Ich habe Grausamkeit im Herz

LoneWolf

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Sag mir, wann nimmst du die Grausamkeit aus meinem Herz? Sag mir bitte wann?

Ich kann es nicht mehr ertragen. Warum läßt du mich von Dir reden, in Worten, an die ich selber glauben muss, weil sie mir täglich neu erscheinen und weil ich einfach keinen anderen Weg sehen kann, zur Befreiung von meinem verdorbenen Dasein, warum gibst Du mir manchmal auch ein Gedicht von zärtlichem Klang und läßt mich doch zu anderen Zeiten mit dieser Grausamkeit im Herz hier allein sitzen und wirken, und ungeduldig umgehen mit meinem Nächsten?

Und du zeigst mir gleichzeitig wie ich bin und wenn ich mich so sehe, werde ich traurig und ich ziehe mich zurück und ich muss weinen wie ein Kind und weiß nichtmal warum, weil ich nicht weiß, was Traurigkeit bedeutet. Ich könnte es nicht erklären und die wissenschaftliche Erklärung dafür interessiert mich nicht. Weil sie mir die Traurigkeit nicht nimmt, sondern nur rechtfertigt. Darauf aufbauende, psychologische Methoden zur Traurigkeitsbewältigung interessieren mich ebenso wenig, weil ich will das Problem nicht überdecken und verkomplizieren sondern lösen, weil ich weiß, dass es einzig die Grausamkeit in meinem animalischen Herz ist, die mich so traurig macht. Es gibt keinen Grund , Selbstmitleidig zu sein, denn mir ist ja nichts geschehen. Ich wars ja, der den anderen verletzt oder gedemütigt hat. Doch es gereicht mir nicht zur Freude, die ich ebensowenig wissenschaftlich erklären kann, aber die mir ungemein besser bekommt, in meinem Dasein.

Ich bin nicht leidig oder Selbstmitleidig, wegen dieser Grausamkeit in meinem Herz. Ich hasse mich einfach nur dafür.

Die Trägheit des Herzens ists; sie ist mein allergrößter Feind, wahrscheinlich immer schon gewesen. Aber du verlangst unmögliches von mir. Nach links soll ich mich wenden ohne auf rechts zu vergessen, nach vorne soll ich schaun, ohne das Hinten zu verachten und überall soll ich sein, mit offenem Ohr und offenem Herz. Außen und Innen, Oben und Unten und du gibst mir Gedanken, die nicht in meinen Alltag passen und in meinem Kopf geben sich Wahnsinn und Irrsinn ein Stell dich ein.

Ich kann nicht mehr. Ich kann dem allen nicht gerecht werden, solang die Grausamkeit in meinem Herz ist, die ich seit meiner Geburt mit mir herumschleppe und mit der ich seit ich denken kann ringe. Nimm bitte endlich die Grausamkeit aus meinem Herz. Ich allein kann sie nicht besiegen. Und ich kann nicht erwarten, dass die anderen, die mit ihren Wünschen und Ängsten und Sorgen zu mir kommen, meinen inneren Kampf sehen. Sie sehen nicht meinen Kampf mit dieser grausamen Riesenschlange in meinem Herz, die ich nur in vollkommener Stille bändigen und festhalten, aber niemals töten kann. Denn ich soll nicht töten aus reiner Lust am Töten. Und ich spüre auch keine Lust zu töten, es ist die Schlange in meinem Herz. Sie ist der Feind des Lebens.

Gescheite Leute haben mir erklärt, die grausame Schlange in meinem Herz hätte folgenden Grund: Sie wäre nur ein Symbol für Urtriebe und auch dem Revierkampf dienlich, ja, sogar wichtig und diene dem Überleben des Einzelnen. Und eine starke Persönlichkeit müsse lernen, mit diesen logisch erklärbaren Kräften umzugehen und sie gezielt einzusetzen. Das versteh ich alles nicht. Ich bin zu doof dafür.

