Ich glaube ich habe einen Fluch

Hallo Bazi022

Ich bin zwar nicht der Ansicht, dass Menschen (oder speziell Jugendliche)
die ganze Zeit vor dem Computer sitzen sollten. Aber klar ist auch, dass man in diesen Online-Rollenspielen (genauso wie in Foren) mit wirklichen Menschen interagiert, mit denen man durchaus auch befreundet sein kann. Das war ganz früher nicht so. Da war man am Computer tatsächlich nur für sich und allein.

Jedenfalls bin ich deshalb nicht überzeugt, dass das nur Entzugserscheinungen
gewesen sind. In Wirklichkeit haben dir die Eltern (möglicherweise ohne das überhaupt zu wissen) den letzten Kontakt zur Außenwelt gekappt, und deshalb bist du dann durchgedreht. Das Rollenspiel hat deine wirklichen Probleme vielleicht sogar abgefedert, wobei das natürlich auch dazu führt, dass man sich real komplett isoliert (und gar nichts mehr versucht). Ist also ein zweischneidiges Schwert.

Aber will auch anderen mitteilen, dass man das nicht zu negativ sehen soll, und vor allem sollte man jemandem der sonst keine Kontakte hat nicht auch noch diese Kontakte nehmen. Das kann wie hier auch zu einem kompletten Nervenzusammenbruch führen und nicht zum erwünschten (und auch wünschenswerten) Ergebnis.

Kommst du mittlerweile da "draußen" besser zurecht?

Und nein, du bist nicht verflucht.

LG PsiSnake
 
Werbung:
Ja ich komme in letzter Zeit eigentlich schon zurecht .. ich meine ich habe haufen von Freunden..

Ich habe eine Arbeit doch da fühle ich mich nicht so ganz wohl ..

was mich Stört ..

Ich weis nicht wieso ich diese Gefühle bekommen habe dieses Komische Brennen .. kribbeln ...etc.

Ich hab es noch immer ab und zu und es kommt irgendwie immer in verschiedenen Situationen vor .. und ich kan einfach nicht sagen WIESO und WANN es kommt.
Das ist das was mich so kaputtmacht.

Mfg
 
@PsiSnake

Jedenfalls bin ich deshalb nicht überzeugt, dass das nur Entzugserscheinungen
gewesen sind.


Was meinst du damit?
Was könnte das den noch sein?

Mfg
 
Zitat:Jedenfalls bin ich deshalb nicht überzeugt, dass das nur Entzugserscheinungen
gewesen sind.

Was meinst du damit?
Was könnte das den noch sein?


Ich meinte eben (wie ich geschrieben habe), dass da Freundschaften im Spiel waren. Es war eben nicht nur ein Spiel, worauf du süchtig warst. Wahrscheinlich investieren Menschen tatsächlich viel zu viel in ihr virtuelles Leben. Deshalb kann man trotzdem nicht einfach den Stecker ziehen. Aber Eltern verstehen das wohl noch (die Eltern der Zukunft werden damit aufgewachsen sein) nicht.

Zitat:Ich weis nicht wieso ich diese Gefühle bekommen habe dieses Komische Brennen .. kribbeln ...etc.

Ich hab es noch immer ab und zu und es kommt irgendwie immer in verschiedenen Situationen vor .. und ich kan einfach nicht sagen WIESO und WANN es kommt.
Das ist das was mich so kaputtmacht.


Ich bin ohnehin kein Psychologe, aber deine Schilderungen sind jetzt auch zu ungenau, um viel dazu sagen zu können. Druck zu spüren ist wohl normal, wenn man nicht ganz so stabil ist. Mich hat es auch schon geschüttelt wenn man unter Spannung steht. Brennen ist ein innerer Schmerz?! Hmm...
 
Zitat:Jedenfalls bin ich deshalb nicht überzeugt, dass das nur Entzugserscheinungen
gewesen sind.

Was meinst du damit?
Was könnte das den noch sein?


