Ich hab da mal eine Frage....

Leprachaunees

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16. März 2005
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Hy,
ich möchte wissen, was ihr davon haltet, lohnt es sich weiterzuschreiben, oder ist es eher uninteressant?
Es handelt sich um eine Geschichte, teils autobiografisch, teils ersonnen aufgrund diverser Erlebnisse.
Ich möchte bitte Eure Kritiken hier haben. Es ist noch die Grobfassung, also nix fertiges....
Rechtschreibfehler bitte ich noch zu ignorieren.
Danke.

Regen fiel auf die Strasse, kalter Wind kündigte einen frühen Winter an. Graue Wolken zogen am Fenster des Autos rasend schnell vorbei und manchmal schienen die abgefallenen Blätter mit den Wolken Schritt halten zu wollen.
Conni zog sich die Jacke enger um die Schultern. Dass ihr Vater ein notorischer Warmblüter war, verstand sie nicht. Ebenso wenig warum er nicht wenigstens ihr zuliebe die Heizung höher drehte. Unwillkürlich musste Conni an die letzten Winterferien denken. Als sie noch eine Familie waren, als die Welt noch nicht aus den Fugen geraten war und ihre Mutter und ihr Vater noch nicht von Scheidung gesprochen hatten. Das war nun schon zwei Jahre her und dann stimmte plötzlich nichts mehr. Es fing damit an, dass die Eltern sich immer weniger zu sagen hatten und endete schließlich mit dem Auszug ihres Vaters. Conni war damals neun Jahre alt gewesen. Und ab dem Zeitpunkt, an dem ihre Oma gesagt hatte, dass die Eltern sich scheiden ließen, keine Seltenheit mehr in ihrer Klasse. Der Schmerz kam wieder mit der Erinnerung. Auch jetzt konnte Conni sich nicht erklären, warum eigentlich die Familie auseinander gebrochen war. „Ich werde niemals so was Blödes machen und heiraten“ hatte sie ihren Eltern erklärt. Mutter und Vater hatten sich bei der „Kindesübergabe“, wie es Herr Mennig vom Jugendamt erklärt hatte, zweifelnd angesehen und Conni wartete schon innerlich auf die Diskussion, die nach einem solchen Blick so ziemlich immer folgte. Und auch diesmal blieb sie nicht aus. Conni war dann in ihr Zimmer gegangen und hatte sich ihre Lieblingsmusik laut angestellt. Conni fand, dass Christina Aguillera ihre Gefühle zumindest mit der Musik gut rüberbrachte, dass mit dem Text stand auf einem anderen Blatt. Obwohl sie die auswendig kannte. Aber Englisch war nicht ihr Fall, sie mochte die Sprache nicht gerne, empfand das üben von Vokabeln eher als Zeitverschwendung. Das sorgte natürlich auch für Diskussionsstoff bei den Eltern, die sich gegenseitig Vorwürfe machten, warum Connis Noten nachließen und warum dieses und jenes. „Am Ende reden sie ja doch bloß wieder über sich und vergessen mich“, dachte sie.
Der Gesang ihres Vaters riss Conni aus den Gedanken. „Schools out….for Summmmeer…!“ Conni versuchte, die Sangeskünste ihres Vaters eigentlich sonst zu ignorieren, aber dazu reichte der Platz im Auto nicht. Zwar hatte ihr Vater eine schöne Stimme zum Singen, aber das war’s auch schon. „Er könnte besser singen, wenn er den ganzen Text könnte und nicht ab und zu so falsch singen würde….“ Sie dachte daran, wie er mit ihr früher gesungen hatte als sie noch klein war.
Connis Vater spürte den Blick seiner Tochter. Als er zu ihr hinüber sah, bemerkte er einmal mehr, dass sie die Augen seiner Exfrau geerbt hatte. Auch Anna konnte so durchdringend schauen und mit den Augen mehr sagen, als mit Worten.
„Na, freust du dich denn nicht auf deinen Geburtstag morgen? Immerhin wirst du ja schon 12…“ fragte er und zündete sich nebenbei aus Gewohnheit eine Pfeife an.
Der Qualm des Tabaks glitt durch das Auto und Conni merkte, wie ihr schlecht wurde. Außerdem kamen jetzt die Kurven. Und sie fuhren jetzt auch merklich höher, die Ohren knackten.