Ich sage dir, Gott, zu dem ich rede: Ich werde das nie begreifen, offensichtlich hast du mich nicht mit genug Verstand gesegnet und ich bin keine starke Persönlichkeit und ich brauche mein Revier nicht zu verteidigen, weil Du bist mein Revier, ein anderes Revier kenne ich nicht. Mich interessiert die wissenschaftliche Erklärung der Urtriebe nicht, ich versteh nichts von Wissenschaft, oder wie ich diese zielführend einsetzen kann und für mich ist und bleibt es die Schlange der Grausamkeit und diese ist zu meiner Schande in mein Herz geraten. Und ich will diese Grausamkeit nicht mehr in meinem Herz, weil sonst überkommt mich wie so oft der Hass auf mich selbst und wenn .... nein, ich will gar nicht davon reden, was da wieder ist, wenn der... Und geholfen hat es nichts, denn immer wenn ich wieder erwacht bin, hat das selbe, alte, grausame Herz in mir geschlagen, weil du es mir wieder eingesetzt hast.

Ich werde es mir diesmal herausreissen bevor der blinde Zorn über mich kommt und anstatt zu versuchen, es zu zerstören, werde ich es Dir zuwerfen. Ja, ich werfe es Dir zu, mein grausames Herz, Dir allein. Jetzt!

Nimm es bitte und gib mir ein Menschenherz oder schick mich zurück in die Tiefen der Wälder, fern von den Menschen und beraube mich wieder der Sprache. Ich will nicht mehr länger so ...... dazwischen sein.

Aber ich weiß ja, das geht noch nicht. So einfach ist das nicht. Erst muss ich noch demütiger werden. Dankbar sein für Alles. Auch für diese Schlange. Ich bin nicht demütig genug, mit der Demut wird die Grausamkeit aus mir verschwinden. Aber sag, wie soll ich dankbar sein für diese Grausamkeit in meinem Herz ... Du sagst es mir nicht. Klar! Ich muss selbst dahinter kommen.

Oder bin ich so wie Du?

Trägst auch Du, wo ich doch überall nur Licht und Liebe sehe, diese Grausame Schlange in deinem Grund?

Ist das der Grund, warum man mir sagte, ich, der Mensch wäre nach deinem Bild erschaffen? Weils in den Schriften so steht, die jeder nur ich nicht versteht?

Und was uns unterscheidet, ist vielleicht, dass du sie in deinem Grund trägst und bei mir hat sie das Herz befallen, als ich wandelte, in einem bunten, naiven Traum?

Kann es sein, dass ich spüre, wie sie sich von selbst verzieht, dahin wo sie gehört, hinunter in meinen Grund, jetzt, wo sie gesehen hat, ich hab sie gesehen?

Hmmm ... eigentlich ist sie doch ein braves Tier, sie weiß schon, im Herz kann sie nicht bleiben. Man braucht sie nur ein bisserl anschaun.

Aber man darf ihr nicht den Rücken zudrehen, diesem kleinen Luder ... Grrrrr :nudelwalk
 
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Karthasix schrieb:
Die Trägheit des Herzens ists; sie ist mein allergrößter Feind, wahrscheinlich immer schon gewesen. Aber du verlangst unmögliches von mir. Nach links soll ich mich wenden ohne auf rechts zu vergessen, nach vorne soll ich schaun, ohne das Hinten zu verachten und überall soll ich sein, mit offenem Ohr und offenem Herz. Außen und Innen, Oben und Unten ....
...Ich kann nicht mehr. Ich kann dem allen nicht gerecht werden...

Lieber Karthasix, glaube mir, JEDER kämpft diesen Kampf, sobald sein Herz empfindsam genug ist...
Mach Dir also keine Sorgen, Du bist nicht allein.
Das wichtigste ist es wohl, beständig bereit zu sein, sich selbst zu verzeihen.
Du fehlst, das ist normal, verzeihe es, lasse es hinter Dir und kehre wieder in die Mitte zurück, beginne einfach neu..
(Du kannst mit jedem Mal nur wieder bei Dir selbst beginnen..)

Der erhabene Mensch scheitert, WEIL ER EIN MENSCH IST und auch einer, der gerade erst beginnt sein Herz zu erproben.
Nur der eine scheitert einfach öfter und lauter und der andere leiser und tiefer...
Keine Sorge, alles ganz normal..