Ich meinte eben (wie ich geschrieben habe), dass da Freundschaften im Spiel waren. Es war eben nicht nur ein Spiel, worauf du süchtig warst. Wahrscheinlich investieren Menschen tatsächlich viel zu viel in ihr virtuelles Leben. Deshalb kann man trotzdem nicht einfach den Stecker ziehen. Aber Eltern verstehen das wohl noch (die Eltern der Zukunft werden damit aufgewachsen sein) nicht.

Zitat:Ich weis nicht wieso ich diese Gefühle bekommen habe dieses Komische Brennen .. kribbeln ...etc.

Ich hab es noch immer ab und zu und es kommt irgendwie immer in verschiedenen Situationen vor .. und ich kan einfach nicht sagen WIESO und WANN es kommt.
Das ist das was mich so kaputtmacht.


Ich bin ohnehin kein Psychologe, aber deine Schilderungen sind jetzt auch zu ungenau, um viel dazu sagen zu können. Druck zu spüren ist wohl normal, wenn man nicht ganz so stabil ist. Mich hat es auch schon geschüttelt wenn man unter Spannung steht. Brennen ist ein innerer Schmerz?! Hmm...

Psi, auch wenn Du das gut von beiden Seiten sehen kannst: es sind schon Menschen vorm Computer verhungert/ verdurstet.
Es gibt Menschen (grad sehr junge Menschen), die es einfach nicht schaffen, sich zu distanzieren.
Ich kann nur erahnen, was in dieser Familie seit 3 Jahren passiert - den Stecker haben sie ja gar nicht ganz gezogen, sonst könnte Bazil hier nicht schreiben.

Und Entzugserscheinungen sehen bei Spielsüchtigen (nicht selten) genau so aus.
World of Warcraft ist "berühmt berüchtigt", aber auch Leuts, die von Automatenspielen/ Pferdewetten usw. abhängig sind/ waren, ohne jemals eine Substanz eingenommen zu haben, zeigen solche heftigen körperlichen Symptome und das kann mitunter recht lange dauern.
 
Über einen Punkt stolper ich - man muß sich das Spiel doch nicht kaufen, man muß sich im Internet anmelden und irgendwann kostets auch was (oder lieg ich da falsch)?
Es gibt doch Leuts, die für viel Geld ihre Identitäten verkaufen ... .
 
Zitat:Und Entzugserscheinungen sehen bei Spielsüchtigen (nicht selten) genau so aus.
World of Warcraft ist "berühmt berüchtigt", aber auch Leuts, die von Automatenspielen/ Pferdewetten usw. abhängig sind/ waren, ohne jemals eine Substanz eingenommen zu haben, zeigen solche heftigen körperlichen Symptome und das kann mitunter recht lange dauern.


World of Warcraft und ähnliche Spiele sind virtuelle Realitäten, noch mehr als Foren. Ich bin da nicht wirklich involviert, aber mein Bruder spielt ein ähnliches Spiel. Vielen Leuten ist das Spiel da auch irgendwann gar nicht mehr so wichtig. Die gehen halt online, weil es eine Community gibt. Daher ist der Vergleich mit Suchtobjekten da eher nicht zutreffend. Das sind in Wirklichkeit Parallel- oder Ersatzgesellschaften. Es kann aber schon dazu kommen, dass man sich komplett gehen lässt, weil der normale Körper usw. im Spiel ja keine Rolle spielt.

Zitat:Über einen Punkt stolper ich - man muß sich das Spiel doch nicht kaufen, man muß sich im Internet anmelden und irgendwann kostets auch was (oder lieg ich da falsch)?
Es gibt doch Leuts, die für viel Geld ihre Identitäten verkaufen ... .


Gibt manche Spiele die kostenlos sind. Man kann sich dann allerdings für Geld Charakterverbesserungen (im weitesten Sinne) kaufen. Andere Spiele haben monatliche Kosten, die aber sehr gering sind ( vor allem im Vergleich zu anderen Hobbys, im Vergleich zu normalen Computerspielen bezahlt man allerdings mehr). Und manche die einen sehr guten Charakter haben (inklusive magische Gegenstände usw.) verkaufen den dann auch für viel Geld. Im Spiel will man natürlich auch etwas sein, ist nicht anders als in der Realität :D

LG PsiSnake
 
Zitat:Und Entzugserscheinungen sehen bei Spielsüchtigen (nicht selten) genau so aus.
World of Warcraft ist "berühmt berüchtigt", aber auch Leuts, die von Automatenspielen/ Pferdewetten usw. abhängig sind/ waren, ohne jemals eine Substanz eingenommen zu haben, zeigen solche heftigen körperlichen Symptome und das kann mitunter recht lange dauern.


