Ich habe meine Dualseele verloren /Ich bin dabei sie zu verlieren

@Meaculpa,

im Grunde genommen bin ich Deiner Meinung. Nur kann es dadurch, dass wir alle unterschiedliche Biografien haben, manchmal zu längeren Entscheidungsphasen kommen.

1. wenn man so etwas noch nie vorher erlebt hat, denkt man, dass man spinnt! Also, zumindest bei mir war das der Fall. Um dem Wörtchen "man" mal auszuweichen, gebe ich meine Erfahrungen in der ICH-Form wieder. Das zusätzliche Problem dabei war, dass ich gleich aus dem Elternhaus heraus sofort geheiratet habe, also nichts mit eigener Wohnung, auf eigenen Füssen stehen und so weiter. Früher war das halt so. Herz und Verstand waren nach der Begegnung mit meiner großen Liebe ständig miteinander im Clinch - das Herz schrie ja, der Verstand funkte dazwischen. Und ich habe leider Gottes oder manchmal Gottseidank, je nachdem, wie man es sehen will oder für was man es braucht, einen ausgeprägten Verstand.

2. In meiner Situation damals hätte ich mich von meinem Mann trennen müssen und wäre die erste Zeit (wer weiss, für wie lange) von meiner Liebe sowohl materiell als auch emotional abhängig gewesen. Das emotionale dämmert mir erst jetzt, die materielle Abhängigkeit wollte ich von Anfang nicht, da ich unsere Liebe nicht damit belasten wollte. Ich wusste, dass meine Liebe mit ihrer Ursprungsfamilie materielle Themen hatte, auch deshalb also wollte ich nicht das Gleiche. Heute weiß ich auch, dass eine emotionale Abhängigkeit von beiden Seiten (das war so) eine sehr ungute Sache wäre. Und deshalb sollte erstmal Jeder für sich ins Reine kommen - damit man sich freiwillig aus dem Herzen füreinander entscheiden kann. Ohne Abhängigkeiten, dass wäre ja "lieben, weil wir den anderen brauchen". Das will ich nicht.

3. Meine große Liebe war frei - hatte damals auch noch ihre Verletzungen aus der Kindheit, die sie noch nicht verarbeitet hatte, was dann immer mal in trotzigen Reaktionen hochkam, die mich ratlos machten. Irgendwie haben wir uns aber immer wieder zusammen gerauft, waren aber nicht fähig, das alles in einem vernünftigen, sachlichen Gespräch zu reflektieren und die Möglichkeiten und Chancen und Gefahren, die sich für uns als Paar ergeben würden, auszuloten. Er hat erwartet, dass ich mich baldmöglichst für ihn entscheide (auch wenn es im Endeffekt 7 Jahre gedauert hat) und sonst nichts dazu getan, wer erwartet, wartet... Dass ich aus den genannten Gründen wie gefesselt war - zumal ich dann auch noch aus Angst die Rolle - dass daheim alles in Ordnung ist, übernommen habe, hat er so interpretiert, dass ich ihn wohl nicht genug liebe... Auch eine Spiegelung - für Beide! Diese Missverständnisse haben wir in unserem letzten Gespräch ausgeräumt.

4. Manchmal braucht es dann eben den räumlichen und emotionalen Abstand, den wir inzwischen haben. Dann ist eine Reflektion der Vergangenheit ohne gegenseitige Anschuldigungen möglich und damit erkennbar, was der jeweils eigene Anteil an der Geschichte ist und warum alles so kommen musste. Die große Trauer meinerseits, nach der einseitigen Trennung, hat eine unwahrscheinlich große spirituelle Entwicklung für mich nach sich gezogen. Deshalb bin ich ihm, auch wenn es jetzt etwas "abgefahren" klingt, zutiefst vom Herzen für diesen heilsamen Schock dankbar. Wie gesagt, wir hatten nach 3 Jahren vor Kurzem unser Trennungsgespräch, das 1. seit der Verstandesreaktion meines Freundes, der sich damals ohne mich zu involvieren plötzlich von mir getrennt hat (reine Kopf/Trotzreaktion). Das Gespräch war sehr heilsam, ich glaube, für uns Beide. Wir haben uns gegenseitig gestanden, dass wir die Liebe unseres Lebens waren. Jeder von uns hat seine Sicht der Dinge frei vom Herzen erzählt, ohne, dass ihm der Andere ins Wort gefallen ist. Ich denke, da ist bei uns Beiden (Jedem für sich) der Groschen gefallen und wir haben die gegenseitige Blindheit beleuchtet.... Die Wahrheit beginnt bekanntlich zu zweit! Hätte es solche Gespräche bereits während unserer Beziehung gegeben, hätte es vermutlich gar nicht soweit kommen müssen, aber wer weiss. Es hat uns Beiden viel gebracht, also war es in Ordnung, dass alles so gekommen ist. Die Ängste, die wir Beide in der "Dreier"Beziehung hatten, haben es uns unmöglich gemacht, vernünftig miteinander umzugehen.