„Nein…“, sie zog sich den Schal über die Nase, roch das Waschpulver von zu Hause und meinte dann „… außerdem ist Mama nicht da…“ Conni wusste, dass sie damit ihrem Vater wehtat. Aber sie hatte keine Lust, fröhlich zu spielen, wenn die neue Freundin ihres Vaters mit am Tisch saß und sie dazu aufforderte die Kerzen auszupusten. Aber gesagt hatte Conni ihrem Vater das nie.
Sie sah zu ihm hinüber und sah den Kloß in seinem Hals. „`Tschuldigung…, ich vermiss Mama eben. Irgendwie ist das alles komisch geworden. Immer geht es nur so, dass einer von Euch allein etwas mit mir unternimmt. Warum geht es nicht auch wieder wie früher…?“ Conni war immer leiser geworden beim sprechen, ihr Vater beugte sich zu ihr und fragte „Bitte? Du warst so leise, ich hab dich nicht verstanden….“
„Es tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun!“ sagte sie nun lauter.
Sie spürte die Hand ihres Vaters durch ihr Haar wuseln. Lange Haselnuss farbende Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Als sie Conni wieder aus dem Gesicht strich, schaute sie wieder nach draußen. Sie hatten nun den Wald mit den Fichtenmonokulturen erreicht, durch den Sonne scheinbar nie drang. Immer herrschte hier oben im Harz so ein diffuses Licht, es schien alles immer trostlos, egal zu welcher Jahreszeit, dass hatte Conni schon schnell festgestellt.
„Was war das denn?“
„Was denn, Conni?“ fragte ihr Vater. Er hatte die Strasse im Blick, denn sie fuhren jetzt hinter einem relativ langsamen Laster die Bergstrasse entlang und er schien wieder mal nach einer Stelle zu suchen, um diesen zu überholen.
„Ach nix, ich hab mich verguckt.“ Aber Conni war sich sicher, da hinten im Wald eine Frau stehen gesehen zu haben, die ihr genau in die Augen gesehen hatte und ihr zuwinkte. Aber das konnte gar nicht sein. Conni wusste, dass es hier keine Ortschaft gab, noch nicht mal ein einzelnes Haus. Die letzte Stadt lag schon laut Wegweiser 20km weiter hinter ihnen.
Nach weiteren 15 min Fahrt hatten sie den neuen Wohnort ihres Vaters erreicht. Warum auch immer er sich ausgerechnet diesen Ort ausgewählt hatte, verstand Conni nicht. Die Häuser mit der typischen Holzverkleideten traditionellen Fassade die es eben nur hier im Oberharz gab, sahen alle eher öde und im Nebel, der hier irgendwie immer herrschte, auch schäbig aus. Kaum Menschen auf den Strassen und noch weniger Kinder, anscheinend, in ihrem Alter zum spielen und reden. Irgendwie wirkte der Ort jedes Mal so, als wenn die Bewohner nach und nach beschlossen hatten, wegzuziehen. Als ob diese kleine Ansammlung von Häusern eine Geisterstadt werden würde. „Fast so, wie in den alten Westernfilmen von Papa“, dachte Conni, als sie die Geschäfte, Häuser und Strassen an sich vorüberziehen sah.
Deprimiert sah sie, wie der Vater in die Strasse einbog, in der auch seine Wohnung lag.
„Ich habe eine Überraschung für dich“, sagte er gerade, betont fröhlich. Conni sah zu ihm und bemerkte in dem faden Licht, dass ihr Vater mehr Falten auf der Stirn hatte als noch vor zwei Jahren, er sah richtig grau aus. „Irgendwie wie ausgesaugt…“ dachte sie.
„Was denn?“ Sie bemühte sich um einen fröhlichen Klang in der Stimme und gab sich Mühe zu lächeln.
„Wir bekommen in…“ ein Blick zur Uhr, „so einer Stunde Besuch! Du weißt doch, dass Sylvia einen Sohn hat, nicht? Und sie hat extra für dich einen Kuchen gebacken. Ist das nicht was?“
Der Wagen hielt in dem Moment auf dem Parkplatz vor dem Mietshaus, in dem der Vater eine Dachwohnung hatte. Es sah genauso grau und irgendwie muffelig aus, wie alle anderen Häuser in dem Ort.
„Oh, toll…“ Conni lächelte. „Oh Sch****“; dachte sie aber. Sie hatte keine Lust auf Sylvia oder auf eine von den Erwachsenen geplante „Patchworkfamilienzusammenführung“. Manuela, ihre Freundin zu Hause hatte Conni gesagt, dass Eltern das so machten. Um wieder eine heile Welt oder so zu haben. Manuela wusste eine Menge über diese Dinge, ihre Mutter war bereits dreimal geschieden.
 