World of Warcraft und ähnliche Spiele sind virtuelle Realitäten, noch mehr als Foren. Ich bin da nicht wirklich involviert, aber mein Bruder spielt ein ähnliches Spiel. Vielen Leuten ist das Spiel da auch irgendwann gar nicht mehr so wichtig. Die gehen halt online, weil es eine Community gibt. Daher ist der Vergleich mit Suchtobjekten da eher nicht zutreffend. Das sind in Wirklichkeit Parallel- oder Ersatzgesellschaften. Es kann aber schon dazu kommen, dass man sich komplett gehen lässt, weil der normale Körper usw. im Spiel ja keine Rolle spielt.

Zitat:Über einen Punkt stolper ich - man muß sich das Spiel doch nicht kaufen, man muß sich im Internet anmelden und irgendwann kostets auch was (oder lieg ich da falsch)?
Es gibt doch Leuts, die für viel Geld ihre Identitäten verkaufen ... .


Gibt manche Spiele die kostenlos sind. Man kann sich dann allerdings für Geld Charakterverbesserungen (im weitesten Sinne) kaufen. Andere Spiele haben monatliche Kosten, die aber sehr gering sind ( vor allem im Vergleich zu anderen Hobbys, im Vergleich zu normalen Computerspielen bezahlt man allerdings mehr). Und manche die einen sehr guten Charakter haben (inklusive magische Gegenstände usw.) verkaufen den dann auch für viel Geld. Im Spiel will man natürlich auch etwas sein, ist nicht anders als in der Realität :D

LG PsiSnake

Vielleicht kommen Dein Bruder und Du besser damit klar ...

Es gibt Familien, da herrschen desaströse Verhältnisse: der Sprößling geht (mitunter seit Jahren) nicht zur Schule oder nur sehr uregelmäßig, ein Gespräch ist unmöglich, es kommt (regelmäßig) zu heftigen körperlichen Auseinandersetzungen, das Mobiliar wird zerlegt, die Mutter zusammengeschlagen, Fernreisen müssen abgebrochen werden (u.a. weil der Sprößling "unklare" körperliche "Anwandlungen" hat und nur noch zittert) ...

Fast jeder (aus der etwas älteren Generation) kennt einen leichten Anflug von "tetris"-Abhängigkeit :D, bei mir wars Pacman (in ganz jungen Jahren in Amerika am Automaten) und seichte, leichte "Entzugserscheinungen" (man ärgert sich, so viel Zeit vergeudet zu haben, sieht die Dinger sogar im Schlaf, ist fokussiert) ... wenn nicht nur eine "Belohnungsstrategie" hinzukommt, auch noch die Einbindung in eine virtuelle Welt, Abhängigkeit innerhalb einer Spiel-Gruppe, Enttäuschung von realen soz. Kontakten, dafür das angenehme Gefühl von virtuellen, weitgehend kontrollierbaren soz. Kontakten ... das wird grad im jugendlichen Alter mitunter ziemlich eng.
 
Zitat:Vielleicht kommen Dein Bruder und Du besser damit klar ...


Ich spiele viel weniger als in der Zeit wo ich noch mehr mit der realen Welt zu tun hatte. Bin aber auch nicht süchtig aufs Forum. Habe nur ab und an Interesse daran über Themen zu diskutieren. Und mein Bruder ist auch nicht wirklich spielsüchtig. Es hat viel mehr mit Problemen mit der Realität zu tun als mit dem was man auf dem Bildschirm vor sich hat. Ich gehe auf keinen Fall deshalb nicht raus weil ich einen Computer habe, sondern weil ich mich draußen nicht wohl fühle (harmlos ausgedrückt).

