Ich komme von alleine nicht aus meiner Negativspirale raus

Danke für eure sehr ausführlichen Beiträge, da hatte ich jetzt einiges zum Nachdenken :)

Orion, ich freu mich sehr für dich, dass du deinen Traumjob gefunden hast. Und das kann ich gänzlich ohne Neid sagen, ich lese /höre sehr gerne Erlebnisse von Anderen, die zum Positiven geführt haben. Ich betone das ohne Neid deswegen, weil es zeitweise ein Problem für mich war. Nicht, dass ich anderen ihr Glück nicht gegönnt hätte, im Gegenteil, ich habe mich immer mitgefreut, aber irgendwo im Hinterkopf kam diese kleine Stimme... "warum nicht ich?"
Aber die ist nicht da. Und darüber freue ich mich sehr. Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung negative Emotionen loszuwerden.

Eure Worte helfen mir sehr dabei wieder zuversichtlicher zu werden. Es gab mal eine Zeit, da ging das ganz von selbst. So Anfang 20, in jugendlichem Leichtsinn hat vieles ganz einfach funktioniert. Mit den Jahren und der wachsenden Verantwortung, dem Druck von außen und von innen (langsam musst jetzt mal dein Leben auf die Reihe kriegen) ist es mir immer schwerer gefallen. Ich hab die Leichtigkeit irgendwo auf meinem Weg verloren. Aber durch eure aufmunternden Worte gewinne ich die Zuversicht sie doch wieder zu finden.

Die Frage was ich machen will ist leider nicht so einfach zu beantworten. Schon als Kind konnte ich die Frage "Na was willst du mal werden wenn du groß bist?" nie beantworten. Ich wusste es einfach nicht, und ich weiss es bis heute nicht. Ich bin in keinem Gebiet so herausragend begabt, dass sich da ein Weg gefunden hätte. Generalistin triffts bei mir eher als Fachexperte. Ich interessiere mich für vieles, aber ich kann und will mich nicht auf zu enge Gebiete spezialisieren.
Ich hab früher Konferenzen organisiert, sowas liegt mir, ist aber ein Job bei dem zeitliche Flexibilität sehr wichtig ist und die habe ich derzeit nicht. Und es ist nicht 100% das Richtige, aber die Richtung würde schon mal stimmen.

Handwerkliches liegt mir ebenfalls , da mache ich hobbymäßig immer wieder unterschiedliche Dinge. In letzter Zeit ist das aber leider ziemlich in den Hintergrund gerückt. Einerseits aus Zeitmangel, andererseits habe ich einen kleinen Sohn zu Hause, da sind nicht alle handwerklichen Dinge so gut geeignet. (Vor allem die nicht, die man nicht schnell wegräumen kann :D)
Ich glaub mein Traum für die Freizeit wäre eine riesengroße Werkstatt, mit vieeel Werkzeug und vieeel Material.

Ja, ich habe Menschen, mit denen ich Freude und Leid teile. Am Wichtigsten ist da mein Mann, wir stützen uns, wir freuen uns gemeinsam, wir sind füreinander da.

Im Moment bin ich grad in einer Aufwärtsbewegung und ich hoffe, dass sie diesmal anhält und ich es endlich wieder mit mehr Zuversicht und positivem Denken angehen kann.
 
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Es freut mich, dass du so viel positives in deinem Leben hast. Kleinkind und Hobbys sind wirklich nicht immer so einfach. Das sehe ich so wie du. Es scheint aber, das du das was du hast schon sehr gut sehen kannst und für eine Positive Einstellung/ Energie ist das schon mal die halbe Miete. ;)

Gibt es bestimmte Sätze/ Momente von denen du befürchtest, dass diese dir das positive nehmen werden. Sozusagen eine Katastrophe die du befürchtest oder spricht da eher die Angst aus dir, wenn du schreibst:

Im Moment bin ich grad in einer Aufwärtsbewegung und ich hoffe, dass sie diesmal anhält und ich es endlich wieder mit mehr Zuversicht und positivem Denken angehen kann.