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Eine Stunde später deckte Conni den Tisch im Wohnzimmer, faltete Servietten, auf die ihr Vater besonderen Wert legte und ging gerade in die Küche, um den Tee aufzugießen, den Sylvia immer trank, als es klingelte. Conni hörte die Schritte des Vaters, seine Stimme an der Tür, Sylvias und die eines Jungen.
„Hallo Mark, geh doch in die Küche. Conni ist da und macht grade den Tee, vielleicht hat sie Lust nachher mit dir zu spielen…“
„Und dabei weiß er doch, dass ich dann raus will…“ murmelte Conni und merkte, wie die Wut wieder in ihr hoch kroch. Sie wollte nicht spielen, sie wollte weg. Diese gezwungene Fröhlichkeit, die gleich losbrechen würde, wie jedes Mal, wenn Sylvia da war, ging ihr zunehmend auf die Nerven.
„Na? Klecker nicht!“ Mark hatte sich hinter Conni geschlichen und krähte nun vor Vergnügen, als die sich erschreckte und natürlich kleckerte.
„Sag mal, spinnst du?“ Conni drehte sich um, den nassen Lappen in der Hand, der sich wie von selbst seinen Weg in das Gesicht des Jungen zu suchen schien. Doch Mark duckte sich nur und lachte. Er war zwei Jahre jünger als Conni und gut 10cm kleiner. Außerdem schien er immer Schnupfen zu haben denn seine Nase lief ständig und er schien es nicht gelernt zu haben, jemals Taschentücher zu benutzen.
Conni mochte ihn nicht. Sie hatte mal gehört, der erste Eindruck sei der entscheidende für einen Menschen. Den hatte Mark gerade vergeigt.
Und Conni verspürte einmal mehr das Gefühl, unbedingt hier wieder raus zu müssen. Raus aus der Wohnung, raus aus diesem trostlosen Nest, in dem die Menschen immer wie Zombies guckten, raus aus diesen Bergen und überhaupt weit weg. Eigentlich blieb sie nur ihrem Vater zuliebe. Und weil sie immer wieder hoffte, einmal aufzuwachen und die letzten Monate wie ein Albtraum hinter sich zu lassen und mit ihren Eltern wieder gemeinsam zu frühstücken. Wie früher, als eben die Welt noch in Ordnung war.
Mark war inzwischen ins Wohnzimmer gelaufen und petzte seiner Mutter gerade, dass Conni einen nassen Lappen nach ihm geworfen hatte. „Na toll, es fängt wieder an…“ dachte sie. Gleich kam wieder eine Standpauke ihres Vaters und von Sylvia, obwohl die ja nun zu Conni nichts sagen konnte, oder? „Vielleicht will sie mich erziehen“ dachte Conni gerade, als sie merkte, dass ihr Vater ihr eine Frage gestellt hatte.
„Ich habe dich gerade gefragt, was mit dir los ist, Corinna. Warum machst du so etwas? Mark hat dir doch nichts getan.“
„Was mit mir los ist? Was ist mit dir los? Wie kommst du darauf, dass Mark unschuldig ist? Er ist ein echtes Biest. Ich mag ihn nicht und ich will mit dir etwas unternehmen und du hast gesagt, dass nur wir beide was machen, aber jetzt ist Sylvia wieder da, sie ist immer da…“
Das hätte Conni jetzt sagen können. Aber sie schwieg. Ihr Vater hatte sie Corinna genannt. Das tat er nur dann, wenn er wirklich wütend war.
„Er hat mich erschreckt….“, sagte sie stattdessen leise. Aber ihr Vater hörte ihr anscheinend nicht zu. Stattdessen wuselte er durch Marks Haare um ihn zu trösten oder so.
Conni sah Marks schadenfrohes Grinsen. Sah wie sich Sylvia zu ihm beugte und ihm etwas zuflüsterte. Und ihren Vater, der sich ebenfalls zu dem Jungen hinunter beugte und ihm etwas sagte. Conni dagegen stand im Abseits. Und das tat weh. Leise drehte sie sich um und ging zur Garderobe. Sie versuchte die Tränen zurück zu halten und den Schmerz wieder runter zu schlucken. Ihr Vater hatte sie einfach stehen lassen. Früher hätte er sie wenigstens getröstet.
Ein unbestimmbares Gefühl ließ Conni taub werden für Geräusche. Sonst hätte sie gehört, dass ihr Vater nun hinter ihr stand und sie fragte, ob sie denn mit den anderen am Tisch sitzen wolle. Conni sah ihren Vater an. Und der fühlte sich einmal mehr an seine Exfrau erinnert. „Seltsam“, dachte er, als er seine Tochter zu ihrem Stuhl am Tisch dirigiert hatte, „So war sie doch sonst nie. Aber vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass die Kinder jetzt anfangen zu rivalisieren oder so etwas. Das müssen wir in den Griff bekommen, wenn das hier klappen soll.“ Er sah Sylvia an. Diese Frau war so ganz anders als seine Ex und Connis Mutter. Sie hatte den Glauben, dass Regeln und Verpflichtungen sehr wichtig in der Erziehung seien. Auch in einer Partnerschaft, dass hatte er inzwischen festgestellt, hatte sie die Hosen an und sagte ganz klar, was sie wollte und was nicht, ohne dass sie Freiräume eingestand.
In Gedanken versunken aß er den Kuchen und merkte nicht, dass Conni in ihrem Stück nur lustlos herumstocherte.
Irgendwann in der Nacht wachte Conni aus einem unruhigen Traum auf. Sie merkte, dass sie geweint hatte, im Schlaf! So was hatte sie noch nie gemacht. Im Zimmer war es nicht vollständig dunkel und sie konnte durch den Schein der Straßenlaterne von gegenüber zumindest erahnen, wo die Möbel standen. Es war das Gästezimmer ihres Vaters und derzeit hörte sie noch andere Atemzüge in dem Zimmer. Auf dem Feldbett an der anderen Wand lag Mark! „Was macht der denn hier?“ fragte sie sich, Und dann hörte sie aus dem Schlafzimmer des Vaters ein leises Gespräch. Sylvia schlief auch hier, bei ihrem Vater! Ein Glas mit Wasser stand neben Connis Bett, wie immer wenn sie schlafen ging. Das Wasser landete kurzerhand im Blumentopf des Kaktus. Das Glas an die Wand gepresst gab das einen Verstärker, erinnerte sie sich aus dem Physikunterricht.


