Ich mache dies, weil ich ...

nasruddin

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Christ bin. Oder Weil ich Muslim bin. Weil ich ein Buddhist bin und weil ....

Unlängst habe ich mit gefragt, warum meine Freunde und Bekannten und auch einfach manche Menschen, immer Ihre Glaubensüberzeugungen als Motiv für Ihre Taten und wider Ihrer Untateng zu Hilfe nehmen.

Warum sollte man jemandem Helfen, nur weil ich Christ bin?
Weil es christliche Nächstenliebe ist?
Und ein Mohammedaner. Warum hilft er/sie, wenn sie doch keine Christen sind?
Denen fehlt ja die christliche Nächstenliebe. Doch sie kennen die Barmherzigkeit.
Und die Juden? Und die Inder? Und die Buddhisten? Und die Bahai? und und und und?

Haben diese Menschen keinen innerern Antrieb, das Sie dazu bringt anderen zu Helfen?
Wieso brauchen sie etwas Ausserhalb von ihnen, das ihnen vielleicht indoktriniert wurde und sie eigentlich und im Prinzip selbsüchtig, ohne Mitleid und Barmherzigkeit wären?

Wenn mir jemand sagt, wenn er etwas tut und dann sagt: "weil ..."
Dann weiss ich, dass dieser Mensch noch nicht zu sich selbst gefunden hat.
Und bete drum, er oder sie möge zu dem werden, wozu sie Gott erschaffen hat.
Damit die Seele seine Ruhe hat und das Ego sich endlich in Gott als das erkennt, was es ist.

Nämlich.
Es ist wie es ist.
 
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Weil es ist, wie es ist, zitiere ich meister Eckhart, der in meinen Augen die Dinge wirklich gesehen hat, wie sie sind.


Alle Dinge, die in der Zeit sind, haben ein Warum.
Wie der, der einen Menschen fragte: »Warum issest du?« »Damit ich Kraft habe.«
»Warum schläfst du?« »Aus demselben Grunde.«
Und so sind alle Dinge, die in der Zeit sind.

Aber wer einen guten Menschen fragte: »Warum liebst du Gott?« »Ich weiss nicht, um Gottes willen.«
»Warum liebst du die Wahrheit?« »Um der Wahrheit willen.«
»Warum liebst du die Gerechtigkeit?« »Um der Gerechtigkeit willen.«
»Warum liebst du die Güte?« »Um der Güte willen.«
»Warum lebst du?« »Wahrlich, ich weiss nicht! Ich lebe gerne.«

Gruss
 
Warum sollte man jemandem Helfen, nur weil ich Christ bin?
Ja, das wirkt ähnlich kindlich wie die autoritäre Moralerziehung bei Unmündigen, die gefügig tun sollen, was ihnen gesagt wird.
Mir ist es heute nicht mehr ungewohnt, dass auf solche Fragen keine Antworten oder nur verdrehte gegeben werden. Hier im Forum ist's anders als wenn persönlich unter vier Augen gefragt wird, da kann der "Christ" sich heraushalten und sich seiner Verantwortung nicht stellen, sobald er sich "Christ" nennt. Eigentlich müsst doch bei deinen Fragen eine adäquate Antwort gegeben worden sein, aber dieser Thread ist von denen, die so eifrig sich zu einer Religion bekennen, ignoriert worden - niemand hat geantwortet.

Warum sollte man jemandem Helfen, nur weil ich Christ bin?
Weil es christliche Nächstenliebe ist?
Und ein Mohammedaner. Warum hilft er/sie, wenn sie doch keine Christen sind?
Denen fehlt ja die christliche Nächstenliebe. Doch sie kennen die Barmherzigkeit.
Und die Juden? Und die Inder? Und die Buddhisten? Und die Bahai? und und und und?
Auch hier wird die Frage nach der rechten Unterscheidung gestellt. Aber wie und wo findet man sie? Jedenfalls nicht dort, wo und wodurch diese Fragen entstehen!

Haben diese Menschen keinen innerern Antrieb, das Sie dazu bringt anderen zu Helfen?
Wieso brauchen sie etwas Ausserhalb von ihnen, das ihnen vielleicht indoktriniert wurde und sie eigentlich und im Prinzip selbsüchtig, ohne Mitleid und Barmherzigkeit wären?
Jedenfalls kann auch ein bekennender Atheist barmherzig sein und mitleidig sein.

Wenn mir jemand sagt, wenn er etwas tut und dann sagt: "weil ..."
Dann weiss ich, dass dieser Mensch noch nicht zu sich selbst gefunden hat.
Gute Frage! Aber dieses Zu-sich-selber-Finden kann unterschiedlich aufgefasst werden. Es kann einer darunter verstehen, entdeckt zu haben, ein Genießer für bestimmte Dinge, etwa für Speisen, zu sein und meint dann, sich gefunden zu haben.

Und bete drum, er oder sie möge zu dem werden, wozu sie Gott erschaffen hat.
Damit die Seele seine Ruhe hat und das Ego sich endlich in Gott als das erkennt, was es ist.
Was ist das nur, was über den Genuss hinausreicht und wofür Gott den Menschen erschaffen hat? Wie lässt sich das rechtens unterscheiden?
 
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(y)

Als soziales Wesen wird uns die Nächstenliebe mit dem Botenstoff Oxytocin in die Wiege gelegt.
Deshalb glauben wir auch gerne an übernatürliche Wesen, weil wir ein Teil ihrer Gemeinschaft sein möchten. Religionen verkörpern die Bedürfnisse, Sehnsüchte, Hoffnungen und einen gemeinsamen Wertekanon deren Gemeinschaften. Damit wird auch klar, warum sich da ein gewisser roter Faden durch nahezu alle Religionen zieht.


Merlin
 
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