5. Die Liebe zwischen uns ist immer noch da. Die Standleitung zur Gefühlsebene auch - ich versuchte zwar im vergangem Jahr diese zu trennen, aber es ging nicht, es war schlicht nicht möglich. Dann soll es so bleiben. Das darf es auch, weil ich inzwischen anders damit umgehe, wenn ich merke, dass es ihm nicht gut geht. Es ist seins - nicht meins. Da kann mein Helfersyndrom endlich ruhen! :D Ich habe mich selbst in dieser Zeit lieben gelernt und das ist das Wichtigste. Meine Bedürfnisse, meine Wünsche, meine Ziele zu formulieren und den Weg der Selbstliebe zu gehen. Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis aus dem Ganzen für mich.

6. Wie es mit uns weiter geht? Keine Ahnung. Erstmal müssen wir Beide (Jeder für sich) das Erlebte/Gehörte sacken lassen, reflektieren und vielleicht nochmal zu einem späteren Zeitpunkt wieder ein gemeinsames Gespräch führen. Die Liebe bleibt, sie ist nur anders, erwachsener geworden. Ich wünsche ihm vom Herzen, dass es ihm gut gehen möge - und muss mir dabei nicht mehr vorstellen, dass es nur mit mir so sein könnte. :)

7. Das, was Du realisiert hast, ist m.E. nur dann möglich, wenn Beide - ohne Angst (wir hatten Beide sehr große Ängste, die dann durch unsere Beziehung multipliziert wurden) und mit entsprechender Reife sich begegnen. Dann ist auch ein Gelingen durchaus möglich. Wenn sich zwei verletzte, bedürftige "Kinder" begegnen, wie damals in unserem Falle, kann ich mir das nur schwer vorstellen.

8. Ich bin dankbar, dass ich diese Zeit der Reflektion hatte, sie auch nutzte und jetzt auch weiß, was ich zu tun habe. Völlig ohne Erwartungen, dass - wenn ich dann frei bin, mich zu entscheiden, auch er sich für mich entscheiden muss. Natürlich würde es mich freuen, aber da haben wir Beide noch ein ganzes Stück Arbeit an uns selbst zu leisten - jeder für sich! Und ich bin völlig frei von Erwartungen diesbezüglich.

9. Am Ende hat er diese ganzen großen Gefühle zu mir nicht mehr ertragen können, weil sich für ihn nichts bewegt hat. Um die Trennung durchführen zu können, hat er sich völlig von seinem Herzen "abgespalten" und danach nur noch aus dem Verstand agiert. So war nach seiner Trennung auch keine Annäherung meinerseits mehr möglich, weil sich mein Herz und sein Verstand auf unterschiedlicher Basis getroffen haben, somit nicht kommunizieren konnten und mir das Ganze nur sehr weh tat. Es ist so, als hätte er damals eine Wendung um 180 grad gemacht. Er war ein völlig anderer Mensch geworden, so kannte ich ihn gar nicht. Also habe ich es gelassen, weil es mit sehr weh tat, dies ansehen zu müssen. Inzwischen hat er wohl selbst festgestellt, dass er damals zwar die Liebe zu mir "eingesperrt" hat, tief in seinem Herzen, aber dass es, wenn man ohne sein Herz mit in seinen Alltag einzubeziehen, nicht möglich ist, heil zu werden - die emotionale Tiefe fehlt bei jeder nachfolgenden Beziehung, die man eingeht! Bei unserem letzten Treffen war er "fast" wieder so, wie ich ihn kennen lernte und das freut mich sehr für ihn!

10. Ich möchte mich nicht von meinem Mann trennen müssen und als Grund angeben, dass ich mich in einen anderen Mann verliebt habe. Das wäre nur ein ganz kleiner Teil der Wahrheit. Die Wirklichkeit ist, dass ich mich schon sehr lange (noch bevor ich meine große Liebe fand - ich hatte sie nicht gesucht) emotional von ihm entfernt habe, es nicht wahrhaben wollte und mir immer wieder eingeredet habe, das wird sich schon irgendwie wieder "einrenken" und ihm zudem auch keinen seelischen Schmerz durch die Trennung bereiten wollte. Denn er liebt mich immer noch, das weiss ich. Leider mehr, als sich selbst - und da wären wir wieder bei solch einer abhängigen Liebe. Die Schuldgefühle ihm gegenüber, weil ich diese Liebe nicht so erwidern kann, wie er es verdient hätte, haben über die Jahre sehr stark zugenommen. Er verdient alle Liebe dieser Welt, denn er ist ein wunderbarer Mensch! Ich weiß, er wird es verstehen, dennoch werde ich ihm damit sehr weh tun. Ich hoffe, dass dann eine Freundschaft zwischen uns bleiben kann. Das würde ich mir sehr wünschen, denn er ist der beste Freund, den ich in meinem Leben hatte.

LG

Papagena
 
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Es ist echt zum heulen! und ich bin auch kurz davor!!

