Ich glaub ich bin im falschen Film...

Annie

Sehr aktives Mitglied
Registriert
15. Mai 2005
Beiträge
23.379
Ort
home sweet home
Hallo Leute,

ich hab am Wochenende was erlebt, mit dem ich immer noch nicht abgeschlossen hab und was mir demzufolge ständig im Kopf rumspukt. Theoretisch kann ich zwar genau erkennen, was da schief gelaufen ist, aber ich hab es immer noch nicht verarbeitet.

Und zwar hab ich am Freitagabend einen Typen kennengelernt, wir haben uns den ganzen Abend ganz gut unterhalten und haben uns dann für den nächsten Tag nochmal verabredet. Ich hab ihn am Bahnhof empfangen und hab schon gemerkt, als er auf mich zukam, dass er ne Fahne hat. Seine ersten Worte an mich waren, dass er ein Bier getrunken hat, weil er so schüchtern ist. In mir hat sich sofort alles zusammengezogen und ich hab auch kundgetan, dass ich das jetzt nicht so toll finde, im alkoholisierten Zustand zu nem Date zu gehen. Daraufhin hat er total am Rad gedreht, gemeint, dass er einfach nur ehrlich zu mir war und es ja was anderes wäre, wenn er sich nen ganzen Kasten reingepfiffen hätte, und dass in Cafes nachmittags Leute auch Bier trinken usw.... Rechtfertigungen ohne Ende, und ich solle ja jetzt nicht so ein Theater machen, er will da jetzt nicht mehr drüber diskutieren und sich rechtfertigen.

Das Klima war zu dem Zeitpunkt verständlicherweise schon hinüber und er hat nen Streit vom Zaun gebrochen, ist wieder auf Astrologie zu sprechen gekommen (ich hatte ihm am Abend zuvor nach seinem Sternzeichen gefragt und nach seinen Daten), er meinte dass das doch totaler Humbug wäre usw., dass das ne Sucht von mir wäre, und hat mir da auch noch paar Sprüche gedrückt, von wegen was ich mir einbilden würde, ihn damit zu konfrontieren, ich kenn ihn ja gar nicht. Und weil ich sagte, dass das ne Lebenseinstellung ist und zu mir gehört, wie meine Gliedmaßen, würde ich ihm meinen Lebensweg aufdrängen wollen. Dabei hatte der einen Tonfall drauf, ich dacht echt ich fall vom Glauben ab. Am Abend zuvor hingegen NIX dergleichen, da schien er noch offen und interessiert allem gegenüber, was ich sagte.

Er fragte mich noch, warum ich nicht einfach gehe, wenn mir nicht passt, dass er getrunken hat. Das ist ne echt gute Frage, dacht ich mir. Offenbar dacht ich, das Klima noch retten zu können, aber da hab ich mir wohl was vorgemacht.

Zu guter Letzt hat er so die Schnauze voll gehabt, dass er aufgestanden ist, mir vor die Füße gerotzt hat, was ja ein Ausbund an Respektlosigkeit ist meiner Meinung nach, und abgehauen ist.
Das Treffen hat vielleicht höchstens 20 Minuten gedauert und ich war hinterher erstmal total perplex. Dachte, das kann doch grad echt nicht passiert sein. :confused:

Am Freitag hat er im Gespräch noch gesagt, dass er Ehrlichkeit und Offenheit gut findet und noch so andere Sachen, wo ich dachte, das ist n korrekter Typ, aber dabei ist mir wohl entgangen, dass er den Anspruch hat, dass das ausschliesslich für ihn gilt; anderen gesteht er das offensichtlich nicht zu, sonst wär er ja auch mit meiner ehrlichen Meinung klargekommen. Oder seh ich da was falsch? Ich glaub niemand hätte Verständnis für Alkohol vorm Date, um sich die Schüchternheit wegzutrinken. Ehrlich wäre gewesen, wenn er nüchtern gekommen wäre und gesagt hätte, dass er aufgeregt ist.