....
 
„Du musst mit deiner Tochter darüber reden“ sagte Sylvia gerade. „Sag ihr, dass wir zusammenziehen wollen. Sie ist alt genug. Und dann sag ihr auch, dass sie meinem Sohn nicht nasse Lappen ins Gesicht werfen soll….“
Conni war verstört. Zusammenziehen! Ihr Vater und diese Frau! Warum? Was fand er denn an der? Noch gestern hatte ihre Mutter gesagt, dass sie und ihr Vater eine Lösung finden würden, damit Conni ihn nicht so vermisste und jetzt plante er das Zusammenziehen?
Sie schlüpfte leise aus dem Bett, zog sich leise an und ging dann ebenso leise ins Bad. Licht machte sie nicht an, tastete sich zum Waschbecken vor und nahm aus dem Vorratschrank neben dem Becken eine Rolle Toilettenpapier und eine Packung Streichhölzer heraus. Leise tastete sie sich weiter vor und erfühlte ihren Rucksack, in den sie beides hineinstopfte. Ihr Handy lag noch im Wohnzimmer, aber die Dielen im Fußboden knarrten immer so laut, darum verzichtete sie darauf, es zu holen. Conni hatte keine Lust, noch länger in dieser Wohnung zu bleiben. Anscheinend gab es hier keinen wirklichen Platz mehr für sie. Lieber wollte sie sich den nächsten Bus nach Hause nehmen. Conni wusste, dass ihre Mutter ihr 10 Euro gegeben hatte, „für alle Fälle“, wie sie sagte.
Als sie in ihre Stiefel schlüpfte und in die Jacke, leise die Tür aufschloss, hörte sie aus dem Schlafzimmer des Vaters nun andere Geräusche. Ihr war klar, dass sie nun gehen konnte, ohne dass jemand sie hören würde. Conni kontrollierte nur noch, dass die Geldbörse im Rucksack war und dann ging sie leise zur Tür hinaus.
Als sie schließlich auf der Straße stand und der Wind unfreundlich um die Hausecke pfiff, wusste Conni, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Sie wollte nicht, dass ihr Vater sich Sorgen machte. Also kritzelte sie schnell noch eine Nachricht auf einen Zettel, warf diesen in den Briefkasten und ging in die Dunkelheit der Nacht.
Kurze Zeit später stand Conni am hell erleuchteten Busbahnhof. Alles wirkte irgendwie unwirklich. Fremd und Kalt. Und irgendetwas war hier…Furcht wollte sich in Conni ausbreiten. Ein Schatten regte sich schräg hinter Conni, sie sah es aus dem Augenwinkel. Ein schabendes Geräusch erklang.
Ruckartig drehte Conni sich um, aber es war niemand da, und sie entdeckte auch keinen Gegenstand, der das Geräusch hätte verursachen können.
„Hier ist ja doch niemand“, sagte sie laut, „…aber irgendwo muss hier doch der Fahrplan stehen…“ Um die Nervosität zu vertreiben und auch die Furcht, summte Conni eines ihrer Lieblingslieder, „You are beautifull…“.
Laut las sie sich den Fahrplan, der im Wartehäuschen hing, durch. „Der nächste Bus geht ja erst um 6 Uhr…“, Conni sah auf ihre Armbanduhr, sie hatte noch drei Stunden Zeit. Und zum einfach nur herumstehen war es zu kalt. Während sie nachdachte, was sie also in der Wartezeit machen könnte, ertönte das schabende Geräusch wieder, gefolgt von einem kläglichen Laut. Leise. Aber dennoch nicht zu überhören. Wieder sah Conni sich um. Auf der anderen Straßenseite standen Abfallcontainer, neben denen ein Karton stand. Conni ging hinüber und sah sich den Karton genauer an, das Geräusch schien hier seine Quelle zu haben.
Vorsichtig machte sie den Karton auf. Und erschrak. Jemand hatte hier kleine Katzen ausgesetzt. Zwei Paar Augen schauten sie hoffnungsvoll an, die kleinen Katzenkinder schienen sonst halbwegs wohlauf zu sein, aber sie kauerten frierend in einer Ecke des Kartons. „Was macht ihr denn hier? Und wer hat euch hierher gebracht?“ Die Katzenkinder maunzten. Hier lassen konnte Conni die Tiere nicht, das brachte sie auch nicht fertig, also setzte sie ihren Rucksack ab und nahm einen Pullover heraus, denn sie hatte die Anziehsachen nicht bei ihrem Vater ausgepackt. Das war nun recht nützlich. In den Pullover wickelte sie die Katzen, so dass sie eine Art Nest hatten und so wenigstens vor der Kälte etwas geschützt waren. Aber wie sollte sie die Tiere mitnehmen? In den Rucksack konnte sie sie ja nicht auch noch reinstopfen, also setzte sie den wieder auf, öffnete die Jacke und nahm den Pullover vor ihren Bauch, machte die Jacke wieder zu und merkte, wie die kleinen Katzen sich in diesem warmen Nest einrollten und nicht mehr ganz so kläglich miauten.
„Jetzt gehen wir nach Hause“, sagte sie. „Und vielleicht finden wir ja auf dem Weg zur nächsten Haltestelle ja irgendwo etwas zu futtern für Euch.“ Denn allmählich wurde auch Conni kalt vom Rumstehen und sie wusste, dass man sich bewegen musste, um den Körper warm zu halten. Laut Fahrplan hielt der Bus, wenn er denn dann fuhr, noch zweimal im Ort und dann erst wieder im nächsten Ort. Und der war, dass wusste sie, 5 Kilometer weiter entfernt. Aber das war eigentlich ja auch nicht so weit, Conni war schon viel mit ihrer Großmutter durch Wälder gelaufen und hatte auch schon mehr Kilometer dabei zurückgelegt. Also ging sie los, in die angegebene Richtung.
Auf den Straßen fuhr kein Auto, und in den Häusern schien nirgendwo Licht. Zu Hause war auch nachts oft Licht bei den Nachbarn. Nach Hause. Das schien unendlich weit entfernt zu sein, aber sie wollte jetzt nicht wieder zurück zu ihrem Vater, klingeln und ihm dann erklären müssen, warum sie mit ihren Sachen einen Spaziergang gemacht hätte.