Karthasix schrieb:
Nimm es bitte und gib mir ein Menschenherz oder schick mich zurück in die Tiefen der Wälder, fern von den Menschen und beraube mich wieder der Sprache. Ich will nicht mehr länger so ...... dazwischen sein.

Du bist nicht dazwischen, Du bist auf dem Weg, wie alle hier. Doch sobald einem das bewusst wird, ist das oft gar nicht mehr so einfach..
Man fragt sich:
Wo ist meine Rüstung geblieben, wo meine Verteidungung, wo meine Burg, wo meine Zuflucht, wo meine Rettung, wo mein Ruhekissen
(wann und wie kann, darf, soll ich endlich zur Ruhe kommen..)?

(86): Jesus sagte: "Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel haben ihr Nest. Der Sohn des Menschen aber hat keinen Ort, seinen Kopf niederzulegen und sich auszuruhen."
(Thomas Evangelium)



Einer,
der den Weg der Liebe geht,
um das Leben zu offenbaren,
benötigt keine Rüstung, um diese Kräfte abzuwehren,
da sie Ihn nicht erlangen können.

Einer,
der den Weg des Herzens geht,
um das Leben zu offenbaren,
benötigt keine Waffe, um diese Kräfte abzuwehren,
da diese Kräfte Ihn nicht belangen können.


Einer,
der sagt, dass eine Rüstung von Nöten ist,
der weiß es nicht.

Einer,
der sagt, dass eine Waffe von Nöten ist,
der weiß es nicht.

Denn welche Waffe könnte sich gegen Einen wenden,
der in der Einheit mit der Schöpfung handelt,
und es doch nichts gibt,
das nicht selbst erschaffen wurde?

Der Speer findet kein Ziel, da Speer und Ziel EINS sind.
Das Schwert findet kein Fleisch, da Schwert und Fleisch EINS sind.
Der Jäger findet keine Beute, da Jäger und Beute EINS sind.

Auf diese Weise offenbart sich der Weg des EINEN:

Durch die Verwirklichung dieses Weges wird erkannt,
dass die Ordnung des Einen kein Speer und kein Ziel kennt.
Durch die Verwirklichung dieses Weges wird erkannt,
dass die Ordnung des Einen kein Schwert und kein Fleisch kennt.
Durch die Verwirklichung dieses Weges wird erkannt,
dass die Ordnung des Einen keinen Jäger und keine Beute nennt.

Die Offenbarung dieses Weges, da sie Fleisch wird (Wirklichkeit),
zeigt,
dass der Widersacher des Lebens die Furcht ist,
und die Furcht keinen Bestand hat,
sobald die Liebe sich selbst offenbart.

(ad 50. Vers des Tao, Übertragung R.S.)


LG

Regina


http://volker-doormann.org/songs.htm
 
Kommt hervor und beendet es, das böse Spiel.

Ach, wie es sich freute, das kleine Kind. Grade mal ein paar Monde alt.

Es freute sich wohl über das lebendige, quirlige Geschenk, dass man ihm da ins Kinderbett gelegt hatte. *hihihi* und *hahaha* Wie das kitzelte, als sich der kleine Körper dieser Art von außen zu spüren begann. Diese kleine, süße Schlange, die neugierig und ständig auf der Suche und niemals müde immer unterwegs war, in einem fort züngelnd und für das menschliche Ohr nicht zu vernehmen, unbekannte Signale in das hellhörige Ohr des Kindes zischend, über den kleinen, zierlichen Kindeskörper kroch, sich mal um die rundlichen Ärmchen mit den in die Luft greifenden Händchen, dann wieder um die stampelnden Beinchen kringelte, während sich der Kopf des Knaben mit rollenden Augen hin und her und her und hin drehte, um dann und wann einen kurzen Blick auf das niedliche Tierchen zu erhaschen, das sich immer wieder mal kurz zeigte um sogleich schnell wieder zu verschwinden. Doch das machte dem Kind nichts aus, denn es wußte ja: Das lustige Tierchen war da, sein Reisebegleiter und Unterhalter.