Am liebsten würde ich schreiben, alles, aber ich kann nicht. Weil ich weiß das es falsch wäre!
Es wäre ungerecht gegenüber ihm, wenn ich das tue, und wieder das gleiche sage (naja nicht ganz aber fast) wie ich es immer sagte.
Das ich das alles doch nicht wollte, wie es gekommen ist! aber was bringt mir das bzw. ihm? wenn ich doch kein Schritt weiter kommen!?

Wahrscheinlich bin ich wirklich zu Jung und einfach noch zu Dumm!

@ guybrush?
du hast wohl Liebeskummer?

Ach ja.. meine Elaine ist mit dem bösen LeChuck weg :lachen:
 
Welche Elaine? Habe ich was verpasst? Und wer ist LeChuck :confused:, scheine nicht am laufenden zu sein...

LG

Papagena

Ja, du hast Monkey Island verpasst ;)

im Ernst: Mein Benutzername+ Bild ist ja von diesem Computerspiel. Und dieser Guybrush verliebt sich in Elaine, und LeChuck ist der böse in diesem Spiel, ein untoter Geisterpirat.. :D

und somit hab ich das sinnbildlich für mich hier umgesetzt..:zauberer1
 
7. Das, was Du realisiert hast, ist m.E. nur dann möglich, wenn Beide - ohne Angst und mit entsprechender Reife sich begegnen. Dann ist auch ein Gelingen durchaus möglich. Wenn sich zwei verletzte, bedürftige "Kinder" begegnen, wie damals in unserem Falle, kann ich mir das nur schwer vorstellen.

LG

Papagena

Da ist was wahres dran, ich bin '95 geschieden worden, meine Dualseele '99.

Wir haben uns durch blanken Zufall, ach herrjeh, das gibts ja gar nicht:), gefunden und uns vom ersten Augenblick gemocht.

.....und ja, wir waren beide sehr Reif für eine neue Beziehung, haben unsere Altlasten zurück gelassen und vollkommen neu angefangen, natürlich die Kinderchen mitgenommen.

Als wir uns kennen lernten hatten wir noch keine Ahnung von Esoterik geschweige Dualseele, heute ist das anders, wahre Freunde haben uns hierher gebracht, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.

Ich wünsche Dir, dass Du Dein wahres Glück findest, auch wenn Du noch etwas warten musst, glaube mir, es lohnt sich allemal.

Sei ganz lieb gegrüßt, Meaculpa
 
@Meaculpa,

danke für Deine Schilderung.

Aber ich suche nicht, ich lasse mich finden :D Und dazwischen gebe ich allen Menschen, die um mich herum sind, etwas von meiner überschüssigen Liebe ab, denn jetzt erst habe ich wirklich etwas zu geben - :banane: Weil ich mich selbst lieben gelernt und mir vom Herzen verziehen habe!

LG

papagena
 
Sich selbst zu lieben, und sich alles zu verzeihen, ist sicher super.
Sowas braucht wahrscheinlich Zeit oder wird nie stattfinden.:autsch:
 
@Nichtselbst,

natürlich braucht es Zeit, aber diese Zeit ist auch sehr wertvoll für einen selbst angelegt. Bei mir hat es 3 Jahre gedauert - manche sind schneller, andere langsamer.

Wenn Du Dich dem Gedanken liebevoll öffnen kannst, dann kann es auch bei Dir passieren. Ich wünsche es Dir vom ganzen Herzen! Erst dann ist eine wahre Begegnung zwischen zwei Seelen, die einander erkannt haben, so, wie sie sein sollte - bedingungs- und erwartungsfrei - und stärkend. Nimm Dir dazu die Zeit, die Du dafür brauchst :trost: Alles andere ist HABENWOLLEN, weil man einander braucht, weil man meint, man bräuchte den anderen, aus einem Gefühl des Mangels heraus, weil einem sonst etwas fehlt. Damit ist dann Jeweils nur NEHMEN gemeint, wahre Liebe ist aber GEBEN. Erst wenn wir uns selbst die erforderliche Liebe geben können, müssen wir diese nicht vom Partner einfordern. Wir haben dann jeweils soviel davon, dass wir freiwillig etwas davon abgeben dürfen.

:umarmen:

LG

Papagena
 
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Hallo papagena,

das hast du schön formuliert!!
was du schreibst glaube ich dir, und stimmt auch so.

Kann man diese Selbstliebe aber nur erreichen wenn man alleine lebt :confused:

Es nützt ja nichts wenn man mit seinem (ex) partner zusammen lebt evtl. seinen Seelenpartner bereits gefunden hat der jmd. anderes ist, den inneren Kampf seit Monaten kämpf, was das Richtige für einen selbst ist, was die beste Entscheidnung ist, wenn man doch wenn man ehrlich zu sich ist, gar nicht weiß was man wirklich will.
Man kann ja nie zu sich selber finden, wenn man immer in diesem Kampf steckt.

Wahrscheinlich ist es das der Grund, wieso ich immer hin und her gerissen bin, weil ich 1) nicht weiß was ich brauche und will und 2) weil ich mich nicht selber liebe.
 
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