fall gleich wichtig.
In diesem Fall geht es um deine innere Wahrnung. Und es ist gut und wichtig, dass du mit deinem Innenleben so auf du bist. Wenn du es dir ganz genau anschaust, wirst du bemerken, dass du dein Hauptaugenmerk zur Zeit auf deine Gedanken richtest, auf dein Denken. Das hast du deshalb gemacht, weil du die Probleme lösen wolltest, und auch engagiert genug warst - nur war dir noch nicht klar, dass du eine entscheidende Verbesserung nicht im Verstand, also nicht in und durch Gedanken herbeiführen kannst - denn so kommst du nicht tiefer (merkst du ja schon länger; es dreht sich immer auf einer Ebene, und der Knoten zieht sich sogar zu.
So läuft das im Verstand,
weil der Verstand für kurze technische Aufgaben da ist, für praktische Sachen - so wie man mal kurz die Rechnprobe macht. für tiefere Dinge ist er völlig ungeeignet; und die Gedanken halten dich auch an der Oberfläche - so dass du die ganze Zeit abtauchen willst, aber es geht nicht)
->durchdenke also kurz wie du das Brot backen willst - wenn du eins backen willst - und dann geh wieder tiiefer
lass dich einfach fallen
immer tiefer
vielleicht spürst du eine Körperempfindung - lass dich tiefer fallen (die Gefühle sind unter den Körperempfindungen) - hetze dich nicht, aber lass dich kontinuierlich tiefer fallen - bis ein Gefühl aufwallt - oder vieleicht kommst du noch tiefer - und du fühlst Ruhe, Leere oder Frieden vielleicht
........

versuche so lange dran zu bleiben wie es dir möglich ist. zwinge dich nicht.
irgendwann wird es durch übung zur Gewohnheit, und dann fühlst du diese grundsätzlich innere Haltung den ganzen Tag.



Ich erinnere mich vor einem halben Jahr schon mal an diesen Punkt gekommen zu sein. Da steigerte ich mich so sehr in dieses Gefühl "er" zu sein hinein, dass ich in einem Gefühl des "ich bin in wahrheit seine wiedergeburt" hängenblieb, damit nicht klar kam und auf Grund der negativen Folgen mit der Esoterik gebrochen hatte.
wenn Menschen zu lange im Verstand bleiben, obwohl der nicht das passende Werkzeug für die Ansprüche des Moments ist, können wir verrückt werden. Wenn du die Feile brauchst, leg den Hammer weg.


Du machst das gut.
 
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in aller Kürze und mal ganz allgemein gesagt, fällt mir da grad etwas ein,
was ich vor längerer Zeit hier im Forum gelesen habe:


die Frage ist nicht "Herz oder Verstand?",
sondern die Antwort ist "Herz UND Verstand".


bis demnächst :)
Y.
 
@zwiegestalt
ich bin ein halbbewusster Mensch, der im Schatten wandelt. Ich bin bewusst genug, um zu erkennen, dass Licht Schatten wirft und um zu erkennen, dass ich leide, weil ich im Schatten stehen muss.
Der Schatten ist ein Bestandteil des Lichtes - und beides ist Teil des irdischen Seins.
Ich weiß auch, dass ich unendlich viele Wege bereit stehen habe und ich nur den Schatten akzeptieren müsste, um an eins der Lichter zu gelangen.
Es gibt kein "Hingelangen", das erscheint nur so, es ist lediglich ein Bewusstwerden und das beschreibt Terramater ganz gut, wie das geht.
Aber keines der Lichter ist mir den Schatten wert
Dann sind es nur Scheinlichter, vom`Verstand erleuchtet.
und keines der vielen Geschenke, die mir das Leben im Überfluss macht, seitdem ich aufgegeben habe irgendwo hin zu gelangen, mag meinen Durst stillen und mich wirklich berühren.
das ist schade - berührt zu werden ist eine ganz besondere Fähigkeit des Menschen.
Alles berührt mich nur an der Oberfläche.
Das einzige Geschenk, das mir das Leben bislang nicht geben wollte, ist der Tod. Warum darf sich mein Wunsch zu sterben nicht erfüllen?
keine Sorge, der kommt auf jeden Fall, hab ein wenig Geduld und vertreibe dir die Zeit dazwischen mit dem Leben.
Ich bin nicht mehr bereit die ewige Widerkunft des gleichen zu bejahen. Ich hasse es.
Ich hasse es beim bejahen bereits zu wissen, wieder an den Anfang zu gelangen.
Es gibt kein Anfang und kein Ende, das ist Illusion. Aber schön dass du hassen kannst, denn das heißt, dass dich doch nicht alles kalt lässt, dass du nicht nur an der Oberfläche bist, geh hinein in den Hass, wie es auch Terramater sagt, aber mach es bewusst.
Mir ist bewusst geworden, dass ich nicht weiß was es heißt glücklich zu sein.
Der Verstand hat erkannt, dass er etwas nicht weiß, wie hat der Verstand dies erkannt? Das kann der Verstand nur erkannt haben weil er auf das Gefühl gehört hat. Das Gefühl weiß aber schon was es heißt sich glücklich zu fühlen. Uuund - das Glück kommt nicht von außen!

Und während ich grade in mich fühle, macht es mich wütend im Kontrast zu Deiner netten Antwort zu sehen, dass Du aus Reinickendorf kommst. Ich habe viel Lebenskraft daran gelassen beim Versuch aus Marzahn raus zu kommen und nach Reinickendorf zu ziehen. Aber letztlich durfte ich nur innerhalb Marzahns umziehen. Ich kann Dir das offensichtlich nicht gönnen und bin neidisch auf Dich und darauf, dass Du meinen Traum lebst.
Dieses Gefühl ist nicht verkehrt, aber es ist schnuppe wo du wohnst, wenn du dich entscheidest, die Umgebung zu prägen und nicht, dich von der Umgebung prägen zu lassen.

LGInti
 
Schöner Thread.....mit tollen Antworten.

Deine Authenzität und Offenheit haben mich sehr berührt, danke dafür...
 
@ Inti

Danke für Deine Antwort.

Manches von dem, was Du schreibst, verstehe ich sehr gut. Dass es keinen Anfang und kein Ende gibt, konnte ich bisher nicht verstehen/erkennen oder es ist mir zumindest zu diffus vor Augen, um es zu sehen. Ich frage mich im Moment, ob das für mich wichtig ist. Das Nachdenken über Esoterik bringt mich auch in den Verstand (mehr als manches andere, da das für mich ein ernstes Thema ist). Deswegen will ich so viel wie nötig aber so wenig wie möglich über paradoxe Dinge nachdenken.

Mein Wohnort ist mir nicht egal, da die langen Wege mit der Bahn von Marzahn aus für mich eine große Last darstellen und mich an die Grenze dessen bringen, was ich runterschlucken will.

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Ansonsten: Was mich sehr belastet (auch wenn es widersprüchlich klingt), ist dass ich mich so fühle, als gäbe es keinen Schatten in meiner Wahrnehmung. Was ich damit meine: Alles, wo ich einen Cut in meinen Gedanken vollziehe, drängt von außen auf mich ein. Wenn es still in mir ist, führen die Menschen und Dinge (Plakate usw) um mich herum die Dialoge aus, die ich selbst denken würde, würde ich entschließen selbst zu denken. Das hat mich schon mal in die Psychatrie geführt.

Mittlerweile sehe ich mich nicht mehr als krank, sondern weiß, dass das ich selbst bin. Das passiert vorallem, wenn ich mich gestresst fühle und manchmal könnte ich dabei expoldieren vor Hass, weil ich mir in diesen Momenten wünschte in den Schatten zurück gehen zu können, in dem ich war, bevor das vor 3 Jahren anfing. Damals nahm ich hin ohne zu hinterfragen und die Außenwelt war irrelevant für mich und kam nicht an mich heran. Jetzt fühle ich mich von mir selbst verfolgt und versuche darum so viel Zeit wie möglich Zuhause zu verbringen, weil ich hier größtenteils der Herr meiner Umwelt bin.

Ich weiß, dass Menschen, die Schizophren sind, in derselben Situation sind, aber nicht wissen, dass die äußeren Spiegel aus ihrem Unterbewusstsein stammen. Ich kann keinem Übel nehmen, dass er verrückt wird, wenn sowas passiert. Ich frage mich manchmal selbst, wie ich mich davon aufrappel und oft Angst davor, dass ich das eines Tages nicht mehr schaffe.


Heute bin ich in Frieden mit dem inneren Vater meiner Tätigkeit nachgegangen. Wie vor einem halben Jahr bereits, hat sich mein Umfeld dabei schlagartig verändert. z.B.: Ein Mensch, mit dem ich sonst nur rein beruflichen Kontakt pflege und bereits von mir abgewiesen wurde, als er meine Grenzen überschritt, kam heute aus dem nichts und versuchte wieder meine Grenzen zu überschreiten. Er pickte mir mit seinen Finger in den Bauch nach dem Motto "hey bester Freund, was geht?". Dann habe ich ihm klar gemacht, dass ich das nicht möchte. Ich war kurz davor ihm eine zu klatschen, als er dann zu mir meinte, es wäre sein gutes Recht jeden Menschen so anzufassen wie er das möchte und pickte mir dann nochmal in den Bauch. Aber gleichzeitig zitterte sein ganzes Gesicht vor Angst. Zum Glück habe ich die Ruhe bewahrt und mir einfach gedacht: "Ich kenne diesen Menschen, er ist im sozialen ein Vollidiot und wäre er sich seiner eigenen Aussagen und Taten wirklich bewusst, hätte er nicht zu behauptet, dass es sein Recht ist meine Freiheit zu übertreten, weil ich ich sonst seine Freiheit einschränkte." Das war heute wirklich das dümmste, was ein Mensch in meiner Welt je von sich gegeben hat.

Ereignisse dieser Art stehen in festem Zusammenhang mit meinem inneren Vater. Ich glaube das passiert, weil dieser Vater zur Reife gelangen möchte und entsprechend äußere Kämpfe braucht.

Ich hasse diese Kämpfe aus tiefster Seele. Obwohl das alles nun Stunden her ist und ich Zuhause bin, würde ich mich am liebsten mit meinen Händen in der Brust in zwei Teile zerreisen. Aber ich weiß aus meiner Vergangenheit mittlerweile zu gut, dass dieser Hass jedes Mal nur Wunden schlägt, die mich auf traumatische Weise prägen. Also tue ich das, wovon ich weiß, dass es heilsam für mich ist, auch wenn ich nicht weiß, wie diese Heilung einmal aussehen wird.

Heute schoss mir der Gedanke in den Kopf absichtlich obdachlos zu werden. Als ich mir das vorzustellen versuchte, musste ich weinen beim Gedanken mein Hab und Gut loszulassen.

Ich werde es auf mich zukommen lassen.

Ich glaube es hat mir heute ein klein wenig geholfen immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, dass ich mit dem Verstand die Paradoxie meiner Probleme nicht zu lösen vermag.

@ maiila

ich finde diesen thread auch schön auf seine Art und Weise.
 
Zuletzt bearbeitet:


Zwiegestalt, du musst FÜHLEN.
Das Gedanken-Cutten ist kein Tun
. Du tust jetzt NICHTS MEHR.
Du lässt dich tiefer fallen.

Ende.
 
Das was du erlebst, Zwiegestalt, ist noch nicht allgemein üblich (und vielleicht wird es das auch nie), aber es ist ein Entwicklungsschritt - weg von dem rein materialistischen Denken und Handeln der letzten Jahrhunderte - hin zu einer geistigeren Ausrichtung. Und dass das mit Schwierigkeiten verbunden ist, dass es da Stolpern und Klagen gibt, ist klar. Zwiegestalt du bist ein Vorreiter. Sehe es so. Und damit ist klar, warum du auf so wenige Brüder triffst. Wenn du also auf fast niemanden treffen wirst der in der Lage ist dich zu verstehen, so heißt das nicht dass dein fühlen falsch ist.
Hat die Masse oft recht? hm?

Verschiedene Menschen haben verschiedene Standpunkt, wie der Typ heut bei der Arbeit. Man kann mit fug und recht sagen: Es gibt wahrscheinlich so viele Standpunkt wie es Menschen gibt. Deshalb und trotzdem muss man sich nicht in den Bauch pieken lassen.
:->)) (schlag ihn aber bitte trotzdem nicht)



Und wenn du spirituelle (esoterische) Fragen hast die dir wichtig sind, versuche sie dir gezielt zu beantworten. Das geht, wenn man konzentriert dranbleibt, hm, sagen wir pro Frage ein paar Tage. Die Suchdauer wird mit der Länge der zurückgelegten Wegstrecke länger…
aber formuliere die Fragen halt mal. schreib eine Liste.
 
