Ich sinke immer tiefer...

Hallo ihr Lieben!

Danke mal wieder für die vielen Antworten!


@ Frl. Zizipe:
@ Flimm:
Ich habe ja wegen meiner Epilepsie (übrigens auch psychisch bedingt, Erklärung nachher...) einen Neurologen der auch für psychische Probleme da ist.
Den Neurologen habe ich aber nur wegen den rechtlichen Sachen bzgl. Führerschein.

Der Neurologe ist schon etwas älter, man merkt daß ihm sein Berufsleben etwas zugesetzt hat. Als ich einmal einen Termin bei ihm hatte saß er als ich in den Raum kam unter dem Tisch und spielte eine Katze.
Er ist auch immer sehr verwirrt.

Aber für Sachen Führerschein OK.

Ich werd mir mal jemanden anderen suchen...



So, nun die Erklärung zur psychich-bedingten Epilepsie:

Ich war bzw. bin ein durchaus ruhiger Mensch der auch schwer aus der Ruhe zu bringen ist.
Das Problem dabei: Mich stören durchaus diverse Sachen und ich würde am liebsten jedem meine Meinung ins Gesicht sagen.
Nur kann ich das nicht! Ich denke dann, das kann ich nicht machen, ich will ja nicht daß ich jemanden beleidige. Deshalb sage ich nichts und schlucke alles runter.

Dr. Pflegerl hatte da eine einfache Erklärung dafür. Er sagte mir, ich solle mir ein Fass voller Wasser vorstellen. Jedesmal wenn ich etwas runterschlucke anstatt es zu sagen kommt ein Tropfen Wasser dazu.
Solange bis es übergeht. Wenn es dann übergeht habe ich einen Anfall.

Heute ist es immer noch so, ich will niemanden beleidigen oder ihm wehtun. Deshalb sage ich nichts.



So, ich muss los!



Liebe Grüsse, Andy
 
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Hallo,

du solltest schleunigst zu einem neuen Neurologen gehen.
verstanden habe ich deine Anfälle allerdings nicht wirklich.
Sind es nun epileptische Anfälle oder psychogene Anfälle?

Wirst du regelmäßig untersucht EEG/Blutuntersuchungen/Medis?

Sorry, aber ich kann nicht ganz verstehen wie man bei solch einer bereits längerwährenden Erkrankung der Epilepsie (ab 13 .jahr) nicht zwingend in einer psychotherapeutischen Behandlung ist oder war sowie unter regelmäßiger Kontrolle und deren Untersuchungen. steht.

Den Neurologen habe ich aber nur wegen den rechtlichen Sachen bzgl. Führerschein.

also geht es dir nicht um Besserung oder Heilung sondern einzig um deinen Führerschein?

Alles Liebe
flimm
 
Ich verweise nochmal auf meinen Beitrag von vorhin:
Hallo Cryser,

welche Medikamente hast du schon genommen für deine Epilepsie, für wie lange und in welchen Dosierungen?
Das sind wichtige Informationen, damit wir hier im Forum eine Vorstellung haben, wie weit es überhaupt mit deiner Epilepsie her ist. Vergiss nicht, dass wir hier keine Ärzte sind (obwohl ich ne Ausbildung im pharmazeutischen Bereich hab) und dir - selbst wenn wir welche wären - nicht helfen können, wenn wir dich nicht untersuchen können.
 
hallo cryser -

nur ein gefühl -
ohne jeglichen anspruch.

warst du vielleicht immer zu brav?
zu sehr bemüht es anderen recht zu machen?

fällst du nachgerade nieder vor ihnen...?

nur denkanstoß.
kannst auch gleich wieder verwerfen, wenn's nicht passt.

auf jeden fall alles gute dir.:)
 
Hallo!

Wie ich in meinem Vorstellungs-Thread abgekündigt habe schreibe ich jetzt hier über mich und mein Leben, bzw. Probleme in selbigem.

Ich hatte eine eigentlich schöne Kindheit (bis auf ein paar selbstverschuldete Sachen...).

Auch die Schule war anfangs ganz gut, bis ich dann irgendwann in der 4.Klasse VS aufgrund gefühlter Unterforderung einfach nicht mehr gelernt habe.
Das hat auch ganz gut geklappt bis ich dann mit dem Stoff im Rückstand war und nicht mehr wirklich nachgekommen bin.

Ich habe gelernt und gelernt, konnte davon aber nichts in meinem Kopf behalten.
Schnell wurde ich zum Objekt des Spottes für meine Mitschüler. Hatte ich doch in der VS (Volksschule) vielen anderen Schülern geholfen.

