ich sehe meinen eigenen tod kommen..

Hallo Seher,

manchmal ist es so, dass wenn man jemandem unbedingt helfen möchte, derjenige dann in sich selbst nicht die Kraft dafür findet, um sich selber zu helfen. Ich hoffe, Du vestehst, was ich damit meine? Ist etwas kompliziert zu beschreiben... Derjenige stützt sich dann so sehr auf den anderen, der ihm helfen will, dass er keinen eigenen Weg findet, er muss ja auch nicht. Das Ganze kann durchaus auch unbewusst ablaufen. Und genau das ist ja das Entscheidende, dass er sich selbst helfen kann, denn diesen Weg muss er schlussendlich für sich alleine gehen.

Bei Drogenabhängigen (ich meine damit vor allem Heroin-Abhängige) gibt es das öfter, erst wenn die Angehörigen ihnen die Türe verweigern, können sie den Willen entwickeln, sich selbst aus ihrer Sch.... wieder herauszuhelfen. Versteh mich nicht falsch, ich meine damit nicht, dass Du Deinen Freund völlig fallen lassen solltest, aber wenn Du selber dabei fast draufgehst, bist Du auch ihm keine Hilfe mehr.

weil seine wutausbrüche mir gegenüber eine art muster darstellen..
Magst Du vielleicht noch etwas über diese Wutausbrüche und die Muster schreiben? Hat er die nur Dir gegenüber oder ist er allgemein sehr aggressiv?

Liebe Grüsse, Sharon
 
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so nennt man dass. Guter Spruch: Bevor du den Dorn des anderen aus seinen Augen holst, nimm zuerst deinen Balken weg von den Augen.
Ich glaub so ähnlich hab ich das einmal gehört.

Liebe Grüsse Maritza
 
Hallo seher82

Manchmal hilft man einem Menschen am besten, indem man ihn fallen lässt.

Das mag sich jetzt sehr provokant und hart lesen, ist aber die Wahrheit. Wir kennen das nicht nur von der Drogensucht, sondern unter anderem auch vom Alkoholismus. Erst wenn dieser Mensch alles, aber auch wirklich ALLES verloren hat, setzt er oftmals Kräfte frei, die zu seiner Gesundung beitragen. Und wenn nicht, dann ist es sein Weg. Ich weiss, es tut weh, dies für sich annehmen und akzeptieren zu müssen.

Bitte kümmere dich mehr um dich, seher82. Tue, was DIR gut tut. Nur wenn DU SELBST gesund bist an Körper, Geist und Seele hast du die Kraft, deinem Freund beizustehen.

Mit Licht und Liebe

lichtbrücke
 
Hallo Seher,

da schliesse ich mich allen vorhergehenden antworten an. je mehr du helfen willst, um so mehr ego legst du rein, und um so mehr energie verbrauchst du für dich selbst. nur jeder für sich alleine, kann sich helfen, kann sich gesund machen, muß es wollen g e s u n d z u s e i n. du kannst ihn auf seinen weg führen. gehen muß er ihn selbst. es ist nicht deine verantwortung, dass dein freund sich gut fühlt. gib diese verantwortung ab. nur wenn du stark bist, kann er davon profitieren.
alles liebe für euch beide.
 
muss mich auch o.g. Antworten anschliessen, mein Freund war auch drogenabhängig,- und ich habe auch für ihn gekämpft (war`ne schlimme Zeit), erst als ich den Kampf aufgegeben habe, weil ich keine Kraft mehr hatte (auch wegen dem Gegensteuern) und er ganz allein, wirklich ganz am Boden war, ist er wieder aufgestanden. Und jetzt steht er wie `ne eins. Das ist wirklich die einzige Hilfe die du im geben kannst,- und das kann ich dir aus Eigenerfahrung sagen.
 
Hallo,

jetzt mal nur auf Deine Überschrift eingegangen: Durch die Phase gehst und musst Du halt gerade durch. Bist nicht der Einzigste und da helfen meist auch keine Ratschläge. Ich nenne so etwas für mich den kleinen Tod. Es steht dann ein Umbruch durch Umdenken im Leben bevor. Durch den kleinen Tod geht man - metaphernhaft gesagt - durch die Hölle --->das geht vorbei und danach sieht man klarer und ist etwas ausgereifter/erwachsener geworden. Es sind starke seelische Loslösungsprozesse/Entnabelungen von einem oder mehreren Menschen, an denen man besonders (karmisch) hängt vonnöten, um seinen Weg weiterzugehen.

Manche sehen das als kommenden Tod. Ich nenne es aber nur kleiner Tod --->sehr schmerzhaft, aber das schaffst Du genauso wie viele andere vor Dir auch schon. Allerdings muss man dafür sehen und entsprechend was tun.

