Ich kann nicht mehr!

Hallo ihr Lieben,

Ich bin schon seit ca. einem Jahr regelmäßiger Leser in diesem Forum und habe mich nun dazu entschlossen mich hier auch anzumelden.

Bevor ich euch mein Problem Schildere noch ein paar Dinge zu meiner Person, ich bin 19 jahre jung, männlein, studiere Informatik und momentan eine Woche krankgeschrieben weil ich nervlich am Ende bin. Ich bin von Natur aus sehr Skeptisch und muss alles plausibel erklären können (Was wie ihr unten lesen werdet, kein Vorteil ist :( )

Nun zum wesentlichen.
Als ich ein Kind war, war es mir wie wohl bei den meisten nie bewusst, dass ich irgendwann sterben werde. Ich wusste es, aber ich habe es mir nie richtig durch den Kopf gehen lassen.
Vor einigen Jahren fing ich jedoch nachts im Bett an mal darüber nachzudenken. Zu der Zeit habe ich zwar realisiert dass ich irgendwann weg bin, jedoch nicht wirklich dass ICH weg bin. Meine Person, mein denken, mein Handeln, mein Bewusstsein. Das Thema hat sich dann irgendwie von selbst "geregelt", da ich irgendwie einfach nicht mehr darüber nachdachte.

Als ich dann vor ca. einem Jahr mit einem Freund geredet habe und das Thema irgendwie auftauchte, fing ich wieder an nachts über die ganze Geschichte nachzudenken. Diesmal ging es aber nicht weg. Es verschlimmerte sich von Nacht zu Nacht. Ich hatte Panikattacken, musste schnell aufstehen um irgendwie diese Gedanken aus dem Kopf zu kriegen. Folglich hab ich dann diese Seite hier entdeckt und über ein Leben nach dem Tod gelesen. Ich fühlte mich besser und konnte auch sofort einschlafen. Diese Geschichten, über Nahtoderfahrungen, OBEs usw. halfen mir über einige Wochen hinweg.

Leider kam es aber dann zu einem Punkt wo ich anfing diese Dinge (OBEs, Nahtoderfahrungen usw.) zu hinterfragen. Es ist wie in den Filmen, wo ein Engel und ein Teufel auf jeweils einer Schulter sitzt. Zum einen will ich daran glauben dass es danach was gibt, andererseits jedoch ist es gerade durch meine Art nicht möglich dies zu tun.

Ich habe gedanklich (Obwohl ich es garnicht wollte) mir selbst erklärt, dass OBEs und Nahtoderfahrungen reine Illusion sind. Es gibt z.b. keine Beweise die belegen dass ein Mensch aus seinem Körper ging, in ein anderes Haus stiefelte und danach wiedergeben konnte was die Nachbarn schönes machen.

Bei den Nahtoderfahrungen das gleiche. Ich glaube daran dass es sie gibt, jedoch denke ich (wieder, obwohl ich es garnicht will) sie sind ein Produkt unseres gehirns. Ich habe lange einige Zeit an dem Glauben festgehalten dass danach was kommen muss, da ich einen Bericht von Pam Raynolds sah, welche während sie operiert wurde alles gesehen und gehört hatte. Sie konnte im nachhinein alles beschreiben und angeblich hat alles gestimmt.
Doch wieder habe ich obwohl ich einfach nur daran glauben wollte gedanklich gesagt dass es A) Ein Zufall war, da bei so vielen Erlebnissen nie was passables rauskommt muss ja irgendwann jemand richtig treffen. Oder B) Da mit büchern o.ä über das Leben nach dem Tod viel geld gemacht wurde, und das Thema vllt zu der Zeit ein wenig unterging, musste man die Werbetrommel einfach etwas rühren.