Alles liebe. :)
 
Gibt es bestimmte Sätze/ Momente von denen du befürchtest, dass diese dir das positive nehmen werden. Sozusagen eine Katastrophe die du befürchtest oder spricht da eher die Angst aus dir, wenn du schreibst:

Ja, gibt es. Ein Blick aufs Konto, eine Absage in meinem Mail Account, uneingeplante Rechnungen von Reperaturen usw., ein nörgelndes, raunzendes, schreiendes Kleinkind, das gerade in diesem Moment mit Nichts zufriedenzustellen ist, also alles, was meine Ängste schürt. Und vergehende Zeit ohne positive Veränderung.. Damit meine ich, dass ich die positive Stimmung meistens nur eine Zeit lang von alleine aufrecht erhalten kann. Wenn dann von Außen nichts oder Negatives kommt, rutsch ich wieder runter. :(
Deshalb schreibe ich auch immer wieder, dass ich mich im Kreis bewege. Genauso empfinde ich es. Da ich im Grunde meines Herzens ein Optimist bin, raffe ich mich halt unentwegt wieder auf und glaube weiter, dass es irgendwann wirklich so richtig bergauf geht, aber es kostet jedesmal ein bisschen mehr Kraft. Und so unerschütterlich optimistisch, dass mir Rückschläge egal sind bin ich dann doch nicht.
 
Okay. Und dein Mann leidet sicher auch darunter.
Wenn ihr zu zweit überlastet seid, könntet ihr zum Beispiel mal bei Sozialen Diensten wie z.B. der Diakonischen Schuldnerberatung vorbei schauen. Ich weiß es ist nicht Esoterisch und es soll auch absolut nicht beleidigend gemeint sein. Ich meine damit, dass du dir von außen noch Hilfe suchen könntest. Denn positive Energie und Ideen sind und von außen durch Finanzexperten entlastet zu werden ist emotional sehr entlastend und sehr befreiend. So hast du auch mehr freiraum um nach dem zu suchen, was du in anderen Bereichen brauchst. Es ist schwer den Veränderungen die Zeit zu lassen, die sie brauchen und noch die Kraft zu finden etwas zu verändern wenn man finanziell unter Druck ist.
Soweit ich weiß ist die Beratung Kostenlos.
 
Die Frage als Kind nach dem, was du mal werden willst, unterscheidet sich von meiner Frage, was du machem möchtest, grundlegend. Ich wollte nicht danach fragen, welchen Beruf du ausüben willst, sondern welche Tätigkeiten du gerne ausüben möchtest. Das muss und wird jetzt erst mal ziemlich sicher auf gar keinen Beruf zutreffen. Wenn du dann weißt, was du alles in deinem Beruf machen möchtest, überlege dir als nächstes, ob sich ein logischer Bogen über deine Wünsche spannen lässt. Das kann dann dein Beruf werden.
 
Die Frage was ich machen will ist leider nicht so einfach zu beantworten. Schon als Kind konnte ich die Frage "Na was willst du mal werden wenn du groß bist?" nie beantworten. Ich wusste es einfach nicht, und ich weiss es bis heute nicht.
Und das ist das Problem, weshalb du stagnierst!!!

Caissa schrieb:
Ich bin in keinem Gebiet so herausragend begabt, dass sich da ein Weg gefunden hätte. Generalistin triffts bei mir eher als Fachexperte. Ich interessiere mich für vieles, aber ich kann und will mich nicht auf zu enge Gebiete spezialisieren.
Der Weg ist das Ziel ;)

Hey meine Liebe, schau mal... du weißt das du etwas verändern musst. Nur wohin soll die Reisen gehen? Du planst in deinem Kopf, den Job zu suchen der dich erfüllt. Bei dem du angekommen bist. Nicht verkehrt, aber für dich noch zu früh ;) versuche lieber mal einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Sei offen für neues, unbekanntes, und du wirst alles vorfinden was du brauchst. Du musst Vertrauen in das Leben haben, das alles richtig und gut ist wie es ist. Oder wie es zumindest die ganze war ;)

Sobald du einen Schritt auf deinem Lebensweg nach vorne gegangen bist, wird sich alles richtige zur richtigen Zeit fügen und dich irgendwann ankommen lassen.

Damals mit anfang 20 warst du noch naiv, wusstest nicht wohin die Reise zu gehen hat. Da lief dein Leben! Verstehst du? Jetzt bist du krampfhaft auf der Suche nach ankommen sodass es dich blockiert und stehenbleiben lässt.