Schließlich erreichte Conni das Ortsende und musste feststellen, dass damit auch der Fußweg zu Ende war. Weiter vorn konnte sie nur Bäume und die Straße sehen, aber sie hatte noch in Erinnerung, dass es da auch einen Forstweg gab, der anscheinend parallel zur Straße durch den Wald führte. „Vielleicht ist es sicherer, da lang zu gehen, wenn jetzt ein Auto kommen würde, die sehen mich vielleicht nicht rechtzeitig.“
Wenig später hatte sie den Weg erreicht. Das Maunzen unter der Jacke war nun einem Schnurren gewichen und gab Conni auch Sicherheit. Sie war nicht allein, hatte jemanden, mit dem sie reden und um den sie sich auch kümmern konnte.
Die Bäume schienen im Wind zu flüstern. Schattenhaft bewegten sich die Äste. Die kahlen Zweige der Sträucher schienen auf Conni zu zeigen. Und da war es wieder: die Bewegung, die sie nur dann sehen konnte, wenn sie aus dem Augenwinkel sah. Und irgendjemand schien hinter ihr zu gehen. Immer wen Conni einen Schritt ging, ging auch der jemand hinter ihr, blieb sie stehen, stand auch der Verfolger, aber dennoch waren da Schritte hinter ihr. Denn derjenige schlurfte. Conni ging nun schneller. Schließlich fing sie an zu laufen. Ihr Herzschlag dröhnte laut in ihren Ohren und die kleinen Katzen maunzten kläglich.
Als sie hinter der nächsten Wegbiegung herum war, entdeckte Conni einen Stapel Holzstämme, hinter denen sie sich verbergen konnte. Sollte der Verfolger ruhig weiterlaufen. Und selbst wenn er bemerkte, dass sie ihn gefoppt hatte, sie würde dann leise durch das Unterholz schleichen. Conni konnte in Wäldern nahezu Geräuschlos sich bewegen, dass hatte sie schon früh gelernt. Als kleines Mädchen war die Großmutter mit ihr immer im Wald gewesen und sie hatten viele Wildtiere beobachten können.
Während Conni an diese schönen Momente dachte, hörte sie die Schritte des Verfolgers sich nähern und etwas schien zu Schnüffeln? Vorsichtig versuchte sie an den Stämmen vorbei zu schauen. Allerdings sah sie nichts. Sie hielt den Atem an. Der Verfolger schlurfte näher…schien sie zu riechen…was war das nur für ein Wesen? Ein Mensch wahrscheinlich nicht, dass schloss Conni langsam aus, ein Mensch bewegte sich anders. Sie presste sich an das feuchte Holz der Stämme und lauschte weiter. Aber, da war nichts mehr, kein Laut war mehr zu hören. Plötzlich sah sie eine Krallenhand den obersten Stamm umschließen
„Du bist Conni. Du wirrrrst errrwarrrtet von ihrrrr….“
Conni schrie vor Entsetzten. Vor ihr stand ein Luchsartiger Mensch, Katzenaugen sahen sie unverwandt an, langes Haar hing in blonden Locken über einem kräftigen Nacken und einer warmen Jacke. Das Wesen trug ganz normale Kleidung, so als sei es nicht immer ein Luchsartiger gewesen mit Katzenohren an denen jeweils ein schwarzer Pinsel drangeklebt zu sein schien.
Conni starrte das Wesen nur an. Und bemerkte beiläufig, dass die kleinen Kätzchen schnurrten. Sie schienen keine Angst vor diesem Wesen zu haben.
„Komm, ich bringe dich zu ihrrrr.“ Und das Wesen nahm ihre Hand. Sie spürte Fell…
„Halt, wer bist du? Wer ist sie und was wollt ihr von mir? Und fass mich nicht an!“ Conni war zwar verwirrt und immer noch leicht panisch, aber sie wollte Bescheid wissen. Sie kannte niemanden hier, der etwas von ihr wollen könnte und deswegen einen Luchsmensch losschicken musste. Normalerweise wurde sie angerufen.
„Ich bin Marrrlon fürrr dich, und du wirrrst von derr Göttin errrwarrtet. Ich werrrde dich führren, du brrauchst keine Angst zu haben. Ich tue dirrr nichts.“
„Aber du …was bist du?“
„Ich bin ich“, sagte Marlon und nahm wieder ihre Hand. „Komm, es wirrrrd Zeit.“
Er führte sie durch den feuchten Wald, auf einem Wildwechsel.
„Aber ich will nach Hause und die kleinen Katzen hier brauchen was zu fressen und wärme und der Bus fährt doch auch bald…“ Conni versuchte sich los zu reißen.
„Ich denke, du wirrrst bald auch nach Hause können. Ich weiss nicht, was sie von dirrr will. Aber ich bin mirrr sicherrr, dass du uns sowieso nicht helfen kannst. Ich brrrrringe dich dann zu deinem Bus.“
Sie gelangten nach einiger Zeit zu einer Lichtung. Und irgendetwas war hier anders. Es war warm, nicht feucht und kalt. Bleiches Mondlicht schien durch die Bäume zu schimmern, und da stand die Frau wieder. Dieselbe Frau, die Conni zu gewunken hatte. Sie war groß und schön, schien jung und zugleich alt zu sein. Sie hatte graue Augen, wie Wolken kurz vor einem Sturm und langes Haar fiel über ihre Schultern. Es hatte die Farbe von Weizen. Sie trug ein Kleid, so Blau wie Kornblumen, dessen Ärmel mit Silber bestickt zu sein schienen und darüber ein Umhang aus lindgrüner Wolle, der von einer silbernen Spange zusammen gehalten wurde.
Marlon hatte sich hingekniet und bedeutete Conni es ihm gleich zu tun, aber die stand wie versteinert da. „Ich kenne dich“, sagte sie schließlich. „Du hast im Wald gewunken. Wer bist du?“
„Ich bin Gaia, deine Vorfahren nannten mich Erdgöttin und verehrten mich. Doch jetzt treten sie mich und meine Geschöpfe mit Füßen. Mein Land geht unter in Dreck und Schmutz, meine Kinder werden gejagt und getötet zum Vergnügen.“ Während sie sprach, erinnerte die Stimme der Frau an Vogelgesang im Sommer, an Wildblumen und Bienen.
 