Und so schlief es beruhigt wieder ein, nachdem es sich müde gelacht hatte.

Doch eines Tages wachte es auf, das Kindlein, mit einem schrecklichen Weinen und Schreien. Die Mutter wußte nicht, was dem Kind jetzt geschehen, wußte nichts von dieser Schlange, im Bett des Kindes, da diese ja nur ein böses Symbol - unsichtbar und nur in den Köpfen der Menschen, als abstraktes Symbol für das Verderben war, um das sich viele böse Geschichten rangten, mit verwirrendem Inhalt. Und sie wußte nicht, dass das Kind weinte, weil die Schlange plötzlich verschwunden war. Einfach weg und nicht mehr da. Nicht mal das Kindlein selbst hatte in seinem tiefen Schlaf bemerkt, wie die Schlange hinein geraten war, in seinen kleinen Körper und sich, weil sie ja schlau war und doch auch gehorsam auf Gott und wußte, dass sie das Herz nicht betreten durfe, unterhalb des warmen, pulsierenden Herzens ein kuscheliges, herzförmiges Nest errichtete um ihr umstrittenes Werk zu beginnen und nun von Innen her dem Kind leise Worte ins innere Ohr zu flüstern.

Nur manchmal und ganz selten kann es geschehen, dass all zu große Täuschungen und Irritationen, gehäuftes Auftreten von scheinheiligen Phänomenen in der Umgebung des Kindes oder auch all zu große, erdrückende Sorge der Liebenden, dieser Schlange eine erdrückende Angst bereiten und sie beginnt sich in das liebende Herz des Kindes zu fressen, weil allein hier fühlt sie sich geborgen. Wie gesagt, nur ganz selten kann das passieren, wie die Kreuzfeld Jakob Krankheit, die ich auch nicht kenne, aber die ja angeblich sehr selten sein soll.

Das das ehemalige Strampelkind, nun herangewachsen zu einem zierlichen Knaben, dabei wahnsinnig wird, das versteht sie nicht, die Schlange, denn ist sie auch schlau, so ist es doch nur eine Schlange und im selben Maß wie der Knabe immer Wahnsinniger wird, wird auch die Schlange immer irrsinniger. Oder ist es vielmehr umgekehrt gewesen? Wurde der Knabe wahnsinnig, weil zuvor die Schlange in ihm irre geworden war, angesichts des immer leerer werdenden Herzens? Schließlich fraß die Schlange ja die ganze Liebe heraus, aus dem kleinen Knabenherz.

Und so begab sich einst und vor langer Zeit der Fall eines Knaben - und wie zufällig unmittelbar nach dem Empfangen des Sakramentes, welches den heiligen Geist verleiht - das die Schlange hervorbrach aus dem mittlerweile leergefressenen Herz des bösen Buben um einem Drachen gleich ihr gefräßiges Werk draussen fortzusetzen, in der Welt und so im unmittelbaren Umfeld und in den Herzen der Liebenden Nächsten alle Sorge zu vertreiben und statt dessen Angst und Schrecken zu verbreiten, so dass die Betroffenen nun lernten, aus tiefem Herzen zu beten, denn die scheinbare Heiligkeit und Helligkeit des Umfeldes hatte sich mit einem Schlag verwandelt, in eine finstere Hölle ohne Boden, denn alle Liebe war aus dem Kind gewichen.

Doch die Liebe war nun in der Schlange, die in sich selbst damit nichts anfangen konnte außer sie zu fressen, so wie sie ja das ganze Herz des Kindes von Innen her aufgefressen hat, aus Angst vor diesen vielen Täuschungen in der Welt und so folgte das Kind dem rasenden Tier beständig hinterher. Leer und willenlos, wie ein Zombie sah es ohne Anteilnahme seinem einstigen und nun krank gewordenen Spielgefährten bei der Arbeit zu. Bei der Ausübung seiner Kunstfertigkeit und identifizierte sich mit ihm. Das Tier fraß nun alle Liebe, die es in der Umgebung des Knaben finden konnte, doch weder die Schlange selbst noch der leergefressene Knabe konnten wirklich etwas damit anfangen. Sie diente nur der allernotwendigsten Erhaltung des Körpers und war immer recht schnell verdaut.