Bitte um Feedback zu dieser Story. :danke:
 
Werbung:
Was, wenn er zwischenzeitlich etwas ganz arg Blödes erlebt hat, sodass er dann so am Herum motzen war?
Soll keine Rechtfertigung für schlechtes Verhalten sein.
 
Jemand der tagsüber trinkt, ob vor einem Date oder nicht, den kannst sowieso vergessen.

Aber andererseits - ich möchte auch nicht, wenn beim ersten Treffen das leidliche Theme "Horoskop" angeschnitten wird. Für mich ist das so eine Art Verlegenheitsthema, wenn man nicht weiss über was man sich unterhalten soll.
Und wenn ich dann noch gleich eine Analyse meiner selbst verpasst bekomm - dann ist für mich das Date schon gelaufen ...


Hak´ es einfach ab ....


:o
Frl.Zizipe
 
Was, wenn er zwischenzeitlich etwas ganz arg Blödes erlebt hat, sodass er dann so am Herum motzen war?
Soll keine Rechtfertigung für schlechtes Verhalten sein.

Er hat ja direkt Bezug genommen auf die Themen, die wir am Abend zuvor angeschnitten hatten. Ich frag mich echt, ob ich da an dem Abend nicht genau hingeguckt hatte, oder ob ich einfach nur auf einen Dummschwätzer reingefallen bin, der brillant im Labern ist, aber keine Konsequenzen draus zieht und auch praktisch umsetzen kann. Ich hab mich aber auch in ne Euphorie da reingesteigert, was mir manchmal immer noch passiert. Da filter ich nur das raus, was mir gefällt und der Rest wird ausgeblendet.
 
Er hat ja direkt Bezug genommen auf die Themen, die wir am Abend zuvor angeschnitten hatten. Ich frag mich echt, ob ich da an dem Abend nicht genau hingeguckt hatte, oder ob ich einfach nur auf einen Dummschwätzer reingefallen bin, der brillant im Labern ist, aber keine Konsequenzen draus zieht und auch praktisch umsetzen kann. Ich hab mich aber auch in ne Euphorie da reingesteigert, was mir manchmal immer noch passiert. Da filter ich nur das raus, was mir gefällt und der Rest wird ausgeblendet.

Mag sein, doch kommst du mit dem Ansatz Selbstkritik insofern nicht weiter, weil es dein Fingerspitzengefühl zusätzlich ausbremst. Je weniger du persönlich nimmst, um so mehr kannst du sachlich bleiben (klingt doch logisch oder?).
 
Jemand der tagsüber trinkt, ob vor einem Date oder nicht, den kannst sowieso vergessen.

Aber andererseits - ich möchte auch nicht, wenn beim ersten Treffen das leidliche Theme "Horoskop" angeschnitten wird. Für mich ist das so eine Art Verlegenheitsthema, wenn man nicht weiss über was man sich unterhalten soll.
Und wenn ich dann noch gleich eine Analyse meiner selbst verpasst bekomm - dann ist für mich das Date schon gelaufen ...


Hak´ es einfach ab ....


:o
Frl.Zizipe

Einfach abhaken.... :rolleyes:

Naja, ich werd mich in Zukunft trotzdem nicht verleugnen und wenn jemand so abgeht, wenn das Wort Astrologie fällt, dann kommt er halt nicht in Frage.
 
Erwarte ich denn da echt zuviel, wenn sich ein potentieller Partner auch für die Astrologie öffnen können soll, und nicht gleich so in Abwehrhaltung geht?
 
Werbung:
Mag sein, doch kommst du mit dem Ansatz Selbstkritik insofern nicht weiter, weil es dein Fingerspitzengefühl zusätzlich ausbremst. Je weniger du persönlich nimmst, um so mehr kannst du sachlich bleiben (klingt doch logisch oder?).

Den ersten Satz versteh ich grad nicht. Ansatz Selbstkritik?

Das zweite ist logisch, klar, aber ich kann derzeit nicht anders, als Dinge, die mir entgegen kommen, ernst und persönlich zu nehmen.
 
Zurück
Oben