„Aber was willst du von mir?“ fragte Conni und dachte, dass sie sicherlich das alles nur träumte. Am Morgen würde sie erwachen und zu Hause sein. Zumindest wünschte sie sich das.
„Dich habe ich beobachtet, seit du als kleines Kind durch meine Wälder gegangen bist. Du bist anders, als die anderen Kinder der Menschen. Du hast Mitleid und ein gutes Herz für die Schwachen. Sonst würdest du nicht versuchen, noch kleine Tiere zu retten und zu beschützen. Lass die kleinen Katzen heraus, hier geschieht ihnen nichts.“
Conni öffnete ihre Jacke und nahm die kleinen Kätzchen aus dem Pullover heraus. Marlon fing an zu schnurren. Das schien die Kleinen zu beruhigen und er nahm sie auf den Arm und verschwand mit ihnen im Wald.
„Wo geht er mit ihnen hin? Was soll das?“ Conni wurde plötzlich unsicher. Was geschah hier eigentlich? Was machte sie hier? „Ich will nach Hause“, murmelte sie leise. Die Frau legte ihr einen Arm um die Schulter.
„Marlon selbst wird dich nach Hause bringen. Er wird den kleinen Katzen jetzt etwas zu fressen geben und sie pflegen. Solange wie du hier bist, werden sie gut versorgt werden, dass garantiere ich.“ Die Stimme der Frau war beruhigend.
„Wer ist Marlon? Sah er schon immer so aus?“ fragte Conni.
„Nein, nicht immer. Er war einmal fast wie ein normaler Junge, aber jetzt kommt seine wahre Natur zum Vorschein. Im Laufe der Zeit wird er sicher ein ganz normaler Luchs werden. Aber das kann er dir am besten sagen, denn es kommt dabei darauf an, was er selbst für sich will.“ Gaia lächelte. „Du denkst, ich sei dafür verantwortlich, nicht?“
Conni schüttelte erst mit dem Kopf. „Na ja, irgendwie ist das schon komisch, oder? Du tauchst mitten im Wald auf. Marlon sieht aus wie eine Katze. Hier auf der Lichtung ist es warm und trocken, mitten im Herbst…“ Sie sprach es nicht aus, aber in Gedanken fügte sie hinzu „… und du wirkst auch komisch, wie eine Hexe irgendwie…“
„Ich bin keine Hexe. Komm, ich zeige dir etwas.“ Noch immer lächelte Gaia und nahm Connis Hand.
„Moment, kannst du Gedankenlesen?“ Conni wollte nicht weiter gehen. Sie wollte so sehr nach Hause zu ihrer Mutter wie nur irgendetwas.
„Ja, kann ich. Und nein, ich kann nicht zaubern. Schön wär´s, aber das geht nicht. Hab keine Angst…“
Conni folgte, wenn auch immer noch nicht ganz sicher, ob sie das Richtige tat. Andererseits, wenn sie jetzt weglief, könnte die Frau vielleicht total ausrasten. Aber bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit würde sie versuchen, weg zu laufen und nach Hause zu kommen.
Gaia führte sie zu einem Höhleneingang. Dieser sah aus wie ein alter zahnloser Mund und aus ihm heraus strömte ein kalter Hauch. Es roch nach Laub und Moos. Ein Licht schien aus dem Dunkel der Höhle zu flackern.
„Bevor ich dich weiter führe in mein Reich und dich mit der Aufgabe betreue, die ich für dich habe, möchte ich, dass du eine Probe bestehst.“ sagte Gaia.
Conni sah die Frau einmal mehr zweifelnd an. Was mochte denn nun noch kommen?
„Unten in der Höhle gibt es eine Kammer, in der etwas von großem Wert für mich liegt, es ist ein Schlüssel, allerdings wird er bewacht. Da ich nicht selbst hineingehen kann, möchte ich, dass du ihn für mich holst, machst du das?“
Wieder lag die Hand der Frau auf Connis Schulter und war warm, irgendwie tröstend.
„Aber wieso kannst du da nicht hinein? Es ist doch nur eine Höhle“, fragte Conni. „Und wieso wird der Schlüssel bewacht, von wem denn?“
Gaia lächelte. „Du stellst viele Fragen, dass ist gut. Aber du wirst die Antwort erst dort unten finden. Magst du mir den Schlüssel bringen?“
Wieder sah Conni auf den Höhleneingang. Irgendwann einmal hatte sie ein Buch gelesen über die Griechen. Da gab es doch ein Labyrinth… wie war das doch noch mal? Ach ja, da gab es diesen faden, mit dem man wieder raus fand. „Kann ich etwas mit hinein nehmen?“ fragte sie Gaia. Diese nickte. „Ja, alles was du meinst zu brauchen, kannst du mitnehmen.“