Aber um es abzukürzen, kann ich schnell sagen: Das Kind lernte verhältnismäßig schnell, dass es nur einen Weg gab, das kranke Tier zu heilen und dass es nichts gibt, auf dieser Welt, das hassenswert wäre. Auch die Schlange nicht. Verhältnismäßig schnell lernte das Kind, ja, es dauerte grade mal ein paar Jahrzehnte. Nicht allein und aus eigener Kraft, nicht ohne die Hilfe von Engelskräften, aber es lernte die Richtung kennen, in der der große Medizinmann wohnt.

Und zur Erklärung für erbitterte Gegner der Sakramente sei erwähnt: Das Sakrament der Konfirmation war es nicht, welches das sogenannte Böse in dem Kind erweckt hat. Das Sakrament des heiligen Geistes hat nur das gefangene und gepeinigte Tier im inneren des Kindes aus seiner Gefangenschaft befreit. Ob das der, der das Sakrament spendete auch wußte, dass weiß ich nicht.

Also, so wurde mir die Geschichte erzählt und so erzähl ich sie weiter, weil hier ja die Abteilung für Geschichten ist. Für ihre Richtigkeit kann ich mich nicht verbürgen.
 
Ja liebe Regina, ich ahne es nur.

Niemals werd ich erhaben sein, über die Feinde, die ich schon so und irrtümlich oft meinte, überwunden zu haben. Den Hochmut etwa oder den Zorn und all diese Dinge, über die man so gern lacht.

Aber ich ahne auch, das auch dieses Lachen in gewisser Weise wichtig ist um nicht an der Schwere zu zerbrechen.

Ich danke Dir für die Worte.

Lieben Gruß
Willi
 
Ja, ich verzeihe mir beständig und fortwährend selbst, auch wenn ich immer wieder aufs neue verfalle. Ein Sohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen könnte.

Nur in ihm selbst, in mir ist ein Ort der meine Mitte ist und drum schrieb ich ja fast flehend in einem Brief an meine Freunde: Wenn ihr mich liebt, dann wünscht euch nicht, dass ich mich entfalte, nach Eurem Sinn, nur weil ihr euch sorgt und es den Anschein hat, ich ruhe mich aus.

Meine Kunst ist mitunter auch tückisch und das Material recht gemein und um richtig zu werken, muss in der Mitte ich sein.

Und Eile und Hast kenn ich nicht.

Wie auch? Woher?
 
Ja liebe Regina, ich ahne es nur.

Niemals werd ich erhaben sein, über die Feinde, die ich schon so und irrtümlich oft meinte, überwunden zu haben. Den Hochmut etwa oder den Zorn und all diese Dinge, über die man so gern lacht.

Die Wolllust scheint mir ja die beschützteste zu sein. Aber ich weiß ja, auch ich bin voll damit bis über den Kragen und das darf ich nie bestreiten. Doch am schwersten macht mir eben die Trägheit des Herzens zu schaffen. Manchmal denk ich, das ganze Leben muss ein Akt der Demut werden.

Das tut gut. Mir zumnidest, wenns mir mal gelingt.
 
Ja, die Furcht! Ganz wichtig, sie ist der Feind des Lebens, nicht die Schlange. Die Schlange ist nur ein armes, getretenes Tier, dass mir helfen hätte sollen, auf dem Weg.

Hmmm, seltsam. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich gar so große Furcht gehabt hätte, vor dem Leben selbst, vor dem Sein? ich war doch gern auf der Welt und hab auch viel Liebe, echte Liebe gespürt. Nicht nur die, die Mutter über mich schüttete, ich mein die Liebe, die man spürt, wenn man einfach nur die Augen aufmacht und dem Wind zusieht, wie er die Blätter eines Baumes streichelt oder manchmal auch zerzaust. die Liebe, die man spürt, wenn man von innen her von den Naturgewalten berührt wird. Liebe und Demut.