Zitat:Es gibt Familien, da herrschen desaströse Verhältnisse: der Sprößling geht (mitunter seit Jahren) nicht zur Schule oder nur sehr uregelmäßig, ein Gespräch ist unmöglich, es kommt (regelmäßig) zu heftigen körperlichen Auseinandersetzungen, das Mobiliar wird zerlegt, die Mutter zusammengeschlagen, Fernreisen müssen abgebrochen werden (u.a. weil der Sprößling "unklare" körperliche "Anwandlungen" hat und nur noch zittert) ...


Hört sich nach ganz anderen Problemen an. Eltern finden es vielleicht leicht die Schuld auf einen elektronischen Kasten zu schieben.

Zitat:Fast jeder (aus der etwas älteren Generation) kennt einen leichten Anflug von "tetris"-Abhängigkeit , bei mir wars Pacman (in ganz jungen Jahren in Amerika am Automaten) und seichte, leichte "Entzugserscheinungen" (man ärgert sich, so viel Zeit vergeudet zu haben, sieht die Dinger sogar im Schlaf, ist fokussiert) ...

Ja, das sind noch die ganz alten Zeiten. Selbst in meiner Jugend gab es noch keine wirklichen Online-Rollenspiele, auch Internet hatte eigentlich keiner (gab es eigentlich noch nicht).

Zitat:wenn nicht nur eine "Belohnungsstrategie" hinzukommt, auch noch die Einbindung in eine virtuelle Welt, Abhängigkeit innerhalb einer Spiel-Gruppe, Enttäuschung von realen soz. Kontakten, dafür das angenehme Gefühl von virtuellen, weitgehend kontrollierbaren soz. Kontakten ... das wird grad im jugendlichen Alter mitunter ziemlich eng.

Rollenspiele belohnen einen eigentlich fast immer für Anstrengungen, und es ist vieles einfacher als da draußen. Ich selbst habe solche Spiele nie wirklich lange gespielt. Ich unterhalte mich lieber über Themen in Foren, und vor 2007 habe ich mich letzteres gar nicht erst getraut. Die Virtualität hat schon Vorteile, ein wenig hat mir das Schreiben hier schon geholfen mich anderen gegenüber auszudrücken (vor allem über emotionale Dinge) und es können dadurch auch reale Kontakte entstehen. Aber klar, es kann auch so kommen, dass man so viel lieber virtuell lebt, dass ein "reales" Leben gar nicht mehr stattfindet. Nur liegt das meiner Einschätzung nach wohl eher an Problemen im realen Leben, und nicht daran dass Spiele süchtig machen. Man ist vielleicht ein paar Tage bis Wochen (höchstens) süchtig nach einem Spiel.
Danach hat man eigentlich alles gesehen und spielt nur noch zum Zeitvertreib mal eine Partie usw. In letzter Zeit hat das bei mir auch stark abgenommen. Kaufe vielleicht noch 2 Spiele pro Jahr.
 
Werbung:
Psi, ich galub wirklich, daß die Sache bei Dir anders liegt und ich nehm Dir absolut ab, daß Du es schaffst, Dich zu distanzieren.

Aber ich kenne so viele Fälle, die anders ablaufen.
Ganz oft fallen Pubertät/ pubertäre Probleme + Rückzug mit diesen Spielen zusammen. Was da "Huhn" oder "Ei" ist läßt sich im Nachhinein nur noch schwerlich herausfinden.
Die Eltern werden bedroht, die Wohnung wird zerlegt, WEIL sie versuchen, den Sprößling vom Spielen abzuhalten (es dauert ja seine Zeit bis manche Eltern das konkret realisieren und irgendwann Panik kriegen - spätestens, wenn die Schule massiv reagiert, die Sprößlinge komplett verwahrlosen).
Etliche Jugendliche können das auch ganz klar formulieren ... .

Vielleicht mag auch Bazil was dazu schreiben?
Er hat ja seine persönliche Geschichte über drei Jahre.
 
Zurück
Oben