Ich kann nicht mehr!

Hallo,
ja mir geht es da sehr ähnlich.
Ich habe das "Gefühl" seit 2008,wobei ich darauf hoffte das sich mein Leben mal zum positiven verändern würde(was es nicht tat)............ich empfinde meine Existenz auch als Strafe.
MFG

Hallo nx2108 und an jeden, der sich in ähnlicher verzweifelter Lage befindet:

Depressionen, Verzweiflung, das Gefühl von niemandem gebraucht zu werden, Einsamkeit, Angst und Schmerz, keine Kraft mehr haben vom täglichen Überlebenskampf mit all den unverstandenen Energien in einem... sich völlig alleine fühlen - im Gegensatz zu der Welt um einen herum.

Hier toben alle durch die Straßen oder tun so, als wären sie die allerbesten, jeder ist sich selbst der nächste, Kampf um den besten Job, Geld, Konsum usw. - die "Gesellschaft" erwartet etwas, was man im innersten schon lange ablehnt und daher ganz automatisch in eine Depression rutscht, da der Zwiespalt zwischen Innen und Außen immer größer geworden ist. (ich beschreibe hier EINE Sichtweise - bei jedem gibt es ganz persönliche Nuancen, vielleicht auch ganz andere Gründe und Ursachen für das ganz laut Drängende: "ich kann nicht mehr!".

Doch was steckt hinter dem allen? Was ist die Ursache dafür, daß wir uns so unverstanden, isoliert oder ständig im Gedankenkarussell befinden?

Ich denke vieles ging schon in ganz jungen Jahren bei der Erziehung los - jedes Ereignis, das das eigene Selbstbewußtsein bei dem völlig natürlichen Drang nach Entfaltung und "Kennenlernen" des Lebens beschränkte oder einschränkte - kostete Lebensenergie. Kinder sind quicklebendig und voller Begeisterung! Wenn man sie spielen läßt!

Sobald das "Spielen" von den Eltern oder Erziehern/Lehrern/Pädagogen eingeschränkt wird, sobald Regeln, Gesetze, Vorgaben und Normen die ursächlich freie, fröhliche und voller Wünsche und Träume befindliche Kinderseele beschnitten wird - von da ab gehts "bergab", kommt Leid und Kummer dazu. Wer er nicht schafft, ein starkes ICH aufzubauen und von seinem Umfeld nicht wirklich unterstütz und geliebt wird, steht im "Lebenskampf" bald recht alleine da und stürzt irgendwann auch ernsthaft seelisch ab!

Sich dessen bewußt zu werden und vielleicht zu hinterfragen, was hat mein jetzt gespürtes und bislang ertragene Leid verursacht, was gibt diesem ständig neuen Auftrieb, was und wer blockiert mich all die Jahre?

Sind es reale Personen / Umfeld oder sind es vor allem die Erinnerungen an Leid, das man irgendwann mal erlebt hat und von dem man bis heute nicht wirklich losgekommen ist? Was schwimmt alles so im eigenen Tümpel herum?

Es braucht viel Mut da mal drauf zu schauen und in aller Ruhe alles ganz ehrlich zu betrachten. Jeder Mensch hat einen leichteren oder auch schwereren Rucksack mit sich zu tragen - tagtäglich!

Vielleicht hilft es jetzt, hier und heute mal in den Rucksack zu schauen und sich zu sagen, den großen Brocken da - z.B. den Liebeskummer vor ein paar Jahren oder die vergebliche Jobsuche, oder auch den Stress von allen Seiten - den Brocken werfe ich heute aus meinem Rucksack raus! Ich nehm heute nur ein kleines Teil, gerade soviel, was ich schaffe und was mir leicht fällt, vielleicht nur ein Gedanke, den ich schon seit Jahren so denke - den lasse ich heute los, ich verzeihe der Situation, daß sie mir solange Leid gebracht hat, ich akzeptiere sie voll und ganz, da es bereits alles geschehen ist. So wie es war, war es! Was in der Vergangenheit geschehen ist, läßt sich nicht verändern - jedoch kann ich in der Zukunft oder wann auch immer bei einer ähnlichen Situation ganz anders reagieren. So wie ich es heute tun würde.

Wenn man merkt, man fühlt sich ein bißchen leichter jetzt, dann kann man - nur wenn man Lust und den Impuls dazu hat, noch etwas aus dem Rucksack werfen, was einem sehr weh tut oder getan hat. Auch hier verzeihe ich allen Umständen, die zu dieser Situation geführt haben und akzeptiere das was passiert war voll und ganz. Es war ein Stück Lebenserfahrung, die nur ich erlebt habe - niemand außer mir! Das Leben hat mich das erleben lassen - damit ich heute neu entscheiden kann, ob und wie ich damit jetzt umgehe.

"Ich kann nicht mehr" heißt auch: "Geh einen neuen, anderen Weg!" Wo eine Sackgasse ist, kann man sich immer umdrehen und von da aus sieht man plötzlich ganz neue Wege und lichtvolles. Schau nicht ständig auf deinen vollen Rucksack, laß ihn auch mal "links" liegen und heb den Kopf ein wenig...
 
Werbung:
Zurück
Oben