Aber dann war das auf einmal alles weg.

Dieser Zwiespalt zwischen innerer Freiheit und äußerem Zwang, den ich erleben konnte, der hat mir irgendwie immer Sorgen bereitet, glaub ich. Und so hab ich eben an meiner inneren Freiheit zu zweifeln begonnen. Ja und das hat mir auch Furcht bereitet. Und die Gewalt der Menschen! Und die Grausamkeit! Die hab ich auch erst in mir selber lernen müssen.

Hmmm .... so könnte es gewesen sein. Ungefähr.

Ach, was weiß ich. Heute weiß ich nur, dass mir alles Scheissegal ist.

Verzeihung wegen dem schlechten Wort, aber ich kanns momentan nicht schöner sagen.

Ich will eigentlich nur noch schlafen.

Manche Leute in meiner Umgebung sagen, ich bin ein faules Schwein. Sie sagen es mir nicht ins Gesicht, aber ich hör es trotzdem. Aber sie sollen mich mal.
 
... ich mein die Liebe, die man spürt, wenn man einfach nur die Augen aufmacht und dem Wind zusieht, wie er die Blätter eines Baumes streichelt oder manchmal auch zerzaust. die Liebe, die man spürt, wenn man von innen her von den Naturgewalten berührt wird.

Oder einfach nur einem anderen Menschen ins Gesicht, in die Augen schaut, ohne ihn deswegen gleich haben zu wollen. Das alles habe ich gehabt. So reich war ich mal.


Und alles habe ich verloren und bin gierig geworden auf ihre Körper und Seelen. Und auf ihre Geldbörsen und schönen Dinge. Und auf ihren persönlichen, freien Willen. Weil ich Macht wollte über sie, die Liebenden, als ich noch als lieblose Riesenschlange mein Unwesen trieb und ihre Liebe gefressen habe, ohne sie zu spüren.

Aber ich habe den Weg zur Heilung betreten, von dieser schweren Krankheit weil ich mir selbst vergebe und immer wieder selbst vergebe. Und es wird besser. Alles wird besser.
 
... viel Liebe, echte Liebe gespürt. Nicht nur die, die Mutter über mich schüttete ....

wie eine Käseglocke, bis ich nicht mehr atmen konnte und die ich eines Tages, besessen vom Bösen, dafür aber verlassen von allen guten Geistern in 1000 Teile zerschlug, dass ihre Scherben sich wie 1000 Tränen im ganzen Universum verteilten und wieder trafen, zum großen und wahrhaftigen Gebet aus der Herzensmitte der Mutter, die sich an den Vater wendet, er möge doch den Sohn erretten.

So scheint mir an manchen Tagen, nicht ganz ohne Grund, fuhr Er herab auf mich um das Übel bei der Wurzel zu packen und aus mir auszutreiben.

Doch jetzt haben wir wieder mal genug geträumt, vom dem Übel in dem Kübel, für ein paar Wochen oder Monde und wenden uns - das bin ich und meine Familie und alle die sonst noch wollen - wieder den schönen Dingen des Lebens zu, solang wir noch Zeit dafür haben.

Lieben Gruß und danke für die Geduld. Und keine Sorge, die Schlange ist nicht böse, sie weist nur auf die Täuschungen hin, die in der Welt sind.

Nur der Selbstzweifel, der ist grauenvoll.
 
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Eins noch; die Schlange! sie darf immer nur um das Herz herum sein, niemals hinein. Aber das weiß sie auch und sie will auch gar nicht da hinein. Sie kann mit der reinen Liebe nichts anfangen, sie genießt es nur, in den wärmenden Strahlen der Sonne zu liegen. Erst wenn sie sich aus Angst vor der Welt in das Herz zu fressen beginnt, wird sie böse, weil das nicht ihrer Natur entspricht.

Und ist diese Welt auch 1000 mal zum fürchten, ich darf mich nicht fürchten und so muss ich auch die Schlange immer beruhigen und ihr sagen, dass nicht geschehen kann, weil ich bin bei ihr.

So, aber jetzt. Ein :kiss4: der Schlange und ....

Fin
 
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