Auf der anderen Seite stand der Druck meiner Eltern doch mehr zu lernen.

Als ich 13 Jahre alt war passierte dann etwas.
Ich weiß es noch wie wenn es gestern gewesen wäre, an diesem einen Tag war ich nicht richtig bei mir, fühlte mich den ganzen Tag abwesend und irgendwie schwebend.
In der Nacht darauf hatte ich dann meinen ersten epileptischen Anfall.

In dieser Nacht war das allerdings nichts besonderes, der Arzt schob es auf die Pubertät, das komme öfters vor.

Ab diesem Tag hatte ich dann 3-4 mal pro Woche einen epileptischen Anfall. (Von meinen Eltern bestätigt, ich meinte es wäre täglich gewesen.)

Wir waren in ganz Österreich unterwegs, bei jedem Spezialisten. Keiner konnte mir helfen.

Ich hatte in dieser Zeit schon Angst schlafen zu gehen. Als die Anfälle dann auch im wachen Zustand auftraten war ich richtig fertig.
Da kann ich nur immer wieder meinen Eltern danken daß sie mir immer wieder Kraft und Energie zum weitermachen gaben.

Als ich dann 16 Jahre alt war erfuhr mein Vater von einem ganzheitlichen Mediziner.
Das war Dr. Pflegerl in Steyr, falls ihn jemand kennt.
Bevor ich zu ihm kam hatte ich noch immer Epilepsie, zudem am ganzen Körper verteilt Warzen.
Dr. Pflegerl sprach einfach mit mir, gab mir ein paar Globuli.
Und siehe da, nach nur 3 Sitzungen innerhalb einer Woche war der gesamte Spuk vorbei.


Für mich begann ein neues Leben, ein angstfreies Leben.
Ich konnte endlich abends mit Freunden fortgehen, Spass haben, auch mal etwas Alkohol trinken.

Ich war mitten im Glück! Ähm, fast. Das einzige das mir noch fehlte war eine Freundin.
Diese Freundin lernte ich dann mit 22 Jahren kennen. Alles war schön, besser konnte es nicht mehr kommen!

Die Beziehung verlief die ersten 2 Jahre wirklich sehr harmonisch.

Eines Tages bekam ich in der Arbeit überraschend ein paar Tage Urlaub.
Ich habe ihr natürlich nichts davon gesagt, wollte sie mit Blumen und einem Dinner in unserem Lieblingsrestaurant überraschen.

Ich bin also ca. um 18 Uhr zu ihr gekommen, in der Absicht sie eben zu überraschen und einen schönen Abend mit ihr zu verbringen.
Das mit dem überraschen hat ganz gut geklappt, nur halt nicht so wie ich es mir dachte.
Ich überraschte sie und ihren Ex-Freund im Bett.


Daraufhin habe ich natürlich alles fallengelassen und bin am schnellsten Wege weg.
Erstmal ein paar Stunden sinnlos mit dem Auto rumgefahren, dort und da mal einen Baum oder eine Brücke anvisiert, das konnte ich aber nicht.

Mit meinen Eltern konnte ich darüber nicht reden, sie hatten mir von Anfang an von dieser Beziehung abgeraten.

Nach ca. 30 entgangenen Anrufen meiner Freundin habe ich dann halt mal abgehoben. Sie meinte ob wir reden können. Ich bejahte letztendlich.
Wir trafen uns also, sie meinte das wäre einmalig gewesen, es tut ihr leid, bla bla bla, usw.

Weil ich sie wirklich sehr liebte vergab ich ihr letztlich. Trotzdem rumorte es in mir, warum macht sie das, hab ich was falsch gemacht, usw.

Ca. 2 Monate danach waren wir gerade am Weg zum einkaufen als ich plötzlich wieder einen epileptischen Anfall hatte.

Mein Alptraum war wieder da. Schön. :cry2:
Dieser epileptische Anfall mit darauffolgendem Führerscheinentzug zwang mich dann aufgrund meiner Arbeitsstelle (ca. 60 km von der gemeinsamen Wohnung entfernt) dazu wieder bei meinen Eltern einzuziehen.

Wir sahen uns ab da dann nur mehr jedes Wochenende.
Auch das klappte ganz gut, sie fuhr mich Montags zur Arbeit und holte mich Freitags wieder ab.