„Gut“ meinte Conni und schaute noch einmal in ihren Rucksack. Da waren die Streichhölzer und da das Toilettenpapier. Licht und Faden, sozusagen. Und in einer Seitentasche des Rucksacks war ihr Waldmesser, dass sie eigentlich immer dabei hatte. Eigentlich war es ein Taschenmesser von ihrem Opa, aber sie nahm es immer mit in den Wald, es hatte ihr schon oft gute Dienste erwiesen. Also steckte sie auch das ein. Dann setzte sie sich den Rucksack wieder auf, alles was sie brauchen würde, hatte sie sich in die Jacke gestopft, aber den Rucksack liegen lassen wollte sie trotzdem nicht.
Sie sah sich noch einmal um, sah Gaia, die immer noch lächelte, diesmal aufmunternd, und weiter hinten stand Marlon. Er winkte.
Conni drehte sich um und machte sich daran, in die Höhle zu gehen. Es roch immer muffiger, je näher sie dem Eingang kam, so dass sie sich den Schal über die Nase zog. Dann sah sie auf dem Boden eine alte Fackel liegen. Sie entzündete sie mit dem Streichholz. „Auch nicht doof, dann muss ich die Streichhölzer nicht alle verbrauchen“ dachte sie und beobachtete die tanzenden Schatten an den Höhlenwänden. Ab und zu wuchsen Moose und Flechten noch an den Felswänden, aber je tiefer sie in die Höhle ging, um so mehr wichen diese dem nackten Felsgestein. Conni ging nun dicht an der linken Wand entlang, der Boden in der Mitte war zu uneben geworden. Immer wieder lagen größere Steinbrocken auf dem Weg, und in der Mitte wuchsen Stalagmiten und Stalagtiten, um sich letztlich irgendwann zu vereinen und eine einzige Tropfsteinsäule zu bilden.
Conni kannte diese Formationen aus Höhlen, die sie sich mit ihrer Mutter erst diesen Sommer angesehen hatte.
Und immer wieder sah sie kleine Bilder an der Wand, von Tieren und anscheinend Menschen, wie aus den Steinzeithöhlen. Conni merkte erst jetzt, wie gut es war, dass ihre Mutter verlangt hatte, dass sie viel lesen sollte. Jetzt regte sich das Wissen, das sie schon angesammelt hatte, in ihr und ermöglichte es ihr, sich zurechtzufinden.
Es schienen schon Stunden vergangen zu sein, seit sie in die Höhle gegangen war, und noch immer ging der Weg waagerecht weiter, neigte sich nur hin und wieder und verlief auch ohne enge Kurven. Als hätte ein großer Regenwurm diesen Gang gemacht, dachte Conni und stellte sich den Regenwurm vor. Vielleicht gab es Regenwürmer zu der Zeit der Dinosaurier, fragte sie sich.
Die Bilder an der Wand veränderten sich. Es waren nun nicht länger Tiere und Menschen, sondern Muster und ein Mann mit einem Geweih auf dem Kopf, umringt von Frauen, die ihn zu umtanzen schienen… Solche Bilder hatte Conni noch in keinem Buch gesehen.
Sie sah sich das Bild mit dem gehörnten Mann genauer an. Es schien so, als ob die Figuren sich langsam bewegten. Sie sah genauer hin. Richtig, der Mann wurde größer.
Conni wandte sich um. Bilder, die sich bewegen und die Größe ändern, das war schon reichlich abgefahren.
„Wer bist du?“
Die Stimme klang weich, nett und freundlich. Und männlich. Aber die war doch allein?
Conni drehte sich nicht um, sie wollte weitergehen, aber sie konnte sich nicht bewegen. Was war hier nur los?
„Dreh dich um“, sagte die Stimme und Connis Muskeln gehorchten ihr.
Sie sah einen Mann, der nur eine Lederhose trug. Auf dem Kopf, zwischen den hellen blonden Locken, wuchs ihm ein Geweih, wie von einem Hirsch. Und er hatte blaue Linien auf dem Körper, die auch wieder irgendwie Kreise formten, wie die Muster vorhin auf der Felswand.
Der Mann musterte Conni seinerseits.
„Was macht ein kleines Mädchen hier in meiner Höhle?“ Irgendwie schien die Frage gerade nicht an Conni direkt gerichtet zu sein.
„Wer bist du? Was willst du hier?“
Es klang nicht unfreundlich, aber Conni wusste nicht, ob sie wirklich antworten sollte, oder nicht doch lieber versuchen sollte, wegzulaufen. Aber ihre Beine wollten sich nicht bewegen, sie fühlten sie an wie eingeschlafen.
 
