das erste Mal sagte ich zu ihr mit 8, ich koennte einen Job fuer sie finden, wenn wir nur ausziehen.
Ich wusste ja nicht, dass mein Vater sie nicht umbringen wuerde.
Sie hatten keinen Draht zu uns Kindern
oha, das klingt nach mir bekannten "versteckten" leeren Drohungen, die bei mir dazu führte, das viel Lebensfreude etc. auf der Strecke blieb (gab aber auch offene Drohungen - als ich ganz klein war, drohte sie mir einmal Heimunterbringung an - und ich hatte eigentlich nur sie, weil wir irgendwie von der Außenwelt abgetrennt lebten meine Eltern hatten keine Freunde und mein damals noch sehr cholerischer Vater war oft nicht zu Hause, worüber ich aber sehr sehr lange froh war, weil ich es immer fürchterlich fand, wenn er Urlaub hatte etc.)
Mein Vater ist der Prototyp von Macho, und ich versuche wirklich, ihm sowie meiner Mutter zu vergeben.
Aber es unter den Teppich zu kehren, das funktioniert fuer mich nicht
würde ich auch nicht machen. Das wäre nur eine Form von Verdrängung, die auch wieder Energie kostet
Hach, ich moechte nicht so klingen als jammerte ich nur.
Ich suche verzweifelt nach einem Ventil, mein Wesen zum Ausdruck zu bringen, wenn man so will, die Liebe fliessen zu lassen.
Kann das voll nachvollziehen. Ich bin da auch noch nicht im Reinen, mußte mir aber auch schon von einer Verwandten etc. vorwerfen lassen, ich solle die Vergangenheit endlich ruhen lassen. Das würde ich ja gerne, aber es geht nicht, weil da noch einiges im Argen liegt.
Wie soll ich denn darauf reagieren? ich weiss es noch nicht genau.
aber was ich weiss ist, dass ich in mich selbst gehen werde, und versuchen werde, auf mich selbst zu vertrauen.
Dann wünsche ich Dir viel Glück dabei ! Ich bin da leider gegenwärtig wieder eher am resignieren
wie habt Ihr den Weg zu Liebe gefunden?
Gefunden ? Ich bin noch auf dem Weg - aber ich weiß, dass es wahrhaftige Liebe gibt.
Aber was meine Eltern betrifft mache ich bezüglich dem Thema "Liebe" am liebsten einen großen Bogen. Sonst muß ich mir wieder anhören, meine Mutter hätte mich geliebt, sie war ja schließlich all die Jahre nur für uns da - ich finde es nur seltsam, das "wir beide" (ihre Kinder) uns nie an sie gewendet hatten, wenn es Probleme gab - wir hatten wohl beide Angst... das letzte Mal, als das Thema angesprochen wurde, hatte ich hinterher blaue Flecken
Eine Gestalttherapeutin hat mal eine der wenigen "guten" Sätze gesagt, die von therapeutischer Seite kamen "meine Mutter hätte uns vor unserem Vater beschützen sollen...".
Merkwürdig finde ich, dass ich es ihr früher nie so schwer angelastet habe, wenn sie handgreiflich wurde. Trotzdem fühle ich für beide Eltern nichts.
Aber ich habe keine Lust mehr, das Thema mit anderen im wahren Leben durchzukauen, weil es ziemlich kräftezehrend ist, wenn man sich wieder erklären muß, unverstanden fühlt etc.pp. ich denke, das viele auch kein Interesse haben, darüber zu sprechen, weil sie u.U. auch mit verdrängtem Schmerz konfrontiert werden würden.
Ich bringe zum Abschluß eine etwas unpassenden Geschichte, aber das, was eine Prostituierte in einer Dokumentation über das Älteste Gewerbe der Welt gesagt hat, blieb mir im Gedächtnis hängen sie wurde mindestens zweimal vergewaltigt. Beim ersten Mal machte sie noch eine Anzeige, aber aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit war die Reaktion der Polizisten sehr beschämend. Für sie waren die Reaktionen der Umwelt auf die Vergewaltigungen schlimmer, wie die eigentliche Vergewaltigung !