Ich, m, möchte enthaltsam leben - Transformationsübungen?

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Hallo liebe Gemeinde,

ich wollte fragen, ob jemand von euch Tipps hat, wie ich meine sexuelle Energie in spirituelle Energie transformieren kann (Kundalini etc.).

Mein großes Problem: ich bin zwar Ende zwanzig, aber ich kann einfach nicht ohne Sex leben - täglich muss es sein, ansonsten platze ich vor Energie. Ich möchte so nicht weiterleben - ich möchte lernen, mich zu kontrollieren.
Ich habe schon oft versucht, ein paar Tage auf Sex zu verzichten, allerdings halte ich das oft nur 2-3 Tage durch. Das längste war bisher eine Woche.
Ich mache seit ein paar Wochen Qi Gong und merke nach den Übungen oft dieses sog. Qi an meinen Händen: eine Art Kribbeln. Habe ich allerdings in den Tagen danach Sex, geht das Kribbeln wieder weg.
Ich habe nun schon viel gelesen über z.B. die Shaolin, wie sie ihr Qi, ihre Lebensenergie transformieren und damit wirklich unglaubliche Dinge tun, oder etwa Yogis. Dieses Interview hat mich auch sehr nachdenklich gestimmt:

http://www.paranormal.de/yoga/beitrag/enthaltsamkeit.htm

Ich würde so gerne lernen, es zu kontrollieren, aber ich bin einfach zu schwach. Jahrelanger Pornokonsum + mehrere Freundinnen haben ihre Spuren hinterlassen. Ich kann einfach nicht aufhören, über Sex nachzudenken. Es sind schon so viele Bilder, die mich dann immer wieder reizen, wenn ich gerade versuche, enthaltsam zu leben.

Ich weiß, dass ich in meinem Alterskreis (Ende 20) einer der wenigen bin, die sich darüber Gedanken machen (jedenfalls in meinem Freundeskreis), aber ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass genau da der Schlüssel liegt.

Bitte nehmt dieses Posting ernst. Das, was hier steht, entspricht vollkommen der Wahrheit.

Gibt es also hier vielleicht jemanden, der Übungen kennt, die es mir einfacher machen, diese angestaute Energie zu transformieren?

Vielen Dank
batuo

Lieber Batuo,

wenn ich deinen Beitrag lese und ihn ein wenig in mir nachklingen lasse, dann stellt sich mir die Frage: Was ist dein Problem?
Ich finde das Ziel, sexuell enthaltsam zu leben, aus spiritueller Hinsicht verständlich, wenn ein Mensch auf dem spirituellen Pfad eine Weile gereift ist. Ein tieferes spirituelles Bedürfnis scheint aber nicht wirklich dein Grund zu sein.
Vielleicht irre ich mich, aber für mich geht es aus deinem Beitrag nicht hervor. Wenn ich es richtig sehe, dann hast du bisher auch noch nicht auf die vielen Beiträge geantwortet. Da stellt sich mir auch die Frage, wieso lässt du dich hier nicht auf einen Dialog ein - Einlassen ?
Aus deinem Beitrag geht lediglich hervor, dass du es "kontrollieren möchtest". Wenn ich dies einfach so lese, wie es dasteht, dann habe ich das Gefühl, dass du vielleicht eher enthaltsam leben möchtest, weil du dich nicht auf deine Leibhaftigkeit, auf dein Körperdasein, seine inneren Impulse, ein Lebendiges, dein Spontanes, das, was dich "überkommt", einlassen möchtest. Anstatt "mit" ihm zu leben, möchtest du es kontrollieren.
Wenn ich deinen Beitrag so verstehe, dann - das wird dir jetzt vielleicht verständlich sein - erhalte ich, wie gesagt, nicht den Eindruck, dass dich Spiritualität zur Enthaltsamkeit führt. Es ist nicht ein Reifungsprozess, der aus dir entspringt, der dir das Gefühl gibt: ich bin jetzt bereit, das ist meine spirituelle Aufgabe. Es ist eher eine "Kontrollreaktion".
Meine Sorge ist nun, dass, wenn du aus dieser Motivation heraus enthaltsam lebst, die Enthaltsamkeit diese tiefliegende Gegenreaktion zementieren kann. Enthaltsamkeit vertieft dann eher eine Neurose, als dass sie dich wirklich spirituell fördert. Energie wird nicht transformiert, weil das Bewusstsein und das Leibsein nicht bereit ist, sondern wird unterdrückt.

Der tiefere Sinn der Enthaltsamkeit - in jeder Hinsicht, nicht nur der Sexualität - ist jedoch, so meine Erfahrung, dass sich Enthaltsamkeit uns als etwas zeigt, das uns einerseits als Herausforderung erscheint, andererseits als ein Stufe eines Reifungsprozesses, die jetzt gerade zu uns passt. Wenn wir spirituell so gereift sind, dass wir sie aus uns entspringt, dann vollzieht sich auch eine Transformation. Wenn wir spirituell nicht so weit sind, dann empfiehlt es sich viel eher "Maß zu halten", nicht zuviel, aber auch nicht zuwenig, weil wir sonst nur unterdrücken.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Also das stimmt! Durch Fasten hatte ich persönlich bemerkt, dass ich geistlich kräftiger wurde.

Fasten ist für den Geist eine wirklich gute Sache.
 
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Man bekommt einen kräftigerenden Geist durch Enthaltsamkeit.
Man bekommt magische Kräfte.
So wird gesagt.
Und Handtaschen. Jede Menge Handtaschen. :)


übrigens sehr wichtig: cultbuster hat nicht geschrieben :"man bekommt einen kräftigeren Geist", sondern: "man bekommt einen kräftigerenden Geist".

Das finde ich eine überaus bemerkenswerte Differenzierung, Herr Cultbuster. Hut ab, bist gescheit. *nick*

;)
 
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