Nun wisst ihr schonmal dass ich ein Problem habe, dinge einfach zu glauben.
Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und ich kann mich nur an wenige Nächte erinner, an denen ich nicht über den Tod nachgedacht habe. Zu diesen wenigen Nächten muss man jedoch sagen, dass diese nur durch Alkohol so verliefen :)

Ich bin momentan kaputt. Ich denke IMMER daran, innerlich bekomme ich ein Gefühl der Angst und habe Panik. Ich bin erst 19 Jahre und habe möglicherweise noch 60 Jahre vor mir, jedoch kann ich nicht aufhören Angst zu haben. Ich habe angefangen einen Weg zu suchen den Tod zu besiegen und stieß auf Kryonik. Dies gab mir einige Tage Ruhe, jedoch auch nicht lange. Den sterben wird man auf jedenfall und die Chance dass ich in 500 Jahren wiederbelebt werde halte ich für sehr gering.

Das interessante ist, dass ich tagsüber nie einen Gedanken daran verschwende. Jedoch sobald es dunkel wird und ich in meinem Zimmer sitze, suchen mich die Gedanken an den Tod heim und hören einfach nicht auf. Ich kann mit keinem darüber reden, auch nicht mit meinen Eltern. Will ich um ehrlich zu sein auch garnicht, da die Seite meiner Mutter an Gott glauben und mein Vater andere Probleme hat. Ich mag es nicht wenn bei dem Versuch mir zu helfen die Bibel zitiert, da es für mich nur ein Märchen ist :/

Ich weis einfach nicht was ich tun soll, ich mit Psychisch am ende, kann nachts nicht schlafen, dadurch bin ich andauernd müde tagsüber. Ich fange mittlerweile sogar schon an alles als Sinnlos zu betrachten, da wir ja sowieso irgendwann sterben. Wieso soll ich mir was schönes aufbauen wenn meine Existenz irgenwann erlischt ? Wir sind einfach nur da um uns zu vermehren. Doch wozu ? Es bringt doch alles nichts. Ich wünsche mir manchmal dass ich einfach nie auf die Welt gekommen wäre. Somit müsste ich nie über dies alles nachdenken.

Hat oder hatte jemand die gleichen blöden Gedanken ?
Was soll ich nur tun ?
Ich kann mein Leben so einfach nicht weiterführen. Diese ständige Angst zerfrisst mich.

:schmoll: Da es 23 uhr ist wünsche ich euch eine gute Nacht. Ich kann womöglich sowieso erst wieder einschlafen, wenn es hell wird draußen.

Grüße

Hm.. ich kann dich beruhigen, zumindest für den Teil, der die Zweifel anspricht.
Es ist ja (fast) normal, das man Dinge, die man nicht sieht, anzweifelt. Den nix ist schlimmer als Blinder Glaube, daraus kann z.b. Aberglaube usw. entstehen.
Ansonsten könnte ich dir erzählen, das ich Supermann bin, u. du würdest es ungezweifelt annehmen.. ;)


Aber im ernst: Das hatte ich in meinen jungen Jahren auch ähnlich, ohne Grund dachte ich plötzlich, das ich am nächsten Tag nicht mehr aufwache u. hatte Angst, das ich alles verlieren würde, was mir lieb ist.
 
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Lieber Azriel

Ersteinmal, ich verstehe dich sehr gut, weil es mir vor vielen jahren genauso ging, wie dir. Dieselben grenzenlosen ängste, panikzustände, medikamente, gespräche, unzählige durchwachte nächte, zitternd, weinend.....

Ich musste dann eine therapie machen, weil ich nicht mehr lebensfähig war.
Aber irgendwann ging es aufwärts und das war dann, als ich mich begann, mit älteren leuten zu beschäftigen. So habe ich einige jahre in einem pflegeheim gearbeitet und dort sehr viel für mich mitnehmen können. Ich habe nämlich im laufe der zeit, nach vielen gesprächen dort, von den alten menschen erfahren, dass man kurz vor dem tod - wann immer er einen ereilen mag - eine andere sicht von den dingen bekommt. Man hat die erfahrungen gemacht, die man machen wollte und musste, man ist vielleicht müde, andere, geliebte menschen sind einem vorausgegangen.
Die sicht auf die dinge verändert sich im laufe des lebens.

Du stehst ganz am anfang des lebens und darum ist deine angst so gross. Angst davor, dieses wunder des lebens nur kurz erleben zu dürfen.

