Und der ganze Scheiß nur weil eine fremdgehende Schlampe vor über 2000 Jahren ein Balg in die Welt gesetzt hat.
Es war ein mal ein Mädchen, das wurde züchtig erzogen, in einer moralgezwängten Weise, wie wir es in unserer Zeit von ängstlichen Gläubigen noch heute erfahren können. Es wurde abgeschottet von "Fremden" und durfte keine Freunde haben. Denn Freunde zu haben, hieß, mit Fremden bekannt zu werden. Es blieb biologisch Jungfräulich und unerfahren. Das im Stern der Jungfrau geborene Kind kannte nur die eigenen Räume und die Gebete, die es zu verrichten hatte. Seine Mutter Anna war eine sehr strenge Zeitgenossin, war sie doch keine geringere als die Schwester eines der einflussreichsten Männer der Gegend, der obendrein im Sanhedrin Stellung hielt. Da sie selbst zu gehorchen hatte, sittete sie die Erziehung ihrer Tochter ebenfalls in Gehorsam.
Eines Tages jedoch, es war wieder einmal eine Feierlichkeit im Hause zugegen, da begab es sich, dass das holde schüchterne Kind, mittlerweile zu einer in heutiger Sprachwelt jugendlichen Dame herangewachsen, gehorsam seine Aufgaben verrichtete als es mit einem Gefühl konfrontiert wurde, das bis dahin noch unbekannt für es wahr. Es brannte das Gesicht und eine Wallung des Blutes durchströmte und erhitzte seinen ganzen Körper, und das nur weil es einen jungen Mann erblickte, der selbst Aufgaben seines Herrn tätigte. Gefühl und Gehorsam ergingen sich in einen Kampf, bis diesmal jedoch der Gehorsam verlor, weil die Neugier zu siegen begann. Es musste, wie auch heute noch üblich, alles mit sich selbst ausmachen, denn mit irgendwem reden, hätte hohe Strafe nach sich gezogen. Das Schicksal wollte, dass auch der junge Mann, obwohl einiges an Jahren älter, ebenfalls ein Auge auf das Mädchen geworfen hatte. Die Biologie, so beherrscht sie auch wurde, fand ihren Weg, das Gefängnis zu durchbrechen. Beide folgten der menschlichen Natur, wie es alle tragischen Echtliebenden in späterer Zeit auch taten, z.B. Tristan und Isolde. Als sie beide aus dem Taumel des berauschenden Liebesnebels erwachten, entdeckten sie das Gewissen und erschraken. Sie wollten es so lange geheim halten wie es ging, doch das war leider nicht möglich, denn das Mädchen wurde schwanger, anfangs unbemerkt, doch es wurde immer offensichtlicher.
Niemand der Familie konnte sich erklären, wie das Mädchen habe schwanger werden können, denn es verriet ihren Liebsten nicht. Wahre Liebende tun so etwas ganz bestimmt nicht, nur jene, die Liebe vortäuschen. Aus der Not des Nichtwissens gebar das Gerücht ein kleines Märchen, was wir heute "Vom Heiligen Geist empfangen" kennen, doch das Unheil kam dennoch, denn Maria wurde verstoßen, und mit ihr der Mann, der für sie ausersehen war, sie zu ehelichen, denn in jener Zeit, war, wie auch heute noch in gewissen Ländern üblich, der Verstand der Gattenbestimmer, welcher ohne Liebe festgelegt wurde. Joseph verzichtete nicht, denn ihm war es egal, schließlich war er dafür reichlich bezahlt worden.
Nach dem sie nun verstoßen umherwanderten, gebar das Mädchen schließlich einen Knaben.
(Was auch immer behauptet wird - Maria ist "nicht" fremdgegangen - Das ist nur eine Behauptung eines eitlen Gockels, der nicht bereit ist, vor dem Schreiben, erst mal gründlich nachzudenken)