Habe auch von Kind an behauptet, dass ich die 30ig nicht erreichen werde. Tatsächlich stand ich dann in dieser Zeitspanne bei meinem grössten Umbruch und schwerstem Tief (körperlich sowie seelisch). Aber die Chance wird vom Leben gegeben, wenn man auch leben will. Ansonsten siehst Du ja selbst was Dich kaputt macht - muss man sich von trennen, sonst entscheidest Du Dich ständig freiwillig für den kleinen Tod, was krank macht....


lg
Dio
 
seher82 schrieb:
ich wusste von klein auf, dass ich früh sterben werde, fragt mich nicht
wieso. mein leben war relativ ereignislos, ich habe den großteil meines lebens
in meinem inneren bzw. in meinem kopf verbracht...
die letzten 5 jahre ging es dann turbulent los, wobei ich irgendwie ganz flott
all das durchlebt habe, was sonst jemand in einem ganzen leben durchlebt..
ich musste aus einem inneren drang heraus diversen leuten in meiner nähe
helfen. das habe ich auch geschafft. dabei habe ich mich aber auf andere
leute eingelassen, bei denen ich schon immer so ein düsteres gefühl hatte..
ich weiss nicht wie und wann, aber ich weiss ich werde bald sterben. durch
fremde hand. keine ahnung durch wessen.
Hallo Seher

In unserem ganzen Leben, Leben wir verschiedene situationen durch. Wir lernen davon und kommen so immer ein stück weiter. Du bist 22 und hast schon viel durchgemacht, aber das war noch nicht alles, da wird weit aus noch mehr auf dich zu kommen.
Du sagst du weißt du wirst bald sterben, das ist ein kleiner teil von dir der stirbt, ein lebendsabschnitt geht zu ende. Und das hat dich dein bester Freund gelehrt. Du musst los lassen, wie KOKO schon geschrieben hat. Nur wenn du los lässt wird dein Leben weiter gehen.
Wird warscheinlich nicht einfach aber, wenn du Leben willst, dann wirst du auch den richtigen weg wählen und gehen. Nach einer gewissen Zeit wird dein Kumpel sich vielleicht wieder aufraffen und es nimmt alles ein gutes ende. Aber wenn du nicht los lässt, wird auch er nichts dazu lernen.
Das Leben besteht darin voneinander zu lernen!!!

Und jetzt geh raus, geniese dein Leben und LEBE :kiss4:



Ich wünsche dir alles, alles gute

Venus :)
 
hey leute, also danke erstmal für die ganzen antworten, ich bin richtig gerührt, weil ihr eigentlich genau das geschrieben habt, was ich jetzt hören musste.. auf jeden fall habt ihr mir dadurch sehr geholfen. ich war immer sehr skeptisch diesem forum gegenüber, aber jetzt weiss ich, warum ich mich damals hier angemeldet habt. ja, das stimmt schon, das mit dem schlechten gewissen und ich glaube ich werde jetzt erstmal distanz zu meinem kumpel halten und jeglichen konsum, bis auf alkohol am wochenende vielleicht :banane: , einstellen, was mir GLÜCKLICHERWEISE nie schwergefallen ist.. sogar das kiffen vermisse ich bereits nach ein paar wochen abstinenz nicht mehr, was mir früher undenkbar wäre. ich glaube wirklich der einzige weg ihm zu helfen ist ihm zu zeigen, dass ein leben ohne drogen möglich ist ohne dass man sich negativ verändert... ich mein ich bin immer noch der alte, nur schneller, klarer und lebendiger.. ich merks mit jedem tag der ohne die ganze scheisse vergeht. eigentlich wusste ich die ganzen dinge, die ihr geschrieben habt schon aus diversen erfahrungen, schriften und gesprächen, aber ich habe immer so meine probleme damit, dieses wissen auf mein konkretes leben und meine persönlichkeit anzuwenden.. wie dem auch sei, ich danke euch nochmal von ganzem herzen... :danke:
 
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Du hast dich da angemeldet, weil du an das ganze glauben willst. Du hattest wahrscheinlich deinen Glauben verloren und suchst ihn unbewusst. Vielleicht denkst du jetzt, das ist doch Schmarrn!
In deinen ersten Zeilen hast du geschrieben, das alles wäre ein Kindergarten, und jede Zeile kam so negativ rüber.
Nach deinen letzten Zeilen möchte ich dir schreiben, ich glaub an dich. Du schaffst es.

Ich finde, dass das Leben zwischen 20 und 25 einer der schwersten Abschnitte ist. Sehr viele fallen (auch ich war da drinnen) in den Alkohol und Drogenrausch. Ich konnte seitdem mir das Rauchen nicht abgewöhnen. Natürlich nur das Kraut aus der Trafik.
Viele schaffen es. Ich bin mir sicher, auch du.

Liebe Grüsse Maritza
 
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