Diese WE waren wirklich sehr schön. Bis ich dann im Sommer 3 Wochen Urlaub hatte. Ich freute mich wirklich sehr auf diese 3 Wochen, sie hatte aber wohl andere Pläne.
Nach 1 1/2 Wochen meinte sie plötzlich, sie empfindet nichts mehr für mich, sie möchte die Beziehung gerne beenden.
Der genaue Wortlaut war glaube ich: "Ich muss mal meine Gefühle ordnen, ich will eine Beziehungspause."

Ich war natürlich schon traurig, dachte mir dann aber, eine Pause ist OK, diese Zeit gebe ich ihr.
Was ich da noch nicht wusste: Sie hatte schon seit geraumer Zeit eine neue Beziehung. Das sagte sie mir dann aber selber, richtig freudestrahlend.

Ja, da war ich dann, alleine, stand vor den Trümmern meines ehemals schönen Lebens.
Freundin weg, Führerschein weg, Job fast weg. Epilepsie da.

Nach ein paar Wochen fasste ich dann den Entschluss nochmal ganz neu zu beginnen.
Ich suchte mir eine Wohnung in unmittelbarer Nähe meines Arbeitsplatzes.

Dann habe ich alles mögliche versucht um eben meinen Arbeitsplatz zu behalten. Mit Erfolg.

Ich baute also mein Leben wieder auf. Es kehrte langsam wieder etwas Ruhe ein.

Dann, vor 3 Jahren, ich war gerade bei einem Arbeitskollegen auf Besuch, hatte ich bei ihm am Balkon wieder einen epileptischen Anfall mit leichter Selbstmordneigung. (Laut den Sanitätern wollte ich mich, als ich wieder etwas zu mir kam, vom Balkon stürzen. Unterlegt mit den Worten: " Es hat eh alles keinen Sinn mehr, lasst mich...")
Ich weiß von alldem nichts.

Als ich dann im Krankenhaus zu mir kam war mir das alles egal. Auch nachher, ca. 6 Monate lang, war mir einfach alles vollkommen egal.
Ich fühlte mich irgendwie ferngesteuert, ohne Interesse an irgendwas, ein vollkommen verändertes Schmerzempfinden, usw.
Andererseits fühlte ich mich frei und angstlos.
Blöd gesagt fühlte ich mich bereit mein Leben zu verlassen, der Tod zeigte eigentlich in diesem Moment mehr Vorteile als das Leben.

Irgendwann normalisierte sich mein Leben dann wieder.

Ja, und jetzt sitze ich irgendwie fest. Ich komme nicht weiter. Fühle mich kraftlos und einfach müde.
Die Epilepsie ist momentan im Griff mit neuen Medikamenten.
Für einen weiteren Neubeginn fehlt mir einfach die Kraft.


Ja, soweit die Eckpunkte meines bisherigen Lebens, ich weiß, es ist viel zu lesen. ;)


Also, was mache ich falsch oder was kann ich besser machen um aus meinem Tief herauszukommen?


Grüsse, Andy

Lieber Andy,

aufmerksam und fast nur halb lese ich hier.
Ich fühle mit dir.
Niemand, der diese Anfälle nicht erlebt hat und die Konsequenzen, die daraus entstehen, kann nur ansatzweise verstehen, wie man sich fühlt, wie man lebt.
Ja, es ist fast wie eine Lotterie, wann kommt wieder einer.
Ich sage immer, ich habe die Teufelskrankheit.
An manchen Tagen geht es mir besser und ich lebe fast normal, aber dann gibt es Tage, an denen ich fast verzweifle.
Die lärmende Gesellschaft und wenn ich mich über Dinge aufrege, geben mir ein ungutes Gefühl.
Dabei, will ich nur meine Ruhe.
ich habe eine Ärztin, der ich blind vertraue und ich höre auf mich, mehr kann man nicht tun.

Ich wünsche dir viel Kraft und viele sonnige Tage
 
ich habe eine Ärztin, der ich blind vertraue und ich höre auf mich, mehr kann man nicht tun.

Ich wünsche dir viel Kraft und viele sonnige Tage

blind vertrauen klingt ned so gut..
auf sich hören dagegen besser.

auch dir empfehl ich oben genanntes buch.

lg
 
Hallo ihr Lieben!

Danke mal wieder für die vielen Antworten!


@ Frl. Zizipe:
@ Flimm:
Ich habe ja wegen meiner Epilepsie (übrigens auch psychisch bedingt, Erklärung nachher...) einen Neurologen der auch für psychische Probleme da ist.
Den Neurologen habe ich aber nur wegen den rechtlichen Sachen bzgl. Führerschein.