Das ist trügerisch. Vor 5 jahren, ich war gerade 35 jahre alt, wäre ich nachts, nach der geburt meines 4. kindes fast verblutet. Es war ein notfall, den es so höchst selten gibt. ich erinnere mich genau, dass ich im badezimmer auf dem boden lag und dachte: "Warum muss ich jetzt sterben, wenn ich doch noch so jung bin?"
Dann geschah etwas seltsames. Ich wurde langsam ganz ruhig und die anfängliche angst wich von mir. Ich wurde dann ins krankenhaus gefahren. Kurz vor dem schockzustand waren meine gedanken überhaupt nicht mehr angstvoll, sondern wichen einer bestimmten neugier. Meine familie und alles was wichtig für mich ist, rückte in den hintergrund. Ich war ganz ruhig und ohne angst.
Man konte mich dann retten.


Die erfahrungen des pflegeheimes und diese eigene erfahrung haben mir die grundsätzliche angst vor dem tod genommen. Sie zeigen mir, dass jeder zeitpunkt des todes ok ist und wir in diesem moment dann vermutlich keine angst empfinden (ich habe es so jedenfalls erlebt und habe damals nur um ein haar überlebt).

Darum möchte ich dich trösten. Die zeit meiner angst war unendlich hart, aber sie hat mir vor allem gezeigt, dass ich angst vor dem leben hatte. Todesangst und lebensangst sind kehrseiten derselben medaille.

Ich hoffe, meine zeilen bringen dir etwas - von herzen alles gute!
Mipa:)



sehr schön beschrieben Mipa,

so ähnlich habe ich den Tod meines Vaters miterlebt, er war nach langer Qual gestorben, sein Gesichtsausdruck danach ganz friedlich...
nichts mehr von Krankheit, einfach nur Frieden, ich bin mir sicher, ihm ging es nachher viel besser als zu Lebzeiten...


lg Birgit
 
Vielleicht leidest Du unter einer Schamanenkrankheit. Da der Schamane auch die Aufgabe des Seelenführers hat, muss er sich mit dem Thema Tod stärker auseinandersetzen, als die anderen Teile der Gesellschaft. Er muss sich quasi mit dem Tod konfrontieren.

Inspiriert von dem Film Flatliners, habe ich auch schon darüber nachgedacht, selbst eine Nahtoderfahrung zu inizieren. In schamanischen Kulturen, wäre das etwas selbstverständliches. Nur fehlt mir leider das Know How und das Equipment.

Aber ich bin nach wie vor auf der Suche, nach einer Möglichkeit, den Tod zu erfahren, ohne mich dabei in Gefahr zu bringen, tatsächlich zu sterben. Falls ich was finde, lasse ich es Dich wissen.

Im Übrigen, werden wir alle einmal mit dem Thema konfrontiert. Die einen dürfen es verdrängen, die anderen nicht - das hängt vermutlich mit der persönlichen Verantwortung des Individuums ab.

Des weiteren halte ich es nicht für sinnvoll, einem Menschen das Gefühl zu geben, dass wenn er unter etwas leidet, was der Realität entspricht, nämlich der eigenen Sterblichkeit, ihn in Therapie zu schicken. Wir alle leiden manchmal und es gehört zum-am-Leben-sein dazu. Es ist erlaubt zu leiden.
 
der tod ist ein guter ratgeber.jeder tag könnte unser letzter sein...und genau diese tatsache läßt uns "bewußt" leben.
 
wann immer du zweifel hast,stell dir vor, deine letzte stunde würde gerade schlagen...und du wirst sehen,daß durch diese bewußtheit vieles,seeeehr vieles,was uns gerade sorgt oder wütend oder verzweifelt macht,an bedeutung verliert.die ahnung des todes läßt uns das leben schätzen.sieh ihn als deinen ratgeber und freund.
 
@ Keyjey

..Aber ich bin nach wie vor auf der Suche, nach einer Möglichkeit, den Tod zu erfahren, ohne mich dabei in Gefahr zu bringen, tatsächlich zu sterben. Falls ich was finde, lasse ich es Dich wissen.