Hallo,
als ich den letzten Satz las dachte ich, was schon aus, unbedingt weiterschreiben, ich finde Deine Geschichte total spannend und auch wie Du die Gedanken und Gefühle des Mädchens beschreibst... Schreibe weiter und vielleicht stellst Du den Rest auch ins Forum:)

Alles Liebe
Petra
 
Hy,

ich möchte wissen, was ihr davon haltet, lohnt es sich weiterzuschreiben, oder ist es eher uninteressant?

Es handelt sich um eine Geschichte, teils autobiografisch, teils ersonnen aufgrund diverser Erlebnisse.

Ich möchte bitte Eure Kritiken hier haben.

Hallo Leprachaunees,

ich denke, das Autobiografische ist gut beobachtend erzählt und ist für jeden Leser nachvollziehbar, der sich von seinen Eltern leidvoll emanzipiert hat, und ich denke es lohnt sich das weiter zu schreiben vielleicht mit einem Resümee, das (d)eine Erkenntnis beinhaltet.


kessel2004.jpg


Das Ersonnene denke ich ist etwas auf einer anderen Ebene als die 'Elternentbindung' und ich sehe auch keinen Zusammenhang. Deswegen würde ich beide Geschichten trennen.

Ich denke interessant ist es immer, wenn man Leidenschaft spürt für das, was der Autor erzählt und 'coolness' ist keine Leidenschaft.

Eine ähnlich tiefe symbolische Thematik hat die aufregende (!) Geschichte von Hänsel & Gretel.

Danke, dass ich das sagen durfte. :)

LG

T.
 
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Die Erzählung würde ich nicht trennen.
Durch eine Trennung würde sie vielleicht, von der Thematik her, jedem verständlich werden. Doch ihren besonderen Reiz erhält sie gerade, durch das Erschließen einer anderen Welt. Die Überleitung in das Surreale ist nicht abgehoben und erreicht die Ebene des Lesers.
Die Geschichte ist spannend und verlangt, unbedingt, nach einer Fortsetzung :))).
Meinen Glückwunsch, an eine junge und begabte Autorin.
Liebe Grüße
Nevyn
 
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