Lass die kramfhafte Suche in die falsche Richtung los, und dein Leben läuft wieder :)

Wird alles bald gut werden :kiss3:


Alles Liebe
Venus
 
Hallo liebe Caissa,

Du kennst doch bestimmt das Sprichwort: Wie es in den Wald rein schallt, so schallt es auch wieder raus.
Zitat:...
ein nörgelndes, raunzendes, schreiendes Kleinkind, das gerade in diesem Moment mit Nichts zufriedenzustellen ist,
...
Du weißt bestimmt, was hier zu sehen ist? Dein Kind spiegelt Deine Emotionen wider. Es sagt Dir ganz deutlich, was in Dir gerade so los ist. In Dir drinnen sieht es ganz genau so aus, Du bist in Umbruchsstimmung und da Du nicht so recht weißt, wohin, woher, sieht es ganz genauso in Dir auch aus. Du strahlst es aus und Dein Kind strahlt es zurück. Nur mal so nebenbei bemerkt.
Deine Unzufriedenheit mit Dir selbst, mit Deinem Beruf ist nichts anderes. Du kannst im Mom. nur diesen einen Schmerz, dieses eine Leid sehen, weil Du meinst, Dich im Kreis zu drehen. Ja, das mag stimmen, jedoch hast Du schon einen Fuß draußen. Nun heißt es weiter gehen.
Veilleicht wäre es jetzt wichtig, Dich selbst besser kennenzulernen. Versuch doch mal dieses: mal Dir ein großes Kreuz auf ein DIN A4 Blatt, auf die eine Seite schreibst Du Deine Interessen, alles, was Dir dazu einfällt, ...auf die andere Seite schreibst Du, warum Du diese nicht verwirklichen kannst. Das Gleiche kannst Du mit Deinen Fähigkeiten/ Begabungen machen. Und vielleicht noch eins, mit Deinen Werten, was ist Dir wichtig und warum.
Dann schau Dir alles noch mal an, ob es nicht doch etwas gibt, was Du für Dich verwirklichen kannst, ob vielleicht bei dem einen oder anderen steht: kann ich nicht, weil....
Manchmal sind wir in unserem Denken sehr eng und sehen, nur einen Aspekt und dabei gäbe es noch mehr Aspekte, die dafür sprechen könnten.

Dan Millmann hat viele Bücher geschrieben, aus einem möchte ich Dir kurz etwas über Berufswahl zitieren: "Entscheidungen zu treffen ist einer der grundlegenden Lerninhalte in der Schule des Lebens, und die Wahl eines Berufs (oder Lebenspartner) gehört zu den großen Entscheidungen im Leben. Entscheidungen setzen voraus, dass man sich selbst gut genug kennt, sonst trifft man seine Entscheid. womöglich für den falschen - nämlich für den, der man zu sein glaubte oder hoffte, der man aber nicht ist.
Es gibt keinen besten Beruf, nur den Beruf, der in einem bestimmten Lebensabschnitt der beste für Sie ist. Der eine ist zufrieden mit seinem Beruf, der andere nicht. Das Leben ist ein Experiment, ein Labor der Selbsterforschung. Solange Sie also keinen wirklich befriedigenden Beruf gefunden haben, suchen Sie sich einfach einen neuen Job. Nehmen Sie von dem, was sich jetzt bietet, das Bestmögliche, aber halten Sie sich dabei offen für neue Chancen, bis Sie einen Beruf oder eine Berufung finden, auf die Sie sich längerfristig einlassen möchten."

Ich möchte hier Deine Entscheidungen nicht in Frage stellen, nein, das Ganze hat nur den einen Sinn, dass vielleicht ein Gedanke aus diesen Zeilen, Dich auf Deinem Weg begleiten könnte, damit Du weiter gehen kannst und somit vielleicht Deinen Kreis ganz durchbrichtst.

Wie gesagt, falls Du noch Fragen haben solltest, wir sind da.

eine lichtvolle Zeit Dir, Orion7
 
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Ihr habt mir da wieder einiges zum Nachdenken und Überdenken gegeben, danke dafür.

Vego, danke für den Tipp mit der Schuldnerberatung. Ich hab das bisher eigentlich nie in Betracht gezogen, weil ich ja nicht hoch verschuldet bin, dachte das ist nur für solche Fälle. Aber wenn ich drüber nachdenke ist Prävention wohl auch in deren Sinn :)

Ich werde mich mal bewusst eine Zeit lang beobachten, versuchen herauszufinden wo meine Stärken, Begabungen und Talente liegen und mein Selbstbild überdenken. Mal sehen was dabei herauskommt :)
 
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