Ich glaube ich hätte da ne Idee!

Ich habe bei Rückführungen meinen Tod mehrfach erlebt und ich war ganz erstaunt, dass es so "einfach" und schmerzfrei war. Ich habe irgendwie immer angenommen, dass es ausgesprochen unangenehm wäre, weil ich alle anderen Emotionen deutlich spüren konnte - aber das Sterben als solches war wirklich nicht erwähnenswert.
Vielleicht bewerten wir das alle einfach zu hoch..

Bibi
 
@Bibi

Rückführung, Astralreise u.ä. wäre natürlich eine Möglichkeit. Aber vorallem Rückführungen haben bei mir nie funktioniert, ich glaube auch, dass ich so noch nicht gelebt habe.

Mit Astralreisen hatte ich schon Erfahrungen, aber ich kann sie nicht veranlassen. Ich muss also warten, bis es passiert und bei einer Häufigkeit von 5 Mal im Jahr, kommt man mit den Erfahrungen nur sehr langsam weiter.

Drogen wären natürlich auch möglich, weil man auch so etwas inizieren kann. Aber auch hier ist mir das Risiko sehr hoch.
 
Astralreisen, Todeserfahrungen usw, die durch Drogen oder andere Mittel provoziert werden, gelingen nicht,
wir Menschen müssen dafür bestimmt sein, es ist ein spiritueller Weg, der sich nicht jedem offenbart,
es kann auch gefährlich werden, das sollte man sich doch mal überlegen...

lg Birgit
 
Geh doch einfach mit der Einstellung ran, das es nach dem Tod weitergeht, gucke was für Aspekte dafür sprechen und glaube auch daran und die Angst verschwindet. Verschaffe dir selbst dafür Gewißheit und konzentrier dich auf ein Leben nach dem Tod und siehe du wirst Antworten finden.

Für mich spricht dafür, das Energie erhalten bleibt sie verändert sich nur. D.h. deine gesamten Erinnerungen, Glaubensätze und Verhaltensweisen bleiben bestehen auch nach dem Tod des physischen Körpers. Wird sind eigentlich Geisteswesen die sich in die materielle Welt inkarniert haben.
Auch wenn ich keine Beweise dafür habe, glaube ich daran und das gibt mir ein gutes Gefühl.

Ich hab letztens beispielsweise eine Doku über geistige Kräfte gesehen. Dabei hat ein Mann sich vor einem Haus im Abstand von ca 500 Meter gestellt. Im Haus war ein Keller mit Geräten die Schwingungen aller Art auffangen konnte. Der Keller war abgeschirmt mit Bleiplatten.
Der Mann konzentrierte sich nun stark auf diesen Keller und ein anderer Mann maß die exakten Zeiten als der Mann sich darauf konzentrierte.
Letzendlich registrierten die Geräte genau zu dem Zeitpunkten Schwingungen wo sich der Mann darauf konzentrierte. Das find ich schon einen guten Beweis das wir Geistwesen sind und nicht nur Körperwesen.
Du solltest dich vielleicht darauf konzentrieren das wir Geistwesen sind.
Ich glaube beispielsweise daran das wir gar nicht mit dem physischen Körper sterben müssen. Alter ist für mich auch nur eine Glaubensvorstellung heißt wir können wesentlich älter werden und sogar den Tod des physischen Körpers überwinden. Aber das ist ja ein anderes Thema :D
 
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Astralreisen, Todeserfahrungen usw, die durch Drogen oder andere Mittel provoziert werden, gelingen nicht,
wir Menschen müssen dafür bestimmt sein, es ist ein spiritueller Weg, der sich nicht jedem offenbart,
es kann auch gefährlich werden, das sollte man sich doch mal überlegen...

lg Birgit

Ich denke schon, dass es gelingen kann. Viele Naturreligionen praktizieren das so. Aber auch hier gibt es Verluste. Ich persönlich möchte das Risiko aber nicht eingehen.
 
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