Ich raunze, darum bin ich

ChrisTina

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Himmelreich des Ortes, wo die Götter Schach spiele
Ich glaub, der Originalspruch wurde irgendwann zu Zeiten von *Ein echter Wiener geht nicht unter* mal etwas abgewandelt - ist mir aber vor kurzem wieder eingefallen als ich so durch die Foren senfte - vor allem als ich dann auch noch folgendes in einem Buch fand

Es kann schon sein, dass du derart selbstbewusst, bestimmt weniger geliebt wirst. Das entsteht aus dem Verhalten der Egos zueinander. Es beginnt in frühester Jugend: Wenn du krank bist, wird dir Liebe zuteil - zumindest Mitgefühl oder Mitleid. Wenn es dir aber gut geht, so ist es den Menschen suspekt. Oder hast du schon gesehen, dass jeder, der dich tanzen, lachen und singen sieht und hört, die Gelegenheit beim Schopf ergreift, freudig mitzufeiern? Ganz im Gegenteil! Du wirst argwöhnisch betrachtet, es wird skeptisch vermutet, dass etwas nicht stimmt. Vielleicht glaubt man, du hättest Drogen genommen, Alkohol konsumiert, deshalb dein unbeschwerter Zustand.

Ein Geisteszustand der Verdrossenheit, Verzagtheit, Unbefriedigtheit, des Unglücklichseins und all dessen, was aus Hass, Neid, Gier, Eifersucht, Mangel und aus Selbstsucht entsteht, wird eher als normal betrachtet.
S 68f aus ZENsucht nach dem Wanderer von Genro Laoshi
..... über den pfadlosen Weg und durch die torlose Schranke zum Tor der eisernen Flöte
zu finden zB bei Amazon und nein, das Buch ist weder von meinem Mann noch von mir, ich werds aber auch noch extra vorstellen :daisy:

Und jetzt frage ich mich, ob es heutzutage wirklich schon *normal* ist, zu raunzen, sich das Leben schwer machen zu müssen und was weiß ich was noch alles - was sagt ihr dazu?
 
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Ich denke eher, dass wir jetzt die Möglichkeit haben laut und öffentlich rum zu raunzen.
Früher wurde wohl eher hinter den verschlossenen Türen oder im Kopf geraunzt.

Manchmal denke ich uns geht es materiell zu gut. Man muss nur mal wieder "Ditte Menschenkind" von Nexö lesen.

Wer am Tag hart arbeitet und ein Ergebnis seiner Arbeit sieht (Erfolgserlebnis) hat sicher mehr Lust am Feiern. Vielleicht irre ich mich auch, denn ich gehe von mir aus. Dieser Wechsel von Freizeit und Arbeit macht ausgeglichen und glücklich.
 
ChrisTina schrieb:
*ggggggg*
sorry *schäm*

raunzen = suddern = an allem und jeden rumnörgeln - so in etwa



Im Reinland nent man diese Leute Korintenkaker.

Und es giebt sogar ein Llied zu diesn Leuten, und da heißt es.

Die hinger de Gardiene Ston und spingse, dat sind die Schlimste minsche.

Viele grüße Maud
 
Hallo Ihr Lieben,

ich würde nach der Beschreibung von ChrisTina raunzen eher als Jammern oder nörgeln ansehen. Und gerade Menschen die nörgeln, wollen sich oft besser darstellen als die anderen. Minderwertigkeitsproblem?? Und viele versuchen durch Jammern Zuwendung zu bekommen, weil sie es anders nicht kennen.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Als bei uns sind die Korinthenkacker eher die pingeligen, übergenauen, detaillorientierten, jeder Fehler findenden - nicht die, die rumjammern und raunzen.

Raunzen ist eher eine Lebenseinstellung - dass es mir eben schlecht gehen muss - egal, wie guts mir geht - oder eh nicht geht - oder überhaupt - gibt für echte Raunzer gar keine Alternative zum raunzen.
 
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ChrisTina schrieb:
Raunzen ist eher eine Lebenseinstellung - dass es mir eben schlecht gehen muss - egal, wie guts mir geht - oder eh nicht geht - oder überhaupt - gibt für echte Raunzer gar keine Alternative zum raunzen.
Also ein Dauerschwarzseher, ein Schlechtreder, ein Pessimist, der selbst bei Sonnenschein noch die kleine Wolke am Himmel zu bemängeln hat und lieber mit Schirm aus dem Haus geht? :rolleyes:
 
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