Zusammenfassend verstehe ich das so, das es dich berührt wenn du angestautes an die Oberfläche lässt, ist das richtig?:confused:;)
 
Dass es keinen Anfang und kein Ende gibt, konnte ich bisher nicht verstehen/erkennen oder es ist mir zumindest zu diffus vor Augen, um es zu sehen.
für jedes Ding gibt es einen Anfang und ein Ende. Ein Apfel kommt in Entstehung - reift - dann wird er gegessen. In der ganzen Illusion hat alles Anfang und Ende, alles Produktlebenszyklus. (Buddha: Alles ist in Veränderung. (und veränderung ist leidhaft))
erst wenn du die Illusion durchschaust (und das bedeutet die Illusion des ICHs zu durchschauen), dann wird die Welt auf eine natürliche Weise sehr substanzlos - und Dann ist freilich AnfangundEnde von etwas substanzlosen völlig irrelevant.

Du siehst schon Zwiegestalt - es liegt nicht an dir dass du nicht verstehst, die Beschreibungen sind nicht immer passend für einen selber. Gute Schmöker zu kriegen ist schwer :->) drum gehen wir weniger gern auf Parties und lieber in die Bibliothek.... weil wir die Hoffnung haben - dass wir vielleicht doch ein Info-Prunkstück wo finden, es aufsaugen, und dann besser fühlen können.

Das paradoxe an der Sache ist: dass du nach dem Erwachen noch immer einer Zwiegestalt zuschaust, die da handelt.
Buddha hat sich auch nicht aufgelöst. Und Jesus ist mit keinem Luftballon davon geflogen.

---

Alles, wo ich einen Cut in meinen Gedanken vollziehe, drängt von außen auf mich ein.
Freilich. WEIL du dich noch nicht durchgewühlt, äh durchGEFÜHLT hast. (wenn das Gefühl nicht verbrennt und dann du in dem Gefühl verbrennst - bleibst du in dem Thema sitzen.)

...Wenn du die Gedankenstrohhalme loslassen kannst (und das ist kein TUN; loslassen ist kein tun. Du tust etwas nicht mehr. Du ziehst die Gedanken nicht mehr heran. Denn das tust du; die kommen nicht von selbst. Achte da mal drauf)
also wenn du die Gedankenstrohhalme loslässt, sinkst
du Automatisch tiefer
und du wirst es merken (weil du sofort wieder Gedanken heranziehst, kreierst - UND DAMIT DAS TIEFERSINKEN BEENDEST. wenn du das aber Nicht Tust, dann sinkst du) du sinkst automatisch tiefer ins Gefühl.



Bedenke: Topflappen häkeln ist ein Tun
Topflappen nicht mehr häkeln ist kein Tun

Zwiegestalt, du scheinst an einem bestimmten Punkt (vielleicht vor ein paar Jahren wie du sagst), recht plötzlich sensibler geworden zu sein (so wie du dich vorher nicht kanntest). Sensibilität ist eine größere Wahrnehmungsstärke. (die kann sehr breit und harmonisch ausgelegt sein (wenn man Glück hat :->) oder sie ist noch ein bisschen unausgeglichen, ballt sich zu Beginn (entlang der persönlichen Geschichte, Vergangenheit, Kindheit, etc) um ein paar Punkte, manchmal fast spastisch überemotional. (deshalb eben, möchte ich nochmal betonen: bitte durchfühlen.)
Stell dir vor, du wachst morgen mit drei Beinen auf. Oje - mit drei Beinen könnte man schon was anfangen, jaja, aber erstmal gibts Schwierigkeiten... man stolpert aus dem Bett
Warum? Es ist eine Veränderung.
Wir Menschen können nunmal mit Veränderung nicht so gut.







Also wie gesagt: in die Gefühle reinsinken Lassen.

(Und noch keinen Pappkarton für die Obdachlosigkeit aus dem Keller holen.)
 
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du arbeitest in Reinickendorf, findest dort aber keine Wohnung?
in der Zeitung oder im Internet gucken reicht halt nicht bzw bringt´s nicht.
das läuft eher über Bekannte von Bekannten ...
 
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