Der Neurologe ist schon etwas älter, man merkt daß ihm sein Berufsleben etwas zugesetzt hat. Als ich einmal einen Termin bei ihm hatte saß er als ich in den Raum kam unter dem Tisch und spielte eine Katze.
Er ist auch immer sehr verwirrt.

Aber für Sachen Führerschein OK.

Ich werd mir mal jemanden anderen suchen...



So, nun die Erklärung zur psychich-bedingten Epilepsie:

Ich war bzw. bin ein durchaus ruhiger Mensch der auch schwer aus der Ruhe zu bringen ist.
Das Problem dabei: Mich stören durchaus diverse Sachen und ich würde am liebsten jedem meine Meinung ins Gesicht sagen.
Nur kann ich das nicht! Ich denke dann, das kann ich nicht machen, ich will ja nicht daß ich jemanden beleidige. Deshalb sage ich nichts und schlucke alles runter.

Dr. Pflegerl hatte da eine einfache Erklärung dafür. Er sagte mir, ich solle mir ein Fass voller Wasser vorstellen. Jedesmal wenn ich etwas runterschlucke anstatt es zu sagen kommt ein Tropfen Wasser dazu.
Solange bis es übergeht. Wenn es dann übergeht habe ich einen Anfall.

Heute ist es immer noch so, ich will niemanden beleidigen oder ihm wehtun. Deshalb sage ich nichts.



So, ich muss los!



Liebe Grüsse, Andy

Lieber Andy,

im Endeffekt, kannst du dir nur selbst helfen.
Als sich bei mir die Anfälle häuften, unter Medieinnahme, und ich nur noch traumatisiert war, änderte ich einige Dinge.
Ich suchte mir einen ruhigeren Job, trennte mich von meinem Partner und zog in eine sehr ruhige Gegend.
Mir geht es jetzt besser, nach meinen Rundumschlag.
Du kannst in 100 Therapien gehen, die dich nicht weiterbringen, du musst selbst deine Richtung gehen, denn nur man selbst spürt, was einem gut tut.

Alles Liebe
 
blind vertrauen klingt ned so gut..
auf sich hören dagegen besser.

auch dir empfehl ich oben genanntes buch.

lg

Sorry, meiner Neurologin, möchte ich blind vertrauen, es ist eine extreme Wissenschaft, die richtigen Medikamente für den Betroffenen zu finden, wie auch die Dosis.
Ich weiss, wovon ich rede.
Deswegen ist es auch eine Vertrauenssache.
Aber, ich denke, da du nicht betroffen bist, kannst du es nicht nachempfinden.
 
Sorry, meiner Neurologin, möchte ich blind vertrauen, es ist eine extreme Wissenschaft, die richtigen Medikamente für den Betroffenen zu finden, wie auch die Dosis.
Ich weiss, wovon ich rede.
Deswegen ist es auch eine Vertrauenssache.
Aber, ich denke, da du nicht betroffen bist, kannst du es nicht nachempfinden.

da hast du recht
ich bin nicht betroffen.

ich kenn tiefste verzweiflung
und blindes vertrauen wenn
die aussichtslosigkeit da is.
man ergreift jeden strohhalm.
kann hinhaun oder auch nicht.
wie alles.

das empfohlene buch
is auch ein strohhalm
dem man jedoch nicht blind vertrauen muss.

alles liebe
 
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Sorry, meiner Neurologin, möchte ich blind vertrauen, es ist eine extreme Wissenschaft, die richtigen Medikamente für den Betroffenen zu finden, wie auch die Dosis.
Ich weiss, wovon ich rede.
Deswegen ist es auch eine Vertrauenssache.
Aber, ich denke, da du nicht betroffen bist, kannst du es nicht nachempfinden.
Also ich will dir jetzt nicht die Illusion rauben, aber es als "extreme Wissenschaft" zu bezeichnen, die richtigen Medikamente für die Betroffenen zu finden halte ich für leicht übertrieben :)

Wenn du ein Spezialfall bist (also EEG, MRT, CT irgendwas auffälliges ergeben) ist die Sache eh vergleichsweise easy, ansonsten geben Neurologen aber entweder Levetiracetam, Valproinsäure, Lamotrigen, Carbamazepin oder (seltener) Topiramat; welches man im einzelnen Fall hernimmt, hängt eigentlich nur noch ab von Anfallsmodalität (fokal oder generalisiert), Geschlecht und Alter. Die Unterschiede sind in der Praxis auch nicht allzu groß, die Erfolgsrate bei den meisten Medikamenten ohnehin gleichartig - wenn ein Patient das Medikament nicht verträgt oder es nicht wirkt, "probiert